Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    "Wir alle müssen uns auf unser Gespür verlassen, wenn wir eine Wahl treffen nach so kurzer Zeit der Kandidaten im Senat. Was mich etwas verunsichert ist die Schwemme, entschuldigt bitte den Ausdruck, an Aureliern, die zu dieser Wahl antreten. Es entspricht doch sicherlich nicht der Wahrheit, wenn du davon redest nur in der Politik schnuppern zu wollen, oder?"


    Die schlumperige Antwort überging Avarus dabei geflissentlich. Immerhin war es Quarto -ein alter Freund der Familie- der sich so wehement für seine Klienten ins Zeug legte. Vielleicht würde man in naher Zukunft dessen Stimmen brauchen. Auch wenn Germanicus Avarus -verschrien als 'Stinker et Imperium'- nicht davon profitieren würde, so lag ihm seine Gens doch sehr am Herzen. :D


    "Meiner Meinung nach sind Grundvoraussetzungen einen Dreck wert, wenn der Candidatus am Ende begierig wie ein blindes Huhn den Cursus Honorum ohne eine ernsthafte Regung verstreichen läßt und im weiteren Verlauf sich auf stützende patronatische Hände verläßt, um die nächste Stufe ebenso glatt zu meistern. Was mich intressiert sind echte Visionen, Männer mit euphoria und Tatendrang, aber wie sollen wir sie erkennen, wenn sie nicht über das nötige Geschick verfügen sich hier in so kurzer Zeit den Senatoren einzuprägen?"


    Das Scheiß vor dem .... hatte er weggelassen. Schon der Ausspruch Dreck würde so manche Nase krausziehen. Doch Avarus war das egal, er kannte die Schattenseiten Roms genauso wie den Olymp. ;)

    "Ich will es schlicht und ergreifend nicht hören, das der neue Kaiser daran Schuld haben soll. Nein dann gefällt mir die erste Annahme schon besser. Nur was hat sich daran geändert, das die Proconsularen möglichst viel zum eigenen Wohl aus den reichen Provinzen abschöpfen können? Liegt es vielleicht auch daran, das ein neuer mit Argwohn betrachteter Mann zur Stunde in Rom das Sagen hat, der weit mehr wissen will, als den Provinzfürsten vielleicht lieb ist oder daran, das die alte Garde wirklich flächendeckend abgelöst ist und die neuen Provinzadministratoren andere, den alten Tugenden entsprechende Ansichten zum Verwalten einer Provinz haben?"


    Eine doch recht klare Parteiergreifung... und wenn man es ganz genau nahm, waren darin schwere Vorwürfe an alte Proconsularen versteckt. Von einem Flavius wußte man es ganz genau, aber Rom tolerierte das, egal warum. Avarus wurde langsam müde immer allein ganz vorn in der Reihe zu stehen und für das mit der Wonne der Worte zu streiten, das so selbstverständlich für Rom und seine Elite a.D. war.


    "Nun gut, was schlägst du vor, Senator Macer wie wollen wir die Sache angehen?"


    Ja so ein Inquisitor Senatus Maior war schon was feines. Leider nur fand er sich viel zu selten. 8)

    Germanicus Avarus ging die Sache prakmatischer an. Er hatte zur Stunde eher strategische Pergamente im Kopf und er erinnerte sich auch an die Vergangenheit. In jener war es all zu oft ein notorisches Nicken gewesen, was den Raigen der Patrizierbänke formte. Eine körperliche Äußerung, die auch vor den Aureliern nicht Halt machte.


    "Candidatus, wie steht es neben deiner theoretischen Vorbildung um die Praktische. Du hast nichts davon erwähnt... also eine Magistratur vielleicht oder ein aktives Jahr unter den wachsamen Augen eines Senators?"


    Zuviele nahmen die Pflichten des Cursus Honorum auf die leichte Schulter und die Ehre schon garnicht ernst genug. Da schien es Germanicus Avarus wichtig die Spreu vom Weizen zu trennen. Zwar hatte der junge Mann den Senator kurz vor dem Senatsauftritt besucht, aber zu einem festen Ergebnis hatte es da nicht gereicht. Vorallem der Konstellation wegen. Zuviele Halbmonde drängten sich in die heiligen Hallen der Curia Iulia. 8)

    "Oh Sedulus komm ruhig rein. Es ist zwar nichts Besonderes, aber vielleicht willst du trotzdem ein Wörtchen mit reden." Avarus hatte sich erhoben, um so über dem Gast hinweg blicken zu können. "Dies ist Vitale, er kommt aus den südlichen Provinzen und möchte sich in unserem Haushalt als Schreiber verdingen... nun... ja seine Vorstellung vom Lohn war köstlich. Ich habe ihm eben zwanzig Sesterzen vorgeschlagen, was sagst du dazu?" Das wo der Gast her kam und das er ein Peregrini war, sollte die wichtigsten Informationen zusammen fassen und damit auch die Qualifikation unterstreichen.

    Soso Aelius Quarto war also dessen Patron. Für ihn war es nicht begreiflich, wie die sonst so insich gekehrten Patriziergentes zu hauf Plebejer als Patrone nannten. Doch für den Moment sollte es ihm egal sein.


    "Soso Vetternwirtschaft also."


    Da hatte er wohl etwas falsch gehört, aber für einen Mann mit seiner Einstellung war das das Normalste der Welt.


    "Und du bist hier, weil du kandidieren willst? Was hast du denn bis heute gemacht, also nunja ich kenne dich zum Beispiel noch nicht."


    Und das wollte in Rom etwas heißen. 8)


    Ohne den Gast außer Acht zu lassen, nickte Avarus seinem Neffen begrüßend zu und wartete auf die Antwort. Danach konnte auch Sedulus sich gerne äußern.


    Sim-Off:

    Ich komm mal in die Potte, weil die Bewerbungen ja schon laufen.

    Er hatte sich wieder gefasst. Zu schön, vielleicht sollte er den Mann lieber als Schelm einstellen. Naja das war aber wohl nicht dessen Wunsch. Mit ernsten Gesicht kam Avarus zum eigentlichen Thema zurück. Dachte nach und hörte in dem Denken ein Klopfen.


    "Huch, hat das gerade geklopft? Herein, wenn's wichtig ist!"


    Nur kurz blickte er zur Tür, kam dann mit den Augen zu seinem Gast zurück. Gut möglich, das der Senator sich geirrt hatte. Üblicherweise riss man nämlich in diesem Haushalt nach dem Klopfton sofort die Tür auf. Schwierig da noch was geheimes wegzupacken. Aber das war jetzt nicht Thema der Veranstaltung.


    "Ich schlage dir zwanzig Sesterzen vor. Ein üppiges Handgeld für einen Mann, den ich weder kenne, der mir von keinem meiner Klienten empfohlen wurde und dem ich dennoch eine Chance gebe sich zu beweisen... na was sagst du dazu?"

    An irgendeinem Wochentag schlenderte Avarus von seinem Officium im Palast zum Büro des Procurator a rationibus, um entweder gleich mit ihm sprechen zu können oder einen Zeitpunkt auszumachen an dem der Beamte ein offenes Ohr für seine Belange hatte.


    Er klopfte an und lauschte, ob er eine Bewegung im Inneren vernahm.

    Germanicus Avarus kam als Erster. Er war in seinem Officum gewesen, als einige Schreiber der Familie die Dokumente nach seinen Aufstellungen sortierten und dabei gleich den Staubwedel ran ließen. Dort war es deutlich zu laut zum Sprechen und somit dieser Raum wirklich die bessere Wahl.


    "Man sagte mir ein Aurelius Imbrex ist zu Besuch. Ich grüße Dich."


    Er musterte sein Gegenüber kurz, nahm dabei ebenfalls einen Becher entgegen. Seiner dampfte jedoch. Warmer Honigwein. Ein scheußliches Gesöff, aber das Beste, was bei einer leichten Erkältung schnell zur Klärung beitrug.


    Um ins Gespräch zu kommen, fuhr Avarus wie folgt fort:


    "Bist du mit einem der aurelischen Senatoren Ursus et Corvinus verwandt?"

    Anders als so manch Senator machte sich bei Germanicus Avarus langsam bemerkbar, das er auf zuvielen Hochzeiten tanzte. Er nahm also die Briefe nacheinander zur Hand und las sie aufmerksam durch. Sicherlich waren sie ihm nicht neu, aber die eine Anhörung lag viele Tage zurück und es war doch etwas anderes selbst Wort für Wort zu lesen, als es vorgelesen zu bekommen. So gelang es ihm vielleicht kleine Feinheiten herauszulesen.


    Für den Augenblick war Ruhe um ihn. Die Worte des Senator Macer nahm er trotzdem wahr.


    "Gallia und Hispania klingen fast so als habe man sich abgesprochen. Jeweils zwei... und Titus Curtius Philo spricht selbst darüber davon gehört zu haben, das es wo anders ähnlich ausschaut. Hm, um das Grundproblem beim Schopfe zu fassen, sollten wir -wenn schon nicht die Briefe selbst- dann doch wenigstens die Provinzen in Erfahrung bringen, wo diese Mangelerscheinungen ebenso aufgetreten sind. Vielleicht läßt sich daraus ein Muster stricken. Bei Gallia und Hispania sehe ich bisher nur eine Gemeinsamkeit. Sie sind sehr umfänglich. Ihre Größe ist wie beschrieben das Problem. Syria an sich beklagt das selbe Problem ist aber weitaus kleiner."


    Avarus überlegte. War es mit mit neuen Procuratores et Iuridiculi getan oder verlangte diese Situation nach einer grundlegenden Betrachtungsweise, die im schlimmsten Fall große Änderungen mit sich brachte.


    "Und warum jetzt? Was hat sich nach all den Jahren geändert, das die Proconsularen mehr Beamte fordern und gibt es auch Legatii die es tun?"


    Denn diese drei Briefe kamen alle aus senatorisch verwalteten Provinzen. Ganz so als sei der Senat von Rom nicht in der Lage seine Aufgaben in den Senatsprovinzen wahr zu nehmen, zu erfüllen und dies mit den vorhandenen Mitteln. Da konnte man als Senator nur hoffen, das es in den kaiserlichen Provinzen ähnlich rumorte oder aber das die Forderungen jeglicher Grundlage entbehrten. Letztere Annahme schloss sich allerdings damit aus, das Syria zu weit von Gallia et Hispania entfernt lag.


    Sie hatten eine schwere Aufgabe vor sich und Germanicus Avarus fand an dem Ungemach noch nicht den Zipfel, wo es zu packen war...

    Das Triclinium leerte sich und Avarus hoffte kurz vor der Nacht noch etwas Anmut mit in seine Gemächer nehmen zu können. Doch was er fand war ein üppiger Geruch von Gülle. Er runzelte die Nase und hatte Mühe die continentia zu halten.


    "Meine Damen es hat mich gefreut..." kurz unterbrach er sich, um den Quell auszumachen, aber die 'Wolke' hatte sich bereits weitreichend verteilt und mal ehrlich, wer würde denken -ohne die Geschichte zu kennen- , das eine Vestalin derart mucheln konnte. "...beehrt uns mal wieder. Ich wünsche euch eine gute Nacht..." und an Calvena gerichtet: "...sei mir nicht böse, aber die Diener mußt du nun auch noch anweisen. Ich ziehe mich zurück." Trotz des Gestankes lächelte er sie kurz an, um dann großen Schrittes zu verschwinden.


    Im Hauch der Rosendüfte zurück atmete er erstmal tief ein und aus. Wenig später erreichte er sein Reich im Haus Germanica und wurde bereits von den Sklaven erwartet, die ihn aus der Toga holten, das Wasser zum Waschen warm gemacht hatten und auch das Bett vorbereiteten. Ganz wichtig dabei die Wärmflasche für die immer kalten Füße. :]

    Aber zum Unterschied zu dem sich vorstellenden Candidatus hatte Sedulus bereits beweisen können, das er für den Cursus Honorum geeignet war. Das war wahrscheinlich auch die größte Hürde. Viele Senatoren wünschten sich einen Consul als Vigintivir und stumpften dann mit der Zeit ab. Der zweite Teil war zwar wichtig, aber Avarus fand, das vorallem der Einstieg vielen jungen Männern zu schwierig gemacht wurde. Ein Decemviri litibus iudicandis zum Beispiel würde ja noch kein Senator.


    Germanicus Avarus nickte nur. Er war der Meinung, das der Candidatus sich gut vorgestellt hatte und er würde mit Aufmerksamkeit dessen Bewerbung im Senat verfolgen.


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    Philomelus; Sklave und Scriba


    Im privaten Gemach war der Diener schon gewesen, auch im Atrium, der Bibliothek und dem Speisesaal. Doch all diese begehrten Räumlichkeiten enthielten nicht den gewünschten Senator. Die nächste Möglichkeit war dessen Arbeitszimmer und genau dahin war Philomelus jetzt unterwegs. Er stöhnte bereits, war außer Atem von dem vielen Trepp auf und ab. Hoffentlich war der Neffe des Senatoren Avarus hier, denn sonst mußte er nochmal Treppen steigen -zur Badelandschaft- oder auf den Latrinen nachschauen... "Senator Sedulus seid ihr hier?" rief er beim Eintreten in dessen Officium. Es war duster, aber auch hier flackerte eine Kohleschale, um die Fußbodenheizung zu unterstützen. Für einen Moment mußten sich die Augen des alten Mannes an die Umgebung gewöhnen...




    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Zitat

    Original von Publius Aurelius Imbrex
    [...]
    "Gut, führe mich bitte zu ihm, Ianitor."


    [...]



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    Philomelus; Sklave und Scriba


    Die kleine Klappe schloss sich und einen Moment mußte der Besucher in Ruhe verharren, dann ächzte ein schwerer Eisenriegel und mit einem Luftzug, der Wärme und einen himmlichen Rosenduft enthielt, öffnete sich die Tür des Anwesens. "Dann folgt mir bitte." Dem Sklaven vor der Tür wurde es freigestellt in der Küche zu warten. Dort bekam er sicherlich auch etwas Warmes zu trinken.




    SKLAVE - GENS GERMANICA


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    Philomelus; Sklave und Scriba


    Nach den Festlichkeiten im Haus Germanica hatte eine großangelegte Reinigungsaktion begonnen. Tücher wurden abgeflaggt, Installationen zurück gebaut, alle Räume penibel gereinigt und die Kissen, Decken, Vorleger und Teppiche im Garten gut durchlüftet sowie ausgeklopft. Es war eine gesperrte Zone und an diesem Tag war es besonders wuselig. Im Atrium kein Platz, im Speisezimmer nass auf dem Boden und auch in den sonstigen Räumen, die zu einem Gespräch geeignet waren, fehlte das übliche Blickfeld einer Senatorencasa ala Germanica. Ausweichend zu diesem Ort gab es einige Gästezimmer, die ebenso wie Arbeitsräumlichkeiten oder das Oecus über Tische, Stühle und Klinen verfügten. In genau solch einen Raum führte der Türsklave nun den Gast der Aurelier.


    Der Raum glänzte von trendigen Farbspielen, war edel aber auch geschmackvoll eingerichtet, hatte den üblichen Travertim als Bodenbelag, dessen Oberfläche zudem warm anmutete. Dies kam von der auch hier installierten Hypokaustenheizung. Zusätzlich stand noch eine Feuerschale an der Sitzgruppe. Ihre Glut glimmte nur sehr schwach und wurde jetzt etwas aufgefrischt.


    "Wartet hier bitte, ich werde den Senator Avarus holen gehen und schauen ob sein Neffe ebenso im Haus ist."


    Ohne zu fragen ließ er einen Sklaven, der bei solcherlei Besuchen immer von der Tür mit zum Besprechnungsort folgte, für eine Erfrischung sorgen und begab sich hinaus.



    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Der Gast hatte sich diese Summe wohl nicht vorher zurecht gelegt. Denn einen Augenblick verharrte sein gegenüber in Schweigen. Doch dann platzte die Bombe und Germanicus Avarus konnte sich nicht mehr halten.


    "HAHAHAHAHA... hoho...hehe...HAHAHAHAHA."


    Er mußte sich den Bauch halten, so zwickte und zwackte es in seinen Lachmuskeln. Ein eilig hervor geholtes Tüchlein trocknete ihm einige Tränchen aus dem Gesicht.


    "Du beliebst zu scherzen, oder? Überhaupt keine römische Vita vorzuweisen und mit einem fürstlichen Soldär rechnen? Hast du dich nicht informiert, bevor du zu Senatorenhäusern hausieren gegangen bist? Ein amtlich mit Siegel versehener Schreiber in dieser Stadt -der Hauptstadt Rom- verdient zwischen 10 und 50 Sesterzen ...und du möchtest zweihundertfünfzig haben?!"


    Ein erneuter Lachanfall tönte durch den Raum. [Blockierte Grafik: http://www.si-games.com/forums/images/smilies/lachen.gif]

    Avarus kaute bedächtig auf einem Stückchen Auerhahn herum. Es war äußerst selten, das dieses Fleisch in Rom angeboten wurde. Viel Missbrauch wurde damit getrieben, um einfache Taube teuer zu verkaufen. Da er lieber sicher gehen wollte. Waren die Einkaufssklaven angewiesen nur ganze Tiere vom Markt zu holen, auch wenn sie dadurch die Arbeit des Rupfens, Köpfens und Ausbluten lassen in der Culina des Hauses erledigen mußten.


    Dann wand er sich an Laevina, wo sie schon so hinterhältig gefragt hatte...


    "Ich glaube in den Gerüchten dieser Tage schwimmt ein fettes unausstehliches Stück Neid und Missgunst mit. Richtig ist, das vielerorts die uneingeschränkte Machtfülle des amtierenden Praefectus Urbi angeprangert wird. Doch nirgendwo geschieht dies öffentlich. Ein Zeichen dafür, das Neid in jenen Worten regiert.


    Sehen wir es ganz nüchtern, dann hat der Kaiser selbst seinen Freund und langen Weggefährten auf diesen mächtigen Posten gehoben. Valerianus selbst hat Salinator mit all diesen Kompetenzen ausgestattet und mir ist bis heute nicht zu Ohren gekommen, das er gegen das Wohl des Imperiums agiert. Er mag vulgär sein, er mag Patrizier nicht, aber das tun wir ihm gleich. Er soll den einen oder anderen bevorzugen und dafür wieder Andere in ihrer Karriere blockieren. Genau dies würden wir ebenso strategieren, wenn es in unserer Macht stünde.


    Ich wüßte bis jetzt nicht, was diesen Mann mir zum Feind machen sollte. Nein vor ihm kommt noch eine ganz lange Liste anderer Römer, wenig mächtige Männer, oder einfach nur Schwätzer, deren einzigster Lebensunterhalt darin besteht Vitae zu beschmutzen, Römer zu diskreditieren und selbst nichts Anderes außer heißer Luft zu Wege zu bringen."


    Ihm war egal, was die alte Germanica nun aus seinen Worten fischte. Er hatte seit dem Antritt des PU's nur wenige Male mit ihm zu tun gehabt. Diese Treffen verliefen sehr konstruktiv. Für Avarus gab es keinen Grund aus Schlangenhaut und Spinnenbein, aus Fledermausblut oder Froschschleim irgend etwas heraus zu interpretieren. Solange das Leben in Rom derart geordnet verlief, wie es dieser Monate ohne einen aktiven Kaiser war, konnte man einem PU nur Respekt zollen und hoffen, das dies auch so blieb.


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    Philomelus; Sklave und Scriba


    Immer öfter gelang es dem Haupttürsklaven Gundi andere Arbeiten zu bekommen und damit weit höher gestellte Sklaven an die Tür zu verbannen. Gerade an den kalten Tagen war dieser Posten kein Zuckerschlecken.


    Die kleine Klappe an der Tür wurde zur Seite geschoben und ein hageres Gesicht blickte die Männer vor der Tür an. "Salve Dominus... Philomelus hörte sich aufmerksam die Wünsche an, um dann zu antworten."...Ich weiß nur über den Verbleib des Hausherren Bescheid. Ob der junge Senator Germanicus zu Hause ist, kann ich dir leider erst sagen, wenn du bereits auf den Seniorsenator Germanicus Avarus wartest?!"


    Es war nun an dem Gast, der wohl auch ohne Termin vor dem Haus der Gens Germanica erschienen war zu entscheiden ob ein Senator besser war als keiner, er das Glücksspiel einging doch einhundert Prozent anzutreffen oder aber zu einem terminisierten Treffen erneut zur Casa Germanica kam.





    SKLAVE - GENS GERMANICA

    "Kommt ganz darauf an, was für Themen du anreißt. Oder aber was für Fragen sich aufwerfen, wenn du die ersten Antworten darauf gibst, stellen die Senatoren ihre Nachforschungen in deinem bisherigen Leben an. Bleib soverän und ehrlich und setz deinen Status nicht über den der fragenden Senatoren, dann wird es auch für dich diesmal reichen, um in ein Amt gewählt zu werden."


    Das war es eigentlich, was Avarus dem jungen Aquarius raten konnte. Er selbst hatte seine Wahl in diesem Fall schon getroffen.

    Avarus war schon eine ganze Weile nun in diesem Haus zu Gast. Sie hatten wirklich lange miteinander gesprochen und er war der Ansicht das ihm vorerst nichts weiter dazu oder zu einem anderen Thema einfiel.


    "Für den Moment war es das von meiner Seite."


    Er erhob sich von seinem bequemen Platz.


    "Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag, Vale Prudentius Balbus."


    Zeit zu gehen...

    Der Senat und seine knappen Fristen konnten Germanicus Avarus mal kreuzweise. Manches Mal dauerte es Monate, um eine kleine Änderung zu einem Abschluss guter oder schlechter Ergebnisse zu bringen und an anderen Thementagen war es der Versammlung lieb vorgestern informiert zu werden. Vorallem bei einem so zeitaufwendigen Prozedere war es sowieso kaum machbar im Rahmen der Vorgaben zu bleiben.


    "Salve, Senator Macer... Oh mit Nichten, keine Angst dieser Tage hab ich viele Freiräume..."


    ...selbst geschaufelt, um das Haus so wenig wie möglich verlassen zu müssen. Aber Avarus konnte ja nicht ahnen, das kurz nach seiner freiwilligen Meldung im Senat das Wetter derart bissig umschwang.


    Im selben Augenblick stieß der derweilige Aedilis Plebis zu ihnen.


    "Senator Annaeus, Salve."


    Der Germanicus schüttelte nur sanft den Kopf. Wahrscheinlich hatte der gerade eintretende Gast sowieso ihre Floskeln vernommen.