Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Oh wie derb. Avarus hatte es nicht glauben wollen, aber in Gedanken mußte er seinem Weib Recht geben. Lucilla hatte ihn nicht nur gewarnt, sondern auch dazu gedrängt dies nicht zu tun. Nun gut. Für den Moment konnte Avarus nicht mehr verlieren, als einen Gast beim Essen. Und so wußte er schließlich auch woran er war ohne weitere Nachforschungen anzustellen. Proletarisch betrachtet steckte des Decimus Kopf in des Salinator Arsch. Für Serapio mochte es eine Wohltat sein...


    "Nun denn, ich kann Dich ja nicht hier festhalten. Lucilla werden deine Grüße erreichen. Dir noch einen angenehmen Abend, Decimus."


    Mochte der Ziegel am Hause von Ben Hur sein Ende sein. Nur leider war diese Gasse, dieser Terrakotta zu weit weg...


    Avarus würde sich nicht seiner Frau entblösen. Gut das sie in Hispanien war und er hier. Sein nächster Brief würde den Neffen von ihr einfach nicht erwähnen und gut war es.

    Avarus stutzte ebenso. War sein Gegenüber nur schwerhörig oder senil oder einfach geographisch katastrophal bewandert. Hatte er nicht eben gesagt, das er südlich übersetzen wollte, um dann von Süden nach Dalmatia zu reisen. Genau jenen Weg zu nehmen, der über das Mare Adriaticum führte und seitens der Postzustellung vornehmlich gewählt wurde, um effizient auch Routen weiter östlich zu bedienen?! Vielleicht war es aber auch Programm ihn reizen zu wollen, ob des Thema's Aufstand in Germanien. Es war Salinator bekannt wo Germanicus Avarus her kam und es war ihm sicherlich auch ein Dorn im Auge. Avarus ließ sich aber auf dieses Thema nicht ein. Zumindest solange er es nicht mußte.


    "Nicht von hinten und nicht von Norden. Macedonia im Süden, dahin über die Häfen Brundisium, zum Übersetzen, Dyrrhachium zum Anlanden. Von dort über die Via Flavia nach Dalmatia, um dann die übliche Flussroute nach Pannonia zu nehmen."


    Die Provinz Dalmatia hatte eine recht steinige Küste. Es gab einfach zu wenige Häfen dort, um noch etwas nördlicher anzuladen.Salona war dann schon zu weit im Inneren der Provinz. Da blieb nur der weg auf schlecht ausgebauten Handelsstraßen, das würde ewig dauern und anstrengend sein. Der tiefe Punkt hatte zudem den Vorteil auch in der recht großen Verteilstation von Scodra vorbei zu schauen. Dort trennten oder vereinten sich zwei wichtige Handelsstraßen. Ein paar Kilometer weiter wurde die Post dann auf einen Fluss umgelanden, die Drinus. Dessen Verlauf folgend ging es Richtung Pannonia wo die Post schließlich hin sollte. Bei Sirmium floss die Drinus in die Savus, um schließlich in der Danuvius zu landen. Die letztendlich nordwärts (da war es wieder das Wort Norden) zu den Zentren von Pannonia Superior floss. Ein langer, weiter Weg und dazu noch durch unzählige wichtige Postverteilstationen -auch Mansiones genannt- gespickt. Er würde Monate damit zubringen können nach den Briefen zu suchen und dabei einen Landstrich besuchen, den er in seinem Leben noch nicht gesehen hatte. Schade nur das er ohne vertraute Begleitung würde reisen müssen. Naja erstmal soweit kommen...

    Er würde ganz sicher nicht zugeben, das er auch langsam in ein Alter kam, wo man gewisse Dinge vergaß. Sie kamen wieder zum Vorschein, wenn nur direkt genug darauf hingewiesen wurde. Aber jede Redewendung wie:'Ach so, stimmt ja... oder da war doch was' war ein Zeichen von Schwäche. Schwäche die man auch ohne weiteres in geistige Umnachtung ummünzen konnte, wollte man dies. Avarus fand auch Gefallen daran einige Dinge zu vergessen. Das war deutlich leichter als Sie zu verdrängen.


    "Die Frage, die sich mir stellt ist jene ob man den Senator Vinicius im Gefängnis zu den Gefangenen zählt oder zu den Verdächtigen. Rein spekulativ auf die Begebenheiten im Senat betrachtet, nehme ich an, das man Hungarius abgeschoben hat und Lucianus die Gastfreundschaft in der Castra aushält. Ich persönlich sehe einen Menschen erst nach der Verurteilung als schuldfähig an."


    Und wenn Germanicus Avarus sich mit seinem krieselnden Gedächtnis erinnerte, konnte er kein vergangenen Prozess ausmachen. So senil war er doch nun auch noch nicht?! Solange es keine Gerichtsbarkeit gab, war jedwede Inhaftierung Willkür und um so länger sie dauerte, umso fragwürdiger und gesetzeswidriger wurde sie. Dann kamen auch kritische Betrachtungsweisen über die Mitwisser und Mittäter auf.


    Es wurde abgeräumt und frisch gedeckt. Nun war es an der Zeit Fleisch vom Wild, Federvieh, Schwein und Lamm aufzutragen. Dazu gab es Salate, Brot und wieder allerlei Soßen zum Dippen. Avarus nahm sich zwei Wachteln auf den Teller, denn viel Fleisch war an den Vögeln nicht dran, um sie sogleich herzhaft zu tunken und anzukauen.

    "Nein soweit ich weiß ist die östliche See ruhig gewesen. Die Zwischenstation in Macedonia trägt aber eine zweite Zuständigkeit auf die Liste. Es läßt sich nicht ausschließen, das es dort zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Ich würde also gern den Weg von Vorn nach Hinten beschreiten bevor ich ans Ende der Reise gehe."


    Irgend ein Bauernopfer würde sich schon finden lassen. Es mußte ja nicht gleich der PV einer Provinz geköpft werden.

    Schon klar das Salinator etwas zart behäutet reagierte. Avarus blieb trocken und ging nicht darauf ein.


    "Südroute über den Hafen Brundisium, dann zum Portus Dyrr Provinz Macedonia und von dort über den Straßenweg nordwärts, Nordroute bei schwerer See über die Straße nach Aquileia und von dort südwestwärts. Üblich, weil auch schneller ist aber der Weg über Macedonien."


    Schnell bekam da eine ganz neue Bedeutung.

    Wer viel tat dieser Tage wurde verdächtigt und rasch eingelocht. Avarus hingegen versuchte so wenig wie möglich öffentlich zu tun. Doch erinnerten ihn seine nächtlichen Träume immer wieder daran das es Zeit war sein Schicksal zu hinterfragen und mit einem besonders aufwendigen Opfer vielleicht in die richtige Richtung zu lenken. Er brachte zwei äußerst üppige Stiere mit, betrachtete man mal nur ihre Männlichkeit.


    Die Riten wurden streng nach Vorbild alter Regeln vollführt, bis schlussendlich das Opfer den finalen Stoß verlangte. Ungeübt wie der neue Priester war -die alten saßen im Carcer der Schwarzröcke- wurde es eine ziemliche Sauerei. Doch wenigstens die Organe wurden als sauber befunden. Ob und wie das Opfer der zwei Stiere wirklich Wirkung zeigen würde, sollte sich bald herausstellen...

    Er wußte es wirklich nicht. Wahrscheinlich lag das daran, das er in den letzten Wochen hart daran gearbeitet hatte, das seine Gens und der wichtige Besitz in Sicherheit gebracht wurde.


    "Oh,... das muss ich übersehen haben. Dann der Andere. Was kann ich tun, um seine Qual zu lindern?"


    Avarus war sich sicher, das im Carcer der Praetis eine Sorte Mensch diktierte, die anderswo als schwer vermittelbar oder sadistisch veranlagt eingestuft wurde. Kein schöner Gedanke daran selbst an diesem finsteren, gottlosen Ort eingepfercht zu sein. Noch mehr Gründe dafür alten Weggefährten irgendwie beizustehen. Und ja er legte dafür viel in die Waagschaale. Freunde waren eben viel wert. Oder anders geschrieben in solch Situationen trennte sich die Spreu vom Weizen und man erkannte wirkliche und falsche Freunde. Auf der anderen Seite baute Avarus natürlich auch auf den Einfluss seiner Frau auf den Decimus. Ein offenes Hintertürchen war allemal besser als der Carcer der Praetis. Schauma mal!

    Ein wenig Skeptis war angebracht. Avarus hatte sich in letzter Zeit wahrlich nicht als großer Bekenner oder Unterstützer vorgetan. Da war dieses Zugeständnis mehr als er erwartet hatte. Zumal Illyricum nah an Noricum lag. Doch vielleicht oder wahrscheinlich war es auch ein Versuch Avarus aus der Deckung zu locken. Nein Illyricum war mehr als er verlangen konnte.


    "Wenn Du erlaubst, würde ich gern selbst den Quell der Inkompetenz suchen. Zwar kann ich Italia ausschließen, das setzt aber nicht voraus, das in Illyricum geschlammt wurde."


    Die Wege des Cursus Publicus waren verschlungen.


    "Es ist großzügig von Dir mir ein paar Praetorianer zur Verfügung zu stellen. In diesen Zeiten freut es mich besonders mit ruhigen Gewissen sicher durch das Reich reisen zu können."


    Natürlich ahnte er was Salinator damit bezweckte, aber wie beschrieben hatte dieser ja auch allen Grund dazu. Avarus würde seinerseits auch alle Vorkehrungen treffen, um es nicht zum Äußersten kommen zu lassen. Leider war seine beste Wahl dafür vor kurzen in "Rente" gegangen. Aber das hieß nicht, das die Flanke ungedeckt blieb.

    Kaum einer wußte wie es stand. Hinter den dunklen Mauern der Castra Praetoria erlosch jedes Wort. Zudem war es schwer überhaupt Nachrichten hinein oder heraus zu schmuggeln. Oder es war einfach zu gefährlich entdeckt zu werden. So leichtsinnig mußte man wahrlich nicht sein, oder so dumm. Avarus nahm sich ein paar eingelegte Oliven auf den Teller und trank einen Schluck bevor er die Freunde in Worte fasste. Kurz und prägnant.


    "Die Brüder Vinicius."


    Er kaute Oliven.

    Einen Schritt zurück soviel mußte reichen, um einer entgleisenden Handbewegung zu entkommen. Avarus gingen einige Gedanken durch den Kopf. Doch er hatte dafür gesorgt, das die Briefe nie wieder auftauchten und auch der damals verantwortliche Tabellarius war bereits weit weg nach Hispanien geschickt worden. Kein Grund also sich der Unruhe des Salinator anzunehmen.


    "Um die Sache klären zu können, dies rasch und umfänglich, wird es von Nöten sein, das ich höchst wahrscheinlich reisen muss. Außerhalb von Italia versteht sich. Eine Genehmigung wäre dafür von Nöten. Hier in Rom und bis Ostia kann ich dafür bürgen, das die Männer im staatlichen Postdienst pflichtbewußt ihrer Arbeit nachgehen. In den Provinzen gibt es von je her chronische Unterbesetzung. Ich möchte über das Problem nicht spekulieren, denn das bringt kein wahrheitsgemäßes Ergebnis."


    Das Salinator seine Bedenken auch noch falsch verstanden oder interpretiert hatte, wollte er nicht weiter kommentieren. Es würde den Eindruck machen er wolle sich aus irgendwas heraus winden, auch wenn es da garnix zu winden gab. Dieser Mann war ein korpulenter Choleriker und Avarus gewillt nicht länger als nötig im Schatten zu stehen.

    Er wischte sich die Finger ab. Doch nur für den Moment, denn noch mußte Avarus sich nicht wegen Übergewicht sorgen und griff sogleich nochmal beherzt zu. Die aufgetischte Eile des Decimus kam ihm nicht hispanisch vor. Immerhin war er als Offizier bei den Praetorianern eingespannt und dieser Tage war es damit auch nicht verwunderlich, wenn die Zeit für ein ausgedehntes Mahl fehlte.


    "Nun es ist weniger ein ausführliches Gespräch, das ich mit Dir halten will, denn vielmehr eine Bitte die ich an Dich herantragen möchte. Als Offizier bei den Praetorianern hast Du Möglichkeiten, um die Dich andere beneiden. Es gibt da einige eng verwurzelte Freunde, die unter eurem Dach nunja einsitzen. Ich möchte mich für verbesserte Haftbedingungen einsetzen. Und dachte mir, das Du das arrangieren, wie auch zu überwachen im Stande wärst. An den nötigen Auslagen soll es nicht scheitern."


    Avarus war sich sicher, das Decimus Serapio sogleich wußte von welchen hohen Gästen der Senator sprach.


    Um nicht wie ein Frosch dazusitzen und auf ein Urteil zu warten, verköstigte Avarus sich weiterhin selbst.

    Dem Salinator seine Vorgänger haben gewußt, was die Aufgabe des Legatus Augusti Curso Publico ist. Der normale Briefverkehr zählte da nicht dazu. Avarus sah es trotzdem als unpassend an Vescularius Salinator in dieser Sache zu belehren. Irgendwie färbte sich dessen Kopf gerade wie eine überreife Tomate ein. Germanicus Avarus hindes blieb gefasst und ruhig. Er hatte schon zwei Kaiser überlebt im Amt und wenn es diesmal Schluss sein sollte, dann war das eben so.


    "Das ist durchaus präzise. Ich gebe allerdings zu bedenken, das der Cursus Publicus in dieser Sache vielleicht die falsche Wahl war. Deine Vorgänger haben in solch wichtigen Angelegenheiten lieber auf die Boten der Praetorianer vertraut. Selbst ich würde das ebenso tun, denn die Provinzpraefecten des Cursus Publicus drehen ihr Fähnchen genau in den Wind, der für sie am Meisten von Nutzen ist. Noch dazu gibt es keine versiegelten Truhen oder Taschen. Die Briefe liegen manchmal ein paar Tage auf einem Stapel für jederman sichtbar bis die nächste Etappe in Angriff genommen werden kann. Auch sind die Boten nicht mit Schutz unterwegs. Eine undichte Stelle und die Briefe könnten verschwinden ohne das es jemand merkt. Zwar gibt es die Versandlisten, aber bei hunderten von Schreiben pro Woche fällt auch eine fehlende Zeile ohne Nachprüfung nicht auf. Ich kann mich nur an die zuständigen Stellen wenden und den Transportverlauf rekonstruieren. Sowie nachfragen ob es Ermittlungen wegen des Verschwindens eines Boten in Richtung Pannonia gibt."

    "Mir ist nicht bewußt, das es auf einer Route besondere Probleme neben den allgegenwärtigen Schwierigkeiten wie Wettereinflüsse oder höhere Gewalten gibt. Vielleicht kannst Du Dich präzisieren und ich nach einem Schreiber schicken, der dem nachgehen kann."


    Es zählte zwar zu seinen Aufgaben, das der Laden lief. Jedoch nicht dazu darüber Bescheid zu wissen wo welcher Brief wie verbracht wurde. Im besagten Fall wußte er das zwar aber sich dumm zu stellen war nicht besonders schwer. Zumal er ausreichend Übung darin besaß, denn nur Dummheit schafft Freizeit und einmal richtig blöd angestellt, hast Du Ruhe dein ganzes Leben lang.

    Avarus hingegen ließ sich seine Laune nicht vermiesen. Er ahnte schon worum es sich drehte und war bedacht darauf nicht das falsche Wort zu wählen. Immerhin konnte er sicher sein, das die Briefe nie wieder auftauchen würden und somit ihn oder andere im Cursus Publicus belasten. Mit sonniger, ja gelassener Miene erreichte er hinter dem Sklaven das Domus Flaviana. Warum auch davor, mußte der Skythe ihm doch die Türe öffnen und schließen.


    "Salve." grüßte er kurz. Hoffentlich sah er ihm diese Absicht nach.


    "Du hast mich herbestellt?"


    Ja das klang etwas trotzig, aber auch nicht zu sehr, immerhin war er nicht von irgendwem her beordert worden. Auch wenn die Art und Willkür zu wünschen ließ.

    Glücklich sind jene, die im Deuten von Mimik und Gestik nicht so bewandert waren. Manchmal hatte der Senator Pech darin sie zu verstehen, oft schwelgte er im Glück sie verkehrt zu deuten. So blieb es ihm erspart den Decimus im Geiste als Kunstbanause abzuhaken.


    Avarus nickte nur. Ihm war Gesellschaft am Abend immer willkommen. Meist wurden die Kinder bei Zeiten zu Bett gebracht und dann blieb nur eine kleine Männerrunde über, die zu oft die selben Gesichter trug. Wer am Ende die Beine auf den Klinen ausstreckte, war ebenso nebensächlich, denn es gab kaum einen Abend, wo sie sich an die Ratschläge der Großmütter hielten. Es wurde also nie wie ein Bettelmann zu Abend gespeist, sondern eher in verdrehter Welt wie bei Kaisers aufgetafelt. Lag wahrscheinlich auch daran, das am Morgen alle aus dem Haus hatzten und garnicht für ein üppiges Frühstück Zeit hatten. Zum Mittag gabs dann den einen oder anderen Anlass zu etwas festen im Magen zu kommen, aber so richtig gemütlich wurde es auch dann noch nicht. Blieb also nur die späte Stunde am Abend, um dem Körper das zu geben, was er brauchte, um gesund und wohl genährt zu bleiben.


    "Oh keine Ursache. Ich möchte mit Dir etwas besprechen, aber dazu später."


    Er klatschte in die Hände und Diener trugen einige Schälchen auf, die von saftigen frischen Obst dieser Jahreszeit strotzten. Dazu gab es kleine gut durchgebratene Rinderhackhäppchen in Brotteig gewickelt mit reichlich unterschiedlichen Gewürzmischungen von süßlich, über herzhaft und scharf. Ein weiterer Diener brachte eine Platte mit dem unterschiedlichsten Fisch. Etwas von jedem. Einfach zum probieren und dippen. Noch lange nichts zum satt werden.


    Avarus hatte jedoch Wert darauf legen lassen, das das Essen nicht zu extravagant werden sollte. Er liebte es zu probieren, aber er lehnte es ab als Versuchskanninchen verspottet zu werden, das pürierte Echseneier aß oder sich an Allerlei vom Insektenreichtum nährte. Nö das mußte nicht sein.


    Vorerst kam er auf die Familie zurück...


    "Oh Lucilla geht es prächtig. Warum auch nicht. Hat sie doch die Kinder um sich und das weite frische Landleben drüben in Hispanien. Cossus kommt langsam in ein Alter, wo ich mir Gedanken machen will ihm eine ernsthafte Zukunft zu planen. Er war viele Jahre in Alexandria zum Studium. Ist jetzt erst vor kurzem zu seiner Mutter zurück gekehrt und übt fleißig das Reiten. Aus ihm wird sicher mal ein ganz vorzüglich talentierter Senator. Tja und Drusilla genießt ihre Kindheit, wie mir Lucilla schreibt. Zur Stunde ist sie vornehmlich damit beschäftigt ihr Grenzen auszuloten. Das wird für Lucilla zwar etwas mehr Stress bedeuten, weil Sie dem kleinen Sonnenschein Grenzen aufzeigen muss, aber ich bin mir sicher Drusilla's Horizont wird breiter sein als bei den meisten anderen Kindern in ihrem Alter."


    Er gluckste kurz auf. Dachte er doch an die Tage wenn eins der Kinder vor ihm stand, den Kopf ins Genick gelegt, um den Papa oder Onkel genau betrachten zu können, um dann mit allen Registern kindlicher Rafinesse den eigenen Willen einzufordern.


    Der Germanicus nahm eine dieser Teigtaschen mit Rindfleisch zur Hand und wickelte noch ein paar Gemüseblättchen darum. So war es nicht zu trocken und er mußte sich nicht zwangsläufig für eine der Dips entscheiden. Beim Essen überlegte er ob der Decimus verheiratet war. Doch er kam zu keinem Ergebnis. Also würde er dieses Thema lieber nicht anschneiden. Vielleicht war er es ja auch mit der Arbeit...

    "Falls Du nun hoffst, das ich Dir einen konkreten Vorschlag machen werde, muss ich Dich enttäuschen. Mein Wunsch ist eher banal, ja selbstverständlich. Heirate nicht unter Deinem Stand. Vielleicht hat Sedulus ja konkretere Pläne mit Dir."

    Der Senator, der nun zum Speisezimmer kam, hoffte man hatte den Gast nicht auf dem Trockenen sitzen lassen. Leider war es ihm vergönnt gewesen sofort zu erscheinen. Die letzten Tage ging so einiges drunter und drüber hier. Avarus schritt totz alledem gemäßigt ein. Immerhin hoffte er der Decimer wäre nicht in zu großer Eile gekommen.


    "Salve Decimus Serapio, Neffe meiner Frau Lucilla. Ich danke Dir, das Du es einrichten konntest heute Abend mein Gast zu sein."


    Sein Blick sah, das der Decimer die Wände betrachtete.


    "Gefällt Dir was Du siehst? Lucilla hat einen großen Anteil daran, das dieses Haus voller Kunstwerke ist."


    Nebensächlich winkte er einen Sklaven mit Tablet heran. Nahm zwei Becher davon auf und reichte einen davon dem Decimus. Es war verständlich, das das Mischungsverhältnis auf sehr dünn abgestimmt war. Also eher ein Becher Wasser mit einem Spritzer Wein und Minze. Für schweren Falerner war später auch noch Zeit, würde der Decimus diese mitgebracht haben.


    "Setz Dich doch!"


    Avarus wies dabei auf die weitläufige Klinenlandschaft. An Platz und Gemütlichkeit würde es nicht mangeln.

    ... wie soll man das dann von den vielen Spielern verlangen dürfen?


    Grund dieser Aussage ist der Briefwechsel des Möchtegern Kaisers mit seinen Generälen. Im ersten Act hat er die brisante Fracht dem Cursus Publicus anvertraut. Dieser begann daraus eine Geschichte zu spinnen. Diese war nicht im Sinne des VESCULARIUS SALINATOR, aber das war auch nicht so geplant. Jetzt da es ihm zu lange gedauert hat, schickt er mal so fix einen neuen Boten los, der das selbe Schreiben flux überreicht. Nur wie in aller Welt ist er darauf gekommen, das sein Brief sein Ziel verfehlt hat? Postsende ID ausgelesen?! Die Post Verfolge Nummer ins WWW eingegeben und sich gewundert, das die Sendung noch im Verteilzentrum hängt?


    Warum spielt selbst die SL so langsam diesen Scheiß (mit Verlaub)? Läuft die Geschichte nicht exakt nach Drehbuch oder hat man nun erkannt, das der Fehler Briefverkehr über CP schnell mal ausgebügelt werden muss, merkt doch eh keiner?!


    Kein Brief ist aus dem Osten gekommen, der in welcher Art und Weise auch immer neue Befehle anmahnt. Davon kann es also auch nicht kommen. Selbst diese verlässlich korrekte Mühe macht man sich nicht mal, um das Spiel nachvollziehbar erscheinen zu lassen.


    Da frage ich echt wo soll das noch enden?!