Auch wenn das Kompliment über "eine der schönsten Frauen Roms" doch deutlich zu dick aufgetragen war, freute sich Amatia immer wieder über solche Nettigkeiten, die ihr für ein paar Momente den Tag versüßten. Aber immerhin schaffte sie es mittlerweile, dabei nicht zu erröten.
"Es ist ja so..", begann sie unterstützt durch eine ausschweifende Armbewegung zu erklären, "...man hört ja, die Grundstücke werden immer knapper und teurer und bald wird es ohne sehr gute Beziehungen gar nicht mehr möglich sein, sich in der Nähe Land zuzulegen. Keine Sorge, ich habe mit Appius darüber gesprochen, bevor er abgezogen ist.
Jedenfalls ist es für die Landwirtschaft geeignet und wir werden uns darum kümmern, dass es auch ordentlich genutzt wird und auch was herausschaut."[/i]
Wobei natürlich der Nutzen eines kleinen Häuschens außerhalb der großen Stadt für reine Zwecke der Erholung auch seinen Reiz hat. Der Gedanke an ruhige, saubere Natur ließ sie kurz verträumt in die Ferne blicken, bevor sie sich wieder fing.
"Dein Angebot ist großzügig, aber wirklich nicht notwendig. Appius hatte selbst genug Geld dafür zur Seite gelegt. Und auch jetzt kommen wir wunderbar mit seinem Gehalt aus."
Das kleine Taschengeld, das sie im Kaiserpalast verdiente, war im Vergleich dazu gar nicht der Rede wert.
Sie blickte den Vetter ihres Mannes an, als ihr plötzlich in den Kopf schoss:
"Verzeih, ich habe dich gar nicht gefragt: möchtest du etwas essen? Ich weiß ja nicht wie das schmeckt, das du in der Kaserne oder sonst an einem Eck bekommst, aber ich hoffe doch es kommt nicht an Hausfrauenkost ran. Ich hätte noch ein paar lukanische Würste und Kohl."
Und es gab doch nichts Schöneres, als einen Mann zu bekochen, naja, fast.