-Erdaushub und Vermessung-
Nachdem Decimus Hadrianus Barbatus nicht wieder gesehen wurde, hatte ein anderer junger Mann dessen Stelle auf dem Baufeld eingenommen. Ein wahrer Könner und Antreiber. So war ein beträchtliches Loch entstanden und die Seiten fachmännisch mit Schlagholz abgestützt. Vielleicht gut ein Fünftel war ausgehoben und aufgeschichtet worden, Sklaven trugen die schweren Pötte an den Rand, während Tagelöhner diese bei Wiederkehr füllten. Auf der rechten Seite waren Granitfelsen aufgetaucht, die eine imense Größe hatten und nun, da einige Steinmetze gefunden, mit Hammer und Meisel weggespitzt werden.
Das harte Gestein wird uns noch von nutzen sein, dachte Medicus, der gerade eben das Baufeld erreicht hatte. Ein kleiner Esel hatte ihn auf den Berg getragen, waren der Anstieg und auch die Hitze des ungewöhnlichen, germanischen Sommers zu drückend und anstrengend.
"Brecht sie in großen Quatern heraus, stabelt sie auf und deckt das Gestein mit Tonziegeln ab, damit der Winter es vor seiner Veredlung nicht zerstört."
Dann ging er zu einem der beiden Sklaven die Quintus hatte vorgeschlagen. Er machte einen fähigen Eindruck und übergab als gleich ein Papyrus. Avarus rollte es auf und sah auf eine Vermessungsskizze.
"Ja sehr schön, doch laßt die Hänge für die zukünftigen Treppen steiler ansteigen, so braucht es weniger Beton und Gestein. Schlagt eine Art Holztreppe ein, verflechtet die Balken mit Weiden und füllt den Innenraum mit Erde auf, verstampft diese immerzu. Das Holz wird die Erde halten und erst dann durchmodert sein, wenn die Treppen aufbetoniert wurden."
Noch einmal schaute er über die Grube, stellte fest,das die Arbeiten fachmännisch liefen und begab sich zu seinem Esel, der nun trottend neben ihm den Abhang hinunter trapte. Auf dem Weg ins Arbeitszimmer...