Beiträge von Narrator Italiae

    "Nein, ich denke nicht. Alles andere wird sich dann finden, wenn du im Amt bist."


    Sim-Off:

    nochmal kurz sim-off was: du bist dann als Magistrat für die bespielung und bespaßung zuständig (so du jemanden findest für letzteres^^), da es wie du gemerkt hast keine bespielten Duumvire gibt. Das Gehalt mußt du dir dann aus der Stadtkasse nehmen, eine Automatische Überweisung gibt es nicht.Das ist jetzt so das wichtigste was mir einfällt.

    Ein Scriba der Stadt hängte folgende Bekanntmachung aus.


    Bürger der Stadt Mantua!!


    Hiermit geben wir, die Duumviri von Mantua, bekannt, dass am


    ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (26.10.2008/105 n.Chr.)
    und
    ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (27.10.2008/105 n.Chr.)


    die Wahlen zu den Magistraten und Duumvir unserer schönen Stadt stattfinden.


    Jeder, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und sich berufen fühlt, Mantua zu verwalten und zu repräsentieren, möge seine Kandidatur bis zum ANTE DIEM IX KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (24.10.2008/105 n.Chr.)
    bei den Stadtscribae/Duumviri bekanntgeben.
    Soldaten sind nach §23 (3) Lex Provincialis von der Wahl ausgeschlossen.


    Die Duumviri von Mantua

    Ein Scriba der Stadt hängte folgende Bekanntmachung aus.


    Bürger der Stadt Ostia!!


    Hiermit geben wir, die Duumviri von Ostiae, bekannt, dass am


    ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (26.10.2008/105 n.Chr.)
    und
    ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLVIII A.U.C
    (27.10.2008/105 n.Chr.)


    die Wahlen zu den Magistraten und Duumvir unserer schönen Stadt stattfinden.


    Jeder, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und sich berufen fühlt, Ostiae zu verwalten und zu repräsentieren, möge seine Kandidatur bis zum ANTE DIEM IX KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (24.10.2008/105 n.Chr.)
    bei den Stadtscribae/Duumviri bekanntgeben.
    Soldaten sind nach §23 (3) Lex Provincialis von der Wahl ausgeschlossen.


    Die Duumviri von Ostiae


    “Aber das habe ich natürlich. Erst vor ein paar Monaten. Da bin ich zu dem damaligen Consul Vitorius Marcellus gegangen. Aber er hat mich vertröstet, genauso wie mich alle seine Vorgänger seit dem Consul Prudentius Commodus vertröstet haben. Er war der letzte, der wirklich Interesse an dem Ulpianum gezeigt hat. Er wollte alles Nötige in die Wege leiten. Aber dann wurde er umgebracht. Seit dem renne ich gegen verschlossene Türen. Die hohen Herren habe immer etwas besseres zu tun! Was hätte ich tun sollen, Quaestor? Weder bin ich ein Bettler, noch kann ich dem Senat oder einem Consul drohen, oder?“


    Statilius Taurus überlegte kurz. Dann schüttelte er den Kopf.


    “Nein. Nichts für ungut, Quaestor, aber du brauchst von mir keine Unterlagen. Ich werde dir nichts geben. Alles was du wissen musst wirst du im Archiv des Senats finden. Man soll die Kasse des Senats prüfen. Du wirst feststellen, dass man mich nicht entlohnt hat, und das ich keinen Vorschuss bekommen habe. Gar nichts, kein einziges As, nichts! Ich weiß nicht, wo das Geld geblieben ist. Vielleicht hat es einer der Consuln für sich genommen? Vielleicht liegt es noch immer in der Kasse des Senats. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich davon nichts gesehen habe und ich die Bauarbeiten einstellen lasse, wenn sich daran nicht schnell etwas ändert. Das kannst du Aelius Quarto sagen, oder von mir aus auch gleich dem Kaiser. Ich verlange nicht mehr als das man mich gerecht behandelt.“


    “Ja natürlich!“, entgegnete Statilius Taurus ein wenig ärgerlich.
    “Was glaubt der Senat? Soll ich alle Ausgaben im Voraus alleine tragen? Ich bin nicht arm. Aber ich bin auch nicht so sagenhaft reich wie Matinius Agrippa oder Germanicus Avarus. Ich habe bisher noch kein müdes As gesehen. Will man mich in den Ruin treiben? Ich war schon gezwungen einige Männer zu entlassen. Ich ziehe auch den Rest von der Baustelle ab, wenn ich nicht bald Geld sehe. Dann werden die Arbeiten in diesem Winter eben ganz still stehen. Bestimmt 15.000 Sesterzen hat mich die Sache inzwischen schon gekostet und alles habe ich selbst bezahlen müssen. So geht das nicht!“

    Weshalb der Hausherr seinen Gast nicht im Atrium empfing wurde gleich darauf verständlich. Plötzlich waren von dort nämlich die laut und hell tönenden Stimmen einer nicht näher zu beziffernden Anzahl Kinder zu vernehmen. Fröhlich quickend und lachend schienen sie in das Atrium eingefallen zu sein und sich nun am Impluvium zu tummeln. Zwischen den Kinderstimmen war auch die eines Mannes zu vernehmen. In scheinbar wohlwollendem Tonfall sprach er mit ihnen, wobei die eigentlichen Worte aber im Gejauchze der Kinder untergingen.




    Die tiefe, sonore Männerstimme gehörte zu einem Mann, der wenige Augenblicke später im Tablinum erschien. Das war unzweifelhaft Titus Statilius Taurus, der Herr des Hauses, den Aurelius Ursus sprechen wollte.
    Er war groß, kräftig und seine Körperfülle deutete darauf hin, dass er das Leben zu genießen verstand. Dieser Eindruck wurde noch durch seine vollen Lippen und seinen offenen Blick unterstrichen. Er schien einen Hang zu extravaganter, farbenfroher Kleidung zu haben, die an seiner stattlichen Statur aber ganz natürlich wirkte. Der Mann strahlte Selbstsicherheit aus und einen etwas rauen Charme, dem man sich nur schwer entziehen konnte.


    “Salve! Ich bin Titus Statilius. Bitte entschuldige, meine Kinder haben Freunde aus der Nachbarschaft eingeladen.“, erklärte er.
    “Mein Sklave hat mir gesagt, dass mich ein Quaestor sprechen will. Das bist du? Ich hoffe du kommst wegen dem Ulpianum. Denn das wird auch langsam mal Zeit!“
    Er sagte das in freundlichem Tonfall, der aber nicht die große Bedeutung des Wortes 'meins' in seinem Wortschatz verbarg.

    Auch angesichts dieser Erklärung ließ sich am unbewegten Gesicht des Ianitors nicht viel ablesen. Doch! Zuckte da nicht kurz seine rechte Augenbraue nach oben?


    “Mein Herr wird den Quaestor gerne empfangen.“, antwortete er im nächsten Moment wieder scheinbar teilnahmslos und stieß die Torflügel weit auf.
    “Wenn er mir bitte folgen will, dann führe ich ihn in das Tablinum.“


    So tat er es.
    Im Tablinum angekommen versicherte er, seinem Herrn Bescheid zu sagen und bat um etwas Geduld.


    Statilianus Taurus gab sich geschlagen. Missmutig führte er 'den Vetter' Aurelius Avianus zu einer Baracke. Dort trafen sie einen Scriba an, dem Taurus sichtlich schweren Herzens befahl, alle Unterlagen zusammen zu sammeln und an Aurelius Avianus zu übergeben.
    Während der Scriba alles zusammenraffte, brummte Taurus vor sich hin.
    “Das ist nicht richtig, nein, gar nicht richtig. Das bringt mich in Schwierigkeiten. Ganz bestimmt, dass wird Ärger geben.“


    Endlich war der Schreiber fertig und übergab Avianus den Wust aus Papyri und Tabulae.


    Das bei weitem interessanteste Dokument, unter vielen eher unwichtigen, war zweifellos eine Liste mit allen Ausgaben der Baustelle, beginnend mit dem Monat, an dem man begonnen hatte die alten Lagerhäuser abzureißen, an deren Stelle nun das Ulpianum gebaut wurde.

    LAUFENDE AUSGABEN ULPIANUM


    Monat, Ausgaben Lohn, Ausgaben Verpflegung, Ausgaben Material, Summe
    Nov DCCCLVI a.u.c.: CXXXVI S', XXVII S', - S' = CLXIII S'
    Dec DCCCLVI a.u.c.: CXXXVI S', XXVII S', XXII S' = CLXXXV S'
    Ian DCCCLVII a.u.c.: CLI S', XXXI S', XXI S' = CCIII S'
    Feb DCCCLVII a.u.c.: CLXXI S', XXXIV S', XLIII S' = CCXLVIII S'
    Mar DCCCLVII a.u.c.: CCL S', LI S', CCXXV S' = DXXVI S'
    Apr DCCCLVII a.u.c.: CCLIII S', LII S', CCXLII S' = DXLVII S'
    Mai DCCCLVII a.u.c.: CCLXI S', LII S', MCCLVI S' = MDLXIX S'
    Iun DCCCLVII a.u.c.: CCLXI S', LII S', MCCCXI S' = MDCXXIV S'
    Iul DCCCLVII a.u.c.: CCLXI S', LII S', CCCXXXVII S' = DCL S'
    Aug DCCCLVII a.u.c.: CCLXVI S', LIII S', CCCXL S' = DCLIX S'
    Sep DCCCLVII a.u.c.: CCXLII S', XLVIII S', CCCII S' = DXCII S'
    Oct DCCCLVII a.u.c.: CCXLV S', XLVIII S', CCXXVI S' = DXIX S'
    Nov DCCCLVII a.u.c.: CCXXVIII S', XLV S', - S' = CCLXXIII S'
    Dec DCCCLVII a.u.c.: CLI S', XXXI S', - S' = CLXXXII S'
    Ian DCCCLVIII a.u.c.: CLI S', XXXI S', - S' = CLXXXII S'
    Feb DCCCLVIII a.u.c.: CLI S', XXXI S', LXI S' = CCXLIII S'
    Mar DCCCLVIII a.u.c.: CCXXXV S', XLVII S', CLXXII S' = CDLIV S'
    Apr DCCCLVIII a.u.c.: CCXL S', XLVIII S', CLXXXI S' = CDLXIX S'
    Mai DCCCLVIII a.u.c.: CCLXX S', LIV S', MCCXI S' = MDXXXV S'
    Iun DCCCLVIII a.u.c.: CCLXXXV S', LVII S', DCCLX S' = MCII S'
    Iul DCCCLVIII a.u.c.: CCLXXXV S', LVII S', CCLXXV S' = DXVII S'
    Aug DCCCLVIII a.u.c.: CLXIV S', XXXIII S', - S' = CXCVII S'
    Sep DCCCLVIII a.u.c.: CXXXII S', XXVI S', S', XXXVIII = CXCVI S'


    Zwischensumme gesamt: ´MMMDCCCXXXV S'



    Am Ende stand die vorläufige Zwischensumme ´MMMDCCCXXXV S', also 12.835 römische Sesterzen.


    “Ich weiß gar nicht wie ich jetzt hier weiter machen soll. Ich hoffe, der Quaestor ist zufrieden.“, maulte Statilianus Taurus und sah Avianus nicht gerade freundlich an.

    Titus Statilius Taurus war ein wohlhabender Mann und sein Haus verbarg das nicht. Es war groß, nicht protzig, aber stattlich, und es stand in bevorzugter Lage am Südhang des Quirinal, an einer Kreuzung der Via Nomentana, kaum mehr als einen Steinwurf vom Templum Salutis und der Porta Salutaris entfernt.
    Statilius Taurus selbst entstammte einem ritterlichen Zweig der Statilii. Aber es war nicht alleine das 'alte Geld' seiner ebenso alten Familie, dem er seinen Wohlstand verdankte, sondern auch seinen Umtrieben als Bauunternehmer und Eigentümer mehrerer Steinbrüche und Ziegelbrennereien.


    Statilianus Taurus war ein hart gesottener Kerl, den nichts so schnell aus der Ruhe brachte. Er war nicht so leicht einzuschüchtern.
    Aber er war auch niemand, der Kämpfe ausfocht, die er nicht gewinnen konnte und er merkte, dass dies eine Situation war, die einem einfachen Libertus wie ihm schnell über den Kopf wuchs. Das machte ihn dann doch nervös.


    “Ich habe hier nur die Lohnlisten und die Lieferscheine für das Baumaterial, deren Gegenstücke ich abzeichne. Mehr nicht. Wen ich sie dir aushändige, wer garantiert mir dann, dass man am Ende nicht meine Redlichkeit anzweifelt?“
    Ihm war nicht entgangen, dass der Quaestor scheinbar Unregelmäßigkeiten vermutete.


    Dann sagte er in einem Tonfall, als könne es gar nicht anders sein: “Mein Patron ist Titus Statilius Taurus.“

    Der Praefectus legte das Empfehlungsschreiben auf den Tisch vor sich und griff stattdessen zu einer Wachstafel und eine Stylus, mit dem er sich einige Notizen machte.


    Dann solltest du dies tun und danach wieder bei mir vorsprechen.


    Solange der Mann noch andere Verpflichtungen hatte, konnte der Praefectus nichts entscheiden und außerdem konnte er dann die Zeit für weitere Erkundigungen über den Mann nutzen.






    Ein Scriba der Stadt hängte folgende Bekanntmachung aus.


    Bürger der Stadt Misenum!!


    Hiermit geben wir, die Duumviri von Misenum, bekannt, dass am


    ANTE DIEM XIV KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.

    (19.10.2008/105 n.Chr.)
    und
    ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (20.10.2008/105 n.Chr.)


    die Wahlen zum Amt der Duumvire und der Magistrate unserer großen Stadt stattfinden.


    Jeder, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und sich berufen fühlt, Misenum zu verwalten und zu repräsentieren, möge seine Kandidatur bis zum ANTE DIEM XVI KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.(17.10.2008/105 n.Chr.)
    bei der Stadtverwaltung bekanntzugeben.
    Soldaten sind nach §23 (3) Lex Provincialis von der Wahl ausgeschlossen.


    Die Duumviri von Misenum
    M. Manius Dossenus
    A. Egnatius Hammonius

    Mit zusammengepressten Lippen betrachtete der Praefectus das Schreiben. Er stand dem Consular nicht unbedingt nahe und wusste um seine eigene Entscheidungskompetenz, aber wenn er eine solche Empfehlung ignorierte, dann konnte er kaum jemanden überhaupt annehmen.


    Eine gewichtige Empfehlung. Du würdest das Amt gerne sofort antreten wollen?







    Statilianus Taurus hob beschwichtigend die Hände, so, als wolle er seine Arglosigkeit und Unschuld beteuern. Und in gewisse weise tat er es dann auch.


    “Verzeih' mir, Quaestor. Aber ich bin nicht der Auftragnehmer. Ich bin lediglich der Bauleiter. Alles Geld was ich für die Löhne der Arbeiter, für ihr Essen und für das Baumaterial zur Verfügung habe, bekomme ich von meinem Patron. Er ist es, der die Verträge abgeschlossen hat und ich bin... also... ich weiß nicht, ob... Die Abrechnungen kann ich nicht so ohne weiteres heraus geben. Ich hoffe, du verstehst das.“


    Allem Anschein nach, hatte er mit weniger forschen und kritischen Nachfragen gerechnet und gehofft, den neugierigen Magistrat schnell wieder los zu werden. Jetzt wirkte er fast ein wenig unschlüssig, wenn nicht gar verunsichert.

    Bewerben oder empfohlen werden, das war hier die Frage. Gutsbesitzer bewarben sich mit ihrem Getreide, welches die Cura Annonae aufkaufen sollte. Bei den Stellen hielt es er Praefectus eher mit Empfehlungen.


    So, bewerben? Wusste gar nicht, dass ich da eine Stelle ausgeschrieben habe? Wer hat dich hierher geschickt?