Für einen gemütlichen Menschen, wie Avarus es war, fühlte sich dieser Moment so an als wäre eben ein Ochsengespann über den eigenen Bauch gefahren. Noch im Dreck liegend dachte man dann über die Vielzahl an angerissenen Informationen nach, um sich ein rasches Bild von dem machen zu können, was der Gast und jetzt Scriba Gens Germanica alles wissen wollte.
Glücklicherweise saßen sie drinnen und die nächste Versorgungsstrße war einige hundert Meter weg. Hier in ihrem Gässchen verkehrten nur kleinere gezogene Wagen und Sänften. Die Gefahr schien für den Moment also gebannt.
Avarus streckte sich und begann dann im zweiten Teil mit seinen Antworten.
"Wir bekommen die Post meist in unser Haus zugestellt. Ein Aufbewahrungsregal findest du gleich neben der Porta. Dort in einem kleinen Raum auf der linken Seite sind die Rollen und Täfelchen eingestapelt."
Er überlegte welche dieser Schreiben noch unbearbeitet waren, zumindest die Post an Klienten, die Familie in Hispanien und dies und das kleinerer Beamter die Anerkennung suchten.
"Bildung ist immer ein gutes Stichwort. Für den Anfang könnte ein Cursus Res Vulgares dein Interesse wecken. Er wird hier in Rom angeboten. Von der Schola Atheniensis hast du wohl schon gehört."
Diese Tatsache freute der Germanicus ganz besonders.
"Dieser Kurs wird für dich nicht kostenlos sein, weil dir das römische Bürgerrecht fehlt. Und es wird eine ganze Weile dauern bis der nächste Kurs angeboten wird, denn ein Durchgang wurde gerade beendet. Ich weiß das, denn zu meinen Aufgaben für Kaiser, Rom und Vaterland gehört es auch dieser Bildungseinrichtung als Rector vorzustehen."