Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Noch immer bei seinem Neffen stehend und damit dem Consul Aelius Quarto nahe schob Avarus eine Augenbraue hinauf, als Sedulus den Gastgeber mit solch banalen Zeugs besäuselte. "Ach Sedulus, mach das doch später, wenn Quarto mehr Zeit hat. Wir sind nicht die einzigsten Gäste heute Abend und sicherlich möchte Quarto auch die Anderen ersteinmal begrüßen." Der Onkel schob Sedulus mit einem Grinsen im Gesicht leicht zur Seite, das auch der Gastgeber sehen durfte. Er bekam zusätzlich ,durch die im Raum gastierenden Gerüche, defftigen Hunger und wollte auch nicht den ganzen Abend im Stande verbringen. "Hast du schon entdeckt, wo wir platziert werden, Sedi?"


    [SIZE=7]die liebe gute RS[/SIZE]

    Für Avarus klang das mehr nach einem Kandidaten, der nicht gewillt war für die Länge der Amtszeit im CH eins der anderen Standbeine seines öffentlichen Wirkens abzutreten. Jemand eben, der gern alle Zügel in der Hand hielt. Bei dem Senator Germanicus der Ältere war das immer ähnlich gewesen, aber oft zeigten sich dann schnell die Kehrseiten dieses Weges. Trotzdem hielt er den Aurelius für befähigt diese Menge an Aufgaben zu realisieren. Das dabei ettliches delegiert werden mußte, war normal. Es war eben nur wichtig, welche Notwendigkeiten aus der eigenen Regie gingen und was ein Candidatus dafür tat selbst, öffentlich beobachtet, zu erledigen. Für Germanicus Avarus war das Ziel erreicht. Er würde sich noch die Antwort auf Senator Macers Fragen zu Gemüte ziehen und dann eine Entscheidung treffen, die Für oder Wider des Kandidaten enthielt. Aber zu einer kleinen Mehrheit stand diese bereits fest.

    Zitat

    (2) Bei der Übereignung eines Betriebes können die gelagerten Waren an den Erwerber mitveräußert werden.


    "Dieser Absatz läßt sich leicht streichen. Einem Eigner wird das klar sein. Außerdem weiß er darum, das er die Waren nach dem Verkauf des Betriebes nicht weiterverkaufen darf. Er wird sicherlich nicht gern auf den Rohstoffen sitzen bleiben wollen."


    Zitat

    3) Im Erbfall, bei dem der Erbe nicht zur Führung des Betriebes befugt ist, muss der Betrieb innerhalb von drei Monaten an einen Dritten übereignet werden. Bei Verstreichen der Frist fällt der Betrieb dem Staat zu.


    "Auch hier gibt es noch Handlungsbedarf. Der Staat als letzte Instanz gut und schön, aber was soll er mit den Betrieben?
    Aus dem Grund heraus, das auch die Decemviri litibus iudicandis in dieser Zeit wechseln können, würde ich den Part den Ordnungskräften in den Provinzen und den Cohortes Urbanae in Rom überantworten die Betriebe zu enteignen und zu schließen.
    Dem Staat drückt das Ganze nur Bürokratismus auf. Er wird sich um Nachfolger kümmern müssen, aber wahrscheinlich oft Niemanden finden, denn auch der alte Besitzer ging diesen Weg.
    Deshalb schließen, die Konzessionen löschen und fertig."

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    [...]
    "Mir stellt sich vielmehr gerade eine andere Frage, die jedoch nicht weniger wichtig ist: Wie definiert man cursus continuus? Sicher, in der lex der schola ist er bereits definiert, samt Voraussetzungen und möglichem Erwerb des Passivwahlrechts. Vielleicht sollte man aber im Zuge dieser Diskussion gleich ein wenig weitergehen in der Beschreibung und hinzufügen, welchen zeitlichen Rahmen ein solcher Kurs mindestens auszufüllen hat und dass ein außerschulischer Kurs nur dann angerechnet werden kann, wenn der Schüler eine wie auch immer geartete Abschlussprüfung bestanden hat." Ich sah hinüber zu Avarus. "Die Problematik der Lehren am Museion stellt sich für mich so dar, dass sie anders geartet sind als die weiterführenden Kurse der römischen Schule. Das wäre, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen, also sollte man zunächst einen Überbegriff definieren, wenn man über eine mögliche Anrechnung spricht." Der dann Obst wäre. :D


    Sim-Off:

    Ich bitte dich in Zukunft simoff Untätigkeit zu einem Thread nicht mit Simon Schweigen zu jenem Thema gleichzusetzen. Es darf doch wohl weiterhin geschehen, das man mal ein Thema überliest ohne das jener inaktiven Figur damit geschadet wird.


    "Sie sind völlig anderes geartet? Nun das kann ich nicht beurteilen, denn ich habe von dort noch nie irgendwas in dieser Art bekommen. Fakt ist, das unsere römischen Bürger mit den Lehren der Schola Atheniensis für ihre politische Karriere in Rom vorbereitet werden und dazu für die Wahlen im Imperium wahlberechtigt sind. Wenn man am Museion in diese Tradition eingreifen will, wird es immer als Angriff auf unsere römischen Werte gerechnet werden. Will das Museion von Alexandria jedoch eigene Lehren in Form von Vorträgen und Kursen anerkannt bekommen, läßt sich dies sicherlich bewerkstelligen. Eine annehmbare Titulierung für den Absolventen zu finden, wird wohl nicht so schwer sein."

    Dazu konnte Avarus etwas beitragen:


    "Weder auf dem Forum Romanum, dem Palatin oder den patriziarischen Hügeln wirst du davon hören, noch sehen. Tief unten aber in der Subura, den Elendsvierteln jenseits des Tibers oder auch hart an der alten inneren Mauer gibt es sie doch. Römer die im Leben allein gelassen wurden. Mänenr und Frauen, die sich mit Schabernack ein leichteres Leben wünschen. Du wirst dabei wahrscheinlich hinabsteigen müssen, Aurelius Corvinus, um dem Hokuspokus ein Ende zu machen oder sie zu tolerieren."


    Da fiel ihm doch gleich noch ein Frägchen in den Schoß:


    "Die Zusammenarbeit mit dem Praefectus Urbi wirst du nicht vermeiden können, wird es eine fruchtbare Arbeit werden und wird sie reibungslos verlaufen?"


    Zu starke Gegensätze waren auch nicht gut, wenn es darum ging das Arbeitspensium eines Aedilen zu meistern und zusätzlich Rom damit einen Dienst zu erweisen. Konnten sie sich überhaupt nicht ausstehen, war es für die Römer wahrscheinlich besser einen anderen Aedilen zu wählen, um nicht in Korrupption, Dreck und Unrat zu ersticken, weil sich die behördlichen Stellen um die Zuständigkeiten zerstritten.

    Was für eine Frage Senator stellte, war völlig egal. Zumindest bei den niedrigsten Ämtern war das so. Es sollte sich einzigst herauskristallisieren, ob der Candidatus geeignet war oder eben nicht. Avarus stellte diese Frage des Duo, weil sie im Besonderen dafür geeignet war einen Charakter zu erkennen. Diesen Flavius hatte er natürlich trotzdem aufmerksam zugehört und wußte nun, wo er seine Kreuze machen würde. War es gut oder eher nicht so passend reagiert? Der Gedanke blieb bei dem Germanicus verdeckt im Geiste.

    Genauso betröpfelt wie der Consul schaute Avarus drein. Er legte nicht viel Wert auf besonders blutige Spiele, aber gegen ein zünftiges Wagenrennen hatte er nie etwas einzuwenden. Da der Consul weiter befragte, beließ der Germanicus es ersteinmal dabei den Kandidaten mit weiteren Fragen zu tropedieren. Jene Ansätze des Quarto's waren nun auch nicht ohne und würden einen gar zu jungen Mann zur Röte treiben. Da hatte der Aurelius aber Glück gehabt...

    Diese Tradition war schön und gut für die Kandidaten. Doch kostete diese 'Werbefläche' am Haus des Senatoren Avarus etwas. So war bereits am frühen Morgen wieder alles übertünscht. Welche politische Für- oder Widersprache im Haus gehalten wurde, drang dabei nicht nach außen...

    "Sehr schön... auf uns!"


    Wieder eine Notwendigkeit gelöst und noch dazu im eigenen Haus. Sedulus würde sich um Germanicus Severus kümmern und ihm die römische Verwaltung nahe bringen können, wenn dieser aufmerksam war. Später kam diese Erfahrung Germanicus Severus zu Gute. Noch dazu er bei einem hohen Regierungsbeamten in der Lehre war. Besser konnte Vetternwirtschaft nicht funktionieren. :D


    Avarus stieß mit den beiden anderen Bechern an und schnellte mit einer Idee nach:


    "Wir sollten dir ein Zimmer in diesem Haus einrichten, da wir nun wissen, das du längere Zeit in Rom bleibst. Wünsche dazu? Dann nenne sie Marcus!"

    Manchmal kam es dem Onkel so vor, als gehöre der Neffe auch schon zu dieser neuen Generation, aber er behielt das natürlich für sich und jetzt erst recht. Zumal ihm auffiel, was ihm selbst seit der Hochzeit mit Lucilla geschah, passierte auch bei Sedulus der Junge wurde zurückhaltender und ein richtiger Familienmensch. Er fragte immer erst nach den Kindern in Gesprächen denn nach allgemeinem Tratsch und Klatsch. Sehr zum Vorteil hielt Avarus diese Wendung. Es war immerhin der Tatsache geschuldet, das die Männer völlig in ihrer Vaterrolle aufgingen und das wilde Leben losließen.


    Der Senator Germanicus der Ältere hörte dem Gespräch nur zu. Er hatte seinen Sohn viele Wochen nicht gesehen und das betrübte ihn sehr...

    Kam es ganz dick: zwei Flavier, zwei Aurelier. Allesamt Patrizier und zwischen ihren Stühlen ein Stier. Avarus wiederholte sich nicht gern, aber eben dieser Kandidat sprach von Jugend und er wollte sehen, ob der Apfel reif genug war, gepflückt zu werden:


    "Wie steht es bei dir, Aurelius Orestes... hast du den Weg allein in die Politik gefunden und wie kannst du meine Bedenken zum Gleichgewicht zwischen den Ämtergruppen im Cursus Honorum ausräumen? Zwei Aurelier, zwei Flavier, vier Patrizier und ein Plebejer, das muß uns Plebejern doch übergewichtig vorkommen."

    "Verwunderlich für einen Flavius, ich möchte deine Erfolge mit nichten schmälern, aber es ist schon etwas Besonderes einen Patrizier bei den Truppen zu sehen. Was mich neben all diesen heroischen Worten intressieren würde wäre die Tatsache zwei Flavier bei dieser Kandidatur auf der Liste zu sehen. Wie kommt das? Der geübte Flavius Gracchus führt den Ziehsohn oder hat das tiefere Gründe. Für uns Senatoren muß immerhin ein Gleichgewicht zwischen den Ämtern gewahrt bleiben und ich überlege mir, ob das der Fall bleibt, wenn zwei von Euch gewählt würden?"