Beiträge von Cassia

    Nur kurz hatte ich zu meinem Herrn gesehen und als ich merkte, dass er unbekleidet war sah ich auf den Boden.


    "Ja mach ich, Herr."


    Ich ging zu dem Tisch auf dem noch ein Tuch lag und kniete mich auf den Boden um den Wein aufzuwischen. Er musste schon einiges getrunken haben, wenn er den Wein fallen lies, dachte ich mir. Neben dem Aufwischen stellte ich die Kanne wieder auf dem Tisch ab.

    Ich war kurz vor dem Einschlafen gewesen, als ich hörte wie jemand meinen Namen rief. Wieder sollte ich zum Schlafzimmer meines Herrn gehen. Ich war müde und rappelte mich erst mal hoch, dann strich ich mir meine Haare hinter die Ohren und machte mich auf den Weg.


    Was war nur jetzt? Gerne hätte ich geschlafen.


    Ich klopfte an die Tür und trat dann wieder ein. Ich sah meinen Herrn an.


    "Herr, du hast mich rufen lassen?"

    Es war früher Vormittag und ich war ehrlich gesagt auf der Suche nach etwas Arbeit. Die Nacht über hatte ich kaum ein Auge zugetan und ich war nun sehr müde. Mein Weg führte mich in das kleine Badezimmer. Ich nahm mir einen Lappen und fing an alles zu wischen. Ich kniete mich auf den Boden und schrubbte auch diesen. Die Arbeit die ich machte war mir egal, hauptsache sie hielt mich wach.
    In der Nacht hatte ich immer wieder über die Worte von Antiope nachgedacht.

    "Freiheit, ich weiß gar nicht wie es sich anfühlt. Ich muss zugeben ich hatte schon einige Male daran gedacht zu fliehen, aber meine Angst vor den Folgen war größer. Ich weiß nicht wie die Römer sind, ich war vorher noch nie bei einem. Man hat mich aus meinem Heimatland Griechenland hier her gebracht. Ich vermisse meine Heimat auch und habe großes Heimweh.


    Ich sah sie mit einem schmerzlichen Blick an.


    "Eines Tages.......das hört sich gut an."

    Ich nickte und konnte sie doch etwas verstehen. Es war nicht so, dass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht hatte von meinen Herrn zu fliehen, mir fehlte nur immer der Mut dazu.


    "Woher kommst du? Ich kann dich schon verstehen, auch wenn ich mein ganzes Leben nichts anderes gemacht habe als Sklavin zu sein. Auch ich finde dieses Leben nicht sonderlich schön, aber deswegen eventuell sein Leben zu geben?"

    Ich glaube meine Augen wurden immer größer als ich sie ansah.


    "Ich dachte hier hätte man es gut. Ausgepeitscht? Warum willst du fliehen?"


    Ich musste schlucken, allein der Gedanke daran tat mir selber weh. Da war es wieder, mein ungutes Gefühl welches ich schon auf dem Markt gespürt hatte.


    "Ich glaube das war jetzt eine dumme Frage von mir. Entschuldige! Ist der Herr hier so schlimm?"

    Ich schaffte es ebenfalls zu lächeln und sah sie an.


    "Genau, Cassia. Warum Rebellin?" Ich hob fregend eine Augenbraue.


    "Ich wollte dich vorhin schon fragen was mit dir ist, weil du so gebückt gelaufen bist, hast du Schmerzen, kann ich vielleicht helfen?"


    Ich kannte mich ja etwas in der Heilkunst aus und würde ihr gerne meine Hilfe anbieten.

    "Nein überhaupt nicht, ich kann eh nicht schlafen."


    Ich sah zu der anderen Sklavin, die ich heute schonmal kurz gesehen hatte und setzte mich wieder aufrecht hin.

    Ich hatte noch einige Dinge im Haushalt erledigt, als ich bei meinem Herrn aus dem Schlafzimmer gegangen war. Jetzt war es schon spät und es gab keine Arbeit mehr. Ich ging also Richtung Sklavenunterkunft und suchte mir meinen Platz auf den ich mich dann legte. Schlafen konnte ich nicht, deswegen starrte ich an die Decke.

    Zuerst überlegte ich ob ich hier auf meinen Herrn warten sollte, da er mir nichts gesagt hatte. Aber dann entschied ich mich in die Sklavenunterkünfte zu gehen um mich etwas auszuruhen.
    Wenn er was wollte konnte er ja nach mir rufen :D.


    Also ging ich und schloß hinter mir die Tür des Schlafzimmers.

    Ich hörte wie es an der Tür klopfte und eine Skalvin eintrat.
    Bei den Worten meines Herrn war ich doch etwas erschrocken, als er von der Peitsche sprach und sah zu der anderen Sklavin hin, die ihm mirgeteilt hatte, dass ein Herr auf ihn wartete.


    Ich half meinem Herrn beim Anziehen und sah ihm hinterher, als er sein Schlafzimmer wieder verlies. Etwas verloren stand ich nun hier.

    Als mein Herr kam nickte ich ihm zu. Dann schaute ich ihm nach wie er seine Gewänder ablegte und sich den Wein eingoß.


    Auf seine Frage war ich nicht gefasste gwesen und verstört antwortete ich


    "Wie? Nein, Herr wieso fragst du?"

    Wie mir mein Herr aufgetragen hatte holte ich einen Krug mit Wein und einen Becher dazu. Dann begab ich mich zu seinem Schlafzimmer. Es stand ein kleiner Tisch darinne wo ich den Krug und den Becher abstellte. Ich schaute mich kurz um und ging dann zu seinem Bett, welches ich ihm anfing herzurichten.
    Nun, als ich damit fertig war ging ich etwas durch das Zimmer und wußte nicht so recht was ich machen sollte. Er hatte gesagt, dass er mir weitere Anweisungen geben würde, also wartete ich.

    "Das ist aber lange" meinte ich überrascht, da ich schon bei mehreren Herrn gewesen war.


    Dann kam eine andere Sklavin in die Unterkunft und ich sah sie an. Sie ging etwas merkwürdig, gebeugt und ich fragte mich was ihr wohl Schmerzen bereitete.


    "Ich bin Cassia" begrüßte ich sie freundich und sah zu ihr hin.

    Ich hatte das Gefühl, dass der Tag wie im Fluge verstrich.
    Mit dem Abendessen in der Hand kam ich wieder zu dem Büro meines Herrn und trat ein. Klopfen konnte ich dieses Mal nicht, da ich beide Hände voll hatte.


    "Herr, ich habe hier dein Essen und Trinken" gab ich freundlich und leise zu verstehen und kam näher zu ihm herran.

    :P
    Ich hörte ihm wieder zu und wollte wieder etwas sagen :D tat es aber dann doch nicht.


    Meine Gesichtszüge veränderten sich für einen Moment als er meinte ich solle mit ihm das Lager teilen wenn er es möchte.
    Ich war doch froh, als ich wieder gehen konnte.


    "Ja Herr" sprach ich und verschwand aus dem Raum.

    Ich war mir bei seinen Worten nicht so ganz sicher und ein ungutes Gefühl macht sich bei mir breit.


    "Ich hoffe es."


    Ein gequältes Lächeln bracht ich zustande.


    "Wie lange bist du schon hier?"

    Ich trat näher und blieb schließlich vor ihm stehen. Meine Finger zupften nervös an meiner Tunika herrum und um sie still zu halten faltete ich sie zusammen.


    Dann hörte ich aufmerksam seinen Worten zu und wollte eigentlich etwas erwiedern, besann mich dann aber doch wieder und schloß meinen Mund um ihn fortfahren zu lassen.


    "Herr ich kann.....ich kann im Haushalt helfen, kochen, putzen, waschen und....ich verstehe mich etwas in der Heilkunst, nicht viel aber dennoch genug."


    Ich sah ihn fragend an. Ob ihm das reichte?

    Ursus hatte mir die ganze Casa gezeigt und ich hoffte, dass ich mir alles behalten konnte. Wenn nicht würde ich ihn einfach nocheinmal fragen gehen. Er schien mir sehr nett zu sein.


    Danach brachte er mich zu dem Büro meines Herrn, er wollte wohl mit mir noch sprechen.


    Die Tür war ein Stück offen und ich klopfte dagegen und trat vorsichtig ein.


    Mein Herr saß vor einem Tisch und war wohl in seine Arbeit vertieft.


    "Herr, ihr wolltet mich noch sprechen?"