Beiträge von Valeria Amatia

    Nach langer Zeit, die Amatia irgendwie doch gar nicht so lang vorgekommen war, stattete sie der Casa wieder einen Besuch ab.
    Den Korb voll guter Sachen, mit denen sie Vic und sich etwas unvergesslich schmackhaftes zaubern wollte. Die zwei Alten werden natürlich auch etwas davon abkriegen, man darf es sich ja nicht mit denen verscherzen. Wer weiß ob sie nicht irgendwann irgendwo ein schönes Erbe hinterlassen werden.


    Wieder mal war es ruhig. Die Hunderl begrüßten sie nur missmutig, strichen einmal um ihre Beine und schlichen sich dann wieder in irgendeine Ecke.
    Irgendetwas war heute anders hier. Es lag etwas in der Luft, sie konnte es fast förmlich riechen. Aber was?

    Sie lächelte verlegen, natürlich stimmt das "nie" nicht, aber höflichkeitshalber war es der Vorgesetzten gegenüber doch angebracht. Und im gleichen Moment überlegte sie, ob sie es doch bereuhen sollte, den Posten als Praeposita abzuschlagen. Eine Reise nach Hispania neben dem Kaiser, nicht schlecht.
    Aber egal, es war zu spät.


    Und dann erschrak sie leicht. Jetzt wo Medeia es sagte.
    "Die Ausgangssperre! "
    In den letzten Wochen hat sie sich schon so sehr an das Leben nur hier im Palast gewöhnt, besonders in den letzten Tagen, wo denen es hier ohne Kaiser und Vorgesetzte wirklich gemütlich war, dass sie fast vergessen hatte, draußen noch ein anderes Leben zu haben. Sie hatte im Hinterkopf von der Aufhebung gehört zu haben.
    "Hm, ja, ich weiß davon. "
    Sie versuchte ein dankbares Lächeln aufzusetzen.
    "Ich danke dir für deinen Einsatz für uns. Wer weiß wie lang uns diese Prätorianer sonst noch hier eingesperrt hätten.


    Gibt es sonst etwas Neues oder Besonderes zu tun?"

    "Nein, du störst doch nie.


    Ja, Ich habe den Kaiser schon wieder durch die Flure hetzten gesehen.
    Während ihr in Hispania ward, nein. Da war nichts los. Nichts was es wert wäre darüber zu berichten.


    Wie war eure Reise?"

    Eine unruhige Nacht lag hinter Amatia. Die wildesten Träume haben ihr einen erholsamen Schlaf unmöglich gemacht. Wirres Zeugs von lauter Musik und tödlichen Säulen.
    Und entsprechend lange hatte es gedauert, bis sie endlich das Klopfen als nicht zum Schlaf gehörig registierte.


    "Ja?
    Äh, nein! Einen Moment bitte."


    Nach hektischem aus dem Bett Flüchten und dem erfolglosen Versuch durch ein paar durchblutungsfördernde Schläge auf die Wangen möglichst munter auszusehen, öffnete sie die Tür.


    "Guten Morgen!"

    Diese Reisen. Immer waren die Vorbereitungen so stressig.
    Aber die darauffolgenden Tage oder Wochen in Ruhe waren es doch wert.
    Auch wenn die Verantwortung für alles auf einen selbst übergegangen sind.


    Der Kaiser und alle anderen waren abgereist und eine beruhigende Stille lag im Palast, fast als könnte man jeden Windhauch hören. Die beste Möglichkeit um sich Dingen zu widmen, für die man in den letzten Tagen keine Zeit fand.

    Verschüchtern dankt sie Medeia dafür, nicht noch weiter nachzufragen und begiebt sich mit ihr wieder auf den Rundgang.
    "Vielleicht fallen mir beim gehen noch wichtige Dinge ein die du wissen solltest."

    Nach dem gemeinsamen Essen geht die Inspektion noch kurz weiter.
    Beim Gang durch den Garten zeigt Amatia auf einen kleinen Schuppen im hinteren Eck, gut versteckt durch eine große Weide.
    "Dort hinten ist das Heiligtum des Gärtners. Also sein ganzes Werkzeug.
    Wunder dich aber nicht, falls mal eigenartige quietschende Geräusche von dieser Richtung kommen.
    Er hat nämlich so eine kleine Affäre mit einer Küchenhilfe. Sentia. So eine kleine schmale mit langen ganz schwarzen Haaren. Und dann kommt es ab und zu besonders nach der Dämmerung wenn sich von den Herrschaften keiner mehr draußen aufhält zu ... naja, du weißt schon."

    Alle Gesichtszüge sind Amatia entglitten, als Medeia sie so böse ansah. Und auch wenn sie es nicht ernst gemeint hat, der Schreck steckt ihr jetzt doch noch immer in den Gliedern und sie versucht zu beschwichtigen.


    "Ja, natürlich. An erster Stelle steht die Arbeit hier. Und es kommt auch wirklich selten vor. "


    Die Nervosität legt sich dann mit der persönlichen Frage von Medeia doch langsam. Sie scheint doch ein ganz netter Mensch zu sein.
    Die Frage bringt sie zum schmunzeln.


    "Es gibt schon ganz nette Männer dort."
    Besonders der eine ist doch ganz süß.
    "Aber ... naja, lassen wir das." :)

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Sie leht sich zurück. "Soso...den Männern in der Verwaltung? Und was tust Du genau für sie?"


    Sie hätte es doch anders, professioneller formulieren sollen. Jetzt war sie nicht sicher, ob Medeia ihr deswegen gerade einen Vorwurf macht oder sich doch darüber amüsiert.


    "Also nichts Besonderes.
    Kleine Gefälligkeiten, Botengänge wenn ich ohnehin Zeit habe und auch in die selbe Richtung muss, ab und zu auch Informationen. Oder mit kleinen Handgriffen die Officien gemütlicher gestalten."


    Sie dachte an den Blumenstock, den sie Lucidus geschenkt hatte und der jetzt einsam in einer Ecke stand. Aber schon kam ihr jemand in den Sinn, an den sie ihn weitergeben konnte. Gleich am nächsten Tag.


    Sie wollte auch noch hinzufügen "Ihnen mit Kleinigkeiten den Tag verschönern", aber ließ es dann doch sein.


    "Die freuen sich darüber und für mich war es ab und zu eine angenehme Abwechslung wenn hier nicht viel zu tun war."


    Erwartungsvoll blickte sie Medeia an und erhoffte ihre Zustimmung. :)

    "Lass mich überlegen ... es war Frühsommer als ich hier begann, es sind also ein paar Monate. Ich denke seit Iunius.


    Hast du noch Fragen?
    Oder vielleicht auch gleich Aufträge?


    Achja, ich habe auch ab und zu ein wenig auf die armen Männer in der Administratio geschaut und ihnen manchmal bei Kleinigkeiten geholfen, wenn bei uns nicht viel zu tun war. Margarita hatte nichts dagegen "
    ... ob sie davon überhaupt wusste?? Egal....
    "Ich hoffe, dich stört es genausowenig?"

    Sie zuckt unwissend mit den Schultern.


    "Ich nehme an, sie hat mit jemanden darüber gesprochen. Vielleicht wurde sogar schon alles aufgeklärt.
    Wie gesagt, ich weiß es zwar nicht, aber es verschwinden keine Lampen mehr."


    Sie suchte in ihren Gedanken noch nach anderen Dingen, die sie erzählen konnte, wo man schon so nett beieinander sitzt und tratscht.

    "Die Augusta war angelbich schwer krank, das war noch bevor ich hier mit meiner Arbeit begann. Aber ich glaube, sie hat sich noch immer nicht richtig davon erholt und hat immer wieder kleine Rückfälle. Deswegen hält sie sich mit öffentlichen Auftritten zurück.
    Die Frau des Caesars, das ist eine ganz nette. Und der kleine Publius sowieso. Ein süßer kleiner Kerl."


    Beim Gedanken an den Kleinen musste sie leise lachen. Aber konzentrierte sich dann gleich wieder auf diese eigenartigen Vorfälle.


    "Achja, das wollte ich erzählen.
    Also. Es war vor zwei Wochen oder so. Wie gesagt wurden wir alle zur Palastwache zitiert und dort vernommen, wo wir in den letzten Tagen waren, mit wem wir sprachen und solche eigenartigen Dinge. Keiner wollte aber genau sagen, was denn passiert ist.
    Angeblich war hier im Palast etwas passiert, ich weiß nicht genau was. Es wuirde von einem Einbrecher gemunkelt. Die Prätorianer waren wahrscheinlich wieder unfähig.
    Auf jeden Fall wollten sie das ganze vertuschen, aber schon kurz darauf verbreitete sich das Gerücht auch außerhalb vom Palast.
    Und wer wurde beschuldigt? Natürlich wir arme Cubicularii. Als ob wir die größten Tratschweiber wären. Dabei weiß ein jeder, dass wir uns zu Stillschweigen über alles was hier vorgeht verpflichtet haben und uns dann auch daran halten.
    Sicher war es einer von den Prätorianern selber, der im Suff was ausgeplappert hat. Ganz sicher."


    Sie setzte sich gerade hin, atmete einmal tief durch, um sich wieder abzuregen über diese Geschichte und nahm einen Schluck bevor sie weitererzählte.



    "Also das mit dem Gerücht außerhalb vom Palast war der offizielle Grund.
    Aber..."

    Sie setzte einen verschwörerischen Blick auf.


    "Davor gingen auch andere eigenartige Dinge vor sich.
    Ich sage nur Öllampen!!"

    Sie ließ den Satz einige Sekunden lang wirken.
    "Margarita fiel es auf. Es waren immer wieder Öllampen verschwunden. Sie hat dann alle Lampen beschriftet. Das wird dir sicher noch auffallen. Also du weißt jetzt wieso.
    Sie hat also selbst nachgeforscht, wer oder was dahintersteckt. Ich weiß nicht, was sie getan hat oder ob der Täter gefunden wurde. Aber seit ein paar Wochen ist keine einzige mehr abhanden gekommen. Also das Problem scheint beseitigt.


    Ja, ich glaube das war das wichtigste was du wissen solltest."

    "Das mit deinem Mann tut mir wirklich leid!"
    Mehr fiel ihr dazu nicht ein und sie griff wieder zum Essen.


    "Und eine Stadt voller netter, attraktiver Männer bringt einem leider wenig, wenn man den Palast nicht wirklich verlassen darf. Du wirst sicher davon wissen. Vor einiger Zeit gab es einen eigenartigen Vorfall hier im Palast, alle Angestellten wurden sogar von der Palastwache vernommen und daraufhin bekamen wir quasi Ausgangssperre."
    Sie überlegte mit Blick auf das Essen, ob die Sperre überhaupt noch aufrecht ist. Eigentlich schien alles in den letzten Tagen wieder normal.
    "Es kann auch sein, dass die Sperre schon aufgehoben wurde, ich bin mir jetzt gerade gar nicht so sicher."
    Ihr Gesicht entspannte sich und sie malte sich aus, was sie alles machen wird bei ihrem nächsten Ausgang in die Stadt.


    "Hast du eigentlich schon jemanden von der Kaiserfamilie kennengelernt? Eine Angewohnheiten von denen scheint zu sein, sich wirklich gut zu verstecken. Man sieht sie nur selten in den Gängen, gerade der Kaiser selbst hetzt an manchen Tagen geschäftig herum.
    Dementsprechend pflegeleicht sind sie auch. Also ich kann dir nicht viel von ihnen erzählen."

    "Danke dir."
    Sie setzte sich daneben und griff ebenfalls zu. Merkte erst jetzt wie hungrig sie heute schon geworden war.


    "Ich stamme direkt der Gens Valeria ab. Ich bin noch nicht verheiratet.
    Noch nicht einmal vergeben."
    Den traurigen Unterton beim letzten Satz konnte sie nicht vermeiden.
    "Darf ich dich das gleiche fragen? Also ob du verheiratet bist?"

    Nachdem Amatia ihre neue Vorgesetzte einige Zeit auf dem Inspektionsgang durch den Palast begleitet hat, begleitet sie Medeia in deren Zimmer für die Einladung etwas zu essen.


    "Möchtest du danach auch noch anderes von mir gezeigt bekommen? Die Abstellräume sind denke ich einfach zu finden, eben vor den Waschräumen. Die Privatgemächer der kaiserlichen Familie kennst du schon?"

    Bei der Anspielung auf eine Tyrannin, wurde Amatia skeptisch, versuchte aber ein sympathisches Lächeln aufzusetzen. Irgendwie schien die Frau schon herrisch sein zu können, aber es wird sich noch zeigen.


    "Die Einladung zm Essen nehme ich gern an."
    Sie schwenkte zu einen Flüsterton um. "Es gibt nämlich tatsächlich etwas, das ich dir erzählen möchte."


    Drehte sich um und überlegte wegen der Waschräume.
    "Also weiter. Die Waschräume. Sind nicht eingezeichnet? Komisch.
    Den Gang links zurück, dort kommen zuerst einige Abstellkammern und dann am Schluss die Waschräume."


    Sim-Off:

    und ich geh jetzt ins wochenende. bis montag :)

    "Hm, naja, der tägliche Aufgabenplan waren schon auch Routinearbeiten. Etwa einmal in der Woche die Vorhänge in den Schlafgemächern zum Waschen bringen, sich laufend um die Garderobe der Herrschaften kümmern und alles sauberhalten."


    Sie war doch verwundert, als sie hörte Medeia wusste von dem Angebot ihres Postens an Amatia. Das wird ihr sicher auch gleich Respekt bei ihrer Vorgesetzen einbringen.
    "Ich bin mir dessen bewusst, dass viele an meiner Stelle einen höheren Posten sofort angenommen hätten, vor allem auch wegen der besseren Bezahlung.
    Aber ich mache meine Arbeit gern und möchte mich auch gar nicht mit den organisatorischen Dingen befassen, die dann auf mich zugekommen wären.
    Und vor allem da wir doch jetzt schnell durch dich Ersatz gefunden haben, denke ich war meine Entscheidung sicher richtig."

    Der Weg führte sie also in Richtung Küche.
    "Meine genauen Aufgaben, das ist eine gute Frage."
    Und sie musste tatsächlich darüber nachdenken.
    "Was gerade so anfällt, und zwischendurch das übliche.
    Meistens kam Margarita mit den Aufgaben zu uns, sie war sehr fleissig und organisiert."


    Bei der Küche blieben sie stehen.
    "Also die Küche. Eigentlich haben wir dort drinnen nicht viel zu tun. Der Koch lässt sich nicht gerne bei seiner Arbeit reinreden und er hat seine eigenen Gehilfen. Daher können wir zwar ruhig in die Küche hineingehen, aber es wird nichts wichtiges für uns dort geben.
    Gleich zu den Waschräumen?"