Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Wenn Avarus die Gedanken anderer Leute ebenso lesen könnte, dann hätte er wohl sowas wie: 'Wenn manch Einer alles machen würde, was er kann, dann reichten vierundzwanzig Stunden plus eine Stunde Pause ( :D ) am Tag nicht aus.' Aber den Göttern sei Dank ahnte er nichts von den Geistesgängen seines Neffen sonst hätte er sich wohl unschön vergessen. In bestimmten Dingen war er einfach ein Machtmensch und liebte mehr die Offenheit, denn die unsägliche Geheimniskrämerei. Seine über hundert Sklaven bekamen das Tag für Tag eingebläut. Soweit würde er mit den freien Römern nie gehen wollen und mußte es auch nicht. Seit sein Bruder begraben wurde, war er die graue Eminenz und ohne Zweifel Avarus würde die Familie über alles stellen, das ihre schützende Hülle angriff. Sedulus mag blind werden, wenn ein hübsches Gesicht seine Bahn teilt, der Vater der Familie jedoch blieb kühl und berechnend.


    "Gut, wir werden einen angemessenen Mann für dich bestimmen." Das bedeutete, das er ihre Geschichte glaubte. Vorerst oder solange nichts Anderes ans Licht kam. Noch immer gab es einige Ungereimtheiten, aber sie hatte sich auch gegen einen Decimus gewährt, der wohl übleres im Sinne führte, als gedacht. "Erzähl uns mehr, was hast du die letzten Jahre gemacht, wo habt ihr Station gemacht, welche Orte hast du besucht ich bin begierig zu erfahren, was dein Leben bestimmt hat."

    Avarus seufzte, denn das Bild war gleich den Bildern in der Vergangenheit, wenn das zahme Vieh sich in die Enge des Gatters getrieben fühlte. Er hatte keine Lust mehr dem noch etwas hinzu zufügen. Dieser Tiberier drehte sowieso jedes seiner Worte so, um auch den letzten billigen Senator von seiner Rede zu beeindrucken, doch die Germanicusse waren nicht billig und Sedulus kämpfte verbissen gegen die Mühlen an. Es würde nichts nutzen, so wie es nie etwas nutzte einen Treibsand zu entkommen, war man erstmal auf sein Bankett gekommen war.


    Ein Nachbar mußte seinen Unmut hören. Und wahrscheinlich hörte es die ganze Bank: -.^


    "Was soll das? Warum dreht er seine Worte schneller im Wind, als der Sturm den Wetterhahn. Wie soll man ihn da als ernsthaften Redner anerkennen? Völlig inakzeptabel!"

    Natürlich hatte sie das nicht. Wozu auch wahrscheinlich kannte sie bis dato nichtmal sein Familie. Wußte wenig oder überhaupt nichts über deren Einfluss in Rom. Genauso würde es mit dem Haus, dem Anwesen nebst seinen Gärten ausschauen und natürlich all die wunderbaren Ländereinen verteilt in einem rießigen Reich. Fruchtbar waren die Einen, optisch mausgrau die Anderen. Doch Äußerlichkeiten waren oft nicht alles.


    Verus hingegen war ein Freund seines Neffen und die Geschichte mit dem Brief beschäftigte Avarus immer eindringlicher. Was konnte der Narr erwarten, was erhoffte er sich davon? Der Senator wollte nicht seine Gedanken formen, bevor er mehr erfahren hatte.


    "Die losen Schnipsel wollen sich mir noch nicht zu einem vollendeten Puzzel zusammenfügen. Decimus Verus hat dir also offenbart - und das anhand des Amuletts, das du eine Germanica sein könntest. Sedulus hat mir von deinem Schausteller Volk berichtet und jene Geschichte erzählt, die für deine Adoptivfamilie zu einem jähen Ende führte. Das tut mir leid."


    Fügte er schnell an. Sicherlich war der Verlust noch nicht überwunden und sie mußte sich in dieser Stadt noch neu orientieren.


    "Hm, ..." Avarus überlegte erneut und erzeugte dann doch die Frage, welche ihn bloßstellte und doch gleichzeitig dazu diente die Familie darauf hinzuweisen, das in diesem Haus Geheimnisse keinen Platz hatten. 'Sprich offen mit mir!' hatte schon sein Vater immer verlangt und der Sohn Avarus hatte diese Lektüre manches Mal bitter gelernt.


    "Dieser Verus hat vor kurzem überstürzt um deine Hand angehalten. Wie stehst du zu dieser Entwicklung?"


    In einem Haus wie dem der Gens Germanica wurde schon öfters mit den alten Normen gebrochen und aus Liebe geehelicht. Vielleicht hatte es die Gens aber auch nicht erzwungener Maßen nötig ihre Sprösse politisch zu verheiraten, wie es unter den Patriziern gang und gebe war. Doch eine uneheliche Tochter würde ganz sicher nicht aus Liebe heiraten. Das wäre wirklich zuviel des Guten.


    Der Hausherr wollte sehen, ob die Strategie des Decimus Varus aufging und er dachte nichtmal daran, das dieser Nichtsnutz garnicht diesen Plan geschmiedet hatte sondern die Wahrheit auf einer ganz anderen Seite lag.

    "Ahja das ist natürlich logisch. Weil eine Handvoll zu Tätern werden, kontrollieren wir gleich alle. Warum beginnen wir dann nicht gleich das gesamte römische Volk mit bürokratischen Kontrollgremien zu beschatten? Du, Tiberius magst jetzt denken völlig unmöglich! Doch gibt es unter all den Römern die einem normalen Leben im Staate Romanum nachgehen bestimmt hunderttausend Mal mehr Korruption als unter den Vereinen je entstehen wird. Ich sage ja nicht, das sie völlig Irrwegfrei sind, aber ich sage, das das von dir geforderte bürokratische Monster Rom eher ruiniert, denn ihm nützt.


    Außerdem steht es jedem Aedilen frei sich dieser Aufgabe zu widmen und im Namen des Staates Sümpfe trocken zu legen. Warum nicht auch Vereinskassen mit schwarzem Boden?"


    Avarus mußte ansich halten, um die Logik des Tiberius nicht völlig absurdum zu erklären. Jeder normale Mensch konnte erkennen, das diese Sichtweise arg engstirnig war und jeder Beamte mit etwas Erfahrung konnte an drei Fingern abzählen was sowas den Staat kosten würde.

    Auch Avarus gedachte noch etwas hinzuzufügen. Für ihn lief diese ganze Diskussion in eine recht wirtschaftlich angehauchte Richtung deren eigentliches Wesen eine verherrende Wirkung darauf hätte, wendet man sie auf das Vereinswesen überhaupt an. Schon mit seinen letzten Worten hatte er versucht diese Wanderung durch die römische Gesellschaft anzuregen, vergeblich...


    "Senatoren bedenkt, das Vereinswesen ist eine ausgepägte soziale Ader in unserem Imperium. Vereine wirken da, wo diese Aufgaben dem Staat entweder zu teuer kommen oder Bürger sich an die alten Normen und Tugenden verpflichtend einbringen wollen, um das Leben, den Standard, die Umgebung und auch die rituellen Verpflichtungen angemessen zu erhalten. Sie leisten Arbeiten, um die wir ihnen dankbar sein müssen und deren Notwendigkeit nur zu selten gern verschwiegen wird, weil dem Staat einfach die Mittel fehlen.


    Sollen sie nun noch ein eigenes Monstrum an Bürokratie aufbauen, um das Wenige, was sie besitzen, die Spenden und Zuträglichkeiten aufzubrauchen, um Bücher zu füllen, die Keiner lesen will, um Aedile und Staatsbeamte von ihrer eigentlichen Arbeit abzuhalten mit Prüfungen, deren Streitwert keine dieser Aufwendungen rechtfertigt?


    Jene die Gelder vor dem Steuereintreiber fortbringen wollen, gibt es überall. Ganze Heerscharen Beamten jedoch auszuschicken, um eine neue Freigabe für Vereine zu überwachen, die nichtmal annähernd den Geschäften eines einzelnen Markttages am Mercatus Traianii entsprechen, halte ich für überzogen. Sollen sie doch im Sinne ihrer Berufung Besitz anschaffen, sollen sie Baumaterial lagern und Spenden für deren Ausführung einnehmen. Der Staat wird sich immer vorbehalten können diese Geschäftsgebaren zu überprüfen. Dann ist es aber die Sache des Vereins Sorge dafür zu tragen den Anforderungen der Behörde auch Rechenschaft abzulegen. Wie sie es tun ist ihre Sache und können sie es nicht, dann wird auch der Staat eine Lösung dafür finden. Es sollte aber nicht des Staates Lösung sein, eine Hydra zu züchten, wo die Herde schwarzer Lämmer nichtmal geboren wurde.


    Das ist äußerst kontraproduktiv!"

    Die Factio hatte -in ihrer Versammlung zumindest- einen äußerst hohen Altersstand. Ein Großteil der Teilnehmer war bereits über dei Blütezeit hinaus geschritten. Ein Umstand, der es dem Rennstall ermöglichte weit großzügiger zu planen, als vielleicht die Weißen, denn jene älteren Herrschaften kamen zudem auch noch aus der Elite Roms. Die jungen Wilden beschränkten sich eher auf das Geschehen im Fan-Block. Ihnen lag nichts daran die Stricke hinter dem Circus Maximus zu führen oder aber ihre Väter waren zu unbedeutend in jene Riege aufgenommen zu werden. Zwischen jenen Männern hier saßen nur Söhne oder Neffen jener Römer, die die Factio von jeher als die Ihre betrachteten und ihren Einfluss auch an der Rennbahn ausspielten. Dabei mußte es nicht zwangsläufig um Geld gehen, denn wahre Macht war auf andere Säulen gestützt. Sie bestand aus einem Geflecht von Gefälligkeiten, aus Grundbesitz und Einflußnahme, aus Pergament und Ansehen sowie aus einem guten Draht zu den wichtigsten Männern des Imperiums.


    Für Avarus war ganz klar, das jeder einflussnehmende Mensch am Puls der Factio bleiben mußte. Dieser Puls war in den letzten Jahren deutlich kraftloser geworden. Kein Wunder wie er fand, hatte doch ein unscheinbares Gesicht ihren Vorsitz inne gehabt. Jetzt konnte nur alles besser werden und der Zukunft gehörten auch die Tatkräftigen. Als Vertreter eines Aelius Quarto konnte ein Jungsenator zum Beispiel viel lernen und sein Gesicht auch in der wirklich wichtigen Welt Roms blicken lassen. Schon ein Auftritt neben diesem Freund der Familie brachte immensen Schub für Ansehen und Status. Ohne Frage für ihn kam nur ein Mann im Raum für des Aelius Quarto's Vertretung in Frage:


    "Quintus ist für diese Aufgabe geboren. Ohne Frage wird er mit seinem Patron ein sich prächtig ergänzendes Duo bilden können, um die Veneta neu auszurichten."



    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]
    RECTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Bei einem unerfahrenen Mann wäre jetzt ohne Frage der Mund offen stehen geblieben. Avarus hingegen kannte die Reaktion, die solch eine Verblüffung ausgelöst hätte und vermied es daher sich diese Plöße zu geben. Stattdessen überlegte er für den Moment, wie diese Konstellation zu begreifen war. Natürlich wußte er was in seinem Haus vorsich ging. Der Name eines Titus Decimus Verus war dabei häufiger gefallen. Eher zudem in unrühmlichen Augenblicken. Doch Sedulus nannte diesen Decimus einen Freund...


    Es gebot sich diplomatisch zu bleiben. Der Haussegen mußte gewahrt bleiben. 8)


    "Hm und wie kam dieser Titus Decimus Verus zu der Annahme?"


    Natürlich das Amulett, aber Avarus intressierte es eben auch, wie ein anständiger Römer derart nah an eine Halskette herankam, um Insignien zu erkennen oder zu deuten. Dabei huschte ihm gerade ein Gedanke durch den Kopf, der nahezu abwegiger nicht sein konnte ... oder doch?


    Vor wenigen Tagen hatte ihm einer der dienstbeflissenen Sklaven von einem Brief berichtet. Dieser Verus wollte darin um die Hand eben jener Calvena bitten. Was wenn dieser Decimus die ganze Geschichte nur deswegen eingefädelt hat, um sich am Vermögen seiner Gens zu bereichern. Ohne Frage muß er an eine üppige Mitgift gedacht haben, als er seine Zeilen in der Casa Germanica abgab.


    Der Senator Avarus wurde äußerst misstrauig. Ein dummer Zufall oder alles schnöde Berechnung? Er mußte noch vorsichtiger sein, als schon zu Beginn dieser Erklärungssuche. Sie hatten alle Zeit der Welt und irgendwie gefiel ihm dieses Katz und Maus Spiel auch.

    "Ah wunderbar." Dies galt gleichermaßen für das Interesse wie auch dafür, das neben der Anmeldung auch an die Sesterzen gedacht wurde. "Lass einen Schreiber die Aufgaben abschreiben und bring sie mir danach zum Siegeln." War das erledigt, konnten die Pergamente an die Schüler mit einer Fristsetzung gegeben werden. Da soweit alles klar war, konnte der Sklave der Schola den Raum wieder verlassen. Avarus neigte sich derweil wieder über einige Tabulae, die kurz vor dem totalen Einstauben gestanden hatten...

    Voraussichtliche Abmeldung bis Freitag. Kann jedoch sein, das doch Inet im preussischen Hauptstadthotel geht, dann revidiere ich es wieder. 8)


    Wenn nicht bis denne und zumindest ein Schüler sollte trotzdem noch bis heute 0:00 Uhr abgeben, gleiche Lösungszeit für alle. ;)

    Die Mutter war also tot. Avarus wollte garnicht wissen wie lang schon oder unter welchen Umständen sie so früh die Mutter Erde verließ. Es beunruhigte ihn aber, das alle Zeugen nicht greifbar waren und das einzigste Bindeglied war dieses Amulett. Der Sohn seines ebefalls unfein verstorbenen Bruders war verschollen. Keiner wußte ob er bereits im Elysium weilte oder sich einfach nur für immer zurückgezogen hatte. Vielleicht würde er auch irgendwann wieder auftauchen, dehmütig und mit einem Gesicht der Reue. Doch jetzt mußte eine Entscheidung getroffen werden.


    Noch waren ihm nicht die Fragen ausgegangen und so setzte der Senator die Befragung fort:


    "Von Sedulus also..." seine Augen bahnten sich den Weg zum Neffen und zurück zu Calvena. "... wie seid ihr euch über den Weg gelaufen und wie kam es, das er dieses Amulett erkannte, hast du es offen getragen?" Eine durchaus schlüssige Erklärung. Das letzte Erinnerungsstück an die Mutter als Kette immer bei sich zu tragen. Aber dann mußte es offen gewesen sein und seinem Neffe mehr intressiert haben, als das feminine Gesicht der Gauklerin. "Dein Vater gilt als verschollen nun schon viele Jahre lang..." fügte Avarus noch an. Es sollte auch untermauern, warum er so lästige Fragen stellte.

    "Wenn es die Zeit zuläßt, dann bin ich dort lieber als zu einer Vorstellung im Colloseum." Das barbarische Abschlachten von wilden Tieren, von Sklaven und Gladiatoren trennte Rom nur unwesentlich von Dem, was sie ihren als Babarians titulierten Nachbarn vorhielten. Es hatte sowas blutrünstiges, das Rom auch nicht durch den Glanz des Marmors, der verschiedenen Gesteine einer Arena übertünschen konnte.


    Er blickte sich um, hielt nach einem Nachtisch ausschau. Trotz das Avarus eigentlich sätter als satt war. Er konnte es die nächsten Tage wieder ablaufen, indem er auf das bequeme Transportmittel Sänfte durch die Stadt zu seinen Terminen verzichtete.


    "Ein wirklch gelungenes Essen." Resümierte der Hausherr und putzte sich die Finger sauber. Für Sedulus und Severus würde der restliche Tag wahrscheinlich im Müßiggang enden, der Senator Avarus hingegen hatte seine Arbeit ob der kleinen Feier nur unterbrochen. Er wurde älter mit jedem Jahr und das Pensium an Schlaf nahm proportional dazu ab. Er brauchte schon heute nur wenige Stunden der absoluten Ruhe und lebte wohl auch ein wenig mit der Angst irgendwann nicht wieder das Licht der Morgensonne zu fühlen. So erhob er sich.


    "Wir sehen uns, ich hab noch einige Papiere zu verfassen."


    Und ließ die Beiden allein. Ohne zu wissen, das das nächste große Familienessen bereits in unmittelbarer Nähe lag. Ja wenn man die Zeichen der Zeit vorbestimmen könnte, wäre das Leben auch unglaublich langweilig und trist. ;)

    Ohne Frage eine Hochzeit des wohl längsten Junggesellen von Rom durfte ein Mann von Welt sich nicht entgehen lassen. Das Senator Macer sich für eine Tiberierin entschied... nun gut. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre, dann könnte man die dahinter liegende politische Konstellation auseinander pflücken und darüber nachdenken, was der Senator aus dem purgitischem Haus in der Zukunft Großes plante, um ein Pakt mit dem Haus der Tiberier einzugehen.


    Das Avarus das letzte Mal hier war, schien Ewigkeiten her und doch kam ihm der Blick aus der Sänfte bekannt vor als die Sklaven hielten und ihn abgesetzt hatten. Germanicus Avarus einen der Burschen vorangehen und ihn anmelden. Er selbst zupfte nochmal die Toga zurecht und begab sich erst dann die letzten Meter per petes zur Tür.


    Seine Sänfte fand den Platz neben der anderen Sänfte aus dem Hause Germanica.

    War doch nicht so schwierig, wenn Sedulus keine dieser Veranstaltung fand, dann richtete er sie eben selbst aus. :P Was brauchte man denn für einen geselligen Theaterabend? Ein Theater ganz klar, eine Meute, die einfach zu begeistern war und eine Schaustellertruppe, die das Bühnenstück vollführte. Um die anwesenden Gäste leichter zu belustigen noch reichlich wenig verdünnten Wein und schon konnte das ein gelöster Abend werden.


    Aber soweit wollte Avarus seinen Neffen nicht drängen. Sedulus hatte wie er genug um die Ohren und zudem sollte es in einer Metropole wie Rom, die den Anspruch der Weltstadt gerecht zu werden gedachte leichten Fußes eine derartige Vorstellung finden. 8)


    "Oh Plautus zum Beispiel mit Menaechmi, Satyricon, Truculentus oder Mostellaria. Diese Stücke sind nicht so gähnend lang, dafür aber von einer gescheiten Truppe -Zwergfell anregend- aufgeführt genau das Richtige."


    So der Sedulus hatte nun genug des Futters für einen gelungenen Abend, nun konnte er sich mal kümmern. Dauerte es sehr lang, wäre die Möglichkeit des Vergessens durch Avarus durchaus die Rettung für Ihn, das Sätze wie: '...Ja der Sedulus' garnimmer Anwendung fanden. ;)


    [SIZE=6]PS: Die Stücke hab ich auf Platte...[/SIZE]

    "Auch bei dieser Frage läßt es sich differenzieren. Was ist Besitz, was ist Eigentum, welches Vereinseigentum gehört kontrolliert? Prakmatisch ist keine dieser Archivierungen, die nur eins bedeuten nämlich aus einer Fliege Elefanten zu zeugen. Meiner Meinung nach gehört es den Vereinen einen maßvollen Zugang zu Eigentum zu gewähren und dies ohne Geiselung. Was braucht ein Verein, das sollte uns intressieren, genauso die Frage was braucht er nicht. Sicherlich ist es bei der Fülle an unterschiedlicher Vereinslagen nicht einfach diese beiden Grundsätze zu beantworten, aber ein Gut schließt sich bei jedem Vereinsbild aus: Luxus. Und ... wir müssen uns fragen, ob nicht verderbliche Ware von vornherein unbeachtet jener Listen bleiben kann, die Eigentum von Vereinen enthält?! Sollte es je dieses Monstrum an Bürokratie geben oder dieser Vorschlag des Tiberius hier eine Mehrheit finden."

    "Es bildet sich zumindest ein wiederkehrendes Schauspiel ab, wenn man die letzten Jahre und ihre Amtsinhaber betrachtet. Die ach so mos maiorum [SIZE=7](Sitte der Vorfahren)[/SIZE] orientierte Gesellschaft im Status unser allseits geliebten Patrizier wendet ihre Lebensweise eigentlich immer auch auf die des Volkes an und richtet keine Spiele aus. Komischerweise hat das bisher fast niemanden geschadet. Das mag ich nur damit begründen wollen, das immer genügend Plebejer parallel im Cursus Honorum regieren und dieses Manko überschatten. Wir können also nur hoffen, das die nächsten Wahlen im Mai wieder mehr bodenständiger sind."


    Wahrscheinlich scheiterte es an etwas ganz banalen. Doch Avarus wollte hier und jetzt keine Vermutungen laut anstupsen.


    "Lieber ein Lustspiel, denn eine Tragödie. Wenn ich letzteres will, geh ich in die Curia Iulia."

    "Keine Ahnung, ob die Aedile noch eine Vorführung bringen. Bisweil war ihr Treiben durchaus nüchtern. Es darf also noch gehofft werden."


    Theater klang gut. Pferderennen noch viel besser, aber so freudig ein Ereignis dieser Größe war, so rassant machte eine Ankündigung dessen auch die Runde durch Rom. Da allgemein nix bekannt war, würden sie sich wohl gedulden müssen.


    "Du kannst dich ja mal umhören, was es auf der Bühne zur Zeit gespielt wird. Ich bin einem kulturellen Abend nicht abgeneigt." ;)

    Das Wetter stimmte, die Befragung der Götter war abgeschlossen und auch ein Großteil der Pläne lag ausgeklügelt vor. Gäbe es da nicht ein schwerwiegendes Problem könnte man meinen die Kräne würden sich sofort am nächsten Tag drehen. Der Vorteil Ostia lag am Meer, der Nachteil Ostia war mehrere Miles von Rom entfernt und dazu nicht Rom. Avarus kratzte sich am Kinn und versuchte es dem Octavius beizubringen:


    "Eine berechtigte Frage, die eine einfache Antwort unmöglich macht, denn wir haben Frühling. Ganz Rom beginnt sich wiederzufinden und daneben existieren noch die Großbaustellen wie das Ulpianum. Schon vor diesem Termin der Weihung hab ich mich bei den üblichen Baumeistern umgehört, die auf meinen Baustellen Hand anlegten. Sie alle ächzen und verweisen auf diese schwierige Zeit. Auf der anderen Seite möchte ich mich aber auch ungern mit völlig neuen Handwerkern einlassen, denn schließlich ist es mein Ruf der leidet, wenn der Bau zum Vorkommnis mutiert. Wir sollten also den ersten Schwapp abwarten und noch ein bis zwei Monate warten, um wirklich nur die besten Männer und was noch dazu kommt, auch einwandfreies Material zu bekommen. Denn zur Zeit sind die Märkte wie leer gefegt von dem, was man qualitativ hochwertig nennen darf."


    Schiefe, schräge, krumme und zu alte Bohlen gab es immer, aber wer die kaufte, war entweder schwer arm oder kalkulierte ein in ein paar Jahren erneut bauen zu dürfen. Wobei das bei einer derart begrenzten Laufzeit äußerst unwahrscheinlich war.

    "Hast du etwas vorzuschlagen, wenn du schon so fragst, Neffe?"


    Was an Arbeiten täglich zu tun waren, das wußte auch Sedulus. Als Senator ging der Morgen sehr zeitig los. Oft noch im Dunkeln. Ebenso endete er deutlich später als der normale Alltag eines Römers, der üblicherweise nie groß über die Mittagszeit hinaus arbeitete, spätestens aber um die vierte Stunde alle Werkzeuge (ob nun Griffel oder Schaufel) von der Hand legte.


    Feiern ließen im Frühjahr bis Sommer meist nach. Zumindest in der Stadt, denn die meisten Feierwütigen zog es aufs Land und noch mehr zu wilden Strandfeten nach Baiae. In der Hitze der Stadt jedoch blieb der Alltag recht nüchtern und die abendlichen Gelage im Rahmen. Für etwas mehr Abwechslung war aber immer Raum und ein jeder Mensch ob nun Bürger oder Senator würde sich dafür freimachen können... 8)