Für ein paar Tage mal wieder arbeiten, wo andere Urlaub machen.
Beiträge von Medicus Germanicus Avarus
-
-
"... wenn sie der Versuchung des Faulenzen nicht mehr widerstehen, sollte ich vielleicht die Peitsche mal wieder suchen." Es hatte sich eine kleine Laschigkeit eingeschlichen und Sedulus beobachtete es richtig, das einige der Sklaven dachten sie könnten dies ausnutzen. Es war mehr ein Murmeln, denn ein lautes Reden und auch Avarus setzte sich per pedes in Bewegung, um seiner Hauptarbeit nachzukommen. "Vale Sedulus, bis heut Abend." Und ihre Wege trennten sich.
-
Nach einer Weile, das Grinsen seines Neffens ignorierend... (Ohja der 'alte' Herr konnte sich wohl denken, was in dem törichten Buben vorging) ... fragte er den Prudentier: "Können wir sonst noch etwas für Dich tun?"
-
"Das klingt doch gut." Und würde den hitzigen Tag auf dem Palatin etwas erträglicher gestalten. Der Legatus Augusti cursu publico dachte ja schon länger darüber nach sein Hauptbüro vom heißen Berg ins kühlere Tal zu verlegen. Aber die Behörde des Postdienstes war derart eng mit der kaiserlichen Kanzlei verworben, das dies wohl immer ein Wunschtraum bleiben würde. "Wir sehen uns dann später. Wenn dir Callianax in der Casa über den Weg läuft, erinnere ihn nochmal den Garten zu bewässern. Diese unmenschliche Hitze bringt mich nochmal um und den Bäumen, Sträuchern und Blumen wird es ähnlich gehen."
-
Ist gewollt, das die Umlaute so (Bsp.)
ZitatEin absoluter Gaumenschmaus: lukanische Würse gehören einfach dazu! Ob zur deftigen Brotzeit, einem leichten Frühstück oder einfach für zwischendurch.
im Verkaufsranking verwurschtelt werden?
-
Natürlich hatten sie das. Aber Bescheidenheit wurde schon immer in die Wiege der Zöglinge gelegt und nur die Hälfte der Mädchen und Buben hielt diese Art bis ins hohe Alter durch. Meist kam der fordernde Wille mit einem extravagierten Lebensstil oder einem Elternhaus in dem nie etwas gefehlt hatte und selbst die exotischsten Waren Standard waren.
"Nun gut, dann überlegen wir uns etwas Kleines."
Die neue Garderobe würde eh schon ein Vermögen kosten. Zu solch einem Ereignis im Hause des Consularen Quarto konnte man aber auch nicht in der einfachen Toga erscheinen. Dabei blickte der Onkel zum Neffen Sedulus. Jener konnte sicherlich auch mal etwas Gescheites anziehen.
-
"Da schau an. Sie gehen hin." Der Onkel grinste seinen Neffen an. "Sehr gesprächig war Crassus heuer nicht. Aber du hast wieder etwas gelernt." Ein verschmitzter Blick und Germanicus Avarus klärte auf was. "Eine Ware ist nicht unendlich viel wert und glaube mir wenn ich dir sage das ich niemals für eine Sklavin über 50 Aurei ausgeben würde. Kein Putzteufel ist soviel wert." Nichtmal jene, die anderweilige Aufgaben in einem Haus übernahmen. "So bevor uns Titus die nächste Brut unterschiebt (
) gehe ich zum Palatin. Wir sehen uns heut Abend, Sedulus?" Der Senator zögerte kurz, die Antwort abwartend.
-
"Oh Crassus ich kaufe nicht für mich allein. Das Gesicht mag anmutig aussehen, aber wie du weißt, kann man Liebe und daraus resultierende Nachfahren nicht kaufen. Wie steht es da bei dir? Mal abgesehen davon gibt es dieser Tage kaum Land zu kaufen. Und wenn dann wird es nur unter der Hand verschoben."
Die Spitze war derb, aber doch witzig aufgelegt. Dem Beisatz schwang etwas Wissen mit, was Avarus nicht wissen sollte aber dennoch wußte.
Der Ritteradel spielte in Rom eine ganz andere Rolle, als der alte Patrizierstamm. Der Senator vermied es jedoch den Preis des Neffen zu bestimmen. Sedulus sollte schon selbst einzuschätzen wissen, was für Ware ihm günstig genug erschien. Der Onkel hindes stand zu seinem Tagesangebot -20 Aurei-. -
Es legte sich der Schatten von Bestechlichkeit über die Runde. Ein übler Beigeschmack, der das grandiose Andenken an Iulianus zerbröseln wollte. Avarus hatte die letzten Augenblicke geschwiegen. Zu oft ging es ihm um militärische Beförderungen, um Männer, die in ihren jungen Jahren zu freigiebig ihre Zukunft verschenkt hatten und nun mit Gnade des Kaisers einen späten Erfolg suchten und nur selten verwehrt auch bekamen. Nun da die Worte des neuen Kaisers auf dessen Vater münzten, blieb dem Senator Germanicus ebenso verwehrt den Mund zu öffnen. Kein noch so gefeiltes Wort konnte den trübsamen Verlust beschönigen, gar wett machen. Einer der letzten Großen war gegangen.
-
Irgendwie hatte der Onkel gerade verpasst, was da schief gelaufen war, als sein Neffe völlig überraschend den Kürzeren zog. Wie so oft vermutete er abgekatertes Gemauschel und erhöhte hier auf Summen, die der alte Adel schon lange nicht mehr zur Verfügung hatte, um Sklavenschaft zu erwerben.
"Wie bitte konnte dir dieser Braten durch die Lappen gehen, mein Neffe? Naja die Zweite wird auch deinem Töchterchen als Spielgefährtin dienlich sein können."Er hob den Arm und bot: "fünfzig Aurei"
-
Da hatte er seinen Neffen doch nicht richtig verstanden. Man wollte doch nicht das er auf den Knien rutschend selbst Hand dort anlegte, wo junge Sklavenhände durchaus geschicktere Reinigungsarbeit ausführten. So tief zu sinken, nein das konnte ein Verein nicht verlangen.
"Oh dann ist das aber nicht unbedingt etwas für uns Senatoren. Wir werden ganz sicher nicht den Tag damit verbringen die Schreine zu wienern. Dafür gibt es gute Putzkräfte. Es ist auch nicht im Sinne des Erfinders und ich denke auch nicht nötig, das sich ältere Männer wie ich an den Reinigungsarbeiten den Rücken zerren. Will es der Herr, so wollen es die Sklaven auch. Sein Wille ist ihr Wille. Nun ich denke doch, das du diese Grundregel ebenfalls beherzigst."
Avarus stellte sich für einen kurzen Moment den alten Mann vor sich beim Unkraut jähten am Schrein vor. Nein mit Sicherheit würde dieser Tiberius schon nach wenigen Minuten den Hexenschuss bekommen. Das konnte nicht dessen Ernst in Worten gefasst sein.
"Keine andere Stadt hat ein besseres Versorgungsprogramm für Bürger entwickelt als Rom. Die Frumentationslisten zum Beispiel. Die Garküchen am Hafen oder die Herbergen für Arme sind nur einige Beispiele. Wenn sich die Germanitas Quadrivii dabei sinnvoll beteiligen will, kommt sie über eine feste Anlaufstelle nicht hinaus. Dort kann diesen Menschen allgemein am Besten geholfen werden. Wer Hunger hat, wird den Weg finden diesen zu vertreiben. Es wäre doch viel zu aufwendig wegen ein paar Laiber Brot ganz Rom abzuklappern.
Die Erkundung von Schreinen, ihrem Zustand und eventuellen Mangel sollte, so denke ich jedenfalls eine gewisse Organisation voraus gehen. Woher wißt ihr sonst welche Plastik ihr hergerichtet habt, wo der größte Bedarf besteht und wer demnächst was macht?"Sicherlich der Senator Avarus war ein reiner Beamter. Er kannte garnichts anderes, als bürokratischen Hürdenlauf. Und doch war es ihm verinnerlicht, das jede Amtsstuben seine Daseinsberechtigung hat. Die beste Organisation nützte nichts, wenn es nicht Männer gab, die die Ausführungskräfte in ihren Bahnen hielten. Es würde Chaos ausbrechen und nichts in Rom mehr so perfektionistisch sein, wie es heuer war.
-
Da brauchte der Senator nichtmal einen Diener bemühen gewisse Verbindungen herauszufinden. Er überlegte angestrengt. Doch es gab wohl noch keinen hinderlichen Grund.
"Also gut, wenn es auch der Wunsch der Prudentier ist, werden wir natürlich kommen. Hat das junge Paar denn einen besonderen Hochzeitsgeschenkgedanken?"
Was durchaus möglich war. Immerhin war so ein Fest der beste Zeitpunkt sich einen großen Wunsch zu erfüllen.
-
Für einen Moment folgte Avarus schweigend und mit wechselndem Blick zwischen den Redeführern dem Gespräch. Ihm ging nicht ganz auf, wie er in diese Konstellation passte. Wahrscheinlich, so dachte er, wollte der aelische Gastgeber die Party des Sommers mit ein paar guten Gästen ausschmücken. Anders konnte es kaum sein, denn so angestrengt er das Gesicht des Prudentius Balbus verarbeitete, so unbekannter war es ihm.
"Nun wir danken Dir, das du die Einladung des Senators Quarto in unser Haus getragen hast."
Unverblümt wie immer. Doch der Hausherr wollte sich nicht so recht entscheiden. Mag es daran gelegen haben seit Monaten von seinem Weib getrennt zu leben und so jede nur mögliche Szene in Eifersucht zu versinken. Fröhliche Liebespaare brachten das eigene Herz zum Lodern, wo das Magma jedoch nicht austreten konnte. Er war in den Nächten danach oft unentspannt, weil allein.
"An welchem Tag und Monat wollt ihr das Band der Ehe eingehen?"
Derweil notierte er sich im Geist den Namen des Prudentius mit dem des toten Consuls eben jener Gens in Zusammenhang bringen zu lassen. Avarus wollte den Göttern nicht unnötig zürnen. Sie sahen all das was auf der Mater Natura geschah. Ihnen blieb nichts verborgen. Außerdem ließ er offen -vorerst- wie er sich zu entscheiden gedachte.
-
Zitat
Original von Quintus Germanicus Sedulus
Die Idee an sich ist ja nicht schlecht und noch hätte ich sogar noch die Zeit. Sollte ich aber irgendwann ein "brauchbares" Amt bekommen, dann schaut die Sache schon wieder ganz anderst aus.
Vielleicht sollten wir den Händler auch ein klein wenig sagen wir bestechen. Also das er erst mit der Ware zu uns kommt und wenn sie uns dann nicht passt...Grinste Sedulus breit.
Tja, viel hörte man hier nicht heraus. Er wartete ja noch immer auf eine Antwort des guten Mannes. Und ich in der Zwischenzeit gingen die Gebote weiter und nicht zu knapp.
Ich werd mein bestes geben Onkel. Als ihm zuzuhören. Allerdings müßt ich dann auch wissen ob wir Sklaven brauchen...
Erstaunt sah Sedi zu seinem Onkel.
Na wenn du meinst...
20 Aurei!
Aber Sedi wollte es nicht gleich übertreiben...
"Wenn sie dir nicht passt, kannst du sie auch weiter verkaufen. Mit etwas Geschick zum doppelten Preis. Nein ein so junges Mädel ist bestimmt genau das Richtige für eure Tochter. Auch wenn es ihr sicherlich am Wissen im Umgang mit kleinen Kindern fehlt. Ihr werdet sie doch nicht allein lassen mit dem Kind..."
Es war etwas ruhiger geworden. In einer Ecke des Marktes schallte noch proletenhaftes Benehmen herüber. Dies war zwar ein ernstzunehmendes Problem der Stadt Rom, weil es immer mehr Menschen dieser Schicht wurden, aber jetzt auch nicht zu ändern.
"Wir brauchen immer Sklaven. Schon auf den Feldern sterben jedes Jahr ein Dutzend. Dazu kommt noch die schwindende Arbeitskraft mit dem Altern. Die wachsenden Anwesen unserer Gens und der Wille gleichbleibend umsorgt zu werden. Gute Sklaven sind nunmal rar gesäht in Zeiten des Friedens eröffnet sich sogar ein Mangel an brauchbaren Material."
Der Neffe bot. Ausreichend erstmal, wie der Onkel dachte. Er sollte es nicht übertreiben und tat dies auch nicht. Immerhin wer wußte schon, ob die Sklavin was taugte.
-
Wer keine Geldsorgen hatte, dem fehlte es auch sonst an nichts. Denn mit Geld konnte man bekanntlich alles kaufen. Ob Arbeitssklaven für die Pflege und Instandsetzung oder eine Kampanie zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit. Das Problem lag hier wahrscheinlich an der Wurzel... die Organisation.
"Es sollte kein Ding sein ein paar Sklaven der Gens Germanica für den dauerhaften Dienst abzustellen. Auf das sie die Schreine in Stand halten und ausbessern, das Areal von Unkraut und Abfall reinigen. Wie du dir hingegen das 'Umhören' vorstellst, geht mir nicht ganz auf. Ihr müßt doch eine Tabulae haben, wo alle Schreine in und um Rom herum verzeichnet sind. Dazu eine Karte für die Orientierung und einen Dienstplan für die jährliche Kontrolle derer?"
Überwachend blickte er zu dem alten Mann. Hoffte, das es wenigstens eine dieser organisatorischen Maßnahmen gab.
-
Der Senator Germanicus Avarus kam deutlich später ins Atrium geschlendert. Er liebte es nicht gerade aus seinen Studien gerissen zu werden. Der angekündigte Gast war ihm völlig fremd. Umso gespannter war er, was jener von ihm wollte.
"Salve Tiberius Prudentius Balbus, Sedulus." Ein Nicken an den Neffen folgte und der Hausherr nahm Platz. "Was führt dich ins Haus der Germanicier?" Ihm wurde sehr stark verdünnter Wein beigestellt.
-
Er trat ein und ließ es sich nicht nehmen einen Blick durch den Raum zu schicken. Zu seiner Zufriedenheit verschwanden die Gelder wohl mehr in den Schreinen als in der gehobenen Ausstattung der Verwaltung. Dann setzte er sich.
"Mein Neffe Sedulus berichtete mir bereits von eurer ehrbaren Tätigkeit. Wo drückt denn besonders der Schuh?"
Er fragte unverblühmt. So ewig wollte er nicht bleiben. Lehnte auch mit einer Handgeste Wasser und Wein ab.
-
"Ha siehst du, sie haben wieder geboten.... fünfzehn läppische Goldmünzen. Also Sedulus du solltest den Sack mal zumachen. Ich geb dir auch die restlichen zwanzig Aurei."
Er zwinkerte den Neffen zu. Hatte immernoch nicht gesehen, wer da eigentlich bot. Wahrscheinlich war er etwas kleinwüchsiger.
-
"Nehmen wir mal den hypothetischen Fall an, das Aelius Quarto zum Consul gewählt würde und du zum Quästor. Kämest du mit seiner Person in Einklang und wie würdest du den Consul im Besonderen zu unterstützen wissen?"
Solche Hypothesen waren immer im besonderen dazu geeignet einen Kandidaten die Möglichkeit zu geben sich zu profilieren. Avarus hatte den Aurelius erst ein paar Mal gesehen und nur einmal in seinem Haus begrüßt. Sein Eindruck war durchaus gut. Er schätzte es zudem mit gezielten Fragen den Kandidaten zu helfen ihren Standpunkt im Senat zu festigen. Es war nicht leicht vor dieser kritischen Schaar 'alter' Männer zu bestehen und schließlich auch gewählt zu werden.
-
Fand sich Drohung in seine Worten oder war es nur die von Stolz geschwellte Brust, die da bebte? Avarus hatte eine kleine Veränderung ausgemacht. Schon beim Conventus kam ihm Quarto ein wenig anders vor, als er ihn kannte. Er wurde zum Kaiserversteher, denn das Kaisermacher war längst überwunden.
Er kniff die Augen zusammen, denn irgendwas störte ihn an diesen Worten. Zwar würde er dem alten Freund und Patron seines Neffen sicherlich nicht die Stimme verwehren, aber das römische Herz war nicht mehr so rein, wie er es in vielen langen Gesprächen kennen gelernt hatte.
War es die Gewissheit Macht zu besitzen oder menschliche Züge, die das Charisma änderten. Germanicus Avarus enthielt sich erstmal der Stimme. Kleine Fragen wurden gestellt, eventuell fand der Germanicus auch noch Eine danach. Vielleicht würde der Aelius in bestimmter Weise auf ihn zurückkommen auch wenn das geistliche Flämmchen nur sehr schwach loderte...