Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Hatte dieser eingebildete Schnösel den gesamten Senat gerade als ungebildet abgestempelt? Oder war das nur wieder so eine Wortwahl der Patriziertiger mit gestutzen Krallen, die immernoch nicht gemerkt hatten, das ihre goldenen Zeiten bisweil vergilbt waren. Avarus jedoch schluckte eine Antwort darauf hinunter und ließ sich nicht von diesen Bürschchen provozieren.


    "Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn eine Betrachtung von zwei Sorten Äpfeln das Maß der Dinge ist. Diese Diskussion gleitet in Sphären ab, die mit der Lex Mercatus und dem hier andiskutierten Paragraphen nichts zu tun hat.


    Wie du selbst erkannt hast, gibt es bereits eine Vielzahl an Ausnahmen und Regelungen die dem Gesetz nicht entgegen stehen. Jene sind für mich völlig ausreichend."

    Hin und her ging es Senator Avarus sah sich nicht genötigt ein Wort dazu zu verlieren, bis das Thema darauf hinaus lief, das der Staat dafür geschröpft werden sollte, private Erbgüter zu veräußern.


    Er erhob sich, um zu zeigen, das er ebenfalls reden würde.


    "Senatores, ich bin der Überzeugung das es nicht die Aufgabe des Staates sein kann, die Erbgüter aller gestorbenen Mitmenschen im gesamten Reich aufzukaufen. Egal ob es nun eine Provinzstadt wie Gades in der Region Baetica oder unsere römische Hauptstadt hier im Herzen Italias ist, ganz zum Schluss kommen alle Gelder aus einem Topf. Das ist wahrscheinlich auch einer der guten Gründe, um die Möglichkeit Waren an eine Stadtkasse zu verkaufen nicht unnötig zu publizieren. In mancher Stadt mag das für ausgewählte Persönlichkeiten oder ehemalige Unterstützer der Gemeinde eine gute und gängige Praxis sein, den Erben des Verstorbenen etwas an Hilfe zurück zu geben. Aber Rom kann es sich nicht leisten den ganzen Spittel, den die Bürger unter den Jahren ihrer Existenz gekauft haben und für den die Erben nie im gesamten Umfang Verwendung haben, aufzukaufen. Man sprach zum Beispiel das Thema Marmor an. Was bitte soll eine Stadt mit Tonnen an Marmor, der für den nächsten Prachtbau der Gemeinde die falsche Farbe oder Maserung aufweist? Woher soll eine Stadt wissen ob sie hundert laufende Meter Eichenholz aufkaufen sollte, braucht sie für die nächsten Bauarbeiten doch eher Fichtebretter. Man könnte das unendlich lang fortführen. Am Ende werden die Bauhöfe, Speicher und Lager der Städte voll sein, die Kasse leer und niemand braucht das Zeug."


    Ein kurzes Päuschen zum Luft holen.


    "Nein vielmehr sollten wir die bestehenden Möglichkeiten die es schon heute gibt, im Gesetz so verankern, das es jederman einsehen kann ohne einen Magistrat zu bemühen, der ihm die zusätzlichen Regeln und Normen aus dem Archiv holt. Ein Paragraph für Erbschaften halte ich dazu für angemessen."


    Avarus setze sich wieder.

    Was sollte er denn noch alles getan haben? Avarus leben war ausgefüllt mit guten Taten für Rom und das Imperium. Und er hatte dem Reich eine Menge Kinder geschenkt. Für das Priesterdasein blieb da kein Platz. Na vielleicht wenn er den Lebensabschnitt steinalt erreicht hatte.


    "Ich war und ich bin kein Priester Senator Aurelius. Aber auch ich habe mich mit mehreren Reformen der Lex Mercatus immer wieder einschränken müssen. Zähneknirschend manches Mal, aber dem Gesetz beugend.


    Du als aktives Mitglied eines der Collegien kannst uns vielleicht davon berichten, ob es akuten Mangel an geeigneten Nachwuchs gibt. Denn jeder junge Mann wie auch gestandener Römer weiß um die Tatsache die mit solch einer Amtswahl einher geht.


    Einem Politiker ergeht es doch genauso, das er beim Eintritt in den senatorischen Rang alle Betriebe abgeben muss, die nicht den alten Gesetzen entsprechen.


    Vielleicht lasse ich mich breitschlagen für eine begrenzte Lösung. Sprich man könnte über einige Gewerbe nachdenken, aber grundsätzlich bleibe ich bei meiner zögerlichen Haltung dies zu gewähren."

    "Ich sehe den Gang unter die Obhut der Götter etwas strenger. Für mich ist das kein weltlicher Beruf, der da für ein paar Monate ausgeübt wird, sondern ein sich im Grundsatz verändernder Lebensabschnitt, der mit enormen Veränderungen einher geht und dazu zählt auch reinliche Unversehrtheit hinsicht aller weltlicher Laster. Betriebe gehören dazu. Die Obhut der Götter darf nicht missbraucht werden, weil man an seinem eigenen Wohl mehr festhält, als sich unabdingbar dem Glauben zu unterwerfen.


    Rom's Wohlergehen hängt davon ab. Das ist deutlich mehr Substanz als dem Wohl einer einzelnen Dienerschaft den Raum einzuräumen, der hier gewünscht wird."

    "Wer ewig sitzt, wird nichts für Rom leisten können."


    Avarus grinste kurz. Das Wasser hatte eine vorzügliche Temperatur und war äusserst frisch. Letzterer Tatbestand schien auch auf seinen Neffen und dessen gute Arbeit zurück führen. Aber das war jetzt weniger von Belang.


    "Ab und an bade ich hier, ja. Roms Thermen sind wirklich gut. Selbst dann, wenn man ein grösseres Bad zu Hause hat."


    Kurz untertauchen und wieder hoch.


    "Daran sieht man mal wieder, das diese Art von uns Römern den Damen mehr Freiheiten einzuräumen mehr Schaden macht, als Nutzen bringt. Sie hat mit ihrer gekränkten Eitelkeit doch keinen Schaden an Deiner Aura hinterlassen?


    Avarus ging davon aus, das der Prätor die Sache abwischte und Sedulus Ansehen dadurch nicht beeinträchtigt wurde sonst hätte er bestimmt schon durch die Öffentlichkeit davon erfahren.


    Ihr Gespräch wurde durch Calvena unterbrochen. Der ältere Senator blickte ungläubig drein, was seine Ohren da soeben wahr genommen hatten, konnte doch nicht wahr sein!


    "Es ist Winter mein Kind. Die Strassen sind jetzt noch viel gefährlicher als in den warmen Monaten. Die Pässe über die Gebirgszüge verschneit und unpasssierbar. Wilde Tiere trauen sich nis an die Siedlungen heran auf Nahrungssuche. Nein das halte ich für eine absulut unmachbare Idee in dieser Zeit.

    Lesender Weise bin ich da, aber mit dem Verfassen von Beiträgen halte ich mich weiter zurück. Wie soeben im Senat bemerkt, vertippe ich mich auf dem Pad zu oft und das wurmt mich dann schon, wenn derart viele Rechtschreibfehler meine sonst halbwegs leserlichen Beiträge zieren.


    Ich bearbeite die Beiträge auch nicht. Zum Einen, weil das im Senat unschön ist und zum Anderen, weil das unheimlich gut geht. Das zur Erklärung, damit niemand denken muss, der Avarus hat schon wieder gesoffen. :D

    Was vor langer Zeit auf Wachstäfelchen geritzt wurde, musste in der Istzeit nicht an Bedeutung verloren habe . Ganz im Gegenteil oft waren diese Zeilen heute noch genauso bedeutungsvoll wie damals. Immer schon gab es Menschen, denen die Bedeutung dessen, was dort geschrieben wurde, näher erläutert werden musste oder sollte. Vielleicht war jetzt mal wieder so ein Zeitpunkt gekommen.


    Nachdem Wortmeldungen der Mitsenatoren vorerst ausblieben, erhob sich Germanicus Avarus, um zu zeigen, das er sich des Thema's annehmen wollte und somit zu sprechen:


    "Senatores, Consul Duccius ich muss verwundert mein Wort erheben, geht es in der Sache doch um ein heikles Thema."


    Eine kurze Pause folgte. Dann fuhr Avarus fort...


    Neben den Ständen der Senatoren und Patrizier gibt es auch für andere Bevölkerungsgruppen Ausnahmen aus der Lex Mercatus. Die Soldaten haben ihre ganze Kraft der Sicherheit Roms zuwidmen und werden ab dem Stand eines Eques mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit vom Staat belohnt. Mitglieder der Religionsgemeinschaften, der Götterkulte und der Vestallinnen ist das ebenso versagt, haben sie nicht ebenso eine Ernennungsurkunde der Ritterschaft vorzuweisen. So wurde das Gesetz verfasst und meiner Meinung nach zu Recht!


    Er blickte durch die Runde, um ein paar Mienen zu studieren, dann führte der Senator germanicus weiter aus...


    Worin liegt denn bitteschön der Nutzen für die Gesellschaft, wenn eine Vestallin ein Freudenhaus betreiben darf?! Das mag ein drastisches Beispiel sein, aber ich kann es auch prakmatischer beschreiben: Was tut eine Vestallin mit der Zucht von Schafen und dem allgemeinen Ackerbau? Ist es nicht geschickt darüber nachzudenken, was eine Vestallin ist, was zu ihrem Lebensinhalt zählt und wie ihre unberührte Aura zu schützen ist? Macht sie sich nicht angreifbar, wenn sie mit weltlichen Konflikten in Berührung kommt? Wer kann garantieren, das eine Änderung des Status Quo dazu führt, das die Religionswächter und Förderer weiter und immerzu in der Lage sein werden Rom vor all dem weltlichen Unheil zu beschützen, wenn sie selbst ihren persönlichen Vorteil aus weltlichen Gewerben ziehen.


    Ich persönlich sehe das äusserst fraglich und beharre darauf, das der Gesetzesteil durchaus seinen uneingeschränkten Nutzen hat.


    Wenn es den Priestern, Kollegien und niedrigeren Ständen daran mangelt über die Runden zu kommen mit dem, was der Stadt ihnen als aufwandsentschädigung zahlt, dann sollten wir darüber reden, ob es gerecht wäre ihre Dienste angemessen zu entlohnen. Doch ohne eine ausführliche Auflistung der Vergütungen wird der Senat dazu nicht in der Lage sein.

    Manchmal findet selbst das blindeste Huhn ein Korn...


    Senator Avarus badete nicht oft öffentlich. Immerhin besaß der eine Casa in Rom die diesen Komfort mehr als nur erlaubte. Aber ab und zu sah er einen Nutzen darin auch die Bäder jenseits seines Hauses aufzusuchen.


    Nach einer kalten Dusche kam ein frisches Bad in angenehm kühlen Wasser, danach eine Massage und das obligatorische abschruppen. Dann wanderte er die Becken ab und suchte nach einem weniger frequenzierten...


    "Salve, du hast doch nichts dagegen, wenn ich mich dazu geselle oder?!"


    Egal! Er wartete eine Reaktion nicht ab sondern enterte das Wasser mit seinem atlethischen über (Ü) sechzig Körper. :D


    "ah ist das herrlich." :]


    "Ich hatte ein paar davon und selbst meiner jetzigen Frau traue ich noch. Solange sie sich aus der Politik halten und uns gesunde Erben schenken, ist alles gut Sedulus."


    Avarus grinste kurz, dann war er wieder im Gespräch und er hatte wahrlich viele Kinderlein gezeugt.


    "Eine Sergia sagst Du... was kann eine Frau Dir schon anhaben?!"


    Zumal eine öhm Sergia, die Gens ist so unbedeutend, wie wenn am Nordmeer das Wasser der Ebbe entflieht oder im fernen Osten der unbekannten Welt ein Sack Reis umfällt.

    Na dann... nachdem der neu gewählte Consul keinen exquisiten Handlanger wollte und sich stattdessen mit einem der Noobs be(oder ver-)gnügte tat es Avarus dem Senator Purgitius gleich und votierte für das angestebte Amt des Iulius Dives zum Quaestor Urbanus.


    Bei Tiberius Lepidus ließ er sich ebenfalls zu keiner anderen Wahl, als der Wahl des Kandidaten als Triumvir Capitalis hinreißen.

    "Schauen wir was die Wahl bringt und wer am Ende davon die meisten Wähler überzeugt hat. Wir bedanken uns vorerst für Deine offenen Worte und Deinen Besuch, Senator Duccius."


    Germanicus Avarus hatte jetzt zu dieser Stunde nicht vor die Aktivität seiner Senatskollegen auszudiskutieren. Es lag ja oft auch an der Ebbe oder Flut von Eingaben die es zu bewältigen gab und momentan herrschte eben Ebbe. Kein Grund zum Maulen, immerhin blieb so mehr Zeit für andere Aktivitäten.


    Auch auf Sedulus erneuten Einwand ging der Onkel nicht ein. Wenn er eine Änderung einbringen wollte, dann konnte er das freilich machen, doch so wichtig sah Avarus das Thema nicht, das es ihn dazu ermutigte die Zeit der Ebbe zu verlassen, um die Flut zu hören.

    "Man kann es aber auch immer einfach auf Haarspalterei münzen."


    Gab Avarus zu bedenken, denn ein Mann mit reinem Gewissen musste keine Suppe essen, die verunreinigt war. Oder im Umkehrschluss seiner Worte gedacht: Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten, aber machmal ist es der politische Gegner selbst, der dazu rät eben jene Maßnahmen zu ergreifen.


    "Du wirfst dem Senat vor nicht ausreichten zu agieren? Was versprichst Du dir denn von einem Organ politischer Ambitionen dessen Krallen durch des Kaisers Autorität gestutzt werden?"


    Äußerst direkt, aber Avarus schätzte den Duccius so ein, das er seine Worte richtig verstand. Noch war der Schatten des Krieges nicht gänzlich verzogen. Viele hatten gelitten, manche alles verloren, einige sich so durchgewurschtelt (wie auch seine Sippe) und Weitere waren in den Tod gegangen. Da war das Stille halten schon die bessere Wahl. Man konnte ja nicht von hier auf jetzt das Imperium verlassen und alles hinter sich lassen, unmöglich!


    "Am Ende zählt doch nicht die Basis dessen was da auf einem Pergament steht, sondern die Stimme die das nieder Geschriebene verteidigt."

    Weil meine Figur nun und in Zukunft sicher etwas mehr in Gespräche verwickelt sein wird, möchte ich dem Glauben entgegen wirken ich wäre oftmals inaktiv.


    Unter der Woche von Mo - Fr bin ich im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Hier und da hat man gescheites I-net (LTE) manchmal bewohnt man aber auch ein Hotel das auf dem berühmt, berüchtigten weißen Fleck auf der Landkarte steht. Sprich mehr als ein qualvolles EDGE kommt dort nicht rum.


    Beiträge werde ich also vermehrt am Wochenende verfassen. Ich danke für die Geduld derer, die auf eine Antwort warten. :)

    Der Onkel hatte natürlich von der Verhandlung alles mitbekommen auch wenn er selbst nicht anwesend sein konnte oder wollte. Immerhin gab ein gewichtiges Publikum dem einen oder anderen Römer vielleicht das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Avarus verstand bis heute nicht wie ein engster Freund der Familie nicht im Stande war sein Weib zu bändigen und solcherlei Zirkus von vorn herein damit auszuschließen. Doch dieses Gedankengut gehörte jetzt nicht hierher und aufregen wollte er sich schon garnicht!


    "Ich habe es immer befürwortet, das die provinziale Politik ein größeres Gewicht auch in der Politik des Senats von Rom haben sollte. Wie du weißt kann ich aus Erfahrung sprechen, wenn man meinen Weg aus der Provinz nach Rom betrachtet, so war er immer von Argwohn und Hindernissen gepflastert."


    Ein Punkt für den Duccius sozusagen. Er kramte in seinem Gedächtnis, um die Themen der Gegenkandidaten aufzurufen. Aber es blieb wenig Potenzial dabei übrig. Zumindest nichts, das er hätte als ebenso wichtig erachtet. Germanicus Avarus kam zu dem weiteren Thema des Senators Duccius, rein gedanklich vorerst. Es entstand eine kleine Pause. Vielleicht gewollt, vielleicht aber auch den zaghaften Ergrauen eines alten Gedächtnis geschuldet.


    "Ob das Ordnen der Archive hinsichtlich von totem Kapital so eine gute Idee ist... Nun Du hast Dir das sicherlich reiflich überlegt, aber ich sehe darin enormes Streit Potenzial und genau solchem wolltest Du in Zukunft etwas mehr vermeiden. Nicht das ich selbst Anspruch auf etwas erhebe, das mir nicht gehört, aber der Senat ist voll von Männern, die schon längst sich dieser Habe gewiss sind. Da bin ich mir sicher. Möglich das Du da in ein Wespennest stichelst. Die alten Familien haben es schon immer verstanden das zu bewahren, was so nie ihnen selbst gehört hat."


    Noch war er sich nicht schlüssig wie er entscheiden würde. Das war gut abzuwägen, aber mit jedem weiteren Wort des Duccius wurde Germanicus Avarus ein klein wenig mehr dazu animiert den Klappstuhl einzugraben und der Zukunft eine Chance zu geben.


    Als Sedulus sich zu Wort meldete, wandte er ein...


    "Wir tuen gut daran das Gesetz zu achten und zu befolgen. Wenn wir es so formen, wie es für uns selbst am Besten scheint, sind wir nicht besser als jene die es Tag ein und Tag aus missachten. Bewahre einen klugen Kopf Sedulus und bresche nicht nach vorn mit einem eilig zusammen gewürfelten Entwurf, der den Anschein hegt du wolltest aus einer gerichtlichen Verhandlung heraus deine Lehren ziehen und das Gesetz beugen."


    Denn nicht nur er hatte die Geschehnisse rund um die Basilica Ulpia überwachen lassen. Nein auch ihre Feinde taten dies. Immer auf der Lauer...

    Ein klarer Verstand und ein sehr gutes bis gutes Gedächtnis waren Gold wert. Jene die davon nicht soviel besaßen, versuchten es mit anderen Mitteln zu erreichen oder blieben auf der Strecke. Avarus war sich im Moment nicht so recht sicher, was für ein Spiel der Senator Duccius spielte, aber er war noch nicht gänzlich senil oder debil, um die Worte seines Abschlussberichtes im Senat vergessen zu haben. War das Teil eines irren Plan's? In Demut gehen, kämpferisch zurückkehren?


    Zu seinem Glück konnte er noch etwas darüber nachdenken, denn sein Neffen redete noch etwas über das Rohre verlegen weiter. Als Sedulus geendet hatte, wagte der ältere Germanicus Senator sich vor einige Fragen zu stellen:


    "Rom's Vorbehalte gegen einen Consulkandidaten aus den nördlichen Provinzen sind groß. Die Herkunft ist weit wichtiger, als die Visionen, die der Kandidat trägt. Was sind denn Deine?"


    Klar noch immer wirkte der Umstand nach, das der Duccius im Krieg auf der besseren Seite gestanden hatte. Doch auch dieser Umstand begann mit dem Lauf der Zeit zu verblassen. Es war also nichts ungewöhnliches, das Vala den letzten und damit wichtigsten Nagel sehr bald in seine Vita einschlagen wollte.


    "Wir waren oftmals im Senat nicht auf der selben Seite. Mit welchen politischen Themen möchtest Du denn bei uns Punkte sammeln?"


    Auch wenn "ihr Block" im Laufe der Jahrzehnte Federn gelassen hatte, waren die Germanicii immernoch eine ernstzunehmende politische Macht im Senat. Das ihr Einfluss dahin schwand, lag auch an dem Umstand, das der ältere der beiden lebenden Senatoren seine Streitsüchtigkeit abgelegt hatte, nachdem ihm seine zweite Frau zwei zuckersüße Kinderlein geschenkt hatte. Das war nun ebenfalls fünfzehn Jahre her. Doch klappte sowas von Gestern auf Heute? Innerhalb von zwei drei Wahlperioden? Avarus kannte das ja von sich selbst und war da skeptisch.


    "Wir verändern uns alle mit den vielen Jahren. Manche zum Besseren, andere eben nicht und so Mancher verträgt den Höhenrausch auch nicht und stürzt ab. Man kann diese Veränderungen beobachten, man kann dem Wort Glauben schenken oder es kritisch hinterfragen, aber man kann seine Entscheidung dazu nicht mit Gewissheit treffen, das sie richtig ist, denn dazu befähigt sind nur die Götter."


    Germanicus Avarus ließ offen, ob er den Worten des Vala Glauben schenkte oder ob er unentschlossen blieb.

    Ein Gast und dazu noch ein duccischer. Avarus kam gemässigten Schrittes ins Atrium.


    "Senator Duccius, salve.... vor einigen Tagen hast Du um eine Unterredung mit uns gebeten. Nun wir schenken Dir Gehör."


    Senator Avarus setzte sich zur Gruppe. Kein Mensch sollte über Gebühr lange stehen müssen. Vorallem im hohen Alter.

    "Du hast doch gesagt, das Du Probleme mit Deiner Frau hast." :D


    Jetzt guckte Avarus verwirrt, ließ es sich aber auch nicht nehmen auf die Frage des Neffen einzugehen, was das Gespräch mit dem Praefectus Urbi betraf.


    "Danke, hoffen wir das Beste. Ansonsten über nichts weltbewegendes. Ich hoffte ja auch etwas Neues zu erfahren, aber seit Livianus sein Amt angetreten hat, ist er auch ein wenig mehr zugeknöpft als üblich. Das bringt die Last als zweiter Mann im Staat wohl mit sich."