Beiträge von Modorok

    Doch das Lager ist leer. Modorok hat alle Männer sich in die Wälder ziehen lassen. Ein paar harren noch in der Stadt aus, gut versteckt und auf einen Angriff vorbereitet.
    Etwa 90% aller bis dahin in und um Germanicum gelagerten Germanen sind entweder abgezogen worden oder waren gut versteckt in den Wäldern. Nur ein Teil würde noch offen agieren, um die Römer hier noch eine Weile festzuhalten. Der Rest befand sich bereits auf dem Weg nach Germania Libera.
    Es war ein erstaunlicher Befehl gewesen. Noch erstaunlicher der Aufbruch und die Hast. Doch alles nur, um die Römer noch mehr zu verunsichern? Nein, das konnte sich keiner der Männer vorstellen. Aber sie wussten, sie würden bald die nötige Aufklärung erhalten: in Germania Libera.


    Indes beobachteten einige Germanen den gezielten aber in dem Moment nutzlosen Angriff der Römer. Sie waren gut verschanzt und versteckt und warteten darauf noch ein paar abschlachten zu können, bevor sie nach Walhalla eingehen würden. Denn damit rechneten alle hier, die noch geblieben waren. Sie hatten sich alle freiwillig gemeldet, wenn sich auch eigentlich jeder freiwillig gemeldet hatte, aber sie hatte man ausgesucht. Und sie würden, sobald die Reiter nah genug heran waren, auf sie einstürmen. Aber noch waren sie bei den Lagern. Sie mussten mehr zum Wald, weiter, weiter in den Wald hinein.

    "Der Kuningas schickt mich mit folgender Botschaft:


    Ihr habt 10 Tage Zeit alles zu verheeren und den Göttern zurück zu geben. Dabei ist Augusta momentan nur zweitrangig. Danach begebt Euch zurück über den Limes und durch Germania Libera auf den schnellsten Weg auf die Höhe von Vic Murensium

    Sim-Off:

    südöstlich von Mogontiacum, etwas nördlich der raetischen Grenze, heute Benningen


    Bleibt auf der freien Seite des Limes und trefft Euch dort mit den Truppen Modoroks, denen Ataulfs und denen der anderen Fürsten und Krieger.
    Am 5. Tag des Scheidings (September) werden dort alle erwartet.
    Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die letzten bis dahin.
    An diesem Ort, zu jener Zeit, wird sich das Schicksal der Römer entscheiden und sie werden über die Berge zurück nach Rom gejagt.


    Dies war mein Befehl Dir zu überbringen. Man erwartet Dich an dem genannten Tag mit all den Mannen hier vor Ort. Und Dein Bericht sollte lauten, dass Du so viel wie Möglich den Römern hier genommen hast: Han, Gut und Leben. Und den Germanen zurückgegeben.
    Versuche möglichst auffällig zurück über den Limes zu gehen und möglichst unauffällig in Germania Libera zu dem Treffen zu kommen. Sammele ein, wen Du finden kannst und wer noch kämpfen kann und stimme sie auf den Endkampf ein.


    Modorok vertraut Dir!"

    Die Germanen waren schwer enttäuscht. Die Ausbeute an römischen Köpfen war wiirklich mager gewesen. Aber der Gode und vor Allem Modorok würden sich freuen, denn zwei der sechs lebten noch und würden einer intensiven Befragung und dann der Opferung unterzogen werden.
    Als man sie zu Modorok brachte, sah er sie abschätzend an. Man konnte die Angst der beiden Eques förmlich spüren und nach greifen.
    Er fragte und fragte und nach einer Weile, nach der einige seiner Männer nicht mehr so wirklich sanft mit den beiden umgegangen waren, bekam er auch Antwort. Zufrieden liess er den Goden rufen. Der Rest wäre jetzt seine Aufgabe.
    Danach liess er die Versammlung kommen und rief auch nach einem Boten für Notker.

    Natürlich bleiben die Patrouillen nicht unbemerkt. Auch wenn sie versuchen so versteckt und undbemerkt wie möglich zu agieren, das Netz um Germanicum ist zu eng. Aber sie haben ihre Befehle und so warten sie. Doch dann ist eine derer etwas zu nah dran und leise, nicht laut brüllend wie sonst, sondern fast schon klammheimlich wird ein Reiter nach dem Anderen vom Pferd geholt. Es sind nicht viele, vielleicht ein halbes Dutzend, die am Ende einer der Gruppen ritten und sich zu weit von dieser entfernt hatten. Dadurch gerieten sie ausser Sicht und waren leichte Beute.
    An anderer Stelle wartet ein großer Haufen Germanen darauf, dass die Gruppe zwei näher kommt. Nur noch ein kleines Stückchen. Kommt, putt, putt, putt, denkt einer der Krieger, der eine große Axt bei sich trägt und gierig auf die Hälse der Römer starrt. Noch ein kleines Bisschen. Na kommt, dann dürft ihr schon bald auch Euren Ahnen begegnen.

    Zitat

    Original von Notker
    Notker war bereits längere Zeit missmutig. Zu wenig wurde geplant. Er war ganz und gar nicht auf dem neuesten Stand. Er ging zu Modorok.
    Mit gefällt hier was nicht. Es ist viel zu ruhig. Außerdem sind meine Reiter schlecht drauf, da sie schon seit Tagen keinen Römer mehr ins Jenseits befördern konnten...


    Sim-Off:

    Du bist doch ganz woanders!!


    Modorok musterte den Mann neben sich und nickte nur.
    Sie werden früh genug dazu kommen. Die Römer sind aufgewacht und haben Patrouillen entsandt.
    Die Männer sollen sich bereit halten.

    Er wandte sich an den Goden.
    So sei es. Tu bitte das Nötige. Und gib Bescheid, wenn Du soweit bist. Ich werde einigen der Opferungen beiwohnen.



    Einige Zeit später, er stand immer noch an Ort und Stelle, kam ein einzelner Bote zu ihm und gab ihm flüsternd eine Nachricht.
    Und Ihr seid sicher?...... Mh, ja.... Nein, beobachtet sie erst nur.... Nein, ich will, oder doch... wenn sie näher als 500 Schritt kommen wisst Ihr, was Ihr zu tun habt.
    Der Mann nickte und auch Modorok nickte zufrieden. Es sah so aus, als hätten sich die Römer doch noch nicht vom Tanz zurückgezogen. Wunderbar.


    Jetzt fehlte ihm nur noch eine entscheidende Information aus dem freien Germanien.

    Modorok stand nachdenklich direkt vor Germanicum, Richtung Vetoriana und fragte sich, ob die Römer schliefen. Wo waren plötzlich ihre Patrouillen? Eine einzige hatten sie am Morgen aufgerieben und binnen zwei Minuten vernichtet. Nicht ein Römer wurde verletzt dabei.
    Irgendwas stimmte hier doch nicht. Seine Patrouillen hatten ihm den Bericht gegeben, dass die Römer immer noch in dem Castellum waren. Also mussten sie es doch mitbekommen haben.
    Er rief nach dem Goden, den er als Vertrauten mitgenommen hatte und befragte ihn nach seiner Meinung und der der Götter.

    Irgendwie wunderten sich die Germanen, dass nicht einmal Späher zu sehen waren. Waren die Römer denn so blind? Wo war denn plötzlich ihre Allmacht hin?
    Die Germanen lachten innerlich über die Blödheit der Römer und zogen langsam weiter vorwärts.

    Die Germanen drangen weiter vor in Richtung Augusta VindelicorumScheinbar rechnete niemand mit einem Vorstoß so weit im Süden. Denn bis 40 Kilometer vor der Stadt kamen sie ungestört voran, von ein paar kleineren Patrouillen abgesehen.

    Die Ruhe vor dem Sturm war beendet und für die Römer kam der Angriff und die komplette Einnahme von Germanicum völlig überraschend. Und was viel wichtiger war: Die Germanen verschanzten sich in dem Ort und den umliegenden Wäldern vollständig. Sie hatten alle, sei es die nördlich des Danuvius oder die südlich, den Befehl erhalten sich auf keine offene Schlacht einzulassen.
    Im Verborgenen und Aufreiben, was das Zeug hält, die Römer demoralisieren.
    Modorok war zufrieden und alles war bereit, die Römer zu empfangen.

    Dann sei es so!


    Am nächsten Tag teilten sich die Gruppen auf und 10.000 Mann drangen unterhalb des Flusses drangen die Germanen immer weiter nach Westen vor. Währenddessen marschierten die restlichen Germanen gegen Germanicum. Da der Aufmarsch so plötzlich kam, waren die Römer überrascht.

    Modorok setzte sich mit dem Goden und noch ein paar anderen Männern zusammen und erläuterte den Plan.
    Folgendermaßen sieht es derzeit aus:
    Die Römer sitzen in Vetoriana. So wie es aussieht wiegen sie sich in halbwegs Sicherheit, da wir ruhig genug waren in letzter Zeit. Und sie haben keine Ahnung, wie viele Männer wir hier wirklich haben.
    Notker, ich will, dass Du Dir 10.000 Mann nimmst und im Süden weiter vordringst. Augusta Vindelicorum ist unser nächstes größeres Ziel. Unser vorerst ganz Großes, danach geht es weiter.
    Ich werde die restlichen nehmen und die Legion hier oben angreifen, sie ablenken.
    Männer! Es geht darum größtmöglichen Schaden anzurichten. Aber ich will nicht, dass Ihr Euch völlig aufreibt. In ein paar Wochen sind wir soweit, dass wir zum großen Schlag ansetzen können.
    Meine Informanten haben mir mitgeteilt, dass jenseits des Limes noch weitere Männer, in der Größe von drei Legionen, auf uns warten, bereit für die Freiheit zu kämpfen.
    Und dann werden wir sie vernichten!


    Es waren tatsächlich erstaunlich viele bereit für Germaniens Freiheit zu kämpfen. Nicht ganz so viele, wie vielleicht gesagt, aber genug um die Römer fertig zu machen. Und warum nicht die Moral der Männer weiter nach oben treiben?

    Stille herrschte wieder. Die Späaher waren am Ziel und verhielten sich wieder ruhig. Die Aufregung hatten sie wohl mitbekommen. Es galt von sich abzulenken.
    Un Odin war zumindest einem von beiden hold, denn eine Wildsau trat nur wenig von seinem Gebüsch, nähe des Waldes, hervor und äste gemütlich vor sich hin.
    Er hatte doppelt Glück, denn er lag entgegen der Windrichtung.

    Ein völlig erschöpfter, mit zerrissenen und blutverschmierten Kleidern ausgestatteter Reisender, kurzgeschorene Haare und zerschlagenem Gesicht kam auf einem alten Klepper in die Stadt geritten und stürzte, am Stadttor der Wache förmlich in die Arme.
    Es war ein ehemaliger Legionär. Zum Sklaven von den Germanen geschoren, mißhandelt und mehrmals nur knapp dem Tode entronnen. Nun ihm aber wieder ins Auge blickend.
    Seine Lippen murmelten etwas von geplantem Angriff und Modorok und Arminius ehe seine Augen für immer brachen.