Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Der Onkel seuzte, das Thema schien den Neffen mehr als normal zu intressieren.


    "Wenn sie Angehörige gehabt hätten, wie wären ihre Äcker in meinen Besitz gekommen. Jene die Familienlos sterben, können schlecht befragt werden. Ich glaube kaum, das sich ein Römer findet, der Freie und Sklaven des Verstorbenen um dessen Meinung bittet."


    Oftmals waren jene es auch, die den Herren in dessen eigener Flur verscharrt hatten. Jene Sklaven, die dann noch da waren, wußten einfach nicht wohin. Eine gute Gelegenheit nämlich sich aus dem Staub zu machen.


    "Vermieten? Ja wer bin ich denn, das ich mir diesen Ärger auch noch ins Haus hole. Wir haben das nicht nötig, Sedulus! Was glaubst du was das für Sorgen bereitet. Auch unter den Senatoren..." oder gerade unter ihnen "...gibt es Schwerenöter. Heute eine Orgie, Morgen hast du einen ärmlichen Gast, der dir das ganze Haus ausräumt. Übermorgen zerdeppern sie es dir und am Ende beschweren sich die Nachbarn, was man für ein Lump sei solche Leute nach Baiae zu laden. Wenn du Urlaub dort machen willst, frag doch mal deinen Patron Quarto, der hat sicher so ein schmuckes Häuschen am Meer gekauft."


    Quintus machte ihm wirklich Sorgen. Der Junge sollte vielmehr daran arbeiten in den Senat zu kommen, als sich über das Geld Sorgen zu machen.


    AN DER


    SCHOLA ATHENIENSIS


    FAND FOLGENDER KURS STATT:


    CURSUS RES VULGARES



    DER KURS WURDE AUßERDEM BESTANDEN VON:

    Flavia Celerina





    Sim-Off:

    Flavia Celerina war im Urlaub, daher nicht eher in der Lage. Ich akzeptiere diese Wendung und habe soeben mit ihr den letzten Teilnehmer ausgewertet. Bitte in ihrem Profil den Kurs als bestanden eintragen. THX.




    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Als würde der Onkel selbst auf dem Acker stehen und Unkraut jähten.


    "Natürlich haben sie ein anständiges Totenbett bekommen. Sicher besser als die Lage in einer Kuhle mit einem Haufen Feldsteine darüber. Vielerorts haben sie jetzt Unterhaltung, weil sie in öffentlichen Grabkammern eine Lagerstätte bekommen haben."


    Relativ kostengünstig. Natürlich teurer als die Sickergruben, Avarus war aber auch kein Unmensch und pietätvoll. Diese Art grabmäler gab es zu Hauf. Meist wie die großen Familiengrabstätten an den Ausfallstraßen gelegen, nahmen sie die Mittelschicht mit ins Elysium. Eine breite Wand hielt kleine Kämmerchen für die Asche der Verstorbenen bereit. Dort konnten die Angehörigen einige Beigaben unterbringen oder eine Kerze auf den Sims stellen. Für Räucherwerk war ebenso gesorgt und sogar ein Pfleger kümmerte sich um diese Anlage. Einige Vollgräber ordneten sich im Quadrat dazu ringsum an. Dort kamen schon gehobenere Stände zum Liegen. Für die Umgelagerten mußte allerdings so eine kleine Kammer reichen.


    "Diesem legendären Badeort? Natürlich habe ich in Baiae kein Haus. Dieser Tummult, da kann ich auch gleich in Rom bleiben. Außerdem trifft man dort doch nur auf die gleichen Schnösel wie hier in der Stadt, wo bleibt da der Reinigungseffekt?!"

    Die Frage war durch das Erscheinen von Valerianus beantwortet. Er sah ansteckend schwer erkrankt aus. Jetzt nur keine fürchtende Blöße geben, was leicht war, wenn man sich dem Stande nach setzte. Die erste Frage des Kaisers folgte dem Setzen.


    Es konnte also losgehen.


    Dann die Zweite. Salinator? Sa-li-na-tor...? War das nicht dieser unbedeutende Statthalter an des Kaisers Seite, der mit nach Rom gekommen war, um bedeutender, ja einflussreicher zu werden? Bestimmt!


    Avarus blickte sich um, sah aber nur bekannte Gesichter. -also am Tisch sitzend- Da mußten sie noch warten. Mit Sicherheit, das konnte dauern. Völlig neutral blieb er hocken, keine Miene verzog er, kein Wort, kein wildes Kopfwackeln. Ab und zu den Mund leicht öffnend, das man noch sah, das er noch lebte.


    Sojemand war gefährlich, für Rom, für den Kaiser, ja auch für die Sicherheit. Diesen Salinator sollte man im Auge behalten. Nur kurz blickte der Senator zu Crassus. Ja der machte das sicher schon... dann zurück in seine Sitzstarre. Erstmal zumindest.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Natürlich", erwiderte Ursus und blickte sich interessiert im Atrium um. Immerhin war gerade das Atrium so etwas wie das Aushängeschild eines Hauses und sagte eine Menge über die dort lebende Familie aus. Doch heute waren es nicht die Statuen und Familienbildnisse, die Ursus' Aufmerksamkeit fingen, sondern das Dach. Einfach erstaunlich, daß das Dach nicht wie sonst üblich offen war, sondern ein Dach hatte, das allerdings über dem Niveau des restlichen Daches lag und so Lüftung und Schutz gleichermaßen zustandebrachte. So etwas hatte Ursus wahrhaftig noch nie gesehen. Ob Avarus das entworfen hatte? Er war doch Architekt, wenn Ursus das recht in Erinnerung hatte. Neugierig trat er etwas näher heran, um sich diese Konstruktion ein wenig genauer zu betrachten.


    In ruhigem Schritt kam der Senator -wie sollte es um diese Zeit anders sein- aus seinem Arbeitszimmer geschlendert. Er war dabei so leise, das der Aurelius, den der Sklave ihm gemeldet hatte, noch immer zur Decke starrte. Für einen Moment hoffte der Hausherr, das da oben alles sauber war und der Gast nicht einer Spinne beim Abseilen zuschaute. Dann ein Geistesblitz und Avarus grinste.


    "Salve Aurelius Ursus, praktisch nicht wahr?"


    Er reichte dem Gast die Hand.


    "Schön das du so schnell zu mir gefunden hast. Setz dich doch."


    Ein Blick zum Diener: "Bring uns den guten Wein und etwas Gebäck."


    Er wartete mit dem Setzen, bis der Gast es getan hat. Sein Zeigefinger reckte er nach oben, ganz so als wollte er belehren. Dabei richtete er ihn nur auf das darüber liegende untypische Dach.


    "Ich hab mir das in der Regenzeit einfallen lassen. In Mogontiacum haben wir ein ähnlich großes Atrium, etwas kleiner aber mit dem gleichen Dach darüber. So nutzt sich dieser Raum bei schlechten Wetter genauso. In Germanien jedoch gibt es noch seitlich angebrachte Holzklappen, um im Winter den Raum auf eine gemütliche Temperatur heizen zu konnen. Der Innenhof ist dann völlig geschlossen. In Rom, naja hier brauchen wir sowas ja nicht."


    Die kleinen Leckerlies kamen.


    "Du kommst, um über eine Anstellung an der Schola zu reden?"


    "Das Gute ist ja, das diese 'traditionellen' Urfamilien es mit der Tradition viel zu genau nehmen. Und wenn Gracchus und Claudius das zehnte Mal innerhalb der eigenen Gens eine Ehe schließen, ist es immer unwahrscheinlicher, das ein gesunder Bengel das Licht der welt erblickt. Sie rotten sich also selbst aus. Auch wenn wir Plebejer das nach ihren Worten sind."


    Ein wenig Hohn durfte man da schon erkennen. Der ewig währende Kampf zwischen Urrömer und Zugezogenen.


    "Genau dort setzt man an. In den Archiven der Stadt. Was glaubst du wieviele dieser toten Säcke ich umlagern lassen mußte, um ihre Steinhäufen von meinem Grund zu bekommen? Naja jedenfalls haben sie wirklich schöne Villen in die Landschaft gebaut. Hier und dort war ein Anbau oder eine Renovierung nötig, denn wie schnell verhoben sie sich in ihren Ansprüchen und den dazu gehörigen finanziellen Mitteln. Ach ja auch da kannst du ganz gutes Land erwerben. Ein mittelloser Patrizier ist aber immernoch ein stolzer Mann. Da ist es nicht leicht ihm den Grund unter dem Hintern wegzupfänden. Schick immer einen Unterhändler, der Urahne wird deinen Namen nie erfahren, denn sein Weg wird ihn weit weg führen von dieser Schmach...


    So sind sie gewachsen und eben auch in Italien. Was nützt mir denn ein weitläufiges Anwesen bei Mogontiacum -so wie unsere Pferdezuchten-, wenn ich für ein paar Tage aus der Stadt möchte? Da kann ich am Rubicon ja gleich wieder umkehren."


    Unterstützend zu seinen Worten bediente Avarus die Mimik.


    [SIZE=7]Jösas[/SIZE]

    Eine Auszeichnungsverweigerung war ja kein Indiz dafür, das der Quästor die Arbeit nicht erfüllt hatte, sondern das sie eben etwas ganz besonderes ist. Das im Reich vielerorts gar mit den bunten Täfelchen und Statuen, den kleinen Medallien und Bändchen umsich geworfen wurde, zeigte nicht die Raritätserscheinung und damit den Sinn einer Belohnung, sondern verklärte sie zu terminal erreichbarer Standardware.


    Die Geschicht mit dem Tribunen war geklärt und Avarus wieder bei der Sache. Endlich wurde es provinzial auch etwas intressant. Nachrichten aus erster Hand waren sowieso immer besser als das Gehörte und dann Geschriebene in der Acta Diurna. So konzentrierte er sich auf die Worte der Heimgereisten und hielt die Klappe. -erstmal- 8)

    Wenn du als Senator etwas mehr als ein kleines unbedeutendes Licht sein wolltest, dann war es immer vorteilhaft über alles nur Mögliche in der Stadt Bescheid zu wissen. Jede noch so kleine Äußerung wuchs manchmal zu einem Elefanten heran und dann war es gut schon vorher Abschätzungen gemacht zu haben, um im Fall der Fälle auf der richtigen Seite zu stehen. Nicht immer war diese Seite zwar jene der Gewinner, aber sie war immer die Seite, die den alten Regeln am nächsten war.


    "Es wird mich freuen dich zu empfangen." Schloss er den Satz dem Aurelius zugewandt und war dann wieder völlig im Gruppengespräch aufmerksam.

    "Eine?" :huh::D


    Er trank aus und orderte nun doch Falerner. 8)


    "Mein lieber Neffe, ich dachte du weißt um die Familiengroßgrundbestände. Es war leicht Land in Germanien zu kaufen. In Italien war es wesentlich teuerer, aber auch hier triffst du schnell auf einen klammen Patrizier. Alter mittelloser Adel eben. Die Familie besitzt soviel Land wie kaum eine Andere. Manchmal sehe ich selbst nicht mehr durch, wenn ein Verwalter einen Rechenschaftsbericht schreibt, aber wozu hat man Scribae."


    Er grinste und überlegte wozu Sedi das fragte, dann eine Idee. -.^


    "Wenn du auf das Land ziehen willst, bevor du direkt nach Rom kommst, finden wir sicher was passendes. Ob am Meer, in der etruskischen Ebene oder im tiefsten Süden ich besitze einige Landgüter in Italien."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Belustigt schaute er daher zum Kollegen Avarus, dessen Mienenspiel verriet, dass er diesmal gar nicht dieser Ansicht war. "Ich sehe, dir steht heute nicht der Sinn nach einer Diskussion, wo du doch sonst im Senat auch immer zu den kritischen Betrachtern der Arbeit der Magistrate gehörst." Er senkte seine Stimme ein wenig, als wenn nicht jeder direkt mithören sollte, auch wenn sie so immernoch normale Gesprächslautstärke hatte. "Sag, wäre eine so fleißige Leistung wie sie Germanicus Sedulus deiner Meinung nach vollbracht hat denn dann einer Auszeichnung wert? Du hast solche ja sonst nur äußerst selten befürwortet."


    Während er auf die Antwort des Aurelius wartete, konnte er sich mit der Anfrage des Macer befassen.


    "Hm ich habe in den letzten Tagen darüber nachgedacht meine eigenen hart erarbeiteten Auszeichnungen zu einem Wohltätigen Zweck zu spenden und damit zurückzugeben. Die lässige Vergabepraxis drängt mich immer wieder zu diesem Schluss. Auch Sedulus hat seine Arbeit getan. Sicher würde er sich über eine Auszeichnung freuen, aber ich bin der Meinung, das es schon etwas Besonderes haben muß, um diese zu bekommen... Achja auf die alte Diskussion im Senat bedacht, spiegelt sich meine Meinung. Keiner hat wirklich das getan, was einer Auszeichnung bedürfte."


    Andere verzichteten über Jahre auf freie Tage und bekamen nichtmal mündliche Anerkennung. Da war es schon frustierend und verbitternd manche Vergabepraxisen zu erleben.

    "Genau das kann man damit machen einfach unter den Vorleger kehren. Es streitet sich gar langwierig darum, ob eine Formulierung jüngeren Datums in ein Gesetz eingebracht werden soll, so sie doch den gleichen Hintergrund abdeckt. Doch was soll es, Ich versuche noch die letzten Wochen durchzustehen, dann zieht es auch mich auf das Land."


    Avarus machte eine deutlich abwertende Handbewegung.


    "Der Verkauf ist doch schon Jahre her und naja er hat unsere Reben gekauft und unsere Güte gewonnen. Ich glaube kaum das es in Rom noch weiteren so süffigen Vinum gibt."


    Er leerte den Becher und ließ sich äußerst stark verdünnten Wein einschänken. Immerhin wollte er noch einige Berichte aus den Provinzstationen des Postdienstes heute auswerten und gef. korrigieren.

    Sein Neffe stand wohl unter flüssigen Drogen, denn so förmlich sprach man hier in der Stadt nunmal nicht mit seinem eng Verwandten. Doch Avarus hielt es für klug nicht darauf einzugehen. Vielmehr intressierte ihm die Aussage, mit der Sedi sich zum rhetorischen Lakei machte. Er seufzte, das war nicht so leicht auszubügeln. Eine eigene Meinung war eben immer deutlich mehr wert, als ein vorschnelles Einlenken auf der politischen Bühne, um es ja Jeden Recht zu machen... ;)


    "Ich hab gehört, Aurelius Ursus du intressierst dich für die Schola in Rom? Wenn dem so ist, dann suche mich doch mal in meiner Casa am Marcellus Theater auf."


    Änderte er seinen Ansprechpartner für einen Augenblick.

    "Der Senat? Nun den Weg kannst du dir sparen, er befindet sich bereits auf den Landgütern. Kaum mehr als einige kleinere unsinnige Vorschläge werden dort noch einmal die Woche verhandelt. Wer kann, der ist auf dem Anwesen draußen vor der Stadt. Naja ich wollte dort auch schon lange sein, aber die Zeit reicht eben nie."


    Ein wenig wehmütig blickte er nun drein, fand aber dann doch noch einen Punkt, der ihn wieder in eine normale Verfassung brachte.


    "Natürlich ist es noch einer von uns, aber die Vorräte schwinden dahin. Ich kaufe meinen frischen Tropfen jetzt schon von einem Flavier. Wir hätten die Weinberge nicht verkaufen sollen, aber es war eben leider nötig."


    Nicht des Geldes, aber der Leidenschaft wegen hatte der Senator Germanicus Avarus seine Weinanbaugebiete verkauft und sich völlig der Pferdezucht verschrieben.

    "Vergiss nicht deine Klienten in Rom einzuladen. Du kannst ihnen hier in der Casa einen Empfang organisieren. Sie werden mit Sicherheit wissen wollen, was es neues in Germanien gibt und sie werden sich vergewissern wollen, ob sie nicht Klienten zweiter Klasse werden, wenn du länger in der Provinz bleibst. Sie sind wichtige Wähler, also vergraule sie nicht, Sedulus."


    Die anderen Kontakte waren der übliche Kontakt, den sein Neffe in Rom pflegte, wenn er schonmal in der Stadt war. Avarus ging darauf nicht weiter ein. Das heißt fast nicht.


    "Wenn du deinen Patron siehst, dann grüße ihn herzlich von mir und informiere dich dezent über die derzeitige Lage. Ich denke Quarto wird derzeit als der zweit mächtigste Mann im Imperium gehandelt. Du tust gut daran deine Klientschaft ein wenig auszukosten."

    "Hm nein ich denke eher, Sedulus, du würdest es wieder genauso tun, denn du bist ein guter und fleißiger Römer. Du hast deine Aufgaben durch diese Eine nicht vernachlässigt, ich sehe daher auch keinen Verlust, den der römische Staat dadurch erleiden mußte. Es hat dir also genutzt und dem Staat nicht geschadet. Was will man mehr."


    Sein Gesicht zeigte die Regung, die immer mal wieder erschien, wenn jemand unbedingt auf einer Kleinigkeit von Unregelmäßigkeit rumritt und jene keinem schadete. :P


    "Aurelius Ursus... richtig?" fragte er denn sogleich nach, als jener ihn neben Macer grüßte. Er hatte schon ein wenig von dem triebsamen Aurelius gehört. Jetzt konnte er sich erstmal von dessen Erscheinung ein Bild machen.

    Das waren nunmal nicht derart Vergnügungen, die der Onkel meinte, aber dafür war der Altersunterschied wohl auch zu groß. Er tat es damit ab und wandte sich eher wieder dem intressanteren Thema zu.


    "Vinicius Lucianus ist ein alter Freund der Familie. Er wird es mit Sicherheit verstehen, das ein Germanicus Sedulus seinen Ahnen nacheifern will."


    Es verstand sich natürlich von selbst, das Sedi dem Legaten im Fall der Fälle schreiben würde. Wahrscheinlich war aber auch, das der Neffe durch eine Reise den persönlichen Kontakt pflegte, denn die Familie würde Sedulus mit Sicherheit nicht allein über die Berge nach Italien reisen lassen. Soviel Verantwortungsgefühl traute er seinem Neffen nun schon zu. Doch bis dato würde noch viel Wasser den Tiber herunter fließen.


    Er trank aus dem Becher und überlegte.


    "Was hast du neben deinem Raport auf der Rosta noch während deines Aufenthaltes in Rom vor?"

    Sein Neffe würde mit dieser Paulina noch zu einem alten Ehepaar in jungen Jahren verkommen. Naja er hatte schon vor der überhatzten Heirat den jungen Mann gewarnt. Jetzt sah man zu deutlich die fehlenden Gemeinsamkeiten. Ein Octavier war eben nicht zum Feiern geboren. Weiblich oder Männlich ganz gleich und wenn sie es schonmal versuchten, dann stürzten sie sich in Badebecken zu Tode. Schauderlich...


    "Ein gewisses Maß an freizeitlicher Muse, Unterhaltung und Belustigung ist jedem Römer gegönnt. Jeder sollte sich an den Darbietungen ergötzen, solange es in einem vertretbaren Umfang bleibt. Ihr verbringt wohl viel Zeit in Germanien auf der Kline im eigenen Haus... allein?"


    Ein neuer Minzbecher wurde gefüllt. Avarus blickte derweil besorgt drein, kam dann aber auf die Frage seines Neffen zu sprechen.


    "In der Baubranche kann an den Stühlen des Curator Viarum oder Curator operum publicorum gerüttelt werden. Auch ein besonders ansprechener Posten steht wohl bald zur Verfügung, der curator rei publicae muß kurz vor dem Einzug in den a.D. Zustand sein."


    Ohne groß nachzudenken fielen dem Onkel diese Ämter ein. Die neben einer guten Familiensicherung auch viel Ansehen mit sich brachten.

    "Hehe, na Hauptsache der Kleine hat den Papa wieder erkannt. Es ist doch schön zu hören, wenn Gesundheit sich breit macht. Aprobus... man hört ja so einiges vom Hof. Geht es dem Kaiser denn endlich besser?"


    Hörte sich der Senator Avarus um, vielleicht gab es ja schon erfreulichere Nachrichten, als jene die in den Straßen der Stadt kursierten und für wenig Hoffnung sorgten.