Die Germanen verfolgten eine Weile den kleinen Trupp und überlegten, ob sie sie überfallen sollten oder nur einen Schrecken einjagen oder in Ruhe lassen. Letztlich beschlossen sie, dass sie zu nahe an Confluentes ran waren, als das es eine gute Idee wäre. Also ritten sie wieder in den Wald hinein um für den Tag Schluß zu machen. Als sie zwei Tage später, einmal mehr als Händler getarnt die Straße Richtung Mogonntiacum entlang kamen, kam ihnen ein einsamer Wanderer entgegen. Ein kurzer Blick auf ihn und untereinander und man wusste, dass bei dem wohl nichts zu holen war. Also hielten sie nur kurz.
"Heda, wohin des Weges so allein und zu Fuß?"
Beiträge von Modorok
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Modorok stand abwartend vor seinen Männern, aber er hatte Befehl gegeben sich bereit zu halten. Die Bogenschützen waren in Stellung gegangen, auch wenn es nicht reichen würde um auch nur mehr als ein paar Glückstreffer zu machen und auch Notker hatte seine Reiter in Position gebracht. Die Entsatztruppen marschierten heran um sich den wartenden Kämpfern anzuschliessen. Die Masse der Germanen war verteilt auf zwei flexible Flanken und das Hauptheer.
Modorok sah Uldolfinger und winkte ihn zu sich.
Gode, ich brauche Dich wahrscheinlich gleich.
Und dann kam auch schon ein Reiter langsam auf sie zu, gefolgt von zwei weiteren.
Neben Modorok stand einer der Fürsten, der bereits den Befehl geben wollte anzugreifen, aber Modorok hielt ihn ab.
Wir werden sie anhören. Gebt dem Goden ein Pferd.
Dann ritt er mit diesem zu den drei Römern.
Sei gegrüßt. Du bist der Anführer dieses Heeres? Mein römischer Name lautet Flauvus Germanus, doch mein germanischer lautet Degenhardt, Sohn des Dankmar. Auch wenn ich bei den Römern aufgewachsen bin und ich Rom bis hierher gedient habe, in vielen Regionen und vielen Kämpfen, auch wenn ich die Gnade erhalten habe nach Germanien zurück kehren zu dürfen und hier den Befehl über eine Ala zu erhalten, so bin ich immer noch Germane. Wir wollen uns Dir anschliessen.
Modorok musterte den Mann eingehend und hörte sich seine Worte an.
Warum sollte ich Dir das abnehmen, Degenhardt, Sohn des Dankmars. Du bist ein Diener Roms, ein Mann des Wolfsbundes. Was könnte Dich schon dazu bewegen gegen Rom vorzugehen?
Rom ist mächtig. Zu mächtig! Es ist nur da um zu nehmen und zu nehmen um zu unterdrücken und sich einzuverleiben. Es ist wie die Schlange, die alles in einem Stück verschlingen will. Ich denke, es ist an der Zeit, dass sie sich an dem Stück verschluckt.
Und was versprichst Du Dir persönlich davon? Und Deine Männer? Wer davon ist schon Germane? Was sollten sie davon haben?
Meine Männer sind mir treu ergeben und würden für mich in den Tod gehen. Jene, die nicht gegen Rom kämpfen wollen, müssen dann eben mit den Konsequenzen leben, für ein paar Sekunden, denn dann werden sie den Ahnen gegenüberstehen. Es stimmt, nur wenige der Männer sind Germanen. Aber es sind viele Britannier dabei, ein paar Gallier und auch sonst Männer, deren Heimaten unter dem Joche Roms leiden müssen. Und ich, nun ich persönlich erhoffe mir eine Heimkehr zu meinen Wurzeln und vielleicht, vielleicht ein wennig Anerkennung, wenn alles vorüber ist.
Das war es also. Anerkennung und wahrscheinlich noch einiges mehr. Im Imperium war er wohl am Ende seiner militärischen Karriere und erhoffte sich nun vielleicht eine neue Karriere. Eine, die ihn vielleicht gar zum Fürsten machte oder noch mehr. Modorok musterte den Mann weiterhin. Er kannte die Geschichte, besonders auch jene, die Ermanmeraz geschrieben hatte. Ein ehrgeiziger Germane, der sich in der römischen Armee hochgedient hatte und irgendwann nicht weiter kam. Dem die Ritterwürde nicht genug war. Der mehr wollte, viel mehr. Und der dann den Plan ausgeheckt hatte, der zum Tode von 3 Legionen geführt hatte.
Vielleicht, nein, ganz sicher, war dieser Praefect nicht so ehrgeizig wie Ermanmeraz, aber er hatte Ziele. Ziele, die man sich zu Nutze machen konnte.
Modoroks Blick schweifte über das Schlachtfeld wo bereits weit über 1000 Leichen lagen und wo, wenn die Vermutungen zu Wahrheiten werden würden, bald noch tausende mehr liegen würden. Ja, eine Ala würde ihnen da schon gut bei helfen, aber konnte man dem Mann trauen? Und konnte man seinen Männern trauen?
Er sah Ulfinger an. -
Ein paar Germanen, welche von denen, die sich in die Stadt geschmuggelt hatten, um die Vexilationseinheit mit ausser Gefecht zu setzen, schlichen des Nachts durch die Straßen eines der Wohnviertels. Sie suchten einen ganz bestimmten Mann. Sie waren zu dritt und bewegten sich möglichst leise und unauffällig.
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Die Germanen hatten sich den Spaß erlaubt einfach mal ein paar Römerchen zu erschrecken und für etwas Sorge bei denen zu sorgen. Danach waren sie wieder weiter geritten, ihrem Ziel entgegen, das weit im Landesinneren lag, fast drei Tagesritte vom Rhenus entfernt.
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Eine kleine Gruppe Germanen, ständige Kundschafter zwischen Confluentes und Mogontiacum, waren durch das Feuer aufmerksam geworden und verbargen sich in nicht all zu großer Entfernung. Sie diskutierten leise darüber, ob es sich um die Gruppe dort, vielleicht um leichte Beute handelte und kamen überein, dass es keine schlechte Idee sei sich derer anzunehmen. Aber zunächst wollte man sie noch nur beobachten.
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Direkt hinterm limes warteten noch 2000 Mann Reserve, die ganz ungeduldig waren, weil sie auch mitmischen wollten, aber sie kamen gar nicht dazu. Sei denn die Ala würde nun doch geballt zuschlagen, aber die Infanterie war bereits weitesgehend aufgerieben. Die Frage war nun nur noch, wie schnell konnte man die Ala besiegen und wann würde der Entsatz kommen?
Modorok konnte sich jetzt völlig auf die Ala konzentrieren, denn die Infanterie wurde problemlos in Schach gehalten und wer sich noch wehrte förmlich niedergemetzelt. Auf den ersten Blick würde er sagen, dass die Römer ca. zwei Kohorten verloren hatten. Die Germanen bisher jedoch, so auf den ersten Blick gesehen, nicht mal ein Viertel davon. Genaues würde man erst am Ende der Schlacht sehen und wenn etwaige Überlebende geborgen wurden.
Aber noch war diese Schlacht nicht zu Ende. Da war immer noch die Ala und in der Hinterhand wartete noch eine Cohors und eine Legion. Auch die mussten geschlagen werden. Er entsandte einen Boten, der zum limes eilte und den dort wartenden Reserven Bescheid gab, dass sie sich weiter bereit halten sollten und näher ranrücken sollten. Dann eilte der Bote weiter. Nur einen halben Tagesmarsch entfernt standen noch einmal 3000 Mann und 500 Reiter und warteten auf Befehle. Diese waren erst am Tage zuvor dort angekommen. Diese wollte Modorok vor Ort haben. Für den Fall, dass die Römer mit voller Stärke kommen würden.
Sein Blick ging wieder zur Ala. Irgendwas passierte da. -
Der Kampf wogte, doch war nie etwas wirklich von der Überlegenheit der römischen Soldaten zu sehen. Hier und da ein Aufgebahren, aber der Sturm der Germanen war scheinbar zu überwältigend.
Nur an einer Stelle kam es zu ernsthaften Problemen, und das war die Stelle, wo die Reiterei auf die Ala traf. Zu viele germanische Reiter waren noch in dem Kampf gegen die Infanterie verstrickt, als dass sie gut genug gegen die Ala eingreifen konnten.
Und doch, ein längerer Blick dorthin riskiert, warf Fragen auf.
Aber bald schon war die Konzentration auf den Kampf gegen die Infanterie gebannt, weil es dort zu einigen Ausfallversuchen zweier Centurien kam. Beide wurden eingekesselt. Von vorne und der Seite von den Germanen, von hinten, unfreiwillig, von ihren eigenen Leuten. -
Die Ala prallte auf die germanische Reiterei und es sah aus, als würde es zu einem Gemetzel sondergleichen kommen. Zu einem Gemetzel kam es bereits in den Reihen der Infanterie, denn die Germanen waren wie in einem Blutrausch und die Römer kämpften einfach nur noch um ihr Leben.
Es war erstaunlich, wie zwei solcher Massen zusammenprallten und ein solches Blutvergiessen veranstalten konnten.[Blockierte Grafik: http://img203.imageshack.us/img203/8786/varusschlacht9ss.jpg]
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Der Krieger lag noch immer mit dem Gesicht im Wasser des Sumpfes und der Rest des Körpers auf festen Boden.
Der Boden rund um ihn sog sich mit seinem Blut voll und der letzte Lebenshauch war schon nach wenigen Minuten davon geflogen. Er würde nie wieder einer Frau etwas zu Leide tun können, egal welches Stammes.
Und ob er je nach Wallhall oder in Hel's Reich eintreten würde, dass wussten nur die Walküren und Götter. -
Er schrie auf, wollte sich umdrehen, aber dann sackte er einfach nur in die Knie. Ein Blick schaffte er noch hochzurichten und den Goden anzusehen. Entsetzen und Erkenntnis breitete sich in dem irren Blick aus und dann kippte er langsam nach vorne. Das Gesicht ins Sumpfloch hinein, der Körper auf dem festen Boden.
Blut lief aus den Wunden am Rücken und alles Irre war aus dem Krieger verschwunden. Er ertrank und verblutete gleichzeitig. -
Schon wieder erdreistete sie sich was germanisches in den Mund zu nehmen. Jetzt war es mit seiner Geduld endgültig dahin. Er stieß sie von sich und beobachtete, wie ihr schlaffer Körper aufprallte. Nicht all zu hart, aber wozu auch. Das Sumpfloch würde sie verschlucken. So halt nur etwas langsamer.
Grimmig grinsend sah er zu, wie ihr Körper ganz langsam einsank. Nicht mehr lange und sie wär weg. Für immer getilgt aus den Annalen.
Er lachte irre auf. -
Er konnte sein Bein noch so stellen, dass sie nur den Oberschenkel traf und drückte fester zu. Sein Blick war nur noch purer Wahnsinn und er schien gar nichts mehr zu bemerken. Er hob sie tatsächlich am Hals hoch, nur leicht unterstützt von der anderen Hand, die sich um ihren Oberarm quetschte.
Wutschnaubend und vor Anstrengung starrte er sie an. Dann zog er sich ran, bereit sie jeden Augenblick von sich zu stoßen in das Sumpfloch hinter ihr, nur zwei kleine Schritte entfernt. -
Er fluchte, als das Ger ihn traf. Dann sprang er vorwärts, griff sie sich und schien sie zu erwürgen zu suchen.
Eine Hand krallte sich um ihren Hals und die andere griff nach ihren Armen. -
Er lachte nur böse.
"Leg das Ger weg, Kleine. Du hast eh keine Chance!
Als sie es immer noch nicht wegsteckt, macht er einen Ausfallschritt nach vorne und als sie zustoßen will zur Seite und ist fast auf ihrer Höhe, als er ein weiteres Mal zuschlägt. Wütend, voller Hass und dementsprechend mit ziemlicher Gewalt. -
Er starrte sie an und ging gefährlich langsam auf sie zu.
"Was glaubst Du, was Du hier anstellst, Weibstück?"
Das Ger war nur noch ein Griff entfernt.
"Du glaubst doch nicht, in der Lage zu sein ich damit zu töten." -
Er beugte sich vor, musterte sie und dann griff er nach ihr, hob sie hoch, warf sie sich über die Schulter, schnaufend.
Dann ging er in Richtung Sumpf. Weit war es ja nicht. -
Er musterte sie und war enttäuscht, dass sie sich jetzt wohl nicht mehr würde wehren können.
"Schade," murmelte er und trat noch einmal feste nach ihr, auch wenn ihn das nicht befriedigte. Aber letztlich fiel ihm ein, was er wohl am besten mit ihr machen konnte: Der Sumpf! -
Doch, ja, er würde sie den Göttern opfern. Klar, genau das. Ja, nur auf welche Art? Ihr das Herz herausreißen? Ihre Kehle durchschneiden? Sie aufhängen? Args, wieso war das Denken momentan so anstrengend.
Er musterte sie und trat nach ihr. Murmelte vor sich hin. -
Noch einmal schlug er zu und liess dann ihre Haare los.
Leise murmelte er hasserfüllt vor sich hin und überlegte, was er mit ihr machen sollte. Er hatte nicht schlecht Lust sie sofort zu töten, aber zugleich wollte er auch noch mehr. Er war unschlüssig. -
Diesmal schlug er mit der Faust zu. Erst in den Magen, dann an die Brust, dann ins Gesicht, letzteren nicht so hart wie die vorherigen Schläge. Sein Gesicht war nur mehr eine entstellte Fratze.
Er sah nur noch sie vor sich. Alles Denken, alle Logik war ausgeschaltet und er bekam nichts mehr von seiner Umwelt mit.