Beiträge von Flavia Evana

    So viel Menschen auf einmal hatte ich noch nie gesehen und ich fühlte mich doch ziemlich unwohl.


    Ich musste doch lächeln, als ich merkte wie aufgeregt mein Herr war als er seinen Neffen und seinen Sohn, meinen neuen Herrn, sah.


    Ich versuchte auch etwas zu sehen, was bei den vielen Menschen und meiner Größe recht schwierig war.


    Doch dann erhaschte ich doch noch einen Blick.


    "Ja ich sehe ihn" meinte ich immer noch lächelnd.

    Ich folgte ihm fühlte mich aber etwas seltsam in dem Kleid. Es war sehr ungewohnt soetwas zu tragen, da man mich wirklich nicht als Sklavin erkannte. Meine Haare fielen über meine Schultern und mit sauberem Gesicht, sah man mir es nicht an, dass ich Sklavin war.

    Ich musste wieder etwas lächeln. Er war wirklich ein netter Herr. Ich bin noch nie so behandelt worden ging es mir durch den Kopf.
    Dann als er sich rumdrehte zog ich mein altes, zerschlissenes Kleid aus und streifte mir das neu über. Es fühlte sich toll an und es sah wirklich schön aus. Das alte Kleid legte ich dennoch ordentlich zusammen.
    Man hätte wirklich meinen können, dass ich keine Sklavin war.


    Mir fehlten im Moment die Worte, ich hoffte, dass sein Sohn genauso nett war wie sein Vater. Es bedrückte mich etwas zu wissen, dass ich wieder weiter gereicht werden würde.

    Nach einer Weile kam mein neuer Herr wieder und gab mir ein Kleid, das ich entgegen nahm.
    Ich war ziemlich überrascht. Es war wunderschön. Soetwas hatte ich noch nie in den Händen gehalten, ausser um es zu waschen.
    Und ich sollte es anziehen?
    Sie sah ihn an und ein schüchternes Lächeln zeichnete sich ab.


    "Es ist wunderschön, aber.....es ist kein Kleid für eine Sklavin."


    Ich sah auf das Kleid und dann wieder ihn an.


    "Ich soll Euch auf den Triumphzug begleiten?"


    Ich sah ihn ungläubig an und wusste nicht recht was ich sagen sollte.

    Den ganze Weg über hatte ich kein Wort gesprochen sondern bin dem Mann nur hinterher gelaufen. Ich hatte schon daran gedacht wegzulaufen, den Gedanken dann aber doch erst mal zur Seite geschoben.


    Er brachte mich zur Casa Decima. Scheu blickte ich mich etwas um. Er sagte mir, dass ich mich in der Sklavenunterkunft frisch machen könnte.
    Ich folgte dem sogleich.


    "Ja Herr" sagte ich leise und ging den Weg auf den er gezeigt hatte.


    Es war auf alle Fälle besser als bei dem Sklavenhändler und ich konnte mich endlich waschen. Es tat gut das Wasser auf meinem Gesicht zu spüren. Wenn ich meine Arme viel bewegte tat mein Rücken wieder weh. Der Sklavenhändler hatte mich einen Tag zuvor ausgepeischt weil ich versucht hatte wezulaufen. Es war nicht oft nur drei mal, aber dies hatte gereicht.


    Ich lehnte mich mit dem Kopf etwas gegen die Kühle Wand und wartete darau, das mein Herr wieder kommen würde.


    Was ich in diesem Moment fühlte konnte ich gar nicht sagen.

    Meine Schritte waren etwas wackelig aber ansonsten ging es. Seine Hand nahm ich nicht zur Hilfe, als ich von der Tribüne stieg. Ich murmelte ein leises "Danke, geht schon."
    Dann folgte ich ihm mit gesenkten Kopf und hielt meine Hände fest.

    Ich sah ihn noch immer an, als er mir sagte, dass er mich für seinen Sohn kaufen wollte. Hispania, ich wusste noch nichteinmal wo das war.


    Ich sah ihm nach als er zu dem Sklavenhändler ging um über den Preis von mir zu diskutieren.


    Dann kamen sie wieder zu mir und als der Händler mich so anschnauzte zuckte ich zusammen und wich einen Schritt zurück. Bevor ich hier zu dem Stand gebracht wurde hatte ich zu spüren bekommen was dieser Händler für ein Mensch war und ich hatte Angst vor ihm.


    Ich war etwas überrascht als der Händler mir dann doch schließlich die Ketten abnahm und strich mir über die Handgelenke, die schon ziemlich rot waren.


    Nun stand ich da und wusste nicht was ich sagen sollte.

    Er sagte eine Zeit lang nichts. Ich schaute zu dem Händler, der gerade eine Sklavin, mit der ich vor kurzem noch gesprochen hatte an einen Mann verkaufte, der nicht grade freundlich aussah. Ich sah ihr an, dass sie Angst hatte was ich sehr gut nachvollziehen konnte.


    Dann sprach er mich wieder an und ich sah auf. Hispania?


    "Nein Herr, ich war noch nie irgendwo anders, ausser in meiner Heimat."


    Meine Heimat vermisste ich sehr, genauso wie meine Familie, die ich wohl nie wieder sehen würde.

    Ich sah den Mann vor mir an und sprach dann leise, was eigentlich nicht meine Art war. Mir fehlte im Moment die Kraft um irgendetwas zu machen. Ich hatte schon genug Probleme mit dem Sklavenhändler gehabt und hielt es jetzt für angebracht meine Zunge im Zaun zu halten.


    "Ich heiße Evana."

    Ich sah wie ein älterer Mann auf mich zu kam.
    Er sah freundlich aus, aber ich war skeptisch.


    Als er mich ansprach blickte ich zu Boden.


    "Ich komme aus Griechenland"

    Ich stand mit mehreren Sklaven an einem Stand. Wie alle anderen waren auch mir die Hände in Ketten gelegt.


    Ich sah mich um, es waren viele Menschen da und es hatten sich einige um den Stand des Händlers gestellt.


    Er pries gerade eine andere Sklavin an. Nur Lügen erzählte er.


    Ich wusste gar nicht, wie lange ich jetzt schon hier war. Die Reise hierher hatte schon lange gedauert und irgendwann habe ich mein Zeitgefühl verloren gehabt.


    Innerlich stöhnte ich auf, als ich diese gierigen Blicke sah. Ich verachtete diese Menschen weil sie andere hielten.


    Ich fragte mich welches Schicksal mit diesesmal zustehen würde.