Beiträge von Modorok

    Boten hatten ihm die Nachricht überbracht, dass einige bereits vor Ort und Stelle waren. Er war es zufrieden.
    Auch sie wären bald da, wo sie sein wollten. Noch ein Tagesmarsch und sie wären am Ziel. Er liess halt machen für die Nacht, als man ihm mitteilte, dass ein Bote gekommen sei, aus der Aufklärung Germanicum. Er liess ihn zu sich kommen.
    Lange unterhielten sie sich und sein Gesicht war regungslos, doch letztlich, nachdem er den Boten zu den anderen gesandt hatte um sich zu stärken, trat er vor die Männer und sagte laut und vernehmlich:


    Gedenken wir den tapferen Kriegern, die uns den Rücken freigehalten haben und dabei die Römer so viel Blut wie möglich gekostet haben. Sie alle sind nun in den Hallen Wallhallas und warten dort auf uns. Dort, bei ihren und unseren Ahnen und in den Geschichten und Liedern unserer Nachfahren, werden sie ewig leben! Gedenken wir ihrer und hoffen wir, dass wir, so wir denn den Weg nach Walhalla einschlagen, ähnlich ruhmvolle Taten wie sie vollbringen werden!


    Ein Jubelschrei ging durch die Menge und sie taten was sie tun sollten mit Freuden. Ein Sieg für die Römer war weniger bitter, wenn er teuer erkauft war.
    Modorok machte sich nun nur Gedanken um die wenigen Gefangenen, die die Römer hatten machen können.

    Die Germanen hörten den Lärm und sie wussten, es war soweit. Nun würden die Römer kommen.
    Reichte die Zeit, die sie rausschlagen konnten? Würde all das reichen um der Hauptmacht den Vorstoß zu ermöglichen? Wo wären sie jetzt?
    Einige beteten noch ein letztes Mal zu den Göttern, Odin, Thor, Zyr und erflehten den nötigen Mut und Beistand und dass sie möglichst viele Römer mitnehmen könnten in den Tod und sie, die Krieger der Germanen, den Weg in die Hallen von Walhalla finden würden.
    Dann hiess es nur noch warten. Keiner würde rauskommen, keiner durfte rauskommen. Sie mussten, um überhaupt eine Chance zu haben, in den Häusern und auf ihnen bleiben. Mussten sich verstecken und aus den Verstecken agieren. Mussten nahe den Türen stehen, wo maximal zwei Römer gleichzeitig reinkamen und zuschlagen. So würde man eine Weile und eine Menge Römer beschäftigt bekommen und auch mitbekommen. Da waren sich die Meisten einig und sicher.
    Und so warteten sie!

    "Baldwin, komm her!"
    Ja, Herr?
    "Sie werden angreifen, da bin ich mir sicher. Sie sind in zu großer Überzahl."
    Ja, Herr!
    "Aber wir haben den Auftrag sie möglichst lange hinzuhalten."
    Ja, Herr!
    "Nun, dann greifen wir zu einer neuen Taktik!"
    Und die wäre, Herr?
    "Häuserkampf!"
    Häuserkampf?
    "Ja, hier sind immer noch einige der zivilen Bevölkerungen. Ich glaube nicht, dass die Römer sie völlig ausser Acht lassen wollen. Wenn ja, haben wir Pech gehabt, zumal ich nicht weiss, ob sie das überhaupt wissen, aber wir werden ihnen den Kampf schwer machen. Indem wir uns in die Häuser, auf die Häuser und hinter die Häuser verschanzen und sie wie im Wald angreifen. Du verstehst, was ich meine?"
    Ein Grinsen ging über das Gesicht Baldwins.
    Ja, Herr!
    "Dann bereite alles vor!"
    Der Mann nickte und stürmte los.
    Nur zwanzig Minuten später schienen die Straßen plötzlich wie leergefegt und alle Germanen begaben sich in gute, angriffstechnisch günstige Verstecke.

    Castra Regina, wie auch der gößte Teil Raetia war frei von Germanien. Ja sogar frei von gänzlichem Leben, denn die, die überlebt hatten waren geflohen, der Rest war gemetzelt worden. Ja, es war teilweise ein Metzeln gewesen und teilweise einfach "nur" die Opferung für die Götter.
    Die Stadt war leer und zu großen Teilen zerstört. Man hatte sich zum Schluß keine großen Umstände mehr gemacht und einfach Feuer gelegt. Was nicht verbrannt war, war dennoch kaum noch zu gebrauchen und das Land, in einem Umkreis von mehreren Kilometern sah ähnlich zugerichtet aus.
    Doch immer nur da, wo Gebäude gestanden hatten oder kleine Gehöfte waren. Wälder und andere natürliche Dinge hatte man nicht angerührt.
    Die Germanen waren alle dem Aufruf Modoroks gefolgt und nur aasfressende Vögel fanden noch wirklich Geschmack an der Stadt.



    /sig

    Es waren wirklich nicht mehr viele Germanen in der Stadt, aber die gaben vor viele zu sein. Man musste die Römer täuschen wo es ging, auch wenn es den 400 Mannen verdammt schwer viel. Besonders, wo sie sich denken konnten, das ihre Kameraden in den Wäldern nun alle tot waren. Auch sie wollten kämpfen, aber sie mussten ihren Befehlen gehorchen, denn sie hatten einen Eid geschworen. Einen Eid auf den Kuningas und einen auf die Götter und nur die Götter wussten, was mit Eidbrüchigen wirklich geschah.


    So gaben sie nach aussen hin vor, dass sich mindestens 1000 oder gar mehr in der Stadt aufhielten. Tauchten hier auf und da und beobachteten ihresgleichen die heranrückenden und lagernden Römer.

    Kein Germane mehr stand auf den Beinen. Keiner kämpfte mehr.
    Ein Dutzend vielleicht lebte noch, mehr oder weniger. Aber keiner davon war mehr bei Bewußtsein.
    Der Kampf war hart gewesen: 1000 Germanen gegen eine unglaubliche Übermacht, aber die Römer hatten auch böse bluten müssen, im Vergleich zu ihrer Übermacht.
    Und es war sicher, dass diese 1000 den Römern Respekt eingeflösst hatten, zumindest schien es vielerorts den Anschein zu haben. Oder war es doch "nur" Angst?
    Was immer es war, es war das, was Modorok gewollt hatte, zuzüglich der Zeit, die sie brauchten um heimlich, wie es denn möglich war für so viele Männer, über den Limes zu kommen.


    edit: simoff entfernt

    Sim-Off:

    Man man man, da kommt man ja mit lesen nicht mit ;)


    Nur noch wenige setzten sich zur Wehr. Viele lagen tot am Boden, tränkten den Waldboden mit Blut. Doch immer noch kämpften die Letzten tapfer weiter. Nur wenige derer, die am Boden lagen, lebten noch. Und noch weniger würden überleben. Der Kampf war immer noch hart, obwohl sie keine Chance mehr hatten. Dieser Akt war verloren, trotz des letzten Widerstandes, doch das Schauspiel würde an anderer Stelle fortgeführt werden und zum Siege führen. Das war allen bewusst.
    Einer der Männer, ein großer, kräftiger und doch behender Krieger stürzte auf zwei Legionäre aus dem Baum zu und schrie:
    FÜR ODIN. MODOROK UND EIN FREIES GERMANIEN!!!!
    Er war völlig nackt und sein Sax triefte vor Blut, nachdem er beide niedergestreckt hatte.
    Dann, mit wild glänzenden Augen wandte er sich den nächsten zu. Er war voller Kampfeslust und Blutrausch, aber dabei ging er erstaunlich geplant und geschickt vor.

    Sie hatten in der Nacht den Limes überquert und waren wieder auf ihrem Gebiet. Nun mussten sie sich nach Nordwesten halten um zu dem vereinbarten Treffpunkt zu gelangen.
    Nur schweren Herzens hatte Modorok die 1000 Mann bei Germanicum zurückgelassen. Aber er wusste, er musste dieses Opfer bringen, damit sie genügend Zeit bekommen würden. Und er vertraute darauf, dass diese Männer ihre Aufgaben hervorragend lösen würden. Es galt vor Allem die Legio vor Germanicum noch ein wenig in Schach zu halten und sie von den eigentlichen Plänen lange genug abzulenken um sich zu sammeln. Wenn dann die Römer endlich begriffen, dass die Germanen in einer immensen Anzahl auf sie einstürmten, wäre es zu spät und Germanien schon bald frei.


    Von Boten wusste er, dass auch Notkers Mannen bereits über den Limes setzten, als dieser sie verliess und auch, dass Baldur und Ataulf und noch ein Dutzend weiterer Fürsten auf dem Weg waren.


    Wenn seine Berechnungen stimmten, wären es am Ende um die 30.000 Kämpfer. Aus allen Teilen Germania Liberas. Bereit im Kampf gegen das Böse zu ziehen um wieder die Freiheit und die Luft zum Atmen zurück zu erhalten.


    Zufrieden sah er sich den Zug seiner Männer an, die an ihm vorbeigingen und ihn grüßten. Sie hatten sich in mehrere Gruppen aufgeteilt um schneller voran zu kommen und so war dieser mit nicht ganz 2000 recht klein.

    Legion von Vorne, Ala von hinten. Aber sie waren bereit ihre Haut teuer zu verkaufen.
    Die Germanen wussten, dass hier keiner lebend und frei rauskommen würde. Aber das wussten sie schon von Anfang an. Und so machten sie sich bereit. Bereit den Römern, soweit es in ihrer geringen Macht stand, den Allerwertesten aufzureißen.
    Und noch hatten sie, trotz der Geschosse, kleine Vorteile, die sie nutzten. Sie konnten nur wenige Römer töten und nicht sehr viele mehr ernsthaft verletzen, aber jeder, der heute kämpfte und sein Leben für die Freiheit Germaniens gab, kämpfte bis zum letzten Blutstropfen und mit einer Energie, die so manchen Römer in bares Erstaunen versetzte.

    Viel können die Männer den Wurfgeschossen nicht entgegenbringen. Nur sich weiter zurückziehen und hoffen. Aber dennoch haben einige nicht mehr die Möglichkeit dazu. Einige wenige stellen sich dem Kampf, rasen wie die Berserker auf die römer zu und fallen schnell, viel zu schnell. Aber es sind nur Einzelne, Männer, die nicht viel ausrichten können. Der Hauptteil zieht sich zurück, verharrt, wartet.
    Es ist zermürbend, auch für sie, die es gewohnt sind Mann gegen Mann zu kämpfen und den Römern ins Gesicht zu lachen. Aber sie haben geschworen und sie müssen einfach die Römer so lange wie möglich hinhalten. Es ist ihre heilige Pflicht!
    Und sie warten!

    Oberrätische Limes


    81 - 96
    Unter Kaiser Domitian wurde erstmals der Plan einer zusammenhängenden Grenzbefestigung gefasst. Noch während des Krieges gegen die germanischen Chatten (83 bis 85 n.Chr.) begannen die Römer erste Schneisen in die damals noch sehr dichten Wälder zu schlagen und legten Patrouillenwege an. Im Verlaufe des 1.Jrh. wurden die Grenzlinien im süddeutschen Raum immer mehr Richtung Nordosten vorgeschoben, um eine möglichst kurze Verbindungsstraße zwischen dem Nieder- und Mittelrhein und den Donauprovinzen zu schaffen


    um 100
    Bau des Limes in der Wetterau und im Odenwald (heutiges Hessen) unter Kaiser Trajan sowie Anlage erster Kastelle am Neckar und auf der schwäbischen Alb zur Absicherung der Verbindungsstaße.


    um 130
    Errichtung einer durchgehenden Limespalisade vor den Patrouillenwegen.



    Geschichte von Germania inferior


    83 / 85
    Kriege gegen die rechtsrheinischen Chatten. In der Folge wird die Grenze in die Wetterau und im den Taunus vorverschoben. In diesen Jahren werden auch die beiden germanischen Provinzen gegründet.


    um 89
    Köln wird zur Hauptstadt der Provinz Niedergermanien. An der rheinseitigen Stadtmauer wird der Palast des Statthalters von Niedergermanien gebaut, das Praetorium.


    um 100
    Abzug der Legionen aus Noviomagus (Nijmegen) an die untere Donau. Xanten wird unter dem Namen Colonia Ulpia Traiana zu einer Kolonie römischen Rechts erhoben.




    Geschichte von Germania superior


    83 / 85
    Gründung der Provinz


    um 100
    Abzug der Legionen aus Vindonissa (Windisch/Brugg) an die untere Donau




    Die Auseinandersetzungen mit den Römern im 1. und 2. Jrh.


    Im Jahre 28 n.Chr. gab es einen Aufstand der Friesen wegen der hohen Steuern, in dessen Folge auch das rechtsrheinische Friesland aufgegeben wird. Der Nachfolger von Tiberius, Kaiser Claudius, baute den Rhein durch die Anlage weiterer Kastelle als Grenze aus. Im Jahre 47 n. Chr. geht der römische Statthalter Domitius Corbulo vom Niederhein aus gegen die Friesen und Chauken vor, wird aber von Kaiser Claudius zum Rückzug aufgefordert. Im Jahre 50 es einen Einfall der Chatten nach Gallien, der aber erfolgreich abgewehrt werden kann. von 81 - 85 (?) finden die Chattenkriege statt. Die römische Offensive führte von Mainz durch die Wetterau ins chattische Gebiet.






    Naja und dann gibts da noch einiges mehr. Ich frag mal noch mal bei Germanicus nach, der eine riesen Linksammlung zu dem Thema hat und garantiert noch einige Daten mehr liefern kann.

    Ein paar der Männer sahen sich an. Würden die Römer hierher kommen? Mh, wenn man sie lockte gewiss. Also schlichen sich einige an den Rand des Waldes. Kurze Bestätigungen, kurze Winke und man raschelte und wedelte hier und da und ab und an konnte man einen Germanen auch ausmachen. Es war nicht die beste Methode und auch nicht die sicherste, aber wenn die Römer nicht völlig blind waren, würden sie sie wohl bemerken und vielleicht auch angreifen.

    "So sei es," antwortete der Bote zufrieden.
    "Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld wieder und so die Götter es wollen werden wir in Walhalla noch lange von diesem Tag erzählen."
    Er verabschiedete sich und machte sich auf dem Weg zu seiner letzten Aufgabe vor der Rückkehr.

    "Sei gegrüßt, Ataulf, Anführer der Chattuari. Modork entsendet mich Dir mitzuteilen, dass alles vorbereitet ist und man Dich und die Deinen auf der Höhe von Vic Murensium erwartet.


    Am 5. Tag des Scheidings (September) werden dort alle erwartet.
    Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die letzten bis dahin.
    An diesem Ort, zu jener Zeit, wird sich das Schicksal der Römer entscheiden und sie werden über die Berge zurück nach Rom gejagt.


    Dies war mein Befehl Dir zu überbringen. Man erwartet Dich an dem genannten Tag mit all den Mannen hier vor Ort. Wohin man sich dann für den Kampfe wenden wird und wie dieser aussehen wird, wird er allen Anführern dann mitteilen. Es sind große Pläne geschmiedet worden und noch ist Zeit alle Einwände zu hören. Ich muss noch zu einem weiteren Anführer gen Westen und ihm berichten, doch wenn Du eine Nachricht für Modorok hast, so werde ich sie ihm gerne überbringen."