Beiträge von Valeria Amatia

    Eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust darauf, aber sie allein herumirren lassen, wäre hätte für den Anfang keinen guten Eindruck gemacht. So machte sie sich gar keine Gedanken über irgendwelche Ausreden.


    "Gern begleite ich dich.
    Ahm, jetzt gleich?"

    "Salve, Artoria Medeia!"
    Sie war bemüht den Namen langsam richtig auszusprechen, ein kleiner Zungenbrecher.


    "Es freut mich wieder eine Praeposita über uns zu wissen.
    Ranghöchste Cubicularia ist nicht ganz richtig, die Cubicularii sind alle gleichrangig. Ich bin denke ich aber am längsten dabei.
    Hast du dir schon einen Überblick über alles verschafft oder hast du Fragen?"

    Fast wäre ihr das Stück Wachs aus den Händen gefallen, als es klopfte und sie aus ihren Tagträumen gerissen wurde. Es war das einzige Andenken an ihren geliebten Lucidus, das sie noch hatte. Entwendet von seinem Schreibtisch, bevor alles weggeräumt wurde. Und noch immer brachte es ihr schöne Erinnerungen an ihn, wenn sie es in Händen hielt. Seufzend legte sie es wieder in die Lade und widmete sich dem Anklopfer.


    "Ja?"

    Noch immer keine neue Vorgesetze, die sich um alles kümmern sollte. Ein jeder der Cubicularii tat was ihm so einfiel, kurz gesagt, es herrschte ein kleines Chaos. Keiner hatte einen Überblick und ein jeder hoffte wahrscheinlich insgeheim, dass sich jemand anderer um die ungeliebten Aufgaben kümmert und keiner der Kaiserfamilie zu ihm kommt um sich darüber zu beschweren.
    Ohne Zweifel, es ist Zeit höchste Zeit für die Neue.

    Sie musste beim Gedanken der Bewertung über den ersten netten Eindruck grinsen, wie oft trügt dieser doch.


    "Noch nie gehört. Ich nehme an es war die Dame, die vorhin hier war.
    Wenn sie genommen wird, nehme ich an sie wird sie sich bei uns Cubicularii schon vorstellen.


    Gut, das war alles, weshalb ich gekommen bin.
    Der nächste wartet draußen schon, ich werde dich also nicht länger aufhalten."

    Sie stand auf und ging nach kurzem Gruß schon wieder.

    Sie winkt dankend ab.


    "Wenn diese Bewerberin fähig ist, dann soll sie den Posten bekommen.
    Wenn sie gut mit uns umgeht und von ihrer Arbeit etwas versteht, werden wir sie gerne akzeptieren auch wenn sie neu im Palast ist."

    Sie nahm Platz, und beruhigt sich mit einem tiefen Atemzug.


    "Das bin ich, ja.
    Und von einem Tag auf den anderen haben wir sie nicht mehr gesehen. Sie hat keinen von uns informiert.
    Sie hat also gekündigt.
    Ich hatte es mir gedacht, aber trotzdem bin ich jetzt überrascht.
    Schade. Wirklich schade."


    Sie wollte gerade nach der Nachfolgerin fragen, als sie den Brief zugeschoben bekam und ihn las.


    "Wirklich eigenartig, verschwindet lautlos.
    Aber ich als Nachfolge, nein, es gefällt mir als Cubicularia.
    Es gibt doch sicherlich jemand Geeigneteren. Oder?"

    Das Wort 'Schleimer' ging ihr durch den Kopf, als dieser Mann sich ausschweifend entschuldigte, aber trotzdem gefiel es irgendwie und sie konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
    "Ist schon gut."


    Und dann endlich wurde ihre Verlegenheit durch den Aufruf von innen gestört und sie war dran.


    "Salve!
    Du weißt wer ich bin und vielleicht weißt du sogar weshalb ich komme.
    Egal, ich sage es gleich: Wo ist Margarita? Ist sie gegangen?"

    Zitat

    Original von Lucius Didius Crassus
    Ich folgte der Berschreibung der Wache und klopfte an die Tür...


    Sie beobachtete ihn mit einem Seitenblick, er sollte es ja nicht wagen, sich vorzudrängen.
    "Hinten anstellen!"

    In der Stille der Gänge drangen Wörter die klangen wie 'Cubicularius' von drinnen zu ihr und sie begann ungewollt ungeduldig mit dem Fuß zu klopfen.
    Dass ihnen wirklich keiner Bescheid gesagt hätte, wenn Margarita gegangen ist, wäre doch hoffentlich eine Frechheit die sie sich nicht geleistet hätten.

    Den ganzen Tag wieder nichts gesehen oder gehört von Margarita, und auch wieder nicht in ihrem Zimmer zu finden. Man machte sich doch schon Sorgen ob ihr vielleicht etwas zugestoßen ist, irgendwer in diesem Haus musste doch etwas wissen. Also auf zum Magister Officiorum.

    Es waren schon einige Tage vergangen seit der Standpauke durch Margarita, die Stimmung unter den Cubicularii war wieder entspannter und Amatia wurde vorausgeschickt, um bei Margarita nachzufragen, ob diese strikte Weisung, es war fast ein Hausarrest, noch immer gilt.
    Sie klopfte bei ihrem Zimmer, doch es war versperrt und niemand meldete sich.
    Ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen drehte sie sich um und ging wieder. Sie wird etwas später wieder auf die Suche nach Margarita gehen.

    Diese ganze Heimlichtuerei nervte schon. Keiner sagte einem was denn überhaupt passiert ist.
    Und dann war es sicher einer von diesen Prätorianern, der im Suff in der Taverne irgendwas ausgeplaudert hat.
    Aber nein, der Leibwache des Kaiseres darf man sowas ja nicht anlasten, DIE würden ja niemals falsch handeln.
    Und den braven Cubicularii wird dann alles in die Schuhe geschoben.
    Zuerst von der Prätis vernommen, dann von der Chefin zusammengepfiffen und Ausgangssperre.


    Natürlich hatten wir noch Fragen! Aber keine traute sich irgendwas zu sagen.
    Und so war nur Schweigen.

    Mit jeder Minute wurde ihr dieser Prätorianer doch wieder unsympathischer, und in ihrem trotzigen Wortlaut konnte er es sicher bemerken.


    "Warum? Weil ich meine Tagesarbeit im Palast getan hatte und ein paar Stunden frei bekam.
    Ich war kurz am Markt Essen kaufen und danach in der Casa meiner Familie. Was ich dort getan ist nicht interessant. Und danach ging ich wieder ohne Umwege zum Palast.
    Ja, also hatte ich Kontakt mit ein paar Verkäufern und meiner Familie, sonst keinem."