Es lief doch recht steif ab, sehr kühl und reserviert. Ein gutes Zeichen für den Neubeginn. Die sehr kurze Rede des Augustus ließ die Gerüchte neu anheizen, das die Gesundheit in weiter Ferne lag und das Rom neben dem Hoffen auf einen starken Kaiser etwas mehr tun mußte, um bei den Göttern die Gunst zu erwerben jenen Führer in fester und mit starker Hand zu bekommen.
Avarus bekam von den Tuscheleien zwischen Brüdern nichts mit. Aber ihn intressierte neben dem Auftreten von Ulpia Drussilla auch der ihm fremde Mann so nah an des neuen Kaisers Seite. Einige neben ihm sprachen über einen gewissen Vescularius Salinator. Da erinnerte Avarus sich aber nur an einen bekannten Herren mit diesem Gentium. Ein Statthalter aus dem Osten. Gut möglich, das es dieser war, kamen die Legionen doch gerade daher zurück. Einige Gespräche in naher Zukunft würden den Schatten über dem Geschöpf genauso lichten, wie sein Status Q zu Valerianus.
Die nächsten Tage würde es heiß her gehen und Senator Avarus, der im Gegensatz zu anderen Senatoren seine Herde im Trockenen wähnte, freute sich schon auf die Bittsteller, die oftmals mehr Ansehen im Gassenplausch erlangten, denn auf amtlicher Laufbahnebene. Er selbst würde, um im Geschäft der Wissensmacht zu bleiben sein Officium auf dem Palatin wieder länger am Tag aufsuchen. Mit Sicherheit gab es da einige intressante Geschichten, Gerüchte, Seifenopern und Skandale aufzuschnappen.