Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

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    Original von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR
    Einer der finsteren skythischen Leibwächter, die neuerdings auf dem gesamten Palatin zu sehen waren, erschien am Officium des Legatus Cursu Publico und trat ohne zu klopfen ein. "Der Kaiser will dich sehen! Sofort!" sprach er den Germanicer an.


    "Klingt wie gleich und nicht nach dem Essen. Dann komme ich mal mit. Wo beliebt es denn Vescularius Salinator mich zu sprechen?"


    Avarus ließ sich von diesem Sklaven nicht die gute Laune versauen. Schon klar warum er so eine Fresse zog. Doch warum nahm er sich nicht einfach das Leben, wenn er unter Salinator so verdammt gepeinigt wurde. Manchmal verstand er diese 'harten' Kerle auch nicht. :P

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    "Ich bin ja immer der Meinung gewesen, man solle nicht alle Mitglieder einer Familie über eine Kamm scheren, wenn sie eins dieser besagten Familie wie ein Rindvieh benommen hat. Das ist denke ich schon alles. Glücklicherweise ist das Vieh längst verendet. Das hat dem Verhältnis ein wenig der Spannung genommen. Zwar gibt es hier und da immer mal wieder ein Familienmitglied, das verbal an die 'gute alte Zeit' anknüpfen will, doch das ist nur zu einem einzigsten Zweck, um sich selbst zu profilieren. Ich selbst bin mit einer Decima verheiratet, wie Du weißt und sie war dem Rindvieh näher als die meisten Anderen, die sich auch jetzt noch an den alten Zeiten laben. Unsere Ehe hat diese Spannungen überlebt. Das zeigt doch nichts anders, als das da mehr heiße Luft denn wirklicher Rauch umher schwirrt... oder?!"

    Natürlich hatte es sich herum gesprochen, das man im Hause Germanica mehrfach aus freien Stücken heraus heiratete. Das mußte allerdings nicht bedeuten, das es immer so war. Selbst ein Familie wie die Germanica konnte sich diesen Luxus nicht immer leisten, vorallem dann, wenn es galt alte politische Bündnisse neu zu schmieden oder zu verfestigen.


    "Seit wann ist das so abwegig, das die Frau eher aus unfreien Stücken einem guten Mann gegeben wird? Ich kann mich nicht erinnern, das dies bisweil zum Nachteil der Familien reichte. Nein vielmehr war es aus Tradition schon immer zum Nutzen."


    Er trank einen Schluck, das Nächste war wirklich eine gute Frage. Nicht das sie irgendwie isoliert wären, aber mit den Familien wo die Germanica schon von jeher gut konnte, war einfach auch keine Not am Mann, um diesen Bund zu erneuern. Auf der anderen Seite waren dort auch eher männliche Kinder zur Welt gekommen. Es fehlte also wahrlich an einer guten Partie. So blieb er allgemein und zählte ein paar Familien auf...


    "Och, die Aelier, die Octavier, bei den Decimern, den Hadrianern oder den Iuliern. Vielleicht auch den Viniciern oder den Quintiliern. Ich könnte das noch etwas fortsetzen, doch in diesen Zeiten sind sie alle zusammen etwas zurückhaltender. Man könnte auch verschreckt sagen, was die deutlich schärfere Umgangsform betrifft, die dieser Tage und Wochen umsich greift."

    Ad
    F' Decimus Serapio
    Tribunus Cohortis Praetoriae
    Castra Praetoria


    Salve Decimus Serapio,


    du magst mich kaum kennen, aber meine Frau Decima Lucilla ist Dir wohl bekannt. Ich würde Dich gern zu einem Gespräch einladen. Komme dazu am Abend in die Casa Germanica. Bei einem deftigen Mahl spricht es sich ungestörter. Der Tag ist ganz gleich.


    Ich verbleibe mit Grüßen,


    Sim-Off:

    Das ist unschön.Ich hab nicht drauf geschaut, das der Bote in unsere kleine Unterhaltung platzt. Naja ich kommentiere das einfach nicht weiter und gut.


    "Bitte? Willst Du Dich und den Namen Deiner Gens unter Wert verscharrern? Wenn es Dir drückt, dann geh in eins dieser besseren Lupanare und tu etwas dagegen. Eine Frau von Stand ersteigert man nicht auf dem Markt oder lernt sie in einer Spelunke kennen. Hast Du Dich in dieser Sache schonmal an Sedulus gewandt? Ansich ist es seine Aufgabe Dir eine angemessene Partie zu versorgen und dabei drauf zu achten, das sowohl das Familienvermögen wächst, als auch ihre Schenkel kräftig genug sind, Dir gesunden und vielzähligen Nachwuchs zu schenken. Bei Deinem Stand und Rang in der Gesellschaft wäre sogar Land in der Mitgift angemessen. Das jedoch obliegt dem Verhandlungsgeschick."

    Der Tumult im Atrium entging auch dem Senator Avarus nicht. Zwar hatte er es eine Weile geschafft der Neugierde zu entgehen und im Officium zu verbleiben, das Gemurmel nahm er aber trotzdem im Geiste auf. Irgendwann wurde es lauter, dann wieder leiser. Die Gruppe dort schien sich zu verstärken, neue Stimmen kamen hinzu, dann wurde es wieder ruhiger, aber das Gemurmel hörte nicht auf. Reichlich spät, aber doch irgendwie von Neugierde besessen, erhob er sich und trat hinaus auf den Gang. Von seiner Position aus konnte er die Gruppe gut übersehen und bekam auch einen Satz ausgesprochen richtig mit, den Sedulus Weib von sich gab...


    ...er trat leisen Fußes hinzu...


    "...salve Familie, wie ich sehe bereitet ihr euch auf die Reise in die Heimat vor. Ich wäre überglücklich, wenn ich euch begleiten könnte, aber wir Senatoren dürfen das leider nicht."


    Sein Blick erreichte Serrana und er hatte etwas tadelndes in sich.


    "Ich bitte Dich inständig, Serrana, die Gedanken davon zu lösen, ihr würdet fliehen. Keiner kann euch diese Reise zur Last legen. Niemand kann sie euch verbieten. Eine übliche, lang geplante Fahrt zu den Wurzeln unseres Daseins. Nicht mehr und auch nicht weniger. Wenn Du hier von Flucht sprichst, wie wird sich der Gedanke auf der Reise in Worte fassen? Ihr werdet in Reisestationen nächtigen, ihr werdet dort zu Abend essen oder euch zumindest unterhalten. Haltet ein irgendwann das Wort Flucht in den Mund zu nehmen. Viele Wände haben Ohren und einige dieser Lauscher sind dazu aufgespannt Vorteil von einer Nachricht zu nehmen. Ich bitte euch daher umzudenken. Seht es als eine Fahrt ins Grüne. Als eine Reise, die vorallem auch den Kindern gut tun wird. Vieles ist entspannter und gelöster in der Heimat. Nichts ist so zwanghaft und hinterhältig wie hier in Rom."


    Avarus schaute seinen Neffen an. Er las in dessen Mimik, ließ aber dem Ergebnis daraus nicht die Freiheit heraus zu kommen. Irgendwann mußten sie beide vielleicht fliehen. Das würde eine Flucht sein. Etwas, das man mit einer ganzen Herde von Wagen, Bediensteten, Kindern und Frauen nicht durchzustehen vermochte. Niemals!

    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus


    "Salve Rufus."


    Er sah die gut gesiegelte Pergamentrolle und guckte den Tabellarius fragend an. Dieser war in der Vergangenheit eher durch sorgsames Arbeiten, denn durch Misstände im Dienstplan aufgefallen.


    "Dann solltest Du das Schreiben an Aculeo überbringen. Wenn es von hier ist, dann ist es bestimmt wichtig. Also eile Dich."


    Mehr mußte dazu ansich nicht gesagt werden. So eine Rolle war ja geschlossen und einzigst der Empfänger konnte gewisse Gerüchte oder Rätsel auslösen.

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    Dank dir, Onkel. Aculeo nickte zur Bestätigung ob er noch Wasser möge.


    Hast du etwas für mich? Kann ich etwas tun? Aculeo hatte das Gefühl das die Frage nach Wasser ein Vorwand war Aculeo länger im Officium zu behalten. Wenn ja dann war der junge Germanicer gespannt wie eine Balliste.


    Der Becher wurde umgehend gefüllt.


    "Dienstlich nicht. Aber hast Du dir mal Gedanken gemacht, was Deine Zukunft anbelangt? Du solltest Dir ein Beispiel an Sedulus nehmen. Seinem Weibe entsprießen viele kleine Germanikusse, auch Du wirst nicht jünger Paullus."

    "Gut dann lasse ich es duplizieren und du kannst dir dann in zwei Tagen bei meinem Schreiber zu Hause die Abschrift abholen."


    Avarus nahm einen Schluck aus seinem Becher.


    "Willst Du noch etwas vom Wasser Aculeo?"

    -Rom, ANTE DIEM III NON MAI DCCCLXII A.U.C.-


    Dieser Vertrag wurde zwischen
    M' Germanicus Avarus und P' Germanicus Aculeo
    geschlossen


    Er beinhaltet die Vergabe von Grund und Boden auf den Centurien der Gens Germanica in der Provinica Germania Superior, Verwaltungsbezirk Mogontiacum.


    "Im vollen geistigen Bewußtsein und ohne Zwang verfüge ich, M' Germanicus Avarus, hiermit, das mein Anverwandter P' Germanicus Aculeo, ein Heredium meines Ackerlandes bei Mogontiacum zum Wirtschaften erhält."


    Ihm wird die Parzelle MMMMMLIX/XII/CII übereignet.


    Vertragsbedingungen:


    Unter den Umständen des Todes, dem Verlust der Mitgliedschaft zur Gens Germanica, dem in Ungnadefallen gegenüber M' Germanicus Avarus, erdrückenden Schulden oder gesetzeswidrigen Umständen, die zum Verlust des Status Eques führen, fällt die centurie MMMMMLIX/XII/CII zurück an M' Germanicus Avarus. Weiterhin kann die centuie nicht an Dritte gelangen. Völlig gleich welchem Handelns.






    Sim-Off:

    Parzelle MMMMMLIX/XII/CII entspricht 5059 m², Flurstück 12, 102 n.Chr. erworben


    Er nahm einen Griffel zur Hand, stellte etwas Wachs in die Nähe einer immer brennenden Kerze und holte den Stempel hervor. Dann strich Avarus ein frisches Stück Pergament zurecht. Irgendwie wollte es sich immerzu wieder einrollen. Vier kleine Beschwerer verhinderten dies schließlich. Er begann zu kritzeln...


    -Rom, ANTE DIEM III NON MAI DCCCLXII A.U.C.-


    Dieser Vertrag wurde zwischen
    M' Germanicus Avarus und P' Germanicus Aculeo
    geschlossen


    Er beinhaltet die Vergabe von Grund und Boden auf den Centurien der Gens Germanica in der Provinica Germania Superior, Verwaltungsbezirk Mogontiacum.


    "Im vollen geistigen Bewußtsein und ohne Zwang verfüge ich, M' Germanicus Avarus, hiermit, das mein Anverwandter P' Germanicus Aculeo, ein Heredium meines Ackerlandes bei Mogontiacum zum Wirtschaften erhält."


    Ihm wird die Parzelle MMMMMLIX/XII/CII übereignet.


    Vertragsbedingungen:


    Unter den Umständen des Todes, dem Verlust der Mitgliedschaft zur Gens Germanica, dem in Ungnadefallen gegenüber M' Germanicus Avarus, erdrückenden Schulden oder gesetzeswidrigen Umständen, die zum Verlust des Status Eques führen, fällt die centurie MMMMMLIX/XII/CII zurück an M' Germanicus Avarus. Weiterhin kann die centuie nicht an Dritte gelangen. Völlig gleich welchem Handelns.





    Sim-Off:

    Parzelle MMMMMLIX/XII/CII entspricht 5059 m², Flurstück 12, 102 n.Chr. erworben



    Noch zwei dreimal pustete der Verfasser über das sich verfestigende Wachs, dann nahm er die Beschwerer herunter und drehte es Paullus zu.


    "Lies es Dir gründlich durch und wenn Du damit einverstanden bist, drücke Dein Siegel unter das Meine."

    Diesen ersten Satz hörte er oft zu oft und seuftze kurz auf. Ein altes Lied, das dazu diente jene zu diskretitieren, die sich auf einem weitläufigen Landbesitz ausruhten ohne jene Ländereien Stück um Stück zu zerteilen, damit das ganze römische Volk am Ende im Besitz von einem Happen Land war. Kommentieren tat er es nicht, denn es führte zu nichts.


    "Kommt drauf an, wie man es erwirbt. Wissentlich oder unwissentlich. Es ist nicht ausgeschlossen, das sich die Zeiten wieder ändern. Bald oder später. Auf jeden Fall könnte es nicht nur finanziellen Schaden anrichten, erwirbt man jetzt ein Grundstück, um es später wieder einzubüßen, weil sein ehemaliger Besitzer zurück kehrt. Es kann auch personelle Konsequenzen haben, stellt man die Frage durch welche Kontakte man zu dem Fleckchen Erde gekommen ist."

    "In diesen Zeiten?"


    Er wurde etwas leiser. Das mußte wahrlich nicht jeder hören.


    "Alles was Du heute kaufen kannst, wird Dir später vielleicht wieder abgenommen. Ich hab gehört, das die Möglichkeiten gestiegen sind an 'staatliches' Land zu kommen. Doch wo kommt es her? Hm, ich hab ebenso gehört, das der neue Kaiser viele Kritiker Mittellos gemacht hat. Du kannst Dir den Rest gerne selbst zusammen reimen. Ich jedenfalls würde mich vorsehen, wenn es auf einmal fruchtbares Land zu erwerben gäbe."


    Klar stand außer Frage, das nichts seltener geworden war als Land. Seitdem die Legionen zum Stillstand gekommen waren, gab es immer weniger. Jetzt standen die Zeichen auf Bürgerkrieg. Da würde wohl auch in den nächsten ruhelosen Jahren nichts rechtlich korrektes Land zu erwerben sein...

    "Hm also ich dachte eigentlich, das ich Dir ein Schriftstück aushändige, das Dich zum Eigentümer eines Grundstücks benennt. So ganz ohne es Dir zu ähm ja übereignen. Sollte es dennoch Schwierigkeiten hinsichtlich eines Bürokraten geben, könnten wir es dann immernoch anders regeln."

    Auch Avarus trank, jedoch nicht zuviel. Der Weg zu den Latrinen war weit und er zum jetzigen Zeitpunkt zu faul sich dahin aufzumachen.


    "Wahrscheinlich habe ich Dir schon damals in Aussicht gestellt diese rechtliche Hürde zu überwinden."


    Es war ja nicht so, das er es entgültig verlieren mußte.


    "Du weißt, das das Land allesamt in Germanien liegt? Es nährt unsere Herden."


    Rinder und Pferde weit bekannt im ganzen Imperium und zu tausenden an den betuchten Bürger und das Militär verkauft. Die Zuchterfolge hatten einen Nährboden. Germanische, fruchtbare Erde, die das frischeste Gras und das beste Getreide lieferte, um Viehzucht zu betreiben. Zum Glück wußten das nur die Einheimischen.


    "Wir könnten eine Urkunde aufsetzen, die Dich legimitiert Eigentümer eines Fleckchen Erde zu sein. Erstmal auf Pergament. Vielleicht recht das ja schon."

    "Gut..."


    Avarus war schon fast auf dem Weg nach drinnen. Komische Frage, die sein Neffe ihm da noch stellte.


    "Warum? Ich wollte mich jetzt erstmal ein Stündchen ins Atrium legen, vielleicht ein Ovid dazu nehmen, aber ich glaube ich kann auch ohne ihn gut ein Schläfchen machen."


    Herzinfakt! Nein so tief wurde er dann doch nicht erschreckt. Immerhin hatte er die Hände auf der Tischplatte und nicht darunter. Wie konnte dieser kleine Wicht es nur wagen hier so rein zu poltern. Er war aufgesprungen und hätte beinahe seinen Mittagszug auf dem Tisch umgeworfen.


    "Jessas... was zum Henker tust du hier?"


    Die Antwort folgte in Form von Papyrus. Avarus sah das Siegel und erkannte die Brisanz der Ladung. Die Ziele erklärten den Rest. Dazu mußte man ein Schreiben nicht lesen. Oh nein das was drinnen verborgen lag, war mit Sicherheit kein monotones BlaBla, nicht heute und schon garnicht in diesen Zeiten.


    "Wer hat das gebracht?"


    Blöde Frage sicherlich ein Schreiber des Salinator. Nur warum zum Cursus Publicus? Vertraute er keinem Praetorianer mehr? War es ein Test für ihn, wie es um seine 'Stimme' stand? Immerhin hatte er nicht für ihn in besagter Senatsaufführung gestimmt. Er mußte überlegen, dazu brauchte er Zeit und vorallem Ruhe.


    "Heikles Material. Du hast Recht getan die Schreiben hierher zu bringen. So was können wir einfach nicht mit der normalen Post schicken. Das dauert zu lange. Außerdem muss es sicher verwahrt sein. Ich kümmere mich darum."


    Was wenn es einen zweiten Weg gab.... Avarus wartete, der Bote mußte erstmal verschwinden. Er brauchte jemanden auf den er sich mehr als nur verlassen konnte.

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo



    "Du hast Recht es sind keine Beschwerden gekommen aus dieser Himmelsrichtung. Wir können also davon ausgehen, das der Postdienst im hohen Norden funktioniert. Deine Anwesendheit vor Ort hat den Beamten zudem gezeigt, das Rom ein Auge auf sie hat. Das wird sie dazu bringen weiterhin mit bester Qualität und Quantität zu liefern. Und mehr sollen sie auch nicht tun."


    Er schenkte bei den Worten zwei Becher Wasser ein. Einen davon 'würzte' Avarus mit einem Spritzer Wein und gab das unverfälschte Produkt an Aculeo weiter.


    "Gibt es denn noch etwas zu Germanien zu sagen? Ansonsten kannst Du auch gleich auf Deinen zweiten Redeansatz kommen. Nicht das ich dich hetzen will, garnicht, aber ich denke Germanien läuft gut und wir können unser Augenmerk in jene Provinzen verlagern, die mehr Sorge bereiten. Also ich, Du wirst Dich ja jetzt wieder um Deine Hauptaufgabe hier widmen, nicht wahr?!"

    "Wohl dem...."


    Die Antwort von Sedulus hieß also erstmal abwarten. Klar was konnten sie auch anderes tun. Nicht viel aber wenigstens ihre Stimmen nicht zu sorglos verschenken. Man mußte ja nicht gleich für etwas sein, wenn man sich seiner Stimme enthielt. Wenn man es anders auslegen wollte, bedeutete das im Umkehrschluss, das man auch nicht umbedingt gegen etwas war, wenn man sich der Stimme enthielt. So oder so würde die Zukunft zeigen wie sich ihre Haltung dem neuen Unbekannten gegenüber bemerkbar machte. Ob sie sich auszahlte oder am Ende ihre Zeche nicht wert war.


    "Du bringst also die Familie dazu Urlaub in Germanien zu machen und ich kümmere mich darum ein paar Quellen abzuschöpfen. Vielleicht gelingt es uns aus dem Wandel mehr Nutzen, denn Leid zu schöpfen ohne uns in irgendeiner Weise einer Bewegung klar zu unterwerfen. Als die Gens der 'Ja-Sager' sind wir ohnehin nicht unbedingt bekannt, das könnte sich jetzt als deutlicher Vorteil rausstellen oder uns den Kopf kosten. Du siehst Sedulus es ist wie immer... schöne dreckige Politik..."


    Er seufzte, denn es war ihm schon immer lieber gewesen das Ende einer Tragödie zu kennen, als durch den Sturm der Zeit zu wanken ohne im Nebel den Ausgang aus der Miserie zu entdecken.