Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Avarus war es recht, das Prudentius Balbus das Thema der Ordines nicht weiter vertiefen wollte.


    "Hm nein ich habe davon nichts gehört, aber es ist doch ein schwieriges Thema. Es könnte passieren ohne das Rom davon Wind bekommt. Zu groß ist unser Reich mittlerweile geworden, als das alle Praefecti lückenlos überwachbar wären. Aber ich versichere dir, das wir jeden Verdacht nachgehen würden, so er uns erscheint."


    Avarus überlegte einen Moment, dann schnitt er ein weiteres Thema an, das ihn schon länger beschäftigte.


    "Wenn wir mehr Kontrolle wünschen, dann geht das nur über eine Kontrollposition... einem Mann, der jene Aufgabe bis zur Obsession ausübt. Sein Aufgabenfeld könnte ebenso das weite Spectrum der Prüfung über Materiallisten, Ausrüstungsanforderungen und Pferdekäufe sein."

    "Ich gebe zu bedenken, das schon damals die Gedanken dazu sehr geteilt waren und wenn ich mich erinnern darf, dann kamen durchaus klare Bedenken dazu zur Sprache. Soweit man das erwähnen darf wurde darauf hingewiesen, das es fraglich ist, ob der Senat überhaupt zuständig ist. Weiterhin kamen die Bedenken auf, das eine Splittung auf mehrere Schulen nicht im Interesse Roms sein kann sowie Alexandria für den Cursus Honorum ebenso fraglich erscheint, da Senatoren nur sehr eingeschränkt dort verweilen dürfen. Die Prüfungen dort sind also eher für Intressierte, denn für Senatsanwärter, die bereits den Ordo tragen. Außerdem erscheint es fast unmöglich, das ein Student des Museions mit einem Cursus Continuus in der Tasche in Rom einen Blumentopf gewinnen kann, stellt er sich ungesehen zur Wahl. Nein ich denke diese Gleichsetzung ist völlig überflüssig. Als langjähiger Mitarbeiter der Schola Atheniensis Phoebi Apollonis Divinis kann ich zudem bestätigen, das nicht der Lohn die meisten Studenten anzieht, sondern das Angebot. Viele Studierenden kommen, weil sie sich bilden wollen, nicht weil sie damit eine Voraussetzung erfüllen. Hat das Museion darin ein Problem, dann liegt das wahrscheinlich eher daran, das die Vielfalt unzureichend ist, denn das ihre Kurse nicht im römischen Standart anerkannt werden."

    "Dann ist es das Beste, du nimmst das nächste Mal einen der äußeren Wege, die an dem Brunnen vorbeiführen."


    Avarus grinste kurz, er hatte das Ereignis leider nicht mitbekommen und später nur gehört, das einer der Mietsklaven gepatzt hatte, Laevina das Gleichgewicht verlor und baden ging. Vielleicht war es auch nur ein Versuch gewesen sich einen Verehrer zu angeln. Man sagte ja oft: Je oller, desto doller. 8)


    "Sabina hat das Fest ein wenig aufgelockert zu Anfang. Es waren genügend junge Frauen da, die sofort einen Narren an dir gefunden hatten. Natürlich ist es mit dem zu Bett gehen dann sehr spät geworden, aber einmal im Monat geht das schon mal. Oder Sedi?"


    Die Neugierde und die Geräusche hätten das Mädel sowieso nicht schlafen lassen. Und außerdem war es für die Suche nach einem geeigneten Ehepartner nie zu früh. Desto eher man damit begann, desto geschickter konnte man einen passenden Mann für das Kind aussuchen. Außerdem war es ja auch nicht entscheidend, wie Sabina in zehn Jahren aussah. Entscheidend war wie in jeder römischen Ehe, das die Partie stimmte und das Kind ein Sorgen freies Leben zu erwarten hatte. Standesgemäß heiratete eben.


    "Aber geholfen auch nicht... du sagst ja selbst, das deine Enkelin noch keinem Mann versprochen ist. Sie hat bei Weitem das richtige Alter. Ich würde nicht warten, bis sie eine alte Jungfer ist und kein anständiger Knabe sie mehr nehmen will." ;)

    Zitat

    Original von Vinicia Petronilla


    Petronilla war Zwischenzeitlich weiter gemütlich durch das Atrium spaziert, bis sie den ihr bereits bekannten Senator mit dem kleinen Mädchen entdeckt hatte. Interessiert hatte sie sich an die Wand gelehnt und die beiden beobachtet. Es war erstaunlich, dass dieser Mann solch ein Interesse für Kinder aufzubringen vermochte. In der Regel wurde so etwas eher Frauen nachgesagt und sie persönlich konnte noch nie viel mit eben jenen anfangen. Nicht einmal mit ihren eigenen.
    Als sich die Verabschiedung andeutete, näherte sich Petronilla den beiden von hinten und als die Kleine endlich außer Sichtweite war, stieß sie leicht, ganz als wäre es ein Versehen, mit dem Senator zusammen.
    "Oh, Entschuldige!" meinte sie dann in perfekt gespielter Unschuld. "Ich habe dich garnicht ... ach, wir kennen uns doch? Lucianus hat uns vorhin vorgestellt... nur ein Moment...Germanicus...Ava...Avarus, nicht wahr?" Mit einem bezaubernden Lächeln blickte sie ihren Gegenüber an.


    Glücklicherweise erwischte die Holde ihn nicht an einer prikären Position. Jene Glieder, die gern zu zucken begannen oder einen hölligen Schmerz verursachten. Wie der Musikknochen zum Beispiel. So konnte Avarus sich mit einem Lächeln, denn einem verzerrten Gesicht, umwenden.


    "Oh ...ja richtig, Senator Germanicus Avarus... und du warst die Schwester von Vinicius Lucianus nicht wahr?"

    In der Tat, Germanicus Avarus war an diesem Abend besonders still. Leicht designiert folgte er dem ewigen hin und her, dem Auf und Ab und aß dabei von den leckeren Speisen, die Hellena, die Köchin ihnen bereitet hatte. Es lag nicht in der römischen Natur zum Essen zu schweigen, aber es lag heute in seinem Element es zu tun. Er rätselte mit sich, wer wohl an diesem Abend das Rennen machen würde, doch kein Germanicus war je dafür geboren klein bei zu geben. Diese Erfahrung machte auch Avarus öfter. Ein Grund warum man einfach nicht zu einem Ende kommen konnte.


    "Ich teile die Einstellung von Laevina."


    ...warf er irgendwann ein. Zwischen Krabbe und Auster mußte es gewesen sein.


    "Unsere Kinder sollen es mal genauso gut haben wie wir. Besser noch, wenn das uns gelingt. Dies zum Grundsatz genommen, sollten sie nicht mit jedem Gossenkind verheiratet werden, nur weil jene Gesellen so vorzüglich talentiert darin sind ihre Herzen um den kleinen Finger zu wickeln."

    "Ich habe auch einige Eques als Klienten, ich weiß wie sie sind. Doch oftmals werden ihre Bedürfnisse ebenso wie die Unseren überspitzt dargestellt. Es ist eben immer eine Frage von wo die Sichtweise geprägt wird."


    Von unten erklingt es eh immer verwerflich, niederträchtig von oben dagegen herablassend.


    "Es gibt nur wenige Ämter, die mehr Machtbefugnisse ermöglichen, als die der Provinzpraefecten des kaiserlichen Postdienstes. Manchmal finde ich selbst, das ihre Freiheiten zu großzügig gestaltet sind."


    Doch wären sie es nicht, käme der Legatus nocht viel weniger zu etwas. So behielt sich Avarus vor dafür zu beten, das sein glückliches Händchen nie nachlassen möge die Spreu auszusortieren und nur die kräftigsten Weizenhalme in den Cursus Publicus zu integrieren.

    438 Honig liegen noch in meiner Culina.


    Ich hab euch beiden mal einen Sklaven geschickt, der eine Pott dabei hat. 8)


    [SIZE=7]Edit: PN war so eine Sache, bin sicherlich eh wieder sehr, sehr spät heute Nacht zu Hause. Daher ist gleich ein Angebot besser. [/SIZE]

    Das Augenrollen begann irgendwann weh zu tun und Avarus sehnte sich mal wieder auf seinen Landsitz in der Provinz Germanien. Doch er war in Rom und wollte das gegenseitige Gezicke nicht länger ertragen.


    Nachdem Sabina eiligen Fußes das Triclinium verlassen hatte, richtete Germanicus Avarus sich ein wenig auf.


    "Hört auf zu keifen! Alle Beide, ich lasse mir durch eure offen zur Schau getragene Abneigung zueinander nicht das Abendmahl verderben. Seht zu das ihr miteinander auskommt, sonst schick ich eine von euch ins Exil."


    Ja das war deftig, aber wahrscheinlich wußten die beiden Damen nichtmal wie sehr sie den Hausherren mit ihrem Kleinkrieg nervten.


    *Seufz*


    Eine Fleischpastete rollte seinen Gaumen hinab.

    Also ein forum boarium, gut Mangel wird es in Zukunft nicht mehr geben. ;)


    Was mich aber trotzdem nochmal zum Grundgedanken meiner Fragestellung treibt:


    Könnten Kultvereine oder Kollegien selbstständig Tempel bewirtschaften? Wenn ja wie?


    und:


    Was hat es mit dem ominösen (V1) auf sich?

    Was viele nicht wußten Avarus war im Privaten ein Gemütsmensch. Zu Hause wollte er seine Kräfte regenerieren und die Freuden am Leben genießen. Das Gezoffe zwischen Laevina und Calvena war ihm ebenso nicht entgangen. Es ging ihm auf den Geist und so zog er sich in seinen eigenen kleinen Kokon zurück. Aß von den Vorspeisen wiedermal mehr als er sollte und kam erst zurück, als er sich beobachtet fühlte. Diesmal war es Sedi, der ihn musterte. Nur leider wußte Germanicus Avarus nicht warum. Er hatte weder zugehört noch gelauscht, noch sonst wie an dem Zwistigkeiten teilgenommen. So hob er nur fragend die Schultern und gab den Sklaven ein Zeichen, das es Zeit war für herzhaftere fleischige Delikatessen. :]

    "ich finde das es diese Unterteilung in niedere und höhere Ränge garnicht so richtig gibt. Wenn ein Eques etwas auf sich hält wird er versuchen für die kaiserliche Kanzlei zu arbeiten. Aber die Posten dort sind begrenzt. Nur die Wenigsten wissen, das auch der Cursus Publicus ... über die Praetorianer ... direkt dem Kaiser untersteht. Mehr Ansehensgewinn kann man eigentlich garnicht erwarten. Problematisch wird es nur, wenn der besagte Intressent sieht welch Aufwand hinter dieser verantwortungsvollen Aufgabe lauert. Nun ich bin Prakmat und lange genug dabei, das ich behaupten kann, das es den Rittern weniger ums Ansehen geht, denn ums Geld."


    Sonst wären die ja in den Cursus Honorum gegangen und hätten sich aufgemacht den Senat zu besiedeln. ;)

    Ich für meinen Teil habe ja eine ganz eigene Meinung zu all diesen öffentlichen Konten. Sie mögen für einige Bereiche wichtig sein, damit man nicht Hinz und Kunz Zugang zur Staatskasse erlauben muß, aber sie sind sinnlose Depots, die nur dazu dienen der Wisim Geld zu entziehen, was dann dort liegt und liegt und liegt und liegt.... usw.


    Meine Initiative geht eher in die Richtung Rohstoffbetrieben einen Sinn zu geben, indem man mehrere Tempelbesitzer zuläßt. Schon einige Wochen blicke ich mich im Sektor 'Das dürfen Senatoren' um und stelle fest, das drei dieser Grundbetriebe Rinderzucht, Kleinviehzucht und Jäger zwar für die Tempel/Theater arbeiten könnten, aber faktisch überhaupt nix verkaufen. Ich bin zwar noch nicht hinter das System:


    (z.B.)
    großes unblutiges Opfer oder - großes unblutiges Opfer (V1)


    ...gestiegen, aber die reine Beobachtung der Mengen im Verkaufsstream rät zu 'Finger weg'. ;)


    Bei einem dieser V1's blicke ich besonders verdutzt auf die Erklärung:


    kleines blutiges Opfer (V1)


    "Dieses Produkt kommt in der WiSim nur als kleines blutiges Opfer vor."


    Würde für mich erklären, warum eine Kleinviehzucht nix verkaufen kann, denn Ferkel oder Zicklein werden garnicht gebraucht, ein Lamm tut es auch.


    Also hab ich mir gesagt Hände weg davon und andere Gedanken gemacht, wie dies zu ändern möglich wäre. Ich möchte damit auch nochmal betonen, das ich nicht selbst auf meine ID einen Tempel bewirtschaften will. Das wäre mir eh viel zu teuer. ;)

    Wieviele Male hatte sich Avarus immer wieder diese selben Fragen gestellt. Er war nie zu einem richtigen Ergebnis gekommen und hatte auch diesen Vorschlag daher lange geheim gehalten. Jetzt kam er nur zu Tage, weil Balbus seines Zeichen ebenso eine Änderung auf den Tisch gebracht hatte. Vielleicht war es noch zu früh, die Reife der Idee zu nutzen. Doch möglich war auch, das die Entscheidung darüber näher lag, als je zu vermuten war.


    "Diese Ansicht teile ich nicht, denn heute sind sie Bürger, die kommen, um das Sprungbrett zu nutzen, Morgen wird es bereits ihr Ziel sein. Wir haben gerade jetzt schon einige Eques in den Schreibstuben sitzen. Mit dieser Änderung wird es uns gelingen sie zu halten. Vielleicht auch bis ins hohe Alter."


    Denn wenn man zu Grunde legte, das Bescheidenheit immer weniger eine römische Tugend war, so war das Kalkül doch dann eine ernstzunehmende Option. Viel kam nicht über diesem Angebot und ein schlauer Römer würde nicht die Hände nach etwas ausstrecken, das er nicht erreichen konnte. Er würde sich eher auf dem festsetzen was er hatte. Nur mit dieser Überlegung gelang es den Missstand unter den PV's abzubauen, auch wenn dieser Gedankengang für andere Ämter nicht ganz fair war.


    "Ohja Valerian weiß um die Wichtigkeit. Ohne Frage."

    "Calvena läßt sich doch zur Priesterin ausbilden..."


    Avarus hatte gedacht Sedulus wüßte dies.


    ".. wir haben uns nur über den Tag heute unterhalten. Wie war deiner denn, mein Neffe?"


    Er überlegte mit was er das Mahl begann. Zwar funkelten ihn die saftigen Bäckchen der gekochten Eier geradezu an, doch war er bereits am Vortag zu gierig auf deren Köstlichkeit losgegangen und hatte eine ganze Wochenladung verschlungen. Daher blieb er bei den herzhaften südländischen Früchten, die sich Oliven nannten und dippte mal hier mal da in die verschiedensten aufgetischten Saucen.


    "Ich hab mir überlegt, ob diese Legislatur nicht der perfekte Zeitpunkt wäre Rom für eine Weile den Rücken zu kehren."


    Anders würde er es sicherlich nicht schaffen den Senat für die nächsten drei Monate zu meiden.


    "Aber irgendwie komme ich hier nicht weg. In kaum einem anderen Jahr wurde ich mehr gebraucht, wie jetzt."


    Und in kaum einer anderen Zeit war mehr Undankbarkeit der Lohn für all seine Mühen gewesen. Aber Avarus schuftete nicht für die Neider, sondern für Rom. Er hätte die Arbeit abgegeben, hätte sie gern einem Anderen überlassen, aber es war einfach keiner da, der über die lauten, euphorischen Reden hinaus kam.

    Zitat

    Original von Germanica Sabina
    Aufgeregt hörte Sabina Romana zu, dabei drehte sie die Fibel in ihren kleinen Händen. „Darf ich dich mal besuchen?“ fragte Sabina dann rundheraus. Sie war neugierig, zwar würde sie nicht Vestalin werden, aber Romana durfte sie sicherlich mal besuchen. Sie warf Calvena einen vielsagenden Blick zu. Es würde ihre Aufgabe sein, das Mädchen mit zu nehmen. Sie war ganz abgelenkt und bekam von daher nicht sofort mit, dass Onkel Avarus da war. Sie hatte also nicht die Möglichkeit sich schnell zu verstecken. Von daher zog sie nur eine Schnute, als er meinte sie müsse nun ins Bett gesetzt. Natürlich wollte sie etwas erwidern, aber Calvena erinnerte sie an ihr Versprechen. Von daher nickte sie artig und drückte die Fibel an die Brust. Schließlich versprach ihre Cousine, ihr flüsternd, dass sie ihr alles erzählen würde, was am Abend noch passierte. Diese Aussicht, heiterte sie wieder auf.
    „Bringt mich Elissa ins Bett?“ fragte sie dann noch frech und grinste ihren Onkel an. Gegen diesen Vorschlag konnte er wohl wenig sagen.


    Na wenigstens kein Veitstanz vor all den Gästen. Daran hatte wohl auch Calvena eine Aktie. Die verschwörerischen Blicke zwischen den Beiden konnte man so oder so verstehen, doch Avarus wollte sie garnicht deuten, er würde sich sinnlos den ganzen Abend zermardern.


    "Natürlich bringt dich Elissa ins Bett. Gib deinem Onkel noch eine Kuss und dann ab mit dir."