Beiträge von Valeria Amatia

    "Tu das. Ach, hoffentlich spielt das Wetter mit. Ein kleines Opfer an Iuppiter könnte vielleicht nicht schaden. "
    Sie drückte Appius einen Kuss auf die Stirn und packte wieder ihren Korb.
    "Dann bin ich wieder weg. Bis später."

    Mit einer Einladung in der Hand, in schönster Schrift geschrieben, für die Familie stand Amatia im Innenhof der Casa Valeria. Visionen wie ihre Hochzeit ablaufen könnten, tauchten in ihrem Kopf auf. Weiße Blumen, lila Blumen, ihr roter Schleicher ... herrlich.
    Jetzt mußte sie nur noch die Familie darauf vorbereiten was sie erwartete.

    Zwar hatte Medeia davon gesprochen, nun oft in Mantua zu sein, trotzdem gab Amatia die Einladung in Rom ab mit der Bitte, sie an Medeia weiterzuleiten.




    Für
    Artoria Medeia





    Einladung

    Wir freuen uns, unsere Verlobung
    bekanntzugeben und möchten dich zu
    unseren Hochzeitsfeierlichkeiten
    ANTE DIEM XI KAL MAI DCCCLVII A.U.C.
    (21.4.2007/104 n.Chr.)
    einladen.


    Der Hochzeitszug wird an der Casa Valeria beginnen und anschließend zur Casa Terentia führen.


    Wir würden uns freuen, diese Ereignis gemeinsam mit euch feiern zu können. Gerne kannst du in Begleitung kommen.



    Appius Terentius Cyprianus
    et
    Valeria Amatia


    Sie nahm die Vase wieder hoch, überlegte einen Moment, stellte sie auf die andere Ecke des Tisches und machte ein zufriedenes Gesicht.
    "Gut. Dann werd ich was schönes aussuchen. Keine Angst, ich werd dich nicht in Unkosten stürzen.
    Aber es wäre gut zu wissen, wieviel Personen es bei deiner Familie sind. "

    "Eine angenehme kleine Feier also, wunderbar. Ich glaub nicht. Ist dein Patron verheiratet, wird er jemanden mitbringen?
    Und hast du dich schon andere Dinge gekümmert? Das Opfer machst du? Soll ich das Vieh dazu besorgen? Und wie sieht es mit dem Essen und so aus? Soll ich mich darum kümmern oder hast du einen Sklaven deines Vertrauens. "
    Sie hatte zwar volles Vertrauen in Appius, aber war doch der Meinung, daß er selbst für solche Dinge nicht zu brauchen war.

    Was konnte sie anderes, als Appius zuzustimmen. "Danke und einen schönen Tag noch." Sie versuchte es ehrlich klingen zu lassen, doch schwang wohl auch ein kleiner Unterton von Mitleid mit, besonders erhebend konnte es in einem kleinen dunklen Officium nicht sein.
    Dann verließen sie das Officium.

    Mit einem Strauß Blumen in der Hand stürmte Amatia in das Atrium, wo Cyprianus nachdenklich über anscheinend wichtigen Dokumenten saß, grüßte kurz, blickte sich um und verschwand wieder.


    Wenig später tauchte sie aber schon wieder auf, diesmal die Blumen in eine Vase gesteckt, die sie auf den Tisch an dem Appius gerade saß hinstellte.


    "So, sieht doch gleich viel freundlicher hier aus.


    Was machst du denn?", fragte sie neugierig, blickte dabei auch gleich selbst auf die Liste und war schon im Bilde. "Ah, sehr gut, die Gästeliste? Wieviele Gäste hast du denn schon? Von meiner Seite sind es gar nicht so viel. Die liebe Familie, Freunde aus der Arbeit (sagen wir mal NPC, bin dort ja ganz allein). Und Medeia möchte ich auch unbedingt einladen. Ich werd denen gleich die Einladung vorbeibringen. Hast du meinen Vorschlag dafür gesehen? Was hältst du davon? Kann man das so machen?"

    Amatia selbst wunderte sich schon früh Morgens nach dem Aufstehen, weshalb die Angestellten so aufgewühlt waren und erst dann kam ihr in den Sinn, welcher Tag es war.


    Normalerweise hielten sich die Cubicularii nicht oder wenig in den Regierungsteil des Palastes auf, doch zum Geburtstag des Kaisers war alles ein wenig anders. Es wurden mehr Gäste erwartet als die üblichen Audienzen. Zwar konnte sich der Kaiser für die meisten nur wenig Zeit nehmen, doch ab und zu mußte auch etwas zu Trinken und Essen bereitstehen oder Geschenke weggeräumt werden und nicht alles wurde den Sklaven überlassen.


    Letztes Jahr noch gab der Kaiser zu seinem Geburtstag ein Bankett, mit unzähligen Gästen, was zwar mehr Arbeit für alle im Palast bedeutete, aber dennoch auch immer einiges an Spaß und viel gutes Essen brachte. Wenn sie so darüber nachdachte, mußte das sogar schon zwei Jahre her sein. Im letzten Jahr verging der Geburtstag relativ unspektakulär, ohne offizielle Feier.
    Nur am Abend gab es ein etwas ausladenderes Essen als üblich.


    Gerüchteweise sollte sogar das dieses Jahr nicht mehr so sein, denn die Kaiserin soll Anweisung an die Küche gegeben haben, alles Fetttriefende wegzulassen, da es dem Kaiser nicht bekomme. Manche glaubten tatsächlich daran, daß sich die Augusta um die Gesundheit des Kaisers Sorgen machten. Andere meinten, es sei einfache Bosheit von ihr, ihm diese Freuden zu verwehren. Das jedoch konnten nur Menschen sein, die die Augusta nicht persönlich kannten, denn sie war eine äußerst liebenswerte Person.
    Mit einem innerlichen Schulterzucken, hakte Amatia diese Gedanken ab und begab sich wieder an ihre Arbeit.

    Nachdem Appius das Geschriebene schon sorgfältig kontrolliert hate, warf sie nur noch einen flüchtigen Blick darauf, immerhin vertraute sie voll auf alles was er tat, und machte dann auch ihr Zeichen darunter.
    Es war doch ein aufregendes Ereignis für sie, sie spürte wieder ihre Wangen erröten und mit einem innerlichen Lächeln gab sie die Tabula an den Scriba zurück.
    "Und das war es jetzt? Oder wollt ihr den Termin für die Hochzeit auch gleich wissen?"

    Es hätte eigentlich doch im Kalender stehen müssen, genauso wie die anderen großen Feste, wenn der Kaiser Geburtstag hat. (oder so ein kleines Pop-up wär auch ganz praktisch bei solchen wichtigen Ereignissen)
    Nunja, da merkt es eine kleine Cubicularia erst, wenn der Kaiser selbst draufhinweist.


    Die Glückwünsche werden hoffentlich trotzdem gerne angenommen, also


    Alles Gute zum Geburtstag, Chef



    Und wenn ich schon dabei bin, gleich der öffentliche Hinweis, daß auch unser lieber Markus / Livianus wieder älter geworden ist :)
    Auch dir ....

    Mit einem Blick zu ihrem Zukünftigen, der ungewollt etwas streng wurde bei der Frage nach dem umentscheiden, antwortete wieder Amatia dem Scriba. Fast wollte sie ihrer alten Gewohnheit verfallen und lang und breit über die Verlobung zu erzählen, aber sie schaffte es dann doch, sich nur auf das Wesentliche zu beschränken: "Es gab keine Feier. Das heutige Datum ist gut."

    "Neinnein", antwortete Amatia ohne zu Zögern gleich auf die Frage nach einer Hochzeitsanzeige. "Das wär doch übertrieben finde ich. Die Leute die es wissen sollen, werden es auch so erfahren, und der Rest ist unwichtig." Obwohl es doch Eindruck machen würde, überlegte sie weiter, aber verwarf den Gedanken auch gleich schon wieder.
    "Ihr habt also zwielichtige Autoren in euren Reihen?", fragte sie weiter interessiert und hoffte darauf, die Namen zu erfahren, aber Medeia war keine, die besonders viel tratschte, und deshalb bohrte Amatia einfach nach. "Kenne ich die vielleicht sogar?" Wenn sie Glück hatte, würde sie etwas mehr erfahren, wenn nicht, wäre es auch nicht schlimm.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Noch immer etwas verdattert über die plötzliche Initiativnahme seiner "Frau" stand nun auch Appius in der Regia. Scheinbar war jetzt schon klar wer in der Ehe das sagen haben würde :D


    Nachdem sie nun die Hauptarbeit getan hatte, trat sie einen halben Schritt zurück und ihr zukünftiger stand nun näher an der Tür, denn natürlich gehörte es sich, daß er als erster eintrat.

    Dank dem Wegweiser beim Eingang der Regia, eine Erfindung für die den Göttern wirklich gedankt werde muß, standen Amatia und Cyprianus vor der Tür zur Eheregistratur und sie wartete gar nicht darauf, bis er anklopfte, sondern tat es gleich selbst.

    "Achso." Sie senkte nachdenklich den Kopf und sagte dann leise: "Ich dachte wir sind schon verlobt." Sie spürte sogar, wie ihre Wangen plötzlich leicht hitzten, es war ihr doch peinlich. Bei der Verlobung hatte sie mit nichts offiziellem gerechnet. Na gut, die Familien sollte schon etwas davon erfahren. Hm, vielleicht hatte er doch recht.
    "Wenn du wegen dem Auguren meinst ... dann ... laß mich überlegen."
    Sie schwenkte ihren Blick auf die Zimmerdecke mit der Hoffnung auf bessere Konzentration dadurch, nahm dann die Finger ihrer Hände her und begann leise zu zählen.
    "Ende des April wäre es vielleicht am besten. Davor sind immer wieder kleine Feiertage. Auch wenn sie nicht alle wichtig sind, wär es vielleicht doch besser, sich nicht mit denen zu überschneiden."

    "Er weiß noch nicht, wie es mit ihm weitergeht. Du weißt, der Convent der Vertrauten des Kaisers sind da doch sehr entscheidend. Mal sehen, was das ergibt. Und nach dem werden wir uns richten.
    Eine wirklich hübsche Tunica trägst du!"
    , warf sie auch noch ein.
    Und während sie Becher und etwas zu trinken auf den kleinen Tisch zwischen ihnen stellte und einschenkte, plapperte sie weiter.
    "Und davon hängt eben auch ab, ob ich auch hier bleibe. Ich muß schon zugeben, es würde mir fehlen, wenn ich ganz von hier weg müßte. Aber so wie jetzt, wird es natürlich nicht weitergehen. "
    Sie holte einmal tief Luft und sah dann wieder lächelnd zu Medeia.
    "Was machst du denn eigentlich? Ich habe gehört du engagierst dich für die Acta?"

    "So gefällst du mir." Wie einfach er das wieder beiseiteschob, imponierte ihr wirklich. Stolz streichelte sie ihm über die Schulter und nahm dann Platz auf einem Stuhl etwas abseits von ihm.
    "Das beim Cultus Deorum? Ich dachte wir machen das wenn wir gleich auch die Hochzeit bekannt geben. Wieviele Menschen wirst du denn einladen dazu? Wenns nach mir geht, wird es nur eine kleine feine Feier. Und wann machen wir es denn? Weißt du denn jetzt ob du in Rom bleibst? Sollten wir einen Auguren danach befragen? Was meinst du?"

    Er sprach in Wut, im Rausch, ein wenig auch sicher verursacht durch den Alkohol, der daneben stand. Die bösen Worte über den Kaiser, sie hätte ihm am liebsten widersprochen, denn ihre Meinung über den Kaiser war eine durchwegs gute, auch wenn sie ihn nicht so gut kannte, wie manche über eine Palastangestellte vielleicht meinen würden, aber gut genug um zu wissen, daß was Appius ihm gerade alles unterstellte, übertrieben war. Wenn auch sie das mit dem schwachen Kaiser und dem übermütigen aber faulen Senat schon von anderen Seiten auch hörte und etwas möchte dann doch vielleicht wahr daran sein?
    Jedenfalls hatte sie ihn noch nie so wütend gesehen, es machte ihr fast Angst und sie unterließ es, ihre tröstenden Hand auf seine Schulter zu legen, was sie sonst getan hätte. Sie versuchte ihm auf andere Art eine Stütze zu sein, die er gerade nötig hatte:
    "Faule verweichlichte Säcke. Diese alten blinden Herren, wie können sie nur? Wissen nicht was sie mit dir vor sich hatten. " Dramatisch schüttelte sie dabei ihren Kopf um die dazu passende Empörung auszudrücken.