Beiträge von Valeria Amatia

    Strahlend nickte sie Medeia nochmals zu, bevor sie antwortete.
    "Die Verlobung werden wir gar nicht feiern. Dafür dann erst die Hochzeit. Die wird im April sein. Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn du zu unserer Feier kommen könntest. Wann es genau ist, kann ich noch nicht sagen. Oder wirst du etwa wieder aus Rom fortreisen?"

    Sie trat also ein.
    "Hallo, mein Schatz!", sagte sie mit sanftem Ton und versuchte möglichst ruhig zu klingen. Diese Bemühungen ließ sie jedoch sein, je näher sie kam und den Wein roch.
    "Der Konvent ist vorbei?" Sie wußte es selbst, aber die Frage sollte eher eine Aufforderung an ihn sein, zu erzählen, was es Neues diesbezüglich gab, er würde es auch sicher so verstehen.

    Amatia hatte während des Convents im Palast immer wieder versucht, Neuigkeiten rauszuhören, aber irgendwie hatte ihr auch nach dem Ende keiner sagen können, ob man auch über ihren Appius etwas gesprochen hatte. Was nicht gerade ein gutes Zeichen war, denn ansonsten hätte zumindest irgendeiner davon gewusst. Sobald es ihr möglich war, machte sie sich also wieder auf den Weg zu ihm, versuchte sich schon tröstende Worte auszudenken, war ihr gar nicht so einfach fiel.
    In der Casa angekommen klopfte sie an sein Arbeitszimmer, wo er sich gerade aufhalten sollte, gar nicht sicher, ob er gerade überhaupt gestört werden wollte, aber einen Versuch war es wert.

    "Oh, im Palast läuft alles sehr gut. Nicht immer. Aber meistens zumindest. Manchmal ... ach das Übliche, gar nicht der Rede wert."


    Amüsiert beobachtete Amatia, wie Medeia den armen Sklaven zurechtwies. Sie war im Palast immer eine manchmal strenge, aber sehr gerechte und auch liebenswerte Vorgesetzte. Als Herrin blieb ihr scheinbar vor allem die Strenge.
    "Sieht fast so aus, als müßtest du den Sklaven hüten statt er dir zu Hilfe sein", meinte sie mit einem Schmunzeln, warf noch einen Blick auf ihn, und schloß dann die Tür.


    "Ja, ich war bei dir, man sagte du seist in Mantua?" Der Satz endete mit einem fragenden Ton, da sie sich in dem Moment nicht mehr ganz sicher war, ob es tatsächlich Mantua war. Oder doch etwas anderes mit M?
    "Ach, ich wollte dir nur nochmals danken und von Neuigkeiten berichten. Du hast mir doch damals Terentius Cyprianus vorgestellt, es ist schon länger her, zu irgendwelchen Spielen war es. Und jetzt ist es wirklich soweit. Wir werden uns verheiraten." Vor Aufregung haben die Augen Amatias wieder zu glänzen begonnen.

    "Mal abwarten, was aus dir wird. Vielleicht kriegst du ja einen Posten und du wirst sowieso nach Germanien geschickt? Kann doch alles sein." Dabei zuckte sie unwissend mit den Schultern.
    Die Vorstellung von Rom wegzugehen, gefiel ihr zwar lange Zeit überhaupt nicht, aber langsam hatte sie sich auch mit dieser Möglichkeit abgefunden.
    "Hab ich schon das mit dem Melden beim Cultus Deorum erwähnt? Das machen wir also dann wenn wir denen den Hochzeitstermin sagen können."
    Ach, wie gerne hätte sie sich jetzt wieder an ihn geschmissen um die ganze Nacht bei ihm zu bleiben, aber natürlich würde das nicht zu ihrem Anstand passen. Ungewollt kam ihr beim Gedanken wieder zu gehen ein "seufz" aus.

    "Schade. Ich hätte zu gern jemanden kennengelernt. Man sagt ja, man kennt einen Menschen erst dann, wenn man die Familie kennt."
    "Obwohl, na gut, wenn man meine Familie anschaut..." Dabei beschlich sie plötzlich der Gedanke, daß sie vielleicht auch selbst so wie ihre Brüder war. Wenn sie darüber nachdachte, stimmte das auch, was Cypri aber weniger gefallen würde, und deshalb versuchte sie es auch gleich wieder zu relativieren.
    "Eigentlich sind sie ja keine schlechten Menschen, überhaupt nicht. Sie schaun nur gut auf mich, ja, übertreiben dabei vielleicht ein ganz klein wenig, aber sonst kann man wirklich nix gegen sie sagen."

    Wenige Augenblicke nach dem Klopfen öffnete sich auch schon die Tür von innen. Die Ärgerfalten auf der Stirn Amatias über ihre Vorgesetzte und deren Launen, die etwa alle vier Wochen ausbrachen und die Untergebenen fast in die Verzweiflung trieben, verschwanden auch gleich, als sie das bekannte Gesicht vor der Tür sah.
    "Medeia!
    Wie geht es dir?"

    Sie warf einen kurzen Blick hinter sich um den Zustand des Zimmers zu begutachten, hielt ihn für herzeigbar, öffnete dann die Tür weiter und stieg zur Seite. Erst jetz viel ihr der Sklave an Medeias Seite auf. Ein wahres Zeichen dafür, dass sie jetzt eine wichtige Frau war.
    "Komm doch bitte herein! Wie schön dich zu sehen."
    Unsicher wartete sie darauf, ob auch der Sklave miteintreten würde.

    "Das hoff ich auch", meinte sie grinsend, aber durchaus ernst gemeint.
    Sie hatte noch überhaupt keine Lust ihn loszulassen und blieb weiter vor ihm stehen, mit ihren Armen um seinen Nacken gelegt, aber einen Blick auf ihren Ring. Mit schwärmerischem Ton sprach sie: "Die werden Augen machen."
    "Naja, sie werden es sicher nicht zugeben, aber der macht schon was her."


    Dann wurde ihr endlich die Stellung doch zu unbequem und sie ließ ihn wieder frei.
    "Sag mal, hast du eigentlich Familie hier in Rom?"
    Sie hatte das Gefühl, noch gar keinen Verwandten von ihm kennengelernt zu haben.

    ""Eigentlich nicht", sagte sie in einem ernsten Ton. Doch schnell bevor er vielleicht doch auf den Gedanken kommen könnte, ihr das wirklich zu glauben, sprach sie schon weiter. "Hör auf, er ist unglaublich hübsch."
    Sie hielt ihre Hand ausgestreckt vor sich und betrachtete sie.
    "Und paßt so gut zu mir", grinste sie.


    Sie nahm einen Becher Wein, der gekommen war, prostete Cypri zu und hauchte ihm zu: "Danke!"
    Noch bevor sie einen Schluck nahm, stellte sie den Becher aber wieder weg, ging auf ihn zu, schenkte ihm eine Umarmung, aus der er nicht leicht entkommen konnte, und hoffentlich auch gar nicht wollte, und einen Kuß, wie er zumindest von ihr bisher noch keinen bekommen hatte. Sogar der Ring war in dem Moment vergessen und sie hätte sich am liebsten mit ihm auf eine Liegegelegenheit geworfen.

    Mit großen strahlenden Augen nahm sie das Kästchen und öffnete es. Und darin lag dann tatsächlich, was sie gehofft hatte, nur noch viel schöner als sie es sich vorstellte. Der ganze Moment machte sie ganz aufgeregt, obwohl es nicht mehr großartig überraschend war und es doch auch wirklich schon an der Zeit war. Wie lange hatte sie schon darauf gewartet. Vor einigen Jahre zwar noch gehofft, es werde jemand anderer sein, aber jetzt konnte sie sich nichts Schöneres vorstellen.
    Sie steckte sich den Ring an und wollte was sagen, aber sie war tatsächlich sprachlos und brachte nur ein Kichern heraus, das wahrscheinlich sogar einigermaßen albern und mädchenhaft klang.

    Langsam entwickelte sich in ihr ein leichtes Gefühl der Abhängigkeit, der Mann hatte die Pflicht, sich um das Überleben zu kümmern und sie höchstens nur um das drumherum und sein Wohlergehen. Und es gefiel ihr.
    "Feier zur Verlobung? Hm." Sie dachte nach und spielte dabei an ihrer Nasenspitze.
    "Vielleicht drauf verzichten und eine umso schönere Hochzeitsfeier?
    Ui, meinst du werd ich dann meinen Bruder um Hilfe bei einem Opfer anhaun können? Hm. "
    Schließlich hat er sicher auch was davon, wenn die beiden den Schutz der Götter hatten und sie nicht bald wieder am Boden zerstört und von allen Göttern verlassen ins Haus der Familie zurückkehrt.
    "Ich denk das würd er schon tun für uns."

    "Neinnein," antwortete sie rasch. "Wie und was du willst."
    Sie selbst wußte ja auch nicht, wie es am besten wäre, und eine pflegeleichte Frau, die ihm nicht überall dreinredet, würde ihm vielleicht auch gar nicht schlecht gefallen.
    "Und wenn du kein Tribunat bekommst?"

    "Ach, nein danke, nicht nötig." Auch wenn sie durchaus langsam leichten Hunger verspürte.
    "Gut siehst du aus :)
    Ich hab mich jetz ein wenig erkundigt wie das ganze mit Hochzeiten und Verlobung und so abläuft.
    Also..."

    Sie setzte sich hin, bevor sie anfing zu erzählen.
    "Im März sollten wir sowieso keine Hochzeit feiern, also frühestens im April, und bis dahin haben wir noch Zeit.
    Beim Cultus Deorum muss man irgendwann, so wie ich das verstanden hab am besten zwischen vor der Hochzeit, angeben wann man sich verlobt und verheiratet hat. Wobei ich noch immer nicht ganz weiß wozu die das eigentlich so genau wissen müssen, aber bitte, wenn es ihnen Freude macht."

    Dann holte sie Luft um nachzudenken, was es noch zu sagen gab.

    "Grüße dich!" Und gleich drückte sie ihm während einer Umarmung einen Kuß auf die Lippen.
    "Ich stör doch nicht?"
    Sie schaute hinter Cypri ins Haus hinein, aber schon alleine aus der Tatsache, daß er selbst öffnete, rechnete sie damit, keinen Besuch im Haus zu sehen.

    Nach einigen Tagen, in denen sie einige Gespräche mit Bekannten geführt hatte und sich informiert hat, fand sich Amatia wieder in der Casa Terentia ein, um "ihren Cypri" zu sehen. Mit großen freudestrahlenden Augen wartete sie nur darauf, ihn wiederzusehen.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Krysia hob den Blick und sah in den Himmel hinein, beobachtete einige Vögel und zuckte mit der Schulter. „Oh es kann sein, dass sie bald zurück ist oder vielleicht auch nie!“ gab sie mit einem kühlen Lächeln von sich. „Aber wo kann sie Dich finden? Wenn Medeia zurück ist, wird sie Dich mit Sicherheit gleich aufsuchen wollen!“ Krysia sah Amatia fragend an, wenn sie auch nicht erfreut schien, als Nachrichtendame fungieren zu müssen.


    "Am ehesten wird sie mich im Palast finden, sie wird sich dort sicher noch zurechtfinden.
    Valeria Amatia"
    , wiederholte sie nochmals, falls die Bedienerin es schon vergessen haben sollte.
    "Das wär ganz nett.
    Dann wünsch ich noch einen schönen Tag."

    Noch einmal griff sie zum Fellknäuel das noch immer herumscharwenzelte und ging dann.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Ein wenig neugierig musterte die Griechin die Besucherin vor der Porta des Domus Artorium. Der schnurrenden Katze, die sich gegen Amatias Bein schmiegte und um weitere Streicheleinheiten bettelte, ignorierte Krysia völlig. „Das tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen. Aber Artoria Medeia ist zurzeit in Mantua.“ Ob es der Griechin wirklich leid tat oder eher eine höfliche Floskel war, war nicht so leicht zu erkennen. Ein kühles Lächeln umspielte ihre Lippen. „Es ist jedoch möglich, sie über den Schriftverkehr zu erreichen, wenn es wichtig sein sollte. Soll ich ihr vielleicht etwas übermitteln…Wie war noch mal Dein Name?“


    Amatia genoss das sangte Streicheln der Katze um ihr Bein, aber unterließ es aus Gründen der Unhöflichkeit, während dem Gespräch hinunterzugreifen.
    "Das ist aber schade. Ich hätte gern mit ihr selbst gesprochen. Wann wird sie wieder in Rom sein?"

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Und dann müssen wir uns ja auch noch anmelden, also die Verlobung meine ich."


    "Müssen wir das?"
    Schon wieder kam dieser Schauer und das Gefühl, vielleicht ein wenig überfordert zu werden, da ihr jegliche Ahnung über die Notwendigkeiten bei einer Verlobung fehlten.