Beiträge von Flavia Evana

    Evana war in ihrem Zimmer gewesen und als sie Livianus hörte ging sie schnell ins Atrium und sah ihn da stehen.


    "Mein Herr, ja ich bin da. Was kann ich für dich tun?"


    Sie lächelte ihn an und weil sie sich so beeilt hatte fielen ihr einige Strähnen ihres Haares ins Gesicht.

    Evana war froh, dass ihr neuer Herr soviel Vertrauen in sie zeigte und sie alleine lies. Sie hatte sich ein Zimmer ausgesucht und sich frisch gemacht. Dann war sie los gegangen Richtung Markt. Es war schön hier und sie fühlte sich immer wohler.


    Sie wunderte es, dass sie von Livianus so anders behandelt wurde als von den Herrn bei denen sie immer war.


    Evana blieb an einem Stand stehen, der wundervolle Stoffe verkaufte und sah sich das Angebot an. Sie würde nie solche Stoffe am Leibe tragen ging es ihr durch den Kopf.


    Dann ging sie weiter ohne ein Ziel zu haben.

    Die Reise hatte eine Zeit lang gedauert. Sie hatte nie viel gesprochen, aber fing an sich etwas wohler zu fühlen. Immer noch waren da etwas Angst und ein Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte.
    Jetzt stand sie mit Livianus, ihrem neuen Herrn, im Atrium und schaute sich um. Es war hier wirklich alles groß. In so einem großen Anwesen war sie noch nie gewesen und staunte dementsprechend auch.


    Sie sah ihn etwas ungläubig an als er das mit dem Zimmer sagte.


    "Ich soll ein ganz normales Zimmer bekommen?"

    Sie sah ihn eine Zeit mit großen Augen an und hatte ein schüchternes Lächeln. Was sollten nur die Leute von ihnen denken, die alles an ihnen vorbei gingen? Sie war eine Sklavin und er behandelte sie eher wie eine ganz normale Frau. Sie fasste sich an den Kopf und berührte die Corona Obsidionalis. Sie sah ihn immer noch an, schaute dann aber verlegen zu Boden und sie gingen weiter.

    Evana konnte sich unter dem Gesagten nichts vorstellen, wollte aber auch nicht nachfragen.
    Ihr neuer Herr schien genauso nett und freundlich zu sein, wie sein Vater. Bei dem Gedanken an den älteren Herrn musste sie etwas schmunzeln. Sie wurde noch nie so freundlich von jemandem behandelt wie von ihm. Während sie weiterliefen sah sie Livianus zum ersten Mal richtig an. Ihre Augen schimmerten bei dem schwindenden Tageslicht.

    Ein kleines Lächeln umspielte jetz doch ihre Lippen.


    "Im Momnet kann ich mir das gar nicht vorstellen. Es hört sich wirklich groß an. Was macht ihr eigentlich?"


    Sie wusste eigentlich gar nichts über ihren neuen Herrn und fragte aber nur zögerlich.

    Als er sie los lies schaute sie wieder an ihm vorbei. Über bestimmte Dinge wollte und würde sie nicht sprechen. Es tst weh wieder daran erinnert zu werden, da viele Dinge noch gar nich so lange her waren. Ihr Blick schien für einen Moment ziemlich abwesend zu sein.


    "Im Moment fällt mir nichts ein, aber ihr habt einen sehr netten Vater."


    Jetzt schlich sich bei dem Gedanken doch ein Lächeln auf ihr Gesicht.

    Mein Leben? Ging es ihr durch den Kopf. Eigentlich hatte sie kein richtiges Leben gehabt. Sie schluckte kurz und blieb dann stehen.


    "Ich glaube es gibt nicht viel aus meinem Leben zu erzählen. Es war nicht besonders schön."


    Sie sah ihn immer noch nicht an.

    Es war schon ein merkwürdiges Gefühl mit ihrem neuen Herrn die Wege entlang zu gehen. Sie sprachen kein Wort, was hätte sie auch sagen sollen? Es war heute schon ein merkwürdiger Tag gewesen ging es ihr duch den Kopf. Zuerst auf dem Markt gekauft, dann in ein wunderschönes Kleid gesteckt und nun ein Spaziergang mit ihrem neuen Herrn.


    Evana wendete bei seiner Frage den Blick ab.


    "Ich bin mein ganzes Leben lang eine Sklavin. Meine Eltern waren oder sind Sklaven. Ich habe noch nie etwas anderes kennengelernt als dieses Leben."


    Sie stockte kurz und fügte hinzu


    "Ich weiß noch nicht einmal ob meine Eltern noch am Leben sind."


    Die Worte die sie sprach waren leise, fast ein Flüstern.

    Ich hatte nichts dagegen, dass wir von den vielen Menschen weggehen würden. Mir war es schon die ganze Zeit unangenehm, da ich so viele Menschen aufeinmal nicht gewohnt war.


    "Gerne, ich bin nicht gern unter so vielen Menschen."

    Ich lächelte Mercator an, als er ging und sah ihm noch einmal hinterher.
    Jetzt stand ich mit meinem neune Herrn hier und keiner sagte ein Wort. Es war eine merkwürdige Situation die sich ergab.
    Es war warm, aber ich hatte kalte Hände, die ich immer noch nervös hielt.
    Als er dann sprach sah ich ihn an und lächelte.


    "Ja...ich heiße Evana. Ich komme aus Griechenland und euer Vater hat mich heute morgen auf dem Markt mitgenommen."

    Ich schaute ihn nur kurz an und senkte dann meinen Kopf wieder. Ich strich mir nervös einige Haarstränen aus meinem Gesicht und überlegte was ich sagen sollte oder ob ich überhaupt etwas sagen sollte. Seinen erstaunten Blick hatte ich bemerkt.


    "Das......das ist schon in ordnung mein Herr."

    Ich brachte gar keine Worte hervor, so war ich überrascht als Livianus sich vor mir verneigte. Ich war Sklavin keine Adlige.
    Meine Unsicherheit sah man mir bestimmt an dachte ich.

    Ich folgte Mercator wieder durch die Menge. Und dann kam sein Sohn auf uns zu. Ich hielt mich im Hintergrund und sah ihn nur kurz an, dann fiel mein Blick wieder zu Boden. Ich fühlte mich hier so fehl am Platz, vor allem nach der ganzen Aufregung die entstanden war.
    Nervös hielt ich meine Hände.

    Ich folgte ihm weiter und hatte doch ein merkwürdiges Gefühl als wir an den Wachen vorbeigingen.
    Wir standen jetzt ganz nahe bei dem Kaiser.
    Ich fühlte mich komisch. Ich eine Sklavin stand mit meinem Herrn auf einen der besten Plätze und man würde mich noch nichtmal als Sklavin erkennen.
    Ich lächelte ihn an.
    "Ja das ist wirklich einer der besten Plätze."

    Immer wieder konnte ich durch die Menge doch noch einige Blicke auf den Zug werfen und sah die ganzen Wagen, die an uns vorbeizogen. Sie waren prächtig geschmückt.


    Nachdem ich dann über einige Füße gestolpert war, kam ich dann doch noch bei Mercator an. Er zeigte zu einem Podium wo der römische Kaiser stand.
    Ich hatte ihn noch nie gesehen nur von ihm gehört. Ich sah nach oben und erblickte ihn.

    Es war ein einiziges Gedrängel und Geschupse als ich ihm wieder weiter folgte.


    Dann dreht er sich zu mir herum und auf seine Frage hin wurde ich doch etwas rot. Mit einem schüchternen Lächeln meinte ich:


    "Ich kann doch noch nichts sagen, ich habe ihn doch kaum gesehen."


    Ich wusste wirklich nicht was ich darauf antworten sollte.