Beiträge von Narrator Italiae


    Der Praetor nickte und sah dann zu Flavius Aquilius, der beharrlich schwieg, so wie es der traditionelle Freiheitsprozess nach römischem Recht verlangte.


    “Du bist Caius Flavius Aquilius? Wenn du dem nicht widersprichst, dann wird diese Frau frei sein.“, stellte er noch einmal zur Sicherheit klar.

    Endlich begann der Augur seine Tätigkeit, indem er vortrat und einen Augenblick den zu Inaugurierenden, dann jedoch den Himmel fixierte. Mit ausgebreiteten Armen, den Lituus in der Rechten, begann er uralte Formeln zu murmeln, die die Götter nach ihrer Zustimmung befragten. Der Rest der Versammelten war verstummt und die unverständlichen Worte des Auguren wirkten fast unheimlich an diesem windigen Morgen.


    Dann plötzlich, ohne erkennbaren Grund, wandte sich der Augur um und blickte den Magister an. Das berühmte Augurenlächeln lag auf seinen Zügen.


    "Ich erkenne keinen Widerspruch der Götter gegen die Erhebung dieses Mannes. Ihr Blick liegt aufmerksam wie wohlwollend auf Kaeso Annaeus Modestus."


    Auch der Magister Quindecemvirorum begann nun zu lächeln und sah seinerseits zu Annaeus Modestus.


    "Damit erkläre ich den Quiriten Kaeso Annaeus Modestus, Sohn des Caius Annaeus Ursus, für zum Quindecemvir Sacris Faciundis der Urbs Roma berufen."


    Einen Augenblick ließ er seine Worte wirken, dann jedoch trat er auf den frisch gekührten Quindecemvir zu und reichte ihm die Hand.


    "Ich begrüße dich herzlich in unseren Reihen!"


    Auch wurde Modestus eine Urkunde gereicht, die seine Ernennung bestätigte und vom Kaiser persönlich unterzeichnet war. Nach Cantilius Tarquinianus Bellienus trat auch Mescinius Calpetanus vor, ein spitzbübisches Grinsen auf den Lippen.


    "Herzlichen Glückwunsch, Annaeus. Und einen schönen Gruß von meiner Frau!"


    Fast beiläufig zuckte eines seiner Augenlider und man hätte denken können, er zwinkere Modestus zu. Doch die Geste war verschwunden, so schnell wie sie aufgetaucht war und Calpetanus machte Platz für die übrigen Gratulanten.

    Doch der Augur wurde vorerst noch gar nicht richtig aktiv - Bellienus ergriff stattdessen das Wort, nachdem er einen Achtung heischenden Blick in die Runde gesandt hatte.


    "Im Namen des Senats und der Bürgerschaft der Quiriten erkläre ich hiermit, dass der Quirite Kaeso Annaeus Modestus, Sohn des Caius Annaeus Ursus, berufen werden möge zum Quindecemvir Sacris Faciundis der Urbs Roma."


    Nun endlich durfte der Augur tätig werden!




    Tatsächlich zwinkerte Mescinius Calpetanus, der ebenfalls erschienen war, dem angehenden Quindecemvirn zu. Dennoch trat Cantilius Tarquinianus Bellienus zuerst vor und begrüßte den neuen Mann.


    "Salve, Annaeus. Ich bin Caius Cantilius Tarquinianus Bellienus, der Magister der Quindecemviri. Von mir aus können wir direkt beginnen!"


    Er sah zu dem Auguren, der wirkte, als wäre er einen Moment engedöst und nun wieder erwacht. Nun nickte er aber umso rascher und kam näher.




    Ein Apparitor der Quindecemviri erschien an der Porta der Casa Annaea und gab einen Brief ab.

    C Cantilius Tarquinianus Bellienus Magister Septemvirorum Sacris Faciundis K Annaeo Modesto s.p.d.


    Das Collegium Quindecemvirorum Sacris Faciundis hat in seiner Weisheit beschlossen, Dich, Kaeso Annaeus Modestus, Sohn des Caius Annaeus Ursus, in die Reihen der Quindecemviri Sacris Faciundis zu erheben und Dich nach der Sitte unserer Väter kooptiert.


    Du mögest zu Deiner Inauguratio an den Nonen des November auf der Arx erscheinen.


    Ich hoffe, du bist dir des Gunstbeweises dieser Captio bewusst und nimmst deine Pflichten mit Dankbarkeit gegenüber dem römischen Volk der Quiriten und Ehrerbietung gegenüber den unsterblichen Göttern wahr.



    Mögen die Unsterblichen Dich behüten


    C Cantilius Tarquinianus Bellienus

    An den Nonen des November (es war ziemlich kalt und langsam begann der Winter auch Italien zu umklammern) tauchte ein alter Augur auf der Arx auf, gefolgt von einem noblen Herrn mit äußert teuer wirkender Kleidung. Es handelte sich um Cantilius Tarquinianus Bellienus, den Magister der Quindecemviri Sacris Faciundis. Ihm folgten weitere Mitglieder des Collegiums.


    Vor der Hütte, die als Auguraculum bekannt war, kamen sie zum Stehen. Während sie auf den zu inaugurierenden warteten, hielten sie ein kleines Pläuschchen - nicht nur zwei kannten sich aus dem Senat!


    “Ach, was kümmern den Senat meine Kosten!“, rief Statilius Taurus ein wenig unwirsch aus.
    “Darum müssen sich die Herren Senatoren, der Consul und der Kaiser keine Sorgen machen.“


    Außerdem wollte Taurus sich wohl nicht gerne in die Karten, pardon, Würfel schauen lassen. ;)


    “40.000 Sesterzen soll das Ulpianum am Ende kosten. Das war der ausgehandelte Preis und mehr werde ich auch nicht verlangen. Aber man soll jetzt die Hälfte davon an mich auszahlen, damit es weitergehen kann. Ich kann nicht bis zum Schluss warten. 20.000 jetzt und 20.000 wenn alles fertig ist. Mehr verlange ich nicht. Man sieht doch, dass schon viel getan wurde. Man muss nur zur Baustelle gehen um zu sehen, dass ich niemanden betrüge. Es wird gebaut.“

    "Nein das ist nicht von Belang, es interessierte mich nur. Nein das wäre von mir aus alles wenn du keine Fragen hast."


    Sim-Off:

    zweimal nein ist zwar schlechter stil, aber egal:D noch kurz sim-off was: Also da es hier keine bespielten Duumvire oder Magistrate gibt mußt du die Bespielung und Bespaßung alleine übernehmen. Desweiteren wird das Gehalt nicht automatisch überwiesen, sondern du mußt es dir dann aus der Stadtkasse selbst nehmen. Das wäre so erstmal das Wichtigste.

    Der Praetor – sein Name spielt an dieser Stelle keine wichtige Rolle und deshalb soll er uns nicht weiter kümmern – war scheinbar darauf aus, alle Fälle dieses Tages bis zum Mittagsmahl abgehandelt zu haben. Er entschied rasch und in schneller Folge, so dass es nicht lange dauerte, bis Caius Flavius Aquilius und seine Begleiter an der Reihe waren.
    Ein Liktor winkte sie nach vorne.




    “Salvete!“, wurden sie von dem Praetor begrüßt.
    “Was ist euer Anliegen? Warum seid ihr hier? Ich höre!“