Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Dann mach ich mal den bescheidenen Anfang. :D


    Großgrundbesitzer: Medicus Germanicus Avarus
    Grundstücksgröße (SimOff Anzahl): zwanzig centuria oder zehnmillionenhundertzwanzigtausend Quadratmeter. (20Stk.)
    Lage: südwestlich von Mogontiacum bis etwa Borbetumagnus und Viv.Altiaiensium vorwiegend Wälder, Äcker und Weiden. Wenige Teiche und einige Bewirtschaftungsgehöfte und ein Anwesen der Familie. Dazu gehören auch die Pferdegestüte hippodamus avarus und hippodromos avarum.


    Weiterhin gibt es ein kleineres Ländle bei Confluentes (ehemals von Sebastianus et Claudia bewohnt)


    Großgrundbesitzer: Medicus Germanicus Avarus
    Grundstücksgröße (SimOff Anzahl): zwei centuria oder hunderteinskommazwo Hektar. (2Stk.)
    Lage: westlich am Lauf der Mosella vorwiegend Ackerland, eine Villa Rustica. Dazu gehört der arboretum etruria.


    Und in Mogontiacum ein paar Häuser:


    Besitzer: Medicus Germanicus Avarus
    Grundstücksgröße (SimOff Anzahl): zwei heredium (2Stk.)
    Lage: Nörd-östlich der Via Bingia mit dem germanischen Familiensitz


    bzw.


    Besitzer: Medicus Germanicus Avarus
    Grundstücksgröße (SimOff Anzahl): ein heredium (1Stk.)
    Lage: in der Nähe des Handelshafens von Mogontiacum, bebaut mit Insulae


    Insgesamt also 25 Grundbesitze in Germanien. :)

    Ah Varus kam gleich auf seine letzte Frage zu sprechen. Der Neue schien ihn ja mächtig auf Trab zu halten. "Macht er sich, der Neue?" Fragte er zur Sicherheit gleich mal nach und registrierte auch die anderen Tatsachen mit einem Nicken. Keine internen Briefe aus den Provinzen in diesem Zeitraum bedeuteten immer mehr Aufwand für ihn selbst und das wo sein Schreibtisch, die beiden Beistelltische und noch ein ganzes Dutzend Regale nur so von Arbeit überquillten. "Ein Bote wird vermisst? Welche Provinz, Ort und was hatte er dabei?" Erkundigte er sich. Natürlich hatte er davon nicht gehört. Wie denn, wenn kein Vorgesetzter des Tabellarius sich an den Legatus wendete. So ein Mann verloren in der Fremde, war nun wirklich kein Thema für die öffentlichen Plätze Roms, wo es hätte irgendwer aufschnappen können.

    "Ah danke." Der Senator ließ sich auf das Stühlchen fallen. Der Weg durch die Stadt zu Fuß war noch nie leicht gewesen. Die Sänften aber auch zu langsam. Nebenbei straffte ein guter Fußmarsch jeden Tag noch den Körper. Schon von daher gab es eigentlich keine Alternative. "Das ist gut, denn deine Kollegen waren meist schon sehr fleißig. Aus Aegyptus oder Germanien hast du nicht zufällig solche internen Briefe empfangen?" Ob das daran lag, das sie einfach weniger Post zu befördern, oder wenigsten der Beförderung zu überwachen hatten, wußte der Legatus auch nicht. Die Ein- und Ausgaben waren gleicherorts ähnlich. Ein derbes Verlustgeschäft und nur durch staatliche Gelder zu halten. Eine Provinz, die ein Plus erwirtschaftete, war bei diesen imensen Kosten einfach nicht zu erwarten. Aber das wußte man am Kaiserhof auch und so war es selbstverständlich, das hunderttausende Sesterzen jedes Jahr beigeschoben wurden. "Ein Becher Wasser wäre nett." Auch wenn er den Praefectus wirklich nicht zu lang von der Arbeit abhalten wollte. :)

    Natürlich mußte der Senator darüber nochmal das Für und Wider abwägen. Dafür nahm er sich auch einen Augenblick Zeit. Für die öffentliche Arbeit war es letztlich ausschlaggebend gut. Es intressierte nicht, wie die Schreine 'gewartet' wurden, sondern das sie alle nett und sauber anzuschauen waren. Avarus nickte bei seinen Worten.


    "Ja das kannst du tun. Ich will dich dann auch nicht länger behelligen."


    Er war hier fertig und sollte es mal eine Versammlung der Mitglieder oder sowas geben, dann gab es sicher Bescheid.


    "Wenn du nichts weiter hast, würde ich mich dann verabschieden wollen."

    "Die Götter stellen uns Prüfungen bereit derer wir zu erfüllen gedenken. Du wirst das früher oder später am eigenen Leib erfahren, Sedulus. Rom mag auf dem ersten Blick ein stinkendes, verruchtes Ungetüm sein, aber es ist auch das Zentrum aller Macht. Wir tun gut daran unsere Wurzeln im kräftigen Boden der Stadt zu verankern. Viele großartige Männer haben durch ihre Abwesendheit von Rom an Boden verloren und nicht nur Macht eingebüßt."


    Wie Recht der Neffe doch hatte. Avarus arbeitete wirklich zuviel die letzten Wochen. Doch seit Lucilla auf dem Land war, hatte er irgendwie den Antrieb verloren sich mehr ins private zurückzuziehen. Er vergrub seine Einsamkeit in der Arbeit und kam damit bisweil auch gut zurecht. Natürlich hinterließ es Spuren, aber es wurden auch einige Berge abgetragen.


    "Oh wenn du dich schon so anbietest... wie steht es mit dir Sedulus. Jetzt wo du bald in den Senat als junger Senator einziehen wirst, kommt dir doch eine kleine Lehre auch ganz gerecht oder?"

    Auch dem Legaten war es nicht gegönnt den Tag spät aufzustehen, um zeitig wieder daheim zu sein. Er war sozusagen dienstlich da.


    "Ohja, wenn du soviel zu tun hast, dann möchte ich dich natürlich nicht zu lange aufhalten. Ich komme wegen dem jährlichen Buget, das für Italia benötigt wird. Hast du schon die Aus- und Einnahmen fertig beziehungsweise die Anforderungsliste für Material, Personal und Getier wie auch nötige Reparaturen an Gebäuden und so weiter erstellt?"

    Das Mittag war recht lecker gewesen. Avarus kam vom Palast und die Sättigung ließ ihn geduldig wirken. Er hatte früher nicht geklopft und gewartet, sondern schon immer den überraschenden Moment genutzt. So trat er auch heute einfach ein und fand den Praefectus vor.


    "Salve Annaeus Varus, was macht der Alltag?"


    Der Legatus Augusti cursu Publico trat näher und gab dem 'Untergebenen' die Hand.

    "uff" und Tür zu. Einige kleinere Rollen entpuppten sich als wahre Rollkönige und verschwanden unter einem Regal. Der Legatus hatte Mühe alle größeren auf einem Tisch zu deponieren. Wie sollte es auch einfach gehen, war jener schon vorher gut gefüllt. So stapelt sich Arbeit, dachte Avarus und bückte sich bis zu den Füßen, um die kleinen Pergamentröllchen wieder unter dem Holzregal vorzuholen. Sie kamen zu den Anderen auf den vollen Tisch. Er setzte sich hingegen und schaute, ob es Nachricht aus einer anderen Provinz gab. Sie kam oft mit einem Boten direkt in sein Büro. Er schlug die Tabulae durch und fand dabei keine dringliche Nachricht, kein Hilferuf oder die Ankündigung von heillosen Chaos. Fein übereinander sortiert fanden sie auch ihre Ablage.


    "Na dann... was haben wir... hier?"


    Die erste Rolle öffnete sich mit menschgeführter Hand. Doch nicht lang, denn gleich mit dem Loslassen des unteren Zipfels rollte sich das Blatt wieder zusammen. Avarus legte es auf den Tisch und unten ein Beschwerer drauf. Er laß ins Geschriebene versunken und machte sich auf einer Wachstafel Notizen. Jene Rolle war weit gereist. Kam aus Syria und enthielt Anforderungen für einen reibungslosen Betrieb der Wechselstationen. Zahlen und Fakten, die weit mehr waren als das. Sie enthielten Unsummen für die Aufwendung zum Erhalt. Dem Legaten kam das äußerst üppig gerechnet vor und er kritzelte immer wieder Notizen in die Tafel. Dann eine Rolle aus Gallien, eine aus Hispanien, weitere aus Illyricum, Dacia, Achaia, Mauretania, Thracia und Asia. Der Kopf begann zu brummen. Die Zeilen auf der ersten, zweiten und dritten Wachstafel wurden immer winziger. Sie füllten sich sehr schnell, zu schnell. Bald war es die vierte, fünfte und sechste Tafel. Avarus stöhnte, aber es war seine Arbeit, nötig und das einmal im Jahr. Er schlug die Tafeln um und wieder zurück.


    "Auffällig..." nochmal zur Sicherheit alles durchgeschaut. "Hm, Germanien, Aegyptus und Italia fehlt." Nicht selten, sondern öfters sprach er zu sich selbst in diesem Officium. Es half ihm gewisse Dinge besser zu realisieren. "Zu Varus geh ich nach dem Mittag, das läßt sich verbinden... die Anderen?" Ein Kopfkratzen später: "Abwarten." Er hatte genug mit den bestehenden Anfragen zu kämpfen. Das Buget schien schon von vorn herein nicht zu reichen. Aber sie mußten sparen. Dann gab es eben dort weniger Pferde, da wurde eine Station später (oder garnicht) renoviert und mit Warten ließ sich der eine oder andere Brief auch in Gesellschaft transportieren. Das senkte die Kosten merklich und kaum ein Schreiben war derart wichtig, das es in Windeseile durch die Welt getragen werden mußte.


    Noch bis leicht über die magische Grenze 'punkt zwölf' hinüber beschäftigte sich der Legatus Augusti Avarus mit den Anforderungen der Provinzen. Es waren durchaus viele und er mußte sie alle allein kontrollieren. Für die Praefecten ein Vorteil, denn es war überhaupt nicht möglich in einem ganzen Leben dies zu schaffen. Der Senator hatte dafür nur wenige Wochen Zeit, dann sollten die Praefecten informiert sein, mit welchem Haushalt sie das restliche Jahr wirtschaften konnten. Welche Bauvorhaben waren machbar, wo durfte es ein neuer Fuhrpark sein. Wie stand es mit Kleidung und Verpflegung der Angestellten. Wo war vielleicht eine neue Wechselstation drin, wo wurde eine Alte geschlossen.


    Die nächsten Tage würden lang, sehr lang... er seufzte und erhob sich. Ein Mahl auf dem Markt und dann bei Annaeus Varus vorbeischauen. Die Tür des Officiums öffnete sich, ein Schatten trat hindurch und schloss sich wieder. Der Legatus schlürfte durch den langen Gang zum Ausgang. Später, wahrscheinlich am Beginn des Nachmittags würde er wieder erscheinen. Heute mußte der Senat mal ohne ihn auskommen. Morgen sicherlich ebenfalls.

    "Salve Miles." grüßte ein oft gesichteter Arbeiter im Palast. Heute besonders früh und mit einer ganzen Reihe Pergament beladen, passierte der Senator die forderste Bewachungsfront und eilte in sein 'kleines Reich' im großen Palatin. Seine Begleitsklaven hindes ließen sich etwas abseits nieder und würden auf die Rückkehr des Germanicus Avarus warten.

    Er machte sich eine geistige Notiz. Würde sie wieder hervor holen, wenn die Sklaven wenig zu tun hatten und genügend Platz auf dem Speicher geschaffen worden ist. Ahha eine zweite Notiz, Platz machen und vorallem für Sauberkeit sorgen lassen.


    Avarus perlte einige Trauben von der Rebe und steckte sie in seinen Mund.


    "Na wie du willst. Ich werde die schönen Grüße mit ausrichten."


    Das war dann die dritte Notiz. Langsam wurde es viel für einen Mann, der den ganzen Tag einen ganzen Haufen solcher Gedanken sammelte und mit dem Alter auch schonmal was vergaß. Aber die Blöße zu geben, Tabulae immer im Anschlag zu haben, kam auch nicht in Frage.


    "Es ist bei mir eher nicht die Umgebung. In ländlicher Gegend zu Rom find ich es auch ganz schön. Aber mal ehrlich diese Luft hier in der Stadt bringt uns nochmal um. Da hilft auch der Garten kaum etwas. Es gibt Tage wo die Stadt regelrecht im Mief versinkt. Dazu kommt auch die naturelle Seite. Das Vogelzwitschern, die Bienen mit ihrem Summen. Hach da will man eher gleich als später hin. Naja hier auf dem Land ist es mir im Sommer auch noch zu heiß. Kaum eine Pflanze überlebt ohne tiefgründige Bewässerung. Viel Arbeit für ein paar Blüten. Nur schade das mich meine Berufung wohl nicht so schnell auf unser Anwesen im hohen Norden lassen wird. Als Senator bleibt immer ein gewisser Verpflichtungsdruck."


    Einmal in der Curia Iulia immer in den Hallen des Senats. Manch ein Senator kam mit Krücke oder Stock in die Versammlungen. Avarus hoffte immernoch, das er diesem bemitleidigenden Anblick im sehr hohen Alter irgendwie noch von der Schippe springen konnte und das Leben auf dem Land genießen durfte. Es war eben nicht so, das man einfach gehen konnte, wenn es einem beliebte. Entweder bekam man ein Imperium zum Verwalten aufgedrückt, was ebenfalls oftmals keine Wahlheimat war oder es wurde erwartet, das die aufgestaute Erfahrung bis zur Kiste zur Verfügung gestellt wurde. Kein schöner Ausblick...

    Diese ungestümen Frauen, jaja... der Onkel horchte überrascht auf.


    "Was du hast ein Haus gekauft?" Ach nein er meinte seines hier. "Oh Kindgerecht sind wir noch nicht, aber ich werde einfach einiges an Vasen, Krügen, Tellern, Tischen undsoweiter auf den Speicher bringen lassen." Avarus blickte sich um. Das war verdammt viel Zeugs. Einiges davon würde wohl den Weg ins Licht nie wieder finden und bei der Menge war es gut bald damit anzufangen. 8) "Nicht die Meisten, Sedulus. Alle Wege führen nach Rom." Er legte die Tabula in die Nähe des Neffen ab. Wenn er mochte konnte er sie lesen. Sie war immerhin an alle Familienmitglieder gerichtet. "Ich werde ihr in ein paar Tagen antworten. Wenn du willst, kannst du der Rolle ein zwei Pergamentblätter hinzufügen." Leicht lehnte er sich zurück, vereinte die Hände und streckte sich. "Rom ist ihre Heimat, Alexandria wird dies nie ganz ersetzen können, glaube mir." So wie Rom ihm auch nicht Mogontiacum völlig ersetzen konnte. Dazwischen lagen Welten.

    Wenn er als Wacher über die Schreine in seinem Distrikt eingesetzt würde, käme er auch nicht auf die Idee selbst die Weihesteine zu warten. Der ganze Bezirk gleich? Das waren so einige Mähler, die Sorge brauchten. Da kam es ganz gut, das der Neffe in Rom bleiben würde.


    "Oh ich sehe das manchmal zu prakmatisch." Abgesehen davon fielen viele Betende schon vor Ehrfurcht freiwillig auf die Knie, wenn sie das Sinnbild ihrer Gebete in Stein verewigt sehen. Auch der Senator führte die kleinen häuslichen Rituale auf einer Hitsche gekniet aus. Es war also durchaus etwas normales für die Laren. "Ein ganzer Bezirk wird mit etwas mehr Arbeit auf mich warten, als ich dachte. Wenn sich mein Neffe allerdings nun doch für ein Leben in dieser Stadt entscheidet, läßt sich das Revier ganz besonders gut im Bezirk Circus Flaminius einteilen."


    Das klang nach einer Zusage, auch wenn dem Senator der Tiberier zu kauzig war und eben lückenlos in die Ahnenreihe dieser Gens passte. Er mußte nicht mit ihm warm werden. Noch dazu, wenn es Hoheitsgebiete für die Pflege gab und nicht jeder Schrein im Officium abgefragt werden mußte. Auch den Gedanken des Brotes verfolgte er nicht länger. Wollten sie es machen, dann sollten sie es doch einfach tun. Irgendwo da unten gab es immer jemanden, dem das zu großem Dank gereichte. Für den Germanicus hatte dies allerdings nichts mit der eigentlichen Berufung der Schreinwächter zu tun. Daher hielt er sich dort raus.

    ...war das eher durch das Zurücksetzen entstanden oder ist es sehr wahrscheinlich, das es bei den nächsten Wechseln erneut auftritt?


    Hab trotzdem mal alle Betriebe wieder ins richtige Wortgefüge gesetzt. (bis auf einen Aegyptischen, wo die Bezeichnung mir unklar ist) :)

    Avarus, er setzte sich.


    Ja dem Onkel gefiel das auch nicht, das der Neffe Tag ein und aus im Haus rumlümmelte keine gescheite Beschäftigung fand. ( :D )


    "Fein wenn die Familie gesund ist." kommentierte er während er las und fügte beherzt hinzu: "Dann ist es bald mit der Ruhe in diesem Haus vorbei." Die Anzahl eigener Kinder und derer, die immerzu das Familienanwesen belebt hatten, bewiesen das Avarus dies keinesfalls böse meinte. Ein wenig Wehmut vielleicht, aber auch Vorfreude war in seinen Worten. Kinder waren so ... ja ehrlich.


    "Du willst sie wirklich alleine reisen lassen?" Ihm schlich dabei ein Gefühl herein, das seine eigene Frau zu Felde führte. Nein die Matronen dieser Zeit waren deutlich resuluter. Sie brauchten keine Helden auf ihrer Seite, wenn sie eine Provinz zur Nächsten überschritten. Seine Frage war eh zu spät angesiedelt. Nach Sedi's Aussage konnte er ihnen nur entgegen reiten.


    "Oh sie erkundigt sich nach der ganzen Familie und da gehörst du wohl dazu... ja ihnen geht es gut im Provinzkaff Alexandria. Sie vermisst Roms Szene und Aelia will mehr wissen, als in der Acta steht." Avarus grinste, das hatte sie mit all den anderen Frauen 'von Welt' gemein.

    Durch einen Zufall traf der Postbote vor der Tür heute keinen Sklaven an, sondern den Senator Germanicus Avarus. So gab es zum Einen ein geschäftliches Gespräch zwischen Legatus und einem letzten Glied der Nahrungskette, dem Tabellarius und weiterhin einen Boten ganz anderer Art als sonst. Dem Postboten ließ der Senator einen Pott Quellwasser reichen, bevor dieser seine Runde fortsetzte. Avarus hingegen bewegte sich ins Atrium wo er kurz vorher noch den Neffen auf einer Kline aus dem Augenwinkel heraus liegen gesehen hatte.


    "Ah Sedulus, wir haben Post." Er erreichte den Sohn seines verstorbenen Bruders und gab ihm die gesiegelte Rolle mit seinem Namen drauf. Die verpackte Tabulae öffnete der Hausherr selbst. Immerhin sie war an ihn gerichtet. "Oh deine Schwester und meine Nichte Aelia schreibt uns..." Er versank in den Worten und las wie so oft alle Sätze ein zweites Mal.

    Schon seit einiger Zeit herrschte höchste Anspannung im Hause Germanica. Dies lag wohl an einem Boten, der vom Hafen in Ostia nach Rom geritten war, um Kunde zu tun, das jenes seltsame Gewächs -Ficus sycomorus- mit einem Schiff aus Aegyptus angelandet wurde. Dem Senator war es schon immer daran gelegen seinen wachsenden Garten mit exotischen Sträuchern, Blütern und auch Bäumen zu verschönern. Nun kam also ein Bäumchen hinzu, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wurde. Doch bis die ersten Maulbeerfeigen wachsen würden, vergingen sicherlich noch einige Jahre.


    Tumultartige Bewegungen im Garten ließen die mittägliche Ruhe abrupt enden. Der Hausherr eilte hinaus und war in seinen Worten und Gesten hin und weg. Ein prachtvolles Exemplar stand da vor seinen Augen. Es sollte eilligst eingegraben werden und gut angegossen. Er scheuchte die Sklaven durch die Gegend, gab hektische Anweisungen.


    "Wunder, wunderschön... Hathor wäre begeistert diesen herrlichen Wuchs zu sehen."


    Irgendwann würde der Baum guten Schatten spenden. Eine Sitzbank darunter oder eine Hängematte. Avarus kam bei diesem Gedanken ins Schwärmen. Blieb ewig mit in die Hüften gestämmten Fäusten vor dem Ficus stehen. Dabei überlegte er auch, wie lange jener Wuchs wohl dauerte, bis man -wie die alten Aegypter- aus den Stämmen Möbel, Schiffe und Statuen machen kann.