Wie so oft ging das Schwätzen fließend in ein Mahl über. Ohne Anweisungen geben zu müssen, kamen die Sklaven selbstständig herbeigeeilt und trugen die leichten Vorspeisen auf kaum hatte Avarus sich gesetzt. Wäre er später als alle Anderen Germanicusse erschienen, dann hätten diese warten müssen, so aber konnte Sedulus, Sabina, Laevina und Co an einem gedeckten Tisch Platz nehmen. Die Vorzüge eines Hausherren eben. Das hieß allerdings nicht, das die Familie hungern mußte, aß der Senator Germanicus Avarus auswärts oder verspätete sich arg, dann galten andere Regeln. Sedulus rutschte dann automatisch nach.
"Das ist aber kein gutes Zeichen, wenn es in den Tempeln zu ruhig wird. Roms Bürger scheinen den guten kleinen Hausaltar mehr zu lieben, als die offiziellen Behausungen der Götter."
Auch Avarus zog das stille Beten zu Hause dem pompösen Gehabe in der Öffentlichkeit vor. Dabei fiel ihm ein, das er mit seinem Neffen nochmal über gewisse Weihesteine verteilt in ihrem Bezirk reden wollte...
"Auch mein Tag war ganz angenehm, es zahlt sich eben aus die eine oder andere Senatsverhandlung zu schwänzen und stattdessen in Ruhe auf dem Palatin arbeiten zu können."
Jenen Teil seiner Ausführung konnte auch Sedulus hören, der gerade mit seinem Töchterchen zum Essen erschien. Avarus lächelte breit, als er die Beiden so Seit an Seit sah.