Beiträge von Narrator Italiae

    Diese Worte hörten sich eher nach einer Drohung als nach einem Gegenangebot an. "Natürlich könnt ihr entscheiden, ob ihr mich dann überhaupt wollt. Und natürlich werde ich bis dahin mein Bestes geben, um euch zu überzeugen. Aber auch wenn ihr mich dann tatsächlich haben wollt, nehme ich mir die Freiheit, möglicherweise nicht bleiben zu wollen. Das Angebot muss dann schon stimmen", beharrte daher auch Syennesis auf seinem Standpunkt. "Oder ihr macht mir jetzt ein deutlich besseres Angebot, als 450 Sesterze für vier Monate."

    Marcus Vetilius Quadratus verzog unglücklich den Mund. Der Consul drückte den Finger in eine Wunde, die er selbst gern heilen würde. Aber die nächste Mitgliederversammlung war noch eine Weile hin. Bis dahin wollte er einfach versuchen durch die Akquise von engagierten Mitgliedern wieder Schwung in den Laden zu bringen. Der Consul und sein Sekretär kamen ihm da wie gerufen.


    Daraufhin sagte Claudius etwas sehr erfreuliches. "Ein neuer Wagenlenker? Das wird der Dominus Factionis gewiss gerne hören!", frohlockte Vetilius. Man konnte dem Vicarius ansehen, dass er über den Einsatzwillen des Consuls erleichtert war. Seinen Wortwitz bedachte er mit einem breiten Lächeln. "Wir freuen uns über jeden Stellmacher, der unser knarzendes Gefährt restaurieren möchte."


    Dann schaltete sich der Helvetier auch wieder ins Gespräch ein, als es um die Rennorganisation ging. "Ich bin froh über jede helfende Hand, die sich in unseren Rennbetrieb einbringt", ließ Vetilius die beiden Männer wissen. "Consul, Helvetius, ich habe das Gefühl, dass mit eurem Beitritt erheblicher Schwung in unsere Ställe kommt."


    Sim-Off:

    Verzeiht den langen Stillstand hier. Da ihr ja den Rennbetrieb schon in die Hand genommen habt, ist das hoffentlich zu verschmerzen. Wir können das Gespräch trotzdem gerne noch kurz zu einem Ende führen, wenn ihr mögt.

    Das hörte sich doch schon wesentlich konkreter an. 450 Sesterze für sechs Monate, danach wurde neu verhandelt. Syennesis ließ sich das Angebot kurz durch den Kopf gehen. Jetzt war wohl die Phase, in der man feilschen konnte. "Vier Monate", schlug er vor. "Und ich bin danach nicht an euch gebunden, wenn mir euer Folgeangebot nicht gefällt oder ich von einer anderen Factio ein besseres Angebot erhalte." Vier Monate bezahltes Schaufahren in Rom, um kräftig Werbung für sich selber zu machen, konnte auch nicht jeder Jungfahrer für sich verbuchen. Wenn es so kam, war Syennesis zufrieden.

    Ein Betrag von 450 Sesterzen hörte sich erst einmal nicht schlecht an, immerhin knapp ein Drittel des Jahresgehalts eines Legionärs. Andererseits hatte er keine Ahnung, über welchen Zeitraum sie verhandelten. Bis zum nächsten Rennen? Ohne Zusage, wann dieses stattfindet? Wenn er jetzt einmal etwas bekam und dann den Rest des Jahres nichts, war das auch nicht hilfreich. Da musste er wohl noch einmal nachfragen. "Und das bedeutet für mich dann was? Ich bekomme das Geld und fahre er einmal noch ein Proberennen?"


    Syennesis hatte das Gefühl, dass er verhindern musste, ein Fahrer zweiter Klasse zu werden, der erst einmal nur einzelne Zahlungen von Rennen zu Rennen erhielt, während die anderen richtige Verträge hatten. Aber vielleicht war das nur ein falsches Gefühl. Vielleicht sollte er sich noch Unterstützung für die Verhandlungen suchen. Oder zumindest sich heute Abend noch mit Freunden beraten und eine Nacht über das Angebot schlafen.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Wer solche Fragen stellt, weiß sicherlich auch die Antwort.


    Nö, weiß er nicht. :D

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Wie viele Sesterzen verdient demnach ein Wagenlenker der unteren Kategorie in welchem Zeitraum? Und was verdienen die erfahreneren Lenker?


    Was ist denn die "untere Kategorie"? Das Tabularium kennt keine Fahrerkategorien...


    Kannst ja einfach mal bei den letzten Fahrerkäufen schauen, was da so gelaufen ist. Früher wurde das häufig als Ablösesumme ausgespielt, also ein einmaliger Betrag von x Sesterzen. In letzter Zeit gab es aber auch mal eher Gehaltsverhandlungen. Der Narrator ist da ein sehr flexibeler Spielpartner. ;)


    Egal wie du es ausspielst, am Ende läuft es Sim-Off auf eine einmalige Zahlung an die Staatskasse heraus. Deren Höhe ist letztlich eine Frage des überzeugenden Rollenspiels. Für 20 Sesterze wirst du den Fahrer nicht bekommen, für 200 wohl eher auch nicht, aber es gibt keine festen Tarife (sonst hätte da schon längst ein Sim-Off-Kommentar drunter gestanden "Bitte x Sesterze an die Staatskasse überweisen"). Wenn du geschickt und hartnäckig verhandelst, wird es nicht allzu teuer. Wenn du es schnell erledigt haben willst, kannst du ja mit einem großzügigen Angebot anfangen.

    Der junge Fahrer starrte den Senator einen Augenblick lang etwas ratlos an und wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. "Äh. Wieviel ist das dann in Sesterzen?" fragte er dann etwas unbeholfen. Er brauchte eine Zahl, um zu sagen, ob es passte. Seiner Familie konnte er vielleicht noch einen Anteil an irgendwelchen Prämien versprechen, aber der Bäcker seines Vertrauens und auch sein Vermieter wurden nun einmal in Sesterzen bezahlt. Und zwar regelmäßig und nicht nur in Form der Ankündigung, sie nach dem nächsten Rennen genauso zu bezahlen, wie es andere Kunden oder Mieter auch taten.

    Der Pförtner lachte über den offensichtlichen Witz dieses Herumtreibers. "Na, mehr muss ein Curator ja auch nicht können im Grunde..." fügte er dann an, obwohl er nicht wusste, warum ausgerechnet der Aufsichtsbeamte für die Stadtverwaltungen viel mit Sklaven zu tun haben sollte. "Aber wenn er keinen Unfall auf seiner momentanen Inspektionsreise hat, ist der Posten leider besetzt, glaube ich..."
    Er stützte sich auf seinen Besen und sah den Besucher dann abwartend an. Er würde schon sagen, was er eigentlich hier wollte.

    Syennesis war mit seinem Rennen selber nicht allzu zufrieden. Er hätte sich gerne besser verkauft und etwas länger weiter vorne mitgemischt. Dass man ihn aber trotzdem engagieren wollte, trieb ihm ein Lächeln auf das erschöpfte Gesicht. "Das ist schön", brachte er erst einmal nur hervor. Dann atmete er ein paar mal tief durch und fasste ein paar weitere klare Gedanken. "Was zahlt ihr denn?" wollte er dann wissen.

    Sim-Off:

    Decimus Livianus war längere Zeit nicht mehr aktiv...


    Der Curator rei publicae war zuständig für die Aufsicht der italischen Städte. Entsprechend oft war er in diesen unterwegs, wie das auch heute der Fall war. Und natürlich nahm er dazu seine Scribae und die meisten seiner Helfer mit und das Officium in Rom blieb geschlossen.


    Schließlich kam doch der Pförtner vorbei, der die Räume der italischen Verwaltung auch in Abwesenheit des Curators zu hüten hatte. "Salve, Fremder, was willst du?" fragte er den bärtigen Besucher.

    Auch der weitere Verlauf des kurzen Gesprächs kam für Syennesis eher überraschend. Offenbar war hier sehr schnell eine Entscheidung gefallen. "Für ein Proberennen? Oder bin ich schon engagiert?" fragte er etwas irritiert. Letzteres war eher unwahrscheinlich, immerhin hatten sie bisher nicht über Geld gesprochen.

    Die Frage überraschte Syennesis ein wenig. Bisher war er davon ausgegangen, dass die Factiones wussten, warum sie einen Fahrer haben wollten. Die Factio Praesina schien es anders halten zu wollen. "Weil ich für euch fahren will", antwortete er etwas unbeholfen. "Und weil ich gut bin." Letzteres war wohl das bessere Argument. "Ich bin schon in Rom gefahren und andere Factiones könnten sich auch für mich interessieren." Das war nicht einmal gelogen, denn er war schon auf Einladung der Russata bei einem Übungsrennen gestartet. "Und ich bin noch jung genug, dass ihr lange etwas von mir habt." So konnte man mangelnde Erfahrung auch positiv verkaufen.

    Syennesis ließ sich in den Raum führen, in dem die Musterung stattfinden sollte. Er war gespannt, wie es hier weitergehen würde und ob er auf andere bekannte Gesichter treffen würde, die er schon aus anderen Rennen kannte. Auch wenn er noch nicht viele wirklich große Rennen in Rom gefahren war, war er keineswegs unerfahren und hatte schon manches Rennen in anderen Städten erlebt und viele Fahrer getroffen.

    Manche Dinge sprachen sich schnell herum, andere noch schneller. Manche Leute reagierten schnell, andere noch schneller. Und in dieser Angelegenheit ging es um nichts anderes als die schnellsten Leute in einer schnellen Angelegenheit: Wagenlenker.


    Ein junger Fahrer namens Syennesis war vielleicht nicht der einzige, der von der Suche des Consuls Claudius nach einem neuen Fahrer für die Factio Praesina mitbekommen hatte, aber er war zumindest nicht der langsamste. Als er an der Villa ankam, sah er zumindest keine langen Warteschlagen, sondern nur eine verschlossene Tür. Also klopfte er an.

    "Die Praesina wird mit Freude teilnehmen", beeilte Vetilius sich zu erklären. "Gewiss werden wir dabei gut zusammenarbeiten. Wenn du die Kommunikation mit den anderen Factiones übernehmen möchtest, habe ich nichts einzuwenden", sagte er sodann in Faustus' Richtung.


    Vetilius fühlte sich ertappt. "Nun, äh, unsere Fahrer sind geübt genug, um an einem ernsthaften Wettkampf teilzunehmen. Die Anstellung eines neuen Auriga ist bisher hingegen nicht am Geld gescheitert, sondern an ... nun, an der Unentschlossenheit des Dominus Factionis, um ehrlich zu sein. Wir könnten also durchaus in naher Zukunft unseren Kader vergrößern." Man sah dem Vicarius an, dass ihm bei dieser Aussage nicht ganz wohl war, aber es entsprach nun einmal der Wahrheit. Im übrigen offenbarte er sprachlich auch bereits, dass er Menecrates und Faustus schon quasi zur Factio dazuzählte.

    "Freut mich", grüßte Marcus Vetilius Quadratus auch den Helvetier. Im Folgenden musste er an sich halten, um nicht in einem äußerst breiten Lächeln seine helle Freude über das Anliegen des Consul zu offenbaren. Der Claudius wollte Mitglied der Praesina werden, welch glückliche Fügung! Und sein Sekretär noch dazu. Vetilius nickte und erwiderte: "Welch freudiger Anlass deines Besuchs, Consul. Es wäre mir eine Ehre, euch beide als Sodales bei unserer Factio willkommen heißen zu dürfen."


    Natürlich war die Mitgliedschaft eines Consuls prestigeträchtiger als die seines Sekretärs, aber zwei neue Sodales waren immer besser als einer. "Ein schriftlicher Antrag wird nicht nötig sein. Ich werde euer Aufnahmegesuch mit dem Dominus Factionis besprechen, bin allerdings höchst zuversichtlich, dass er keine Einwände haben wird." Ein entzücktes Lächeln umspielte Vetilius' Lippen. Und speziell an den Helvetius gewandt erklärte er: "Wir können immer Leute gebrauchen, die Öffentlichkeitsarbeit betreiben oder die Teilnahme an Rennen organisieren. Wenn du daran Freude hast, fühle dich hierzu also gerne eingeladen."


    "Und welcher Art ist dein weiteres Anliegen, werter Consul?", fragte er schließlich, nachdem der Claudier sich diesbezüglich noch zurückgehalten hatte.

    Sim-Off:

    Der Versand erfolgt mit freundlicher Unterstützung eines unserer Mitglieder. :D


    Galeo Sergius Plautus
    Casa Sergia
    Mogontiacum - Prov. Germania Sup.


    P. Egilius Denter G. Sergio Plauto s. d.


    Werter Sergius, als Pro Magister der Germanitas Quadrivii darf ich dir mitteilen, dass die Mitgliederversammlung am ANTE DIEM VI KAL DEC DCCCLXVII A.U.C. (26.11.2017/114 n.Chr.) beschlossen hat, dich zum Sodalis Maior zu ernennen. Ich gratuliere dir hierzu herzlich!


    Auf eben jener Versammlung wurde außerdem der Senator Faustus Octavius Macer zum neuen Magister gewählt. Ich selbst bin nunmehr Pro Magister.


    Auf diesem Wege übermittle ich dir im übrigen die Grüße des Vereins und wünsche dir den Segen der Götter in der Überzeugung, dass auch in der Provinz dein Engagement für die Lares Compitales ungebrochen ist.


    Vale bene


    Potitus Egilius Denter
    ___________________________
    Pro Magister - Germanitas Quadrivii
    ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLXVII A.U.C. (28.11.2017/114 n.Chr.)


    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    Kurz huschte Verzweiflung über das Gesicht des Germanicers aber der junge Mann war viel zu einsichtig um hier weiter darüber nachzudenken. Zwar war es die zweite Abfuhr an diesem Tage doch der Ianitor ließ Cerretanus wissen wen er als direkten Ansprechpartner konsultieren könnte.


    " Hmm.. In Ordnung" meinte er. " Dann werde ich mal da vorbeischauen. Aller guten Dinge sind drei. Und wenn Octavius Macer nicht anwesend ist dann hab ich wenigstens dreimal nichts erreicht. Kann ja nur besser werden." Mit einem kurzen Grinsen beendete er den Satz. " Danke für die Auskunft. Vale. " verabschiedete sich Cerretanus knapp und steuerte in Richtung Casa Octavia.


    Der Ianitor mochte es nicht, Leute enttäuschen zu müssen. Dem Germanicus sah man kurz an, dass er nicht besonders glücklich darüber war, hier keinen Verantwortlichen anzutreffen. Aber der Verweis auf die Casa Octavia schien ihn letztlich zufriedenzustellen.


    "Vale und viel Glück! Fortuna sei mit dir!", verabschiete er den jungen Mann, dessen Grinsen er winkend erwiderte. Immerhin nahm der Germanicus die Sache mit Humor.

    "Keine Ursache", winkte Magius ab. "Ich helfe gern."


    Freilich konnte er mit seinem Blick nicht hinter die Stirn des Helvetius dringen, weshalb er auch die kritischen Gedankengänge nicht erkannte. Über die Mitgliedschaft eines Consuls freute sich gewiss jede Factio. Das hieß aber nicht automatisch, dass man Nichtmitgliedern jederzeit Einblicke in den eigenen Betrieb gewährte, auch nicht einem Senator. Immerhin ging es bei Wagenrennen schon seit geraumer Zeit in erheblichem Maße auch um den schnöden Mammon. Da war man lieber vorsichtig, denn es konnte ja sein, dass ein Interessent sich doch für eine andere Factio entschied und aus dem erworbenen Wissen später bei der anderen Factio Vorteile zog.
    Aber diese Gedankengänge konnte Helvetius Faustus freilich ebenso wenig hinter Magius' Stirn erkennen, weshalb seine Fragen wohl unbeantwortet bleiben würden.

    Mugillanus musste schmunzeln. Wenn der Consul derart göttliche Unterstützung hatte, war es wohl eine besonders gute Fügung, wenn er Mitglied der Praesina werden wollte. Diese Schlussfolgerung zog der Ianitor jedenfalls aus dem Umstand, dass der Helvetier zuvor ja davon gesprochen hatte, dass der Claudier Interesse an der Factio hatte. Und überhaupt, die vielen Fragen, wie werde ich Mitglied und so weiter.


    "Wie du wünschst", sagte der Ianitor dann und gab bereitwillig seinen Posten an der Pforte auf. "Kein Problem, jemand anderes kann kurz für mich übernehmen." Er sah sich auf dem Innenhof um und erspähte einen jungen Burschen, der gerade daherlief. "He, Lucius, übernimm mal kurz die Pforte für mich!", brüllte Mugillanus quer über den Platz.


    So wurde schnell der Posten gewechselt und Mugillanus führte Consul und Sekretär über das Areal zu dem Gebäude, in dem die Wägen untergestellt wurden. Dort trafen sie den Vicarius und den Handwerker an. Beide standen bei einem Rennwagen, den sie mit prüfenden Blicken bedachten.
    "Vicarius Vetilius, hier ist der Consul Claudius. Er wünscht dich zu sprechen!"


    Marcus Vetilius Quadratus fuhr überrascht herum und machte große Augen. Der Consul höchstpersönlich! Schnell setzte er sein verbindlichstes Lächeln auf und begrüßte den hohen Besuch: "Salve, Consul Claudius. Ich bin Marcus Vetilius Quadratus, meines Zeichens Vicarius Domini Factionis der Praesina. Dies ist Galeo Terpolius Rebilus, er kümmert sich mit geschickten Händen um unsere Gefährte." Vetilius wies auf den Handwerker, der zum Gruß die Hand hob, sich ansonsten jedoch schweigsam gab.
    "Was führt dich her?", fragte er den Consul anschließend. Der Ianitor Mugillanus hatte seine Arbeit an dieser Stelle getan und entfernte sich deshalb lautlos, um zurück zur Pforte zu gehen.