"Ach ich dachte nur, das du vielleicht einige Wochen im Senat von den 'Alten' lernen magst, bevor du selbst eigene Eingaben machst? Es kommt in letzter Zeit häufiger vor, das jene die gute Taten vollbracht haben auch gleich das Ohr im Senat suchen und nicht selten mit ihren neumodischen Ansichten anstoßen. Das möchte ich dir nun wahrlich ersparen."
Wo sie so redeten, tuschelte man an der Tür. Ein Bote war gekommen und dessen Begehr wurde auch gleich vorgetragen, als nämlich der Sklave reingeschneit kam und freudig Kunde hielt, ein Brief von des Hausherren Frau wäre gekommen.
Anders als sonst nahm ihn der Senator sofort zur Hand und überflog die Seiten. Zwei an der Zahl. Seine Miemik verzog sich dabei, mal freudig, mal hoffend. Die Arme senkten sich. Er blickte seinen Neffen ernst an.
"Vergiss was ich gerade gesagt habe, du wirst unsere Familie die nächsten Tage im Senat vertreten. Mach ihr keine Schande, hörst du!"
Noch sprach der Onkel von Tagen. Es würde wohl etwas mehr werden. Dem Sklaven gab er hindes Anweisung eine kleine Ansammlung von Reiseutensillien zusammen zu packen. Dazu kamen Kleidungsstücke und etwas Verpflegung.
"Ich werde Rom für eine Weile verlassen. Lucilla liegt in den Wehnen und ich will dabei sein, wenn mein fünftes Kind das Licht der Welt erblickt. Bisher war ich immer fort..."
Avarus verzog das Gesicht. Diesmal sollte es einfach anders sein und er hatte den Status dazu es selbst zu entscheiden. Das war damals nicht so und heute würden die Schreie nach Sadom und Gomora ebenfalls hallen. Es konnte ihm aber diesmal egal sein, denn sein Leben würde sich mit der Geburt vermehrt um die Familie drehen. Anderes mußte dann hinten anstehen, so wie früher bis jetzt immerzu Rom sein Familienersatz war.