Beiträge von Valeria Amatia

    Sie atmete deutlich hörbar aus. Es war erleichternd vom Experten zu hören, dass es keine triviale Sache war. Dass sie gleich auch eine Genehmigung von ihm dazu bekommen würde, damit hatte sie allerdings nicht gerechnet.


    "Ich wäre dir wirklich sehr dankbar dafür.
    Gilt die denn dann nur für diese einzelnen Rohstoffe? Nicht dass ich noch etwas anderes hinter deinem Rücken verscherberln möchte, ich frage nur interessenshalber."


    Sim-Off:

    Ich nehme also an es ist auch kein Problem wenn ich ein teures Gut an einen Hersteller zurückverkaufe, bzw. es zumindest versuche. Von wem es damals genau gekauft wurde, weiß ich ja leider nicht.

    Sie nahm also Platz, sinnierte nochmals kurz wie sie am besten anfangen würde, und begann dann:
    "Vor wenigen Tagen wurde endlich der Nachlass meiner Brüder abgehandelt. Ich habe dabei einiges geerbt, wirklich mehr als ich zu hoffen gewagt hatte. Auch ein Betrieb war darunter.
    Jedenfalls hat es auch noch einigen Rohstoff im Lager gegeben, mit dem ich allerdings nichts anfangen kann. Frag mich nicht weshalb er dort lag, ich weiß es nicht.
    Zum Beispiel Leder: Ich habe einen Metzgerbetrieb geerbt, aber das Leder kann ich dort nicht verwenden.
    Nun habe ich auch einmal von einer Lex Mercatus gehört. Die Gesetze sind ohnehin nicht meine besten Freunde und daher wollte ich dich nun um Hilfe bitten. Wie kann ich das Leder am besten verkaufen, ohne gegen diese Lex zu verstoßen? Ist es kein Problem wenn ich es an irgendeinen Betrieb verkaufe, der es für seine Produktion verwenden kann?"


    Sim-Off:

    Bezogen auf
    (1) Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen darf nur durch behördlich genehmigte Betriebe geschehen.
    (2) Ausnahmen bilden Waren, die bei Aufgabe eines Betriebes noch auf Lager sind und weiterhin verkauft werden dürfen.
    Darf ich es als normales Angebot am Markt anbieten? Oder als persönliches an Betriebe die es als Rohstoff verwenden?

    "Es ist tatsächlich lange her." Sie konnte sich kaum an die letzte Begegnung erinnern, und wenn es die im Haus ihrer Brüder war, mochte sie es auch gar nicht tun.
    "Die ganze Abwicklung der hinterlassenen Dinger zwingt mich, das ganze objektiv zu sehen. Man kann nicht anders, als es zu ertragen.
    Wie geht es dir und deiner Familie? Ich hoffe der Nachwuchs ist gesund."

    Beim Gang vom Eingang ins Atrium folgte Amatia dem Sklaven artig und schaute sich natürlich neugierig um, um sich eventuell Einrichtungsideen abzuschauen. Doch plötzlich ertappte sie sich dabei, wie ihr Blick vom Haus zum Hinterteil des Sklaven gewandert war und den Bewegungen seiner Schritte folgte. Sie stieß einen Seufzer aus und zwang sich wieder wegzusehen. Es war ein eindeutiges Zeichen, ihr Gatte war schon viel zu lange fort.
    Achja, Männer hatten es so einfach. Hatten ihre Lupanare, konnten sich dort für einen kurzen Abstecher holen was sie brauchten und wieder zufrieden nach Hause gehen.
    Sie aber konnte gerade ihrer Bettdecke am Ofen wärmen und damit kuscheln.


    In Atrium angekommen drehte sie dem Sklaven demonstrativ den Rücken zu, als dieser wieder ging um sich wirklich auf die Wohnung zu konzentrieren, und wartete nun auf Hungaricus.

    Wie konnte sie auch annehmen, dass ein so wichtiger Mann wie er einen jeden einfach so hineinließ. Wobei es andererseits doch von ihm erwartet wurde. Aber wer weiß schon was für Gesindel sich da hineinschleichen wollte um ihm seine kostbare Zeit zu stehlen? Also bildete Amatia sich ein, Verständnis für das Nachfragen des Sklaven zu haben und antwortete geduldig:
    "Valeria. Hungaricus war Patron meiner Familie und ich hätte nun Fragen zum Nachlass und habe gehofft er kann mir dabei ein wenig helfen."
    Mit hoffnungsvollen Augen schaute sie ihn an, vielleicht war er ja dadurch positiv zu beeinflussen :)

    Ein frischer Morgen, an dem Valeria Amatia vor der Tür zur Casa Vinicia stand. Kleine Probleme mit ihrer Erbschaft führten sie hierher. Langsam hatte sie sich von dem Schock bereits erholt, so unglaublich viel zu besitzen, aber einige Dinge und das Gesetz kollidierten und Rat wurde gebraucht.
    Da Hungaricus der Patron ihrer Familie war und er ohnehin gerade Praefectus Urbi war und in Gesetzesfragen einiges taugen soll, war sie zu ihm anstatt zu Macer, dem Patron ihrer neuen Familie gegangen.
    Sie stand also nun hier, klopfte an und wartete.

    Wie recht er doch hatte mit Sklaven und kosten. Auch wenn man einige schon sehr billig bekam, waren sie meistens auch gar nicht mehr wert.


    "Macer?" Sie kaute auf ihrem Happen, während sie zu seiner Frage überlegte. "Ich habe ihn selbst auch schon länger nicht mehr gesehen. Jetzt wo du es erwähnst .... das letzte Mal als er hier zu Besuch war, zu Besuch bei Varena. ich kann mich gar nicht erinnern wie lange das her ist.
    Aber was ich so gehört habe, dürfte er recht fleissig in der Stadt unterwegs sein. Wenn du etwas von ihm brauchst, geh einfach zu ihm. Er hat sich bis jetzt immer Zeit für jeden genommen."

    Sie beugte sich nach vorne zu Tacitus und senkte die Lautstärke ihrer Stimme.
    "Bei der Gelegenheit könntest du ihn vielleicht auch gleich ein wenig ausfragen wegen des Feldzugs. " Dann lehnte sie sich wieder nach hinten.
    "Ich weiß ja selbst auch nicht mehr als man aus der Acta erfährt. Leider."

    Wie schön es doch war, ein freundliches Gesicht gegenüber sitzen zu haben das einem Gesellschaft leistet. Wobei sie jedoch so mancher seiner Blicke ein wenig verunsicherte und sie verlegen lächeln oder räuspern ließ.
    "Ach, ich weiß, es ist noch immer eine dumme Angewohnheit von mir. Ich mache es einfach gern. Und es kommt mir auch gelegen, nachdem Cyprianus nicht hier ist, denn glaube mir, wenn er es wäre, gäbe es mehr Arbeit im Haus." Sie unterstrich es mit einem nicht ganz ernst gemeintem Augenbrauenheben.
    "Aber ich habe auch schon selbst darüber nachgedacht. Es gehört sich eigentlich.
    Wir hatten ja vor einiger Zeit eine Sklavin hier, ich muss sagen ich mochte sie nicht wirklich. "
    Nachdenklich blickte sie auf ihren Becher und drehte ihn langsam.
    "Hm, vielleicht wäre ein männlicher Sklave der Hausarbeit macht, etwas für mich. Bekommt man sowas? Es muss doch welche geben, die das auch können. Kochen können sie zumindest, das weiß man ja spätestens seit Pollux dem Gallier. Obwohl, vieliecht kann er es gar nicht und hat es auch nur von seinen fleissigen weiblichen Unterstützerinnen.
    Jedenfalls sollte aber alles andere neben dem Kochen nicht so schwer sein.
    Hmmm."
    Sie überlegte ob das eine vollkommen dumme Idee sei. Wahrscheinlich würde sie in der nächsten Stunde davon überzeugt sein, es war eine.

    Amatia versuchte so gut es geht die Worte von Tacitus betreffend ihres Gatten zu überhören. Sie hatte schon selbst genug Zweifel und Ängste, die brauchten nicht auch noch geschürt werden.
    Stattdessen setzte sie ein über seine Zusage erfreutes Gesicht auf: "Gerne doch! Es dauert nur ganz kurz bis es warm ist. Ich bin gleich wieder da."
    Sie überlegte ob Sie ih bitten sollte, in der Zwischenzeit das neu dekorierte Atrium zu begutachten und zu bewerten, aber dann ließ sie es doch sein. Zwar hatte sie wenig Zweifel am prinzipiellen Geschmack von Tacitus, aber in Wohndingen waren Soldaten nicht gerade die besten Berater.
    Sie schenkte ihm noch nach und verschwand danach in Richtung Küche.


    Nach kurzer Zeit, eben so lange wie das Aufwärmen gedauert hatte, kam sie auch schon wieder mit Essen und Geschirr, bat den Gast zu Tisch und nahm selbst Platz. Der Geruch ließ ihren Magen knurren, er plötzlich Hunger bekommen hatte.
    "Ich hoffe es schmeckt dir. Die Würste habe ich vom dem Metzger in der Nähe, zweimal ums Eck, vielleicht kennst du ihn ja. Jedenfalls der beste den es überhaupt gibt!"

    Auch wenn das Kompliment über "eine der schönsten Frauen Roms" doch deutlich zu dick aufgetragen war, freute sich Amatia immer wieder über solche Nettigkeiten, die ihr für ein paar Momente den Tag versüßten. Aber immerhin schaffte sie es mittlerweile, dabei nicht zu erröten.


    "Es ist ja so..", begann sie unterstützt durch eine ausschweifende Armbewegung zu erklären, "...man hört ja, die Grundstücke werden immer knapper und teurer und bald wird es ohne sehr gute Beziehungen gar nicht mehr möglich sein, sich in der Nähe Land zuzulegen. Keine Sorge, ich habe mit Appius darüber gesprochen, bevor er abgezogen ist.
    Jedenfalls ist es für die Landwirtschaft geeignet und wir werden uns darum kümmern, dass es auch ordentlich genutzt wird und auch was herausschaut."[/i]
    Wobei natürlich der Nutzen eines kleinen Häuschens außerhalb der großen Stadt für reine Zwecke der Erholung auch seinen Reiz hat. Der Gedanke an ruhige, saubere Natur ließ sie kurz verträumt in die Ferne blicken, bevor sie sich wieder fing.


    "Dein Angebot ist großzügig, aber wirklich nicht notwendig. Appius hatte selbst genug Geld dafür zur Seite gelegt. Und auch jetzt kommen wir wunderbar mit seinem Gehalt aus."
    Das kleine Taschengeld, das sie im Kaiserpalast verdiente, war im Vergleich dazu gar nicht der Rede wert.


    Sie blickte den Vetter ihres Mannes an, als ihr plötzlich in den Kopf schoss:
    "Verzeih, ich habe dich gar nicht gefragt: möchtest du etwas essen? Ich weiß ja nicht wie das schmeckt, das du in der Kaserne oder sonst an einem Eck bekommst, aber ich hoffe doch es kommt nicht an Hausfrauenkost ran. Ich hätte noch ein paar lukanische Würste und Kohl."
    Und es gab doch nichts Schöneres, als einen Mann zu bekochen, naja, fast.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates

    Sim-Off:


    @ Amatia: Falls dein Angebot an Cyprianus nicht ausgespielt ist, hast du ein Problem, nämlich ein eingezogenes Grundstück.


    Sim-Off:

    Sorry, hatte zu Beginn nicht daran gedacht. Also dann so:


    Als Amatia nochmals einen Blick auf die Urkunde warf, fiel ihr ein Fehler ihrerseits auf:
    "Verzeih, ich hatte vergessen zu erwähnen, das Grund Stück sollte auf meinen Gatten, Appius Terenitus Cyprianus lauten.
    Er ist derzeit ja im Osten im Krieg, hat mir nur die Verwaltung des Geldes überlassen und das Grundstück hier ist von seinem Geld für ihn gekauft. Ist es möglich, es einfach umzuschreiben?

    Zitat

    Original von Lucius Terentius Tacitus
    "Ja...und Du kennst sie wirklich nicht? Habe ich sie Dir nie vorgestellt? Ich glaube das werde ich als nächstes tun..sie ist einfach traumhaft."


    Verträumt lächelnd sah Tacitus zur Decke und fing auf einmal an zu summen...dann jedoch sah er wieder seine Schwägerin an.


    "Naja...was hast Du die letzte Zeit so aufregendes gemacht Amatia?"


    Und wieder regte sich in ihr das Gefühl, sie habe wieder einmal etwas vergessen, nämlich die Bekanntschaft mit Prudentia Drusilla.
    "Ich freu mich schon darauf, sie kennenzulernen. Ich bin überzeugt, sie ist eine bezaubernde Person." Nach dem Gesichtsausdruck von Tacitus mußte es wirklich so sein. Ach, es war doch immer wieder herzerfrischend, verliebte Männer zu sehen.


    "Was ist sonst so gemacht habe .... nichts wirklich Aufregendes ... obwohl...", ein Lächeln wie das eines kleinen Mädchens, das gerade eine Katze geschenkt bekomme hat, entstand auf Amatias Gesicht, "ein Grundstück gekauft. Für Cyprianus. In der Nähe von Capua.
    Ich ging sogar ganz flott. Einfach in der Kaiserlichen Administration, also ich hoffe es ist es auch wert."

    Sie gab einen grüblerischen Laut von sich.
    "Hm. Wenn ich das genau sagen könnte.
    Es ist auf jeden Fall ein paar Tage her. Jetzt merkt man nichts mehr davon. Naja, außer wir haben uns schon so sehr daran gewöhnt und merken es gar nicht mehr. Was ich aber auch nicht wirklich glaube.


    Und ich könnt mir auch nicht vorstellen wie eine tote Katze da ins Wasser kommen sollte. Aber ob eine vermisst wird, kann ich dir wirklich nicht sagen. Wir hier im Haus haben keine, aber in der Nachbarschaft streunen öfters welche herum. Ich glaube nicht es würde irgendwem auffallen wenn es eine weniger gibt."

    "Ich hoffe doch ich kann es. Wollen wir gleich zur Leitung?", fragte sie und überlegte einen Moment.
    "Kann es sein, daß sich schon andere in der Gegend über einen komischen Geruch beschwert haben? Es ist jetzt eh wieder ein paar Tage her, aber es hat vor kurzem ein paar Tage lang ein eigenartiger Geruch gegeben ... wie kann ich das beschreiben ... wie tote Katze?"
    Währenddessen ging sie schon mit ihm durchs Haus zum gewünschten Ort der Inspektion.

    Der Haussklave hatte dem Aquarius den Weg zum Atrium gezeigt und war kurz verschwunden, um Amatia über den Besuch Bescheid zu geben, kam dann wenige Zeit später wieder und stellte sich unnütz in die Ecke.


    Kurz darauf betrat Valeria Amatia, die sich während der Abwesenheit der restlichen Familie um das Haus kümmerte, in den Raum.
    "Salve! Du bist der Aquarius?", begrüßte sie den Beamten.

    Sie beschlich das Gefühl aufsteigender Schamesröte in ihrem Gesicht und war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie vielleicht doch schon von dieser Verlobung gehört hatte. Zumindest den Namen hatte sie bereits gehört. Sie beschloß jedenfalls so zu tun, als wäre es ihr nur gerade entfallen gewesen.


    "Achja! Und der Consul, ich habe davon gehört. Traurig."
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens sprach sie weiter.
    "Ich glaube ich habe Drusilla bisher noch nicht kennengelernt. Wohnt sie denn in Rom? Ich glaube der Consul stammte ja aus Germanien. Aber ich hoffe es gibt bald Gelegenheit dazu."