Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Ohne Frage diese Decimer waren eine kompliziert zu händelnde Gens. Wenn sich Sedulus nicht zügelte und draußen vor dem Haus etwas gegen diese beigebrachte Schmach unternahm, würde Avarus so oder so unter die Räder kommen, denn mit der Erwähnung des Namens wurde dem Senator Senior schon schlecht ohne groß darüber nachzudenken was das Matyrium seiner Frau Decima Lucilla enthielt. Wenn sie nämlich von diesem Zwist erfuhr, mußte ihr Gatte die Sache richten. So oder so also war es besser gleich vorher die Waffen zu strecken und den Neffen davon abzubringen. :fad:


    "Ich glaube kaum, das deine Tante Lucilla darüber erfreut wäre, wenn du ihren Lieblingsneffen verprügelst. Ich bin das übrigends auch nicht. Wenn damals etwas außerhalb von Recht, Ordnung und Gesetz vorgegangen ist, dann habt ihr Urbaner es versäumt es zeitnah anzuzeigen. Wenn die Vorwürfe sowieso nicht zu halten sind, schlage ich vor du beruhigst dich und läßt das Gras stehen, was bis heute darüber gewuchert ist. Ich möchte nicht, das wegen einer kleinen Rangelei der Hausfrieden gestört wird und sich alle nurnoch anpläffen sowie verachten."


    Avarus atmete ein und aus.


    "Ich kümmere mich selbst um die Klienten."


    Legte er danach fest und wollte sehen.

    Es mochte schon sein, das der Onkel auch ab und zu die scharfe Zunge führte, aber er war zumindest Praetor gewesen. Saß viele Jahre im Senat und hatte daher einen gewissen Status inne, der es ihm erlaubte mit zügellosem Wort zu propagare. ;)


    "Dann hat der diensthabende Offizier versagt, denn Gleichheit vor dem Gesetz ist auch gegen die am höchsten Gestellten zu wahren. Ohne ein offizielles Schreiben wäre der Mann nicht aus dem Kerker gekommen. Senator und Legatus hin oder her... Oder aber die Vorwürfe waren auf Flussschlamm gebaut. Wie auch immer was damals geschah, muß dich nicht dazu bringen hitzköpfig der üblen Nachrede zu verfallen. Üble Nachrede hat kein anderes Ziel außer der Herabsetzung eines anderen in seiner Ehre.


    Avarus überlegte einen Moment. Er kannte seinen Neffen nun gut genug. Er würde sich eher um Kopf und Kragen reden, als seine Version aufzugeben. Es war also besser ihn nicht dabei zu haben. Vielleicht würden sogar einige seiner alten Kammeraden auf dem Forum erscheinen. Nein das kam überhaupt nicht gut. Trotzdem wollte der Onkel das Thema nicht so abgehackt stehen lassen.


    "Um welchen Eques handelt es sich?"

    Die Gesichtszüge verdunkelten sich. Avarus war alles Andere als gefasst und hatte eine derartige Reaktion nie und nimmer erwartet. Er schluckte nach Luft und fixierte seinen Neffen streng mit den Augen. "Bitte was? Sei froh, das dich hier niemand hört! Er ist Senator von Rom und ein angesehenes Mitglied im Kommadostab des Kaisers. Spare dir also die üble Nachrede draußen auf der Straße. Schon letztens im Senat bist du in deinem jugendlichen Leichtsinn einem Senator gegenüber zu weit gegangen. Lerne dich zu beherrschen... verdammt noch mal!" Es war nicht seine Art und doch wurde Germanicus Avarus zum Schluss etwas laut. Doch die Neugierde siegte mal wieder über die Moral. "Was wirfst du dem Senator vor?"

    Avarus lächelte süffisant.


    "Oh dir ist doch sicherlich das lange Ringen des Senats in der Frage Mission einer Delegation nach Parthien noch im Gedächtnis. Erst hatte er sich in den verschiedenen Interessenkonflikten verheddert, dann brachte er viel zu spät eine Abordnung auf den Weg, die dann auch noch so kompetent war kurz vor Alexandria fast abzusaufen. Heute wissen wir, das jene senatorische Mission als gescheitert gilt und sich der Hauptakteur in die albaner Berge verpisst hat, bevor jemand Fragen stellen kann. Doch jetzt kommt es... der Clou!"


    Avarus riss die Rolle hoch und klopfte sich damit auf die Brust.


    "Den Tapferen stehen die Götter bei. Decimus Livianus wurde durch eine von mir unterstütze Mission im Reich der Parther gefunden, befreit und befindet sich jetzt in Alexandria. Er wird bald nach Rom reisen. Die Curia Iulia ist es ihm schuldig wenigstens bei seinem Empfang ihr Versagen zu überspielen."


    Er mußte es natürlich erwähnen. Auch wenn seine Unterstützung in dieser Mission rein finanzieller Natur war, so sah er sich doch mehr damit verbunden, vorallem auch dem Resultat wegen. Erfolge zogen schon immer Geiseln an.

    Mit einer Rolle Pergament in der Hand betrat Avarus das Reich seines Neffen. Jener war anwesend. ( ;) ) In leicht triumphalen Ton machte der Senator auf sich aufmerksam. "Sedulus, salve... trommel ein paar Klienten zusammen... oder besser alle greifbaren in Rom. Wir sollten Morgen geschlossen auf das Forum Romanum ziehen. Diese Zeilen aus Alexandria..." dabei tippte er gelassen auf die Pergamentrolle "...erzählen uns wunderbare Neuigkeiten, die im Senat dringlichst behandelt werden sollten und eine gute Atmosphäre unter den Zuhörern davor verlangt." Daher eine reichliche Schaar derer, die das Forum zum Kessel werden lassen konnten.

    Avarus hatte eine Weile mit vor den Bauch verschränkten Armen dagesessen. Erst war eine gewisse Ruhe eingekehrt. Eine Zeitspanne, die ihre Bezeichnung Ruhe durch Beiträge weniger bekannter Senatoren erhielt, die oft wenig Worte ohne Inhalt machten und nur keinen Zorn anderer Senatoren auf sich zogen, weil sie sich eben kurz und bündig hielten. Danach sprach einer der Claudier und auch Quarto brachte seine Meinung zu Tage. Es war wirklich unglaublich, was so eine kleine Redepause bewirkte. Ohne sich zur Eile drängen zu lassen, fuhr Senator Germanicus Avarus sich über das Kinn. Er sah es natürlich anders. Sonst wäre dieser Vorschlag auch nicht derart von ihm gekommen.


    "In Betracht auf die Klassifizierung Vermögen ja oder nein kann ich ebenfalls Zustimmung signalisieren. Doch was hat in aller erster Linie Grundbesitz mit Geld zu tun? Ist es nicht engstirnig gedacht Grund und Boden nur durch den Wechsel von Münzen zu veräußern? Ist es nicht in aller erster Linie eine Sache, die viele Wege finden kann in den Besitz derer zu gelangen, die in den Senat berufen werden wollen und dort auch zu verbleiben?"


    Er ließ diese Sichtweise im Raum stehen und beobachtete einige Wortführer.

    Straffen Schrittes hatte sich der Senator Avarus an jenem Morgen zum Palatin aufgemacht. Leicht nach Luft jappsend erklomm er die Stufen hinein und konnte wie immer -praktischer Weise- ohne lange Kontrollen oder Warteschlangen die Wachen passieren. Doch diesmal bog er nicht in den Flur der kaiserlichen Kanzlei ab, um sein Officium aufzusuchen sondern er hastete weiter zum Wohntrakt der Aelier.


    Dort klopfte er energisch an. Es galt keine Zeit weiter zu verlieren. Doch am Abend des Vortages war es zu spät geworden, um noch einmal die Straßen Roms zu betreten und hierher zu kommen.


    Germanicus Avarus lauschte, atmete gequält ein und aus bzw. wartete auf den Türsklaven, das er seinen Kopf zur Tür heraus steckte.

    "Ein Pfand also, nun du sollst das Geld bekommen." Er machte sich eine geisige Notiz später dem Diener ein Zeichen zu geben, der die Tabellarii zurück zur Tür beglitt. Dabei senkte er sein Haupt lesend auf die Zeilen und ließ seine Gesichtszüge aufhellen. "Meine Güte, das ist ja wunderbar!" stieß er schreiend hervor. "Haha wie grandiös" dabei dachte er schon weiter. Das Ereignis mußte triumphal verkündet und dementsprechend angemessen vorbereitet werden. Solch eine Kunde würde den trist gewordenen Alltag in Rom durchbrechen und die Stadt aus der rezessiven Starre reißen können. "Ich hab es immer gewußt, welch göttliche Fügung. Roms Patriarchen vergessen ihre Söhne nicht. Sie prüfen sie, aber sie lassen sie nicht im Strudel treiben." Der Senator fing sich garnicht mehr ein. Eine Rezitierung jagte die Nächste und der Tabellarii mußte diesem Zirkus tatenlos zuschauen. Sie hatte Germanicus Avarus scheinbar eine große Freude mit dem Papier gemacht. Konnte es aber nicht einordnen, weil sie den Inhalt nie gesehen hatte. "Venusia, ich danke dir besser hättest du mir meine Zeit garnicht stören können." Jetzt grinste Avarus breit und erhob sich. Er wußte natürlich, das die Postboten eine ganze Reihe Häuser am Tag abarbeiten mußten und so war er es, der Sie nicht lange aufhalten wollte. Mit ihr an der Tür, nickte der Senator Venusia nocheinmal wohlwollend zu. "Es hat mich gefreut dich mal wieder zu sehen. Der Diener..." dabei zeigte er auf dem vor der Tür wartenden Burschen "... wird dir das Geld aushändigen. Ich wünsche dir noch einen guten Tag und wenn es deine Zeit erlaubt, du bist in diesem Haus immer als Gast willkommen." Er überließ sich dem Diener und eilte hinter den schweren Eichentisch, der seiner Arbeit diente, zurück. Noch Stunden nach dem Briefeintreffen konnte man den Hausherren lachend, kichernd und mit wild ausgesuchten Zitaten laut agierend in seinem Officium belauschen. Einen normalen Menschen schien er dem Wahnsinn näher als dem Verstand. :D

    "Salve Iulia Venusia, ich hoffe dir geht es gut?"


    Er sortierte einige Wachstäfelchen auf die andere Seite des Tisches, um nicht unnötig weit den Hals verränken zu müssen und hörte dabei den Worten der Tabellarii Dispostii zu.


    "Oh das muß er auch garnicht behaupten, denn er ist mein Klient. Es freut mich zudem endlich von ihm zu hören."


    Avarus wurde zusehens neugieriger auf das Schreiben und was es mit dem Besuch von Venusia auf sich hatte.

    Avarus reckte den Kopf über einen Stapel Tabulae, als es klopfte und der Diener eingetreten war.


    "Iulia Venusia? Aber natürlich sie ist in diesem Hause immer willkommen."


    Er war gespannt, was es nötig machte eine Tabellarii direkt zu ihm zu schicken. Normaler Weise gaben die Boten Post am Tor einfach ab.

    Zitat

    Original von Justinianus Cupidus
    Bin gerade in der Situation, dass ich bei knapp 7000 Sesterzen Vermögen an die 350 Sesterzen Steuer zahle, bekomme aber nur 400 Gehalt... Das heißt in ein paar Wochen gehen 400 rein und 400 raus.... Ist das normal? ;)


    Ja.

    Avarus guckte etwas grieskrämig, denn...


    "Eigentlich hoffte ich dies schon getan zu haben mit meinen Abhandlungen über die Architektur. Aber es wird sich ergeben, das neue Schriften aus meiner Hand das Licht der Welt erblicken. Trotzdem werde ich desswegen mich nicht in den Ruhestand begeben. Unser Geist ist solange frisch, wie er gefordert wird. Beim Rosenzüchten wird man nur krank oder kommt um. Schau dir den alten Octavius Anton an, der hat seinen Ruhestand nicht genossen, nein er ist frühzeitig zu Hardes ins Bettchen gehüpft oder Aurelius Crassus oder Caecilius Metellus Creticus. Nein! So will und werde ich nicht scheiden."


    Er war zwar kein Held, aber wenigstens ein Arbeitstier, das nie zur Ruhe kommen wollte. Rom brauchte mehr als nur Einen dieser Narren.

    Getroffene Hunde bellten natürlich und jene meist besonders laut. Avarus rollte nur mit den Augen. Dieses ganze Gemähr mit den Patriziern und ihrem kleinen eigenen Reich im Imperium Romanum ging ihm wirklich auf die Sonnenuhrzeiger. Aber er hatte keine Lust in dieser Sitzung den wüst ausdrucksvollen Schweißgeruch eines zornigen Patriziers zu schnuppern, der gerade in die Luft ging. Stattdessen besann er sich auf das Thema zurück und versuchte die Brücke zu halten, die da zwischen den verschiedenen Meinungen existierte.


    "Wir wollen den Vereinen mehr Freiraum bieten, wir wollen ihnen einen Teil zustehen, was wir Eigentum nennen und wir wollen, das die Vereine ihre Tätigkeit ungehindert dem Wohle Roms gewidmet erledigen können. Wobei wir uns zerstreiten ist die Frage der Überwachung. Nun ich denke es ist der kleinste Teil dieser Unterredung und ich vermute mal, das es schwierig wird alle Forderungen unter ein Gesetzestext zu bringen. Einige von uns wollen es ganz den Aedilen und ihrer Auffassung: Muß das sein oder nicht? überlassen, weitere weisen auf die imensen Aufwendungen hin mehr als das gesetzlich vorzuschreiben. Trotzdem gibt es Stimmen, die für eine Totalkontrolle sprechen... Ich frage euch Senatoren, wie können wir Sinn, Nutzen und Kosten derart praktikabel verschmelzen, das alle etwas Zufriedenheit erfahren und das Gesetz am Ende nicht erneut etwas halbwahres wird?!"

    In die lange Stille antwortete ein zögerlicher Spross seiner Familie, den Avarus selbst vorgeschlagen hatte. Auch er hatte natürlich die Gesichter ringsum beobachtet und dabei ein gefälliges Zeichen von Aelius Quarto entdeckt. So manch ein Sodalis betrachtete seine Fingernägel oder schaute in die Luft. Aber Andere nickten auch zustimmend. Es war nicht zu erwarten, das der ehemalige Princeps zustimmen würde, zu tief waren die zwistigen Gräben gezogen. Einige weitere Mitglieder waren sich unschlüssig ob ihr Wort gehört werden wollte und so trat gleich nach der Äußerung seines Neffens erneut eine brachiale Ruhe ein. Fraglich wie lange sie warten mußten, denn leider war das tätkräftige Wesen dieser Zeit weniger ausgeprägt wie damals...







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    RECTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Eine Handvoll Diener erschien im Triclinium, um den Herrschaften die Möglichkeit zu geben die Hände zu waschen sowie einen Krug mit äußerst dünnen Wein zu servieren. Die Stärke des Gemisches würde erst nach dem Essen steigen oder eben auch nicht. Es kam immer darauf an, wie die Gäste gelaunt waren oder was das Ziel eines gemeinsamen Essens war. Der Hausherr hielt zudem wenig von Feiern ala Trimalchio. Er fand keinen Geschmack an Seeigeln oder an Mäusen, die in Mondsamen und Honigsud paniert worden waren. Genausowenig sollte es mit Nieren gefüllte Schweineeuter geben oder Zungen von allerlei Vögeln wie Flamingos nebst Papageien. Besonders vulgär fand er das in Szene gesetzte Speisenauftragen handelte es sich wie einst bei diesem freigelassenen Sklaven um lebendes Getier. So brachte er eine ganze Wildsau an die Tische und ließ ihren Bauch aufschlitzen. Daraus huschten unzählige, irritierte, lebende Drosseln hervor und schissen alle Tische voll. Abscheulich!


    Einer der Diener baute sich vor den Tischen auf, er war lesefähig und trug den abendtlichen Speiseplan vor:


    "Beginnen möchten wir mit Austern aus Brundisium. Dazu servieren wir Oliven, Sardinen und mit gehackten Anchovis gewürzte Eier."


    Die alltäglichen Beilagen erwähnte er nicht. Brot, verschiedene Käse, Obst und Gewürzfrüchte gab es immer dazu.


    "Als weiteren Gang fügen wir Hirschfilet aus dem Rücken mit Kraut und Soucen hinzu. Außerdem gibt es eine Pastete aus Flusskrebsfleisch und Olivenhack. Daneben kommen noch die scharf angebratenen Lebern von Nachtigal und Drossel."


    Auch dazu gab es eine ganze Reihe alltäglicher Beilagen und Soucen.


    "Zum Nachtisch reichen wir Honigpastete mit Datteln und Pflaumenkuchen."


    Der Hausherr nickte dem Vorredner zu. Er akzeptierte das Mahl. Dann verschwand der Bube wieder und die Familie wurde durch Tischsklaven bedient.


    "Es wird sich wohl auch nicht so schnell ändern in Germanien. Denn wozu sollte sich Rom im hohen Norden einen unbändbaren Streitkessel schaffen. Menschen legen ihre Religion nicht von Heute auf Morgen ab, weil ein neuer Herrscher regiert. Es wird mit den Jahren gehen, ganz schleichend, aber mit den Städten römischer Zivilistation wird auch dieses Verständnis bei den anektierten Völkern wachsen. Germanien ist da ja nur eine Provinz von Vielen. Ich weiß garnicht, ob es eine Sammlung darüber gibt wieviele Völker Rom bereits unterworfen hat?!"


    Eine intressante Sache war das auf alle Fälle. Aber Avarus würde eh keine Zeit haben ihr nachzugehen...

    Es hatte eine überraschende Wende gegeben. In der Via sacra, die vom Forum Romanum in Rom weg führte, konnte sich der Architekt Avarus davon überzeugen, das nicht alle Arbeiter unter Vollbeschäftigung standen. Es waren vielleicht ncht die kräftigsten Sklaven, aber für den ersten Bauabschnitt würden sie ausreichen. Später, wenn der Tempel wirklich gebaut werden würde, gab es hoffentlich bessere Männer.


    Er hatte mit dem Vermieter abgesprochen, das an diesem Tag die Arbeiter in Ostia erscheinen sollten und dies nicht erst zu Mittag. Germanicus Avarus selbst machte sich deutlich vor dem Aufgehen der Sonne auf den Weg in die Hafenstadt Roms. In der Anfangsphase wollte er weiterhin in Rom wohnen bleiben, was ihm einige Kilometer Ritt jeden Tag bescherte. Gut achtundzwanzigeinhalb Kilometer waren es auf der Via Ostiensis, fuhr man mit einem der Flussschiffe kam man auf über vierzig. Trotzdem war der Wasserweg der Gescheitere, wollte man etwas transportieren. Doch der Senator mußte nicht viel mitnehmen, er war zum Organisieren da, nicht zum Schleppen.


    So kam er mit dem ersten Frühstück in die Stadt am Mare Internum und überließ das Pferd einem seiner Begleiter. Natürlich reiste er nicht allein. Er hatte auf die schwere Toga verzichtet und trug stattdessen ein angemessenes Kleid aus luftigen Wollstoff. Darüber hing zu hinters ein Mantel und zu vorderst eine Scherpe. An welcher er sich mit der Hand festzuhalten schien.


    Die paar Blöcke Straße waren rasch durchquert. Er kannte sich hier ganz gut aus und wußte wo es welche Hürden zu nehmen gab. Als sein Körper erschien, standen die Sklaven alle auf, verneigten sich und wurden von ihrem Treiber zurückgetrieben. Jener nickte dem Senator zu. Es sollte wohl soviel heißen, wie wir sind bereit. Doch Avarus scherte sich wenig um die Arbeiter und trat neben den Octavius.


    "Salve Octavius Macer, wie mir scheint haben wir das wunderbare Wetter aus Rom mitgebracht. Die Sklaven sind bereit, wie steht es um das Werkzeug, die Karren und so weiter?"


    Noch mußte sich Avarus nicht selbst darum kümmern, das genügend Weidenkörbe, Schaufeln und Spitzhacken, Seile und Leitern, Schalbretter und Pfosten sowie Ochsenkarren zum Abfahren des Aushubs vorhanden waren. Soweit sein Auge sehen konnte, war einiges an Arbeitsgetier und Mittel aufgefahren. Konnte aber sein, das etwas fehlte. ;)