Beiträge von Narrator Italiae

    Der Ianitor zog verwirrt die Augenbrauen hoch. "Ich habe noch keinen Dominus Factionis kennen gelernt, der ganztägig im Domus der Factio anwesend war", versicherte er. Wobei mit "ganztägig" freilich die Zeit am Tage gemeint war, in der ein vornehmer Römer überhaupt einer Tätigkeit nachging. "Die meisten Verantwortlichen in den Factiones haben ja Berufe. Meist sind es Ritter oder Senatoren, die nur für die Mitgliederversammlungen oder für besondere Besprechungen und Vorbereitungen hierher kommen. Nur das Rennpersonal ist regelmäßig in den Ställen und auf den Übungsstrecken beschäftigt." Der Ianitor unterließ es, den Consul darauf hinzuweisen, dass man selbst als Consul nicht überall ohne Termin einen Ansprechpartner erwarten durfte. Insbesondere nicht im Rennbetrieb. Und der Consul saß ja auch nicht den ganzen Tag auf seinem Stuhl im Senat, sondern verrichtete sein Tagewerk im Arbeitszimmer in den eigenen vier Wänden.


    Hatte der Consul noch etwas gefragt? Achja, der Stellvertreter. "Fortuna ist mit dir, ehrenwerter Consul. Der Vicarius Domini Factionis ist gerade zugegen. Er inspiziert zusammen mit einem unserer Handwerksleute die Wägen. Ich werde ihn rufen lassen. Darf ich dir solange einen Platz und eine Erfrischung im Domus anbieten?"

    Volusus Magius Taurea nickte wiederum. Er fand es bisweilen zwar ein wenig eigen, dass der Helvetius seine Antworten zu wiederholen pflegte, störte sich aber auch nicht weiter daran. Jeder hatte ja irgendeine Macke.


    "Achso", sagte Magius als Erwiderung auf die Herkunftserklärungen seines Gegenübers. "Na, dann ist das etwas anderes, gewiss." Er hätte es auch sehr seltsam gefunden, wenn ein Schreiber plötzlich Rennfahrer werden wollte.


    "Der Dominus Factionis ist der ehrenwerte Potitus Tullius Eutrapelus. Die Mitgliederzahl...beträgt..." - man sah dem Vicarius Domini Factionis an, dass er kurz angestrengt nachdachte - "puh, die kann ich dir gerade aus dem Kopf heraus nicht sagen. Aber wir sind jedenfalls im Verhältnis zu den ursprünglichen Vier etwas weniger. Klein, aber fein, möchte ich meinen." Magius wirkte überzeugt von seinen Worten. Er war stolz auf die Leistungen seiner Factio, auch wenn sie heute nicht mehr die Rolle spielte wie in den guten alten Zeiten. "Und, sind damit deine Fragen beantwortet?" Neugierig sah er den Helvetier an.


    Sim-Off:

    Bitte vielmals um Verzeihung, dass du so lange warten musstest. Auch wenn die Entscheidung letztlich zugunsten der Praesina gefallen ist, können wir das hier ja der guten Ordnung halber noch zu Ende führen.

    Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    Caius verfolgte den Ablauf der Mitgliederversammlung mit großem Interesse. Der Magister moderierte die Sitzung ordentlich. An einen Sergius Plautus erinnerte Caius sich nicht, weshalb er diesen Punkt gedanklich schnell abhakte. Interessanter war sodann der plötzliche Wechsel an der Spitze des Vereins. Der Magister nutzte die Stunde der Rückkehr des Octaviers, um sich aus der leitenden Funktion zurückzuziehen. Dies gelang ihm allerdings nur teilweise, wurde er doch quasi dazu vereinnahmt, als Pro Magister zu kandidieren. So kam es dann auch und Caius kam zum ersten Mal in den Genuss, von seinem Abstimmungsrecht als Sodalis Minor Gebrauch machen zu können.



    Es dauerte einen Augenblick, bis Egilius alle gehobenen Hände gezählt hatte, dann stand das Ergebnis beider Wahlgänge fest: "Ich darf verkünden, dass Senator Octavius und meine Wenigkeit gemäß unserer Kandidatur gewählt sind. Vielen Dank für euer Vertrauen, werte Sodales." Er lächelte zufrieden. Als Pro Magister hoffte Denter, nicht mehr so sehr viel Arbeit und Verantwortung tragen zu müssen, wie er das als Magister hatte tun müssen. Die Sodales applaudierten artig.


    "Senator Octavius, werter neuer Magister, ich darf dich nun nach vorne bitten und dir die Sitzungsleitung übergeben. Nach diesem Wahlgang steht noch ein letzter Tagesordnungspunkt auf der Agenda, nämlich die Frage ob wir anlässlich der Compitalia im Januar ein Festprogramm planen wollen."

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    "Salve" grüsste Cerretanus freundlich zurück.
    " Mein Name ist Germanicus Cerretanus und ich interessiere mich für die Germanitas Quadrivii. Deshalb bin ich heute hier um einen möglich Beitritt zu besprechen."


    Die Miene des Ianitors hellte sich auf. Er war sichtlich erfreut. "Oh, ein Bewerber, wie erfreulich!" Sogleich machte er allerdings eine leicht betrübte Miene. "Da heute kein Vereinstreffen ansteht, sind allerdings die Verantwortlichen gerade nicht im Hause. Du kannst allerdings den Magister der Germanitas Quadrivii zuhause besuchen. Dies ist der ehrenwerte Senator Faustus Octavius Macer. Er ist kürzlich nach Rom zurückgekehrt und wurde sogleich zum neuen Magister gewählt. Mit ihm kannst du besprechen, ob du Vereinsmitglied werden kannst."
    Der redselige Ianitor lächelte und entblößte dabei zwei große Zahnlücken. Er schien sich sicher zu sein, dem Besucher bestens geholfen zu haben.


    Sim-Off:

    Bitte die Zitierfunktion nutzen. Sonst komme ich durcheinander. :D

    "Er ist noch nicht eingetroffen", antwortete der Ianitor prompt und ging stillschweigend davon aus, dass selbiger mit den Gästen verabredet war. Falls nicht, musste man wohl sehr großes Glück haben, wenn man ihn hier zufällig treffen wollte. Daher wollte er die Gäste auch nicht einfach irgendwo hin führen, sondern erkundigte sich nach den Details der Verabredung: "Ihr seid in seinem Büro verabredet? Oder an den Ställen?" Letztere boten sicher mehr Gelegenheit, die Wartezeit zu überbrücken, indem man sich ein paar der Pferde anschaute.


    "Deine Worte ehren mich", sagte Egilius dankbar. Er rechnete es dem Octavier hoch an, dass dieser seinen Einsatz für die Germanitas Quadrivii würdigte.


    "Senator Octavius, ich werde mich gern als Pro Magister an deiner Seite für unseren Verein engagieren. Um dies zu ermöglichen, wollen wir zur Wahl schreiten. Gibt es zuvor noch weitere Vorschläge?"
    Potitus Egilius Denter sah in die Runde. Die Anwesenden sahen sich gegenseitig an. Niemand meldete sich.
    "Nun gut. Dann schreiten wir zur Wahl."


    Sim-Off:

    Für diesen Wahlgang gilt:
    Magister - Faustus Octavius Macer :dafuer: / :dagegen: / Enthaltung
    Pro Magister - Potitus Egilius Denter :dafuer: / :dagegen: / Enthaltung

    Es war tatsächlich jemand da. Der Ianitor brauchte einen Augenblick, um seine Stulle zur Seite zu legen, fertig zu kauen und sich den Mund mit einem Schluck Posca auszuspülen. Dann öffnete er die Tür und begrüßte den jungen Mann, der da vor ihm stand.


    "Salve. Dies ist das Vereinhaus der Germanitas Quadrivii. Was führt dich her?"


    Sim-Off:

    Sorry, war ein paar Tage verhindert.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    ALLE MILITES DER COHORTES PRAETORIAE


    MIT EINER
    PHALERA


    FÜR DIE
    Beteiligung an der Niederschlagung des Sklavenaufstands in Rom


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE ID DEC DCCCLXVII A.U.C.
    (12.12.2017/114 n.Chr.)


    AUS.


    Der Germanicer war scheinbar sehr aufgeregt, denn er seine Worte überschlugen sich förmlich, sodass man manchmal nicht wusste, wo der eine Satz begann und der andere aufhörte. Abgesehen davon hatte der Optio das Gefühl, dass irgendwo auch ein Stückchen verloren gegangen war... aber das war jetzt nicht mehr sein Problem.
    "Zu Hause, wo sonst?" rief er dem jungen Mann noch hinterher und hoffte, damit endlich weitermachen zu können.

    Der Ianitor hatte nur mal kurz seinen Platz verlassen, um einem dringenden Bedürfnis nachzugehen und schon rief man nach ihm. Eilig hastete er zurück. "Hier bin ich. Wer ruft? Ah, du bist es wieder", begrüßte er den Mann, der erst vor wenigen Tagen hier gewesen war und den er daher problemlos wiedererkannte. Offensichtlich war er diesmal in Begleitung eines anderen Mannes, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um Senator Claudius handelte, über den sie beim letzten Mal sprachen. "Fulcinius Mugillanus zu euren Diensten. Wie kann ich euch helfen?" setzte er daher höflich noch als Vorstellung seiner Person hinzu.

    Der Optio schaute ein bisschen verwirrt, als der Bittsteller einen Beutel auf den Tisch stellte und ihn wenig dezent als Bestechungsversuch erklärte. Noch bevor es der Germanicer sich anders überlegen konnte, zog er den Beutel zu sich heran. Jetzt kamen weitere Informationen, allerdings hatte der Kerl von Anstand scheinbar noch nie etwas gehört. Bei einem Beamten ungefragt Schriftstücke vom Tisch zu nehmen und sie vorzulesen war nicht gerade geeignet, das Herz dieses Beamten zu erobern. Es war zum Glück nur eine Tabelle mit Bestellungen, aber der Optio hob trotzdem verärgert die Hand.
    "Zu mehr als Lesen und Schreiben scheint es wirklich nicht gereicht zu haben! Leg sofort das Schreiben wieder zurück!" herrschte er den Bittsteller an. So wenig Anstand konnte er in seinem Officium auf jeden Fall nicht brauchen. Selbst wenn er ein Veteran war (obwohl er dafür verdammt jung aussah). "Und dann verschwinde hier!"
    Er nahm den Beutel und sah hinein. Für das Bestechungsgeld hatte er sich doch einen Tipp verdient - und ein Liktor musste ja nicht sonderlich diskret sein... "Vielleicht akzeptiert dich der Consul, der hat ein Herz für Veteranen!" Um als Liktor für den Consul zu dienen, musste er sich sowieso an diesen wenden. Die Praefectura Urbis stellte nur die Liktoren des Praefectus Urbi ein.

    Das 'ehrenwerte Haus Germanicus' also - der Typ sah eher aus wie ein Barbar! Und seine Antwort deutete auch darauf hin, dass er im Grunde nichts vorzuweisen hatte. Dafür hatte er den Mund ziemlich voll genommen. "Na, ohne Empfehlungen und ohne handfeste Erfahrungen wird es schwierig." Letzteres hatte der Bittsteller so nicht gesagt. Aber da er nicht sagte, was genau für Kenntnisse oder Erfahrungen in der Verwaltung hatte, klang das eher nach einer Luftnummer.
    Er rieb sich das Kinn. "Wenn du sagst, du verstehst auch was von Selbstverteidigung... vielleicht stellt dich der neue Consul als Liktor ein."

    Die Fragen schienen zur Zufriedenheit beantwortet zu sein, denn relativ plötzlich erhob sich Helvetius wieder. Mugillanus tat es ihm gleich, nur um dann noch einmal eine für ihn völlig erstaunliche Wissenslücke präsentiert zu bekommen. "Unser Dominus ist der werte Sextus Vinicius Fango", antwortete er promput und schüttelte sogleich den Kopf, um eine für ihn völlig naheliegende Rückfrage negativ zu beantworten: "Nein, in keiner Weise verwandt mit dem ehrenwerten Consular Vinicus Hungaricus, der bekanntlich der Veneta nahe steht. Und unser Vicarius ist Marcus Vetilius Quadratus, falls du das auch wissen möchtest."


    Die Frage nach der Mitgliederzahl war da schon schwieriger, denn als Ianitor hatte er mit den offiziellen Regularien und Geschäften wenig zu tun und es war ihm nicht so langweilig, dass er die Menschen zählte, die durch seine Tür gingen: "Nun, wenn Mitgliederversammlung ist, ist drüben ordentlich was los." Er deutete vage in die Richtung eines Gebäudeteils, in dem offenbar ein Versammlungsraum lag. "Aber ich muss zugeben, dass wir schon besser Zeiten hatten. Früher waren wir sicher doppelt so viele."

    "Na, da solltest du dir das mit dem Praefectus Urbi aber nochmal überlegen." scherzte der Optio weiter und grinste, als der Besucher seine Jobvorstellungen nannte. Er war heute gut drauf - sonst hätte er diesen wild aussehenden Typen nach so einer frechen Ansage wahrscheinlich im hohen Bogen rausgeworfen.
    Aber Stellenausschreibungen gab es in der römischen Verwaltung eigentlich generell nicht. Zumindest normalerweise nicht. Trotzdem gab es fast immer die Möglichkeit, jemanden hier und da unterzubringen. Wenn man denn wollte... "Aber Spaß beiseite: Lesen und Schreiben können viele. Kämpfer brauchen wir hier nicht, die kann der Präfekt eher in der Castra Praetoria brauchen. Und karrierefördernde, gut bezahlte Posten, bei denen man schnell voran kommt, sind heiß begehrt, wie du dir denken kannst." Der Optio saß zum Beispiel selbst auf so einem Posten, wie er glaubte. "Wenn ich dir also überhaupt etwas anbieten kann, dann wird das sehr stark davon abhängen, was du mir für Referenzen vorlegen kannst." Beziehungen waren die gängige Eintrittskarte in die öffentliche Verwaltung. Oder man hatte an anderer Stelle schon Erfahrungen gesammelt und konnte das belegen.

    "Salve, Germanicus." begrüßte der Ab actis den Germanicer, nachdem er in aller Ruhe seinen Absatz zu Ende geschrieben hatte. Er musterte den Besucher kurz, legte den Kopf schief und fragte dann: "Als Praefectus Urbi? Oder hattest du an etwas anderes gedacht?" Natürlich war das ein Scherz. Aber die Bitte war ja auch etwas unspezifisch gewesen...


    Da über die Erhebung eines Sodalis Minor in die Reihen des Sodales Maiores nur eben diese abstimmen konnten, war Duccius Callistus als Neumitglied noch nicht stimmberechtigt. Potitus Egilius Denter zählte folglich die Stimmen der Sodales Maiores und verkündete schließlich das Ergebnis:


    "Ich sehe eine Mehrheit für die Erhebung des Galeo Sergius Plautus zum Sodalis Maior. Ich werde ihm entsprechende Nachricht zukommen lassen."


    Damit war dieser Tagesordnungspunkt ebenfalls abgehakt und sie konnten weitermachen.


    "Werte Sodales, ich möchte an dieser Stelle spontan von der Tagesordnung abweichen. Das ist unorthodox, ich weiß. Allerdings hat sich mit der Rückkehr des Senators Octavius eine neue Situation ergeben, die mich zum Handeln veranlasst. Wie ihr alle wisst, habe ich nach dem Ableben meines Amtsvorgängers, Senator Annaeus Modests, den Posten des Magisters nur als Notlösung übernommen. Ich bin nunmehr der Meinung, dass es der Etablierung eines neuen Mannes als Magister unseres Vereins bedarf. Deshalb teile ich euch auf diesem Wege mit, dass ich amtsmüde bin und eine Wahl zum Magister durchführen möchte. Als Pro Magister würde ich notfalls weiterhin zur Verfügung stehen."


    Erstmal ging ein Raunen durch die Anwesenden. Manche applaudierten spontan, andere Sodales sahen betreten drein. Potitus Egilius Denter ließ sich nicht irriteren. "Ich schlage als neuen Magister den Senator Faustus Octavius Macer vor." Womöglich überraschte er den Senator mit diesem Vorschlag. Er erwartete jedoch, dass der Senator nun Stellung bezog und sich äußerte, ob er für den Posten zur Verfügung stand.

    Volusus Magius Taurea nickte verstehend, als Helvetius von seinen bisherigen Informationsquellen berichtete. Selbst ein Rennen gesehen zu haben, war schon einmal viel Wert. Und Senator Purgitius war ein Urgestein des Rennbetriebs, bei dem man niemals etwas falsch machte, wenn man informiert werden wollte.


    "Die Factio Purpurea verlangt keine Aufnahmegebühr", beeilte Magius sich zunächst erstmal zu sagen. "Der Dominus Factionis nimmt Bewerbungen entgegen und ernennt neue Mitglieder." Bei der Frage, ob Helvetius auch Auriga werden kann, zog Magius skeptisch die Augenbrauen hoch. "Du willst Auriga werden? Nein, das wird wohl nichts, tut mir leid. Dazu müsstest du ja erstmal Wagen lenken lernen. Als Sekretär dürftest du das wohl bisher nicht gelernt haben, oder?" Beinahe hätte der Vicarius Domini Factionis über die Frage gelacht, riss sich aber nochmal zusammen.


    "Nun, jeder besucht irgendwann zum ersten Mal eine Arena, früher oder später. Ich kann nur gutheißen, dass du - und Senator Claudius - sich für eine so stolze Factio wie die Purpurea interessieren. Bekannte Größen des Imperiums standen ihr bereits vor, Gaius Prudentius Commodus oder Lucius Flavius Furianus und zuletzt Publius Matinius Agrippa."

    Mugillanus schaute etwas überrascht drein, als Helvetius so offen seine Ahnungslosigkeit über den Rennsport zugab. Wie konnte man so etwas denn nicht wissen? Für ihn als langjährigen Mitarbeiter im Rennsport - wenn auch nur als Ianitor - war es nahezu unverständlich, dass man so wenig Ahnung über die Factiones haben konnte.


    Dennoch beantwortete er die Fragen seines Gastes freundlich und geduldig: "Der Dominus Factionis oder in dessen Abwesenheit sein Vicarius ernennen neue Mitglieder. Wer sich also mit der Bitte um Aufnahme an den Dominus Factionis wendet und deutlich macht, dass er sich für die Factio engagieren will, der hat gute Chancen. Egal, ob man nur Geld für den Rennbetrieb spenden will, oder sich auch aktiv in der Organisation einbringen möchte." Soviel erstmal allgemein zur Mitgliedschaft.


    Weiter führte der Ianitor aus: "Also ich weiß, dass der frühere Vicarius Domini Factionis - übrigens ein gewisser Tiberius Helvetius Varus - eine symbolische Gebühr von zehn Sesterzen verlangt hat. Aber ob der aktuelle Dominus Factionis das auch so handhabt, weiß ich nicht. Ich glaube aber, momentan wird keine Aufnahmegebühr fällig. Und welche Aufgaben du übernimmst, das entscheidest weitestgehend du. Wie gesagt, wenn du nur stiller Geldgeber sein willst, kannst du das tun. Oder du erfragst bei den Verantwortlichen, welche Aufgaben anfallen und ob du helfen kannst. Hilfe wird beispielsweise gerne gesehen bei der Meldung der Teilnahme an einem Rennen oder bei der Anwerbung neuer Fahrer."


    Stichwort Fahrer: "Fahrer werden übrigens Aurigae genannt. Du... öhm... naja, du könntest sicherlich auch ein Auriga werden, allerdings gehört da eine Ausbildung dazu. Ich meine, sowas lernt man nicht von heute auf morgen. Für gewöhnlich rekrutieren die Factiones Aurigae, die sich bei ihnen bewerben. Die sind häufig zwischen sechzehn und neunzehn und haben ihre Jugend in das Wagenführen investiert."


    Schließlich schob Mugillanus noch hinterher: "Außerdem, um ehrlich zu sein, ist das Renngeschäft auch ziemlich harte Arbeit. Da auf so einem Wagen durch die Arena zu fahren ist sehr risikoreich. Die Fahrer bekämpfen sich oder ihre Pferde gegenseitig mit ihren Peitschen. Man rammt den anderen, es kann zu Unfällen kommen. Verletzte und Tote sind keine Seltenheit, wenn es einmal richtig kracht. Da muss man als Auriga auch eine gewisse Verrücktheit haben, sag ich immer." Der Ianitor grinste schief und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Er war ja nur der Pförtner, er konnte sowas sagen.


    "Vielen Dank für deine Vorstellung, Duccius", sagte Egilius nach den Worten des jungen Mannes, die die Sodales mit einem Applaus würdigten. Hier freute sich grundsätzlich jeder über neue Mitglieder und das sah man den Anwesenden auch an.


    "Ich halte es für eine gute Idee, wenn Duccius die Aufsicht über die Schreine auf dem Mons Esquilinus übernimmt. Auf der nächsten Versammlung erwarte ich diesbezüglich einen Bericht über deine Tätigkeit. Gutes Gelingen!" Damit war der Punkt für Egilius abgehakt.


    Er kam somit zum nächsten Tagesordnungspunkt: "Werte Sodales, als nächstes wollen wir abstimmen über die Erhebung des Sodalis Minor Galeo Sergius Plautus zum Sodalis Maior. Er ist heute nicht anwesend, da er vor längerer Zeit in den hohen Norden nach Germania Superior verzogen ist. Allerdings halte ich es dennoch für gerecht, wenn wir entsprechend seiner langen Mitgliedschaft in unserem Verein ihn zum Sodalis Maior zu ernennen. Womöglich motiviert ihn dies ja dazu, in seiner neuen Heimat die Kreuzungsschreine zu pflegen, zum Wohle der Lares Compitales."
    Nach dieser kurzen Einführung warf der Magister Egilius einen Blick in die Runde und erklärte dann: "Gibt es zu dieser Personalie Gesprächsbedarf? Falls nicht, bitte ich um Handzeichen. Dafür, dagegen, Enthaltung."


    Sim-Off:

    Wie allgemein üblich gilt:
    Dafür :dafuer:
    Dagegen :dagegen:
    und "Enthaltung"

    Oha, der Sekretär von Senator Claudius. Der interessierte sich womöglich für die Prupurea. Das Wort "womöglich" ließ Magius kurz die Augenbrauen hochziehen, bevor er sich zusammenriss und freundlich lächelnd eine einladende Geste machte.


    "Dann will ich dir gerne deine Fragen beantworten. Sei mir willkommen, Helvetius", sprachs und wies auf eine Tür im hinteren Teil des Atriums. "Begeben wir uns ins Triclinium, dort können wir in Ruhe reden." Und schon ging er voraus und gab einem Sklaven einen Wink, den dieser ohne verbale Absprache verstand. Im Triclinium wies Magius auf einen Korbstuhl, er selbst ließ sich auf einem gegenüberstehenden Stuhl nieder. Zwischen ihnen stand ein kleiner Tisch.


    "Also, Helvetius, du wünschst dir einen Überblick über den Rennbetrieb. Was ist dir denn bisher bekannt? Selbst wenn du - wie du sagst - sehr unwissend bist, hast du doch bestimmt schon einiges aufgeschnappt?" Fragend sah der Vicarius sein Gegenüber an.