Beiträge von Narrator Italiae

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    Original von Matinia Musa


    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/09.jpgDa wollte sich der Typ mit seiner Entourage einfach verpissen! Die Soldaten schauten nicht schlecht, als sich die Gruppe einfach verdrücken wollte, und waren schon drauf und dran ihnen auch den Rückweg zu versperren um sich die erhofften Sesterzen doch noch in die eigene Tasche zu pressen, als auf einmal einer der Legionäre leise 'Achtung... der Optio....' zischte.
    Auf einen Schlag wichen die Legionäre von dem Wagen und machten den Weg frei, wohl darauf bedacht so arglos wie möglich dreinzuschauen. Der Anführer hob sogar noch den Arm und winkte den Zurückfahrenden hinter und trällerte ein fröhliches: 'Mercur mit euch auf euren Reisen...'


    Als die Reisegesellschaft verschwunden war, gingen die Soldaten wieder an ihr Tagewerk, was vor allem bedeutete: die Stadt belagern und dabei nicht allzu sehr abzustumpfen.


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    Adils Vorsicht war unnötig gewesen. Nach der Aufforderung trat er ein und fand sich in einem Vorzimmer wieder. Darin saß ein Scriba an seinem Schreibtisch, der den Araber wartend ansah.


    "Salve! Mein Name ist Arabicus. Ich bitte um Zugang zur und Arbeit in der Bibliothek dieser Schule. Außerdem habe ich mein Wissen anzubieten - ich lernte an der Athener Stoa. Und ich hoffe, für eine solche Bewerbungen bin ich hier am richtigen Ort."

    Zitat

    Original von Matinia Musa


    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/09.jpg "Wer auch immer...", blaffte der Anführer der Truppe zurück, der wie alle seiner Kameraden keine Ahnung hatte, wer diese Personen überhaupt waren. Was vor allem daran lag, dass diese sich einen Ruf in Hispania und Italia erworben hatten, in den germanischen Provinzen den Normalsterblichen aber nahezu unbekannt waren. Seit die Zeit nicht mehr in den Amtszeiten der Konsuln gerechnet wurde, sondern in den verschiedenen des Kaisers, hatten erstere deutlich an Bedeutung für die Soldaten in der Peripherie des Reichs verloren.. denn immerhin war es der Kaiser, dem sie zur Treue verschworen waren... und der sie bezahlte.


    "Jetzt hör mal zu du Armleuchter...", schnappte einer der anderen Soldaten, "...wenn wir deinem tollen Proconsul einen Boten in die Stadt schicken könnten, würden wir gleich das ganze Heer hinterherschicken. Rom ist dicht! Die Stadttore sind verriegelt, von innen wie außen... das hier ist eine verdammte Belagerung! Nix kommt raus... nix geht rein! Verstanden?"


    Einer der anderen hatte allerdings die Reizworte gehört, auf die so ziemlich jeder Soldat stand: "Behalt dein Büstendings für dich. Aber gegen eine kleine Anerkennung wären wir durchaus geneigt, euch einfach wieder gehen zu lassen. Gerne auch mehrere kleine Anerkennungen."






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    In der Entfernung braute sich wohl ein Gewitter zusammen. Feine Wolken stiegen in den Himmel auf. Über den Lärm der Schlacht und der Befehle war das ferne, leise Donnergrollen aber wohl kaum wahrnehmbar. Vermutlich nicht einmal für die Bewohner Misenums selbst, die ihr Hauptaugenmerk wohl mehr auf die kämpfenden Truppen südöstlich ihrer Haustüre richteten und nicht so wirklich auf das achteten, was aus Nordwesten langsam heranrollte.

    Direkt nach der Urteilsverkündigung sollte das Todesurteil an dem ehemaligen Senator und nun offiziell verurteilten Verräter Marcus Vinicius Lucianus vollstreckt werden. Wie es schon bei den alten Staatsfeinden üblich gewesen war, hatte sich Salinator den Tullianischen Kerker als Hinrichtungsort ausgewählt. Zwar würde es dort der Menge nicht möglich sein, die Todesqualen des Viniciers zu beobachten, aber darauf legte er es auch nicht an - er fürchtete sowieso, dass die Strafe für Lucianus einige der vinicischen Freunde und Klienten auf den Plan rufen konnte. Deshalb erfolgte die Exekution auch sofort, ehe sich die Nachricht überhaupt verbreitete.


    Entsprechend kam der Zug vom Palatin herab bald am römischen Staatsgefängnis an. Hier wartete der grausige Tod bereits in dem Loch, in dem bereits Jugurtha und Vercingetorix, die unversöhnlichen Feinde Roms, die Mitverschwörer des Catilina und auch Seianus, die Graue Eminenz hinter Tiberius, ihre letzten Atemzüge getan hatten.


    Als man das kaiserliche Tross erblickte, lief eine kleine Menschenmenge zusammen, die jedoch von den Praetorianern und skythischen Leibwächter, die den Kaiser und den Delinquenten abschirmten, auf Distanz gehalten wurden. In dem kleinen Gefängnis, das auch Carcer Tullianus genannt wurde, würden sowieso kaum mehr Menschen als der Kaiser selbst und einige Zeugen Platz finden.

    Kaum hatte der Kaiser das Urteil verkündet, traten die skythischen Leibwächter, die in der ganzen Basilica postiert worden waren, hervor. Sie waren mit der Organisation der Hinrichtung betraut worden, die ja von vornherein festgestanden hatte: Nun bildeten sie einerseits eine Eskorte für den Kaiser, der im Hof der Domus Flaviana seine Sänfte bestieg, andererseits eine Wache für den Delinquenten. Dazwischen konnten die Zuschauer ihren Platz in der kleinen "Prozession" suchen, die sich nun vom Palatin auf das Forum hinabschob.

    In einiger Entfernung erschienen zwei einzelne Reiter in dunklen Paenulae. Sie waren weit gereist, ihre Pferde schon etwas müde, und als sie sahen, was sich in der Entfernung vor ihnen abspielte, blieben sie zunächst einmal stehen. Sie schienen etwas unschlüssig zu sein, ob sie versuchen sollten, näher heran zu reiten, oder doch die sichere Entfernung bevorzugen sollten. Ein Vorbeikommen an dieser Schlacht war wohl etwas utopisch, und kurz argumentierten die beiden miteinander. Weitab jeglicher Truppen und Stellungen sahen sie sich das Spektakel also kurz an, deuteten ein wenig und beschlossen dann, dass es wohl das beste wäre, erst einmal dahin zu reiten, woher sie gekommen waren, und nicht weiter nach Misenum reiten zu wollen.

    Zitat

    Original von Paullus Atius Scarpus
    So. Finde ich nicht besonders nett Besuch vor verschlossenen Türen stehen zu lassen und nicht mal daheim zu sein. Wir werden uns einfach selbst ein. Sucht ein Fenser über das man einsteigen kann. Vllt finden wir etwas brauchbares.



    Eine Eigenart, die nicht nur antike Wehrgebäudige wie die Castra Urbanae so an sich hatten, war, dass sie darauf ausgelegt waren jemanden von außen nicht so schnell hereinzulassen.. ihnen den unerlaubten Eintritt sogar so schwer wie möglich zu machen.
    Entsprechend fensterlos zeigte sich der Bau nach außen auch. :D


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    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/09.jpg "Ach, zum Orcus mit deinen Wünschen...", spuckte der Soldat aus, dabei betont grimmig dreinschauend, "Es gibt keine Möglichkeit hier reinzukommen.. wenn es die gäbe, wären wir schon lange drin und dieser verdammte Krieg vorbei."
    Dass der Mann eine Frau erwähnte, die die Enkelin irgendeines Senators sein sollte, ließ dabei die kompletten beiden wachhabenden Contubernien heranrücken... oder zumindest das, was die Schlacht von Vicetia von ihnen übrig gelassen hatte.
    "Wer soll dieser Mann sein, sagst du?", murrte auch der Anführer der Truppe und kam näher zur Seite des Wagens herangeschlendert, mit einem Mal schelmisch grinsend, "Ich glaub dir kein Wort... Männer, durchsucht diesen Wagen! Ihr da drinnen.. rauskommen, sonst ergeht es euch schlecht!"





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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/09.jpg Es waren Männer der XXI. Legion, die außer Schussreichweite von der Stadtmauer die Via Ostiensis blockierten und somit den Zugang zum Stadttor verwehrten. Da sich auf dem diplomatischen Wege nichts tat, ebenso wenig aber auf dem militärischen bestanden die Tage seit ihrem Eintreffen aus nichts anderem als: rumlungern und die Straße mit noch mehr konfeszierten Krimskram zu blockieren.


    Da es sich mittlerweile rumgesprochen hatte, dass Rom abgeriegelt war, waren auch die Besucherströme abgeklungen welche für zumindest etwas Abwechslung gesorgt hatten. In der Langeweile war der ankommende Reisewagen genau das, was sie brauchten um sich abzulenken.


    "Haaahaaaaaalt...", rief einer der Legionäre aus Germania der Reisegesellschaft zu, hob die Hand und trat auf die Straße während seine Kameraden mühsam gegen die Trägheit ankämpfende Wachsamkeit zeigten, "Der Weg ist versperrt, er wurde angelegt von jenen, die tot sind... und er wird von den Lebenden gehalten. Der Weg ist versperrt."

    Zitat

    Original von Paullus Atius Scarpus
    Belegschaft der Castra Urbana. Mein Name ist Atius Scarpus. Befehlshaber der ALA II Numidia aus Germanien. Wir stehen friedlich vor eurem Tor und sind bereit Gespräche mit euch zu führen damit es zu keinem Blutvergiessen unter Brüdern kommt.



    Der Aufforderung zu gesprächen wurde nichts entgegnet, genauso wie hinter den Zinnen der kleinen Castra nichts zu sehen war. Nicht ein Kopf lugte hervor, noch war etwas von drinnen zu hören: die Castra war verlassen, das Tor zur Straße fest verriegelt.


    "Die ham' sich schon vor Tagen verdünnisiert...", maulte ein alter zahnloser Mann am Straßenrand, "Allet watt waffn traagn kann, wurde schon vor Tagen nach drinnen beordert... Befehl von janz obn, ne?"


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    Die Mauern wurden freilich von den Rebellen aufmerksam beobachtet. Als sich dort oben tatsächlich etwas tat, war man relativ ratlos was letztlich vor sich ging, immerhin drangen Informationen von drinnen äußerst spärlich nach außen.
    Dass man aber die gerade einmal 300 Urbaner von den Mauern abzog bekam wirklich niemand mit: zu verschwindend gering war die Zahl der bewaffneten Urbaner auf der langen Stadtmauer. Den weitverstreuten Beobachtern fiel höchstens auf, dass sich ein oder zwei Urbaner von der Mauer davonmachten... wohin auch immer. Dass sich die Zahl schließlich summierte konnte ja niemand ahnen, man war ja selbst um ganz Rom herum verteilt.
    Was auch immer drinnen vor sich ging: draußen hatte man nicht den Funken einer Ahnung.

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg So wie die Rebellen die Stadt Rom belagerte, so belagert die Bevölkerung der Stadt Rom die Rebellen. Zumindest jene, die außerhalb der Stadtmauern lebten und einflussreich genug waren um sich bei den Führern der Rebellenarmee mit ihrer Bedeutung hervorzutun. Was folgte war, dass Flaminius Cilo nicht nur die Anliegen von dutzenden Offizieren abzuarbeiten hatte, sondern auch die Anliegen der Römer die sich einerseits Sorgen darum machten was mit ihrem Heim und ihrer Habe außerhalb der Stadtmauern geschehen.. oder was nach einem nicht unwahrscheinlichen Machtwechsel eintreten könnte.


    Als allerdings ein Legionär mit einem Boten des Verteidiger Roms, wie er sich selbst nannte, anmarschiert kam, dauerte es nicht lange und der Mann wurde vom Schwarm an Zuarbeitern durch denselben zum Kern des Unternehmens geleitet... welcher den Mann erwartungsvoll anblickte.
    "Ich kann nicht sagen, dass mich dein Erscheinen überrascht...", brummte der Feldherr der Rebellen und ließ sich das Schreiben aushändigen. Im ganzen Raum des Hauses, in dem sie sich gerade aufhielten machte sich schlagartig gespannte Stille breit.. bis der Feldherr erst zu schmunzeln und dann laut zu lachen begann: "HAH!! Dieser Iulius ist gut... will den Senat entscheiden lassen, wer der rechtmäßige Kaiser ist. Ich bin gespannt wie das dem Ursupator gefällt. Aber was bedeutet das für uns....", blickte er belustigt in die Runde, erntete aber nur ratlose Blicke, "Nein... nein.. nein. Du kannst dem Iulier ausrichten, dass nicht tausende gute Römer im Norden gefallen sind, nur damit wir uns hier... in dieser Lage.. jetzt dem Beschluss eines Kreises alter Männer beugen, die womöglich so verängstigt sind, dass sie den Vescularier bestätigen? Nein, nein... sag ihm, dass wir das Votum des Senats anerkennen, so er die richtige Entscheidung fällt. Wir folgen dem wahren Princeps, und wir werden hier so lange ausharren, bis dieser zu seinem Recht gekommen ist. Gebt dem Mann Brot, er wird es nötig haben... ich will garnicht wissen, wie es auf der anderen Seite damit aussieht."
    Sofort machte sich ein Sklave an die Aufgabe dem Mann etwas zu Essen zu besorgen, der Flaminier bedachte den Boten nur noch mit einem auffordernden Blick und nickte schließlich in Richtung Tür.
    "Der Iulier sollte die Angelegenheit nicht auf den Senat abwälzen, sondern das tun was richtig ist... die Waffen niederlegen, die Tore öffnen und den Vescularier ausliefern.. mit oder ohne Senatsbeschluss: die Zeit des Vesculariers ist vorüber. Sag ihm das."



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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Nach der Schlacht gab es ein riesiges Improvisieren, das seinesgleichen suchte... tausende Männer waren tot, unter ihnen auch einige Offiziere... und um die Befehlsstruktur der darbenden Legionen sicher zu stellen, gab es nach den Auszeichnungen auch einige Beförderungen zu vollziehen. In der Legio Prima war dies eigentlich Aufgabe des Legaten, der allerdings flachlag, ebenso wie andere Legaten des Heeres... dem Flaminier kam es oft so vor, als würden die Götter ihn als Gegenleistung für den Sieg mit zehnmal soviel Arbeit wie vorher strafen. Die meisten Beförderungen nickte er nur ab, bei gewissen anderen musste jedoch länger nachgedacht werden... zum Beispiel beim effektiven Kommando der ersten Legion. Nach langem hin und her war die Wahl schließlich rein pragmatisch gewesen, man suchte sich einen Mann aus, der auf die Unterstützung seiner Männer zählen konnte und sich schon vielfach bewiesen hatte.. eigentlich eine logische Schlussfolgerung. Der Flaminier hoffte nur, dass der Mann sich auch in dieser neuen Aufgabe bewährte.





    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    Marcus Iulius Licinus



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXIII A.U.C. (2.2.2013/110 n.Chr.)


    ZUM
    PRAEFECTUS CASTRORUM der LEGIO I.



    Gaius Flaminius Cilo





    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    Aulus Hadrianus Fontinalis



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXIII A.U.C. (2.2.2013/110 n.Chr.)


    ZUM
    CENTURIO in der LEGIO I.



    Gaius Flaminius Cilo





    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    Gaius Tallius Priscus



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXIII A.U.C. (2.2.2013/110 n.Chr.)


    ZUM
    SIGNIFER in der LEGIO I.



    Gaius Flaminius Cilo






    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    Caius Quintilius Thalatio



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXIII A.U.C. (2.2.2013/110 n.Chr.)


    ZUM
    LEGIONARIUS in der LEGIO I.



    Gaius Flaminius Cilo





    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    Publius Matinius Avianus



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXIII A.U.C. (2.2.2013/110 n.Chr.)


    ZUM
    LEGIONARIUS in der LEGIO I.



    Gaius Flaminius Cilo





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    Es ist Laevina nicht entgangen, wie dieser Iulius auf ihren Bruder reagiert hat. Mit Argusaugen bemerkte sie die Umarmung beider Männer und ihre Augen funkelten mit Warnung jedoch nur kurz, bis es wieder diese vornehme Gleichgültigkeit ihre Gesichtszüge berührte. Es war auf jeden Fall eine Mischung aus Eifersucht und Mißtrauen. Flatterhaft nach außen und Sonnenschein... nun verderben wir ein wenig und verhelfen zum Rückzug. So dachte Laevina, die akribisch ihre Schritte vorbereitete. Genau aus diesem Grund war ihr Seufzer ein wenig zu tief, jedoch authentisch genug, um sie nicht als eine, die das Janusgesicht hat, zu bezichtigen. Natürlich war Laevina eine Frau, die erstmal ihre Interessen wahrte. Aus diesem Grund prüfte sie innerlich, ob er zu ihr oder sie zu ihm passte, verwarf diesen Gedanken sofort, als sie diese Umarmung sah. Laevina entging nicht, wie er auf dieses ganze Onkel-Tante-Gelabber reagierte und, wenn es nach Laevina ginge, wäre es bei einer engen Verwandtschaft geblieben, ohne den tatsächlichen Verwandschaftsrang zu nennen, geschweige jedes Mal auf die oder jene Weise zu unterstreichen. Aber da war noch ihr Bruder, der wohl zu sehr als Onkel auftreten wollte. Laevina stellte das Ziel, erstmal den Iulius zu vergrauln, was nciht so schwierig war. Er lauerte nur, eine Gelegenheit zu bekommen, Valete!!! zu sagen. Nun lieferte Laevina ihm nicht nur den Grund, sondern auch das Gefühl, beobachtet zu werden. Nicht, dass Laevina so eine intrigante Schlange wäre, aber ihr sechter Sinn hat ihr schon ein paar unangenehme Erfahrungen erspart. Laevina lächelte zufrieden und doch mit einem Touch des Bedauerns.


    Vale! Die Zeit ist immer kostbar


    gab sie ihren Kommentar sehr verständnisvoll. Laevina wartete ab, bis es wieder friedlich wurde.


    Unser Landgut ermöglicht uns ein sicheres Einkommen. Doch der Erfolg liegt im Rom, das wissen wir. Wenn du Hilfe bei der Führung der Haushaltsbücher brauchst, übernehme ich gern diese Aufgabe.

    Laevina lächelte dem Iulius und auch Severa mit diesem unergründlichen Lächeln, welches alles, aber wirklich alles bedeuten konnte. Vom... jajaja bis ohhh jaaaa. Das konnte sie sehr gut, wie auch ihre langatmigen Bewegungen, die ihre weibliche Figur mit einladenden Hüften, schlanker Taille und kleinen Brüsten noch besser zur Geltung machen und natürlich der Blick, als ob sie ihrer Wirkung auf die Männer völlig unbewußt blieb. Laevinas Aussprache war leicht kehlig, was jedoch nicht weiter störte und zu ihren Bewegungen irgendwie passte.


    Salve! Und vielen Dank für die wunderschönen Räume. Meine Seele hat nun den Staub der Reise abgelegt.



    Sie nahm den Platz zu Severa und richtete den Blick auf sie, ließ jedoch Iulius nicht aus den Augen, jeer ihren Bruder und seine Reaktion.


    Meinem Bruder und mir liegen die verwandtschaftlichen Beziehungen und Verbindungen sehr nah am Herzen. So hat uns auch unser Vater gelehrt. Es gibt nichts wichtigeres als Familie. Unsere Gebete und Opfergaben waren auch an alle Familienmitglieder gerichtet und auch an dich, Sergia Severa. Es tut mir nur leid, dass wir erst unter diesen Umständen uns kennenlernen.


    Laevina senkte ihren Blick und seufzte leise.


    Verzeih, wenn meine Gedanken noch von Trauer umhüllt sind. Einerseits freue ich mich, dass meine Eltern wieder zusammen sind, andererseits beweine ich ihren Tod. Doch die Zeit heilt die Wunden.


    Sie machte eine Pause und nahm ein paar Weintrauben vom Teller

    Nach einer Frage wies der Sklave am Empfang Adil zum Officium Rectoris - oder vielmehr zum Officium Rectricis. Die Leitung des Schule übernahm nämlich eine Frau, namentlich Decima Seiana. In der athener Stoa hätte es so etwas ja nicht gegeben - in jahrhundertelanger Tradition waren dort nahezu nur Männer tätig gewesen. An der Tür zum Büro blieb er stehen und klopfte an. In jahrelanger Erfahrung hatte er gelernt, danach wieder einen Schritt zurück zu treten. Wer wusste, ob die Tür nicht nach außen aufging und sie nicht vielleicht jemand mit zu viel Schwung öffnete.

    Der Strom an Männern war wirklich alles andere als gewaltig, eher ein kleines Rinnsal. Denn so redegewandt der Mann auch gewesen sein mochte, so sehr die Bewohner Etruriens auch für Cornelius Palma waren und für diesen auch zu kämpfen bereit waren – es waren keine da, die mit den Legionen noch gehen konnten.
    Bereits Wochen und Monate, ehe die Rebellen in den Süden weiter gezogen waren, hatten die Städte Etruriens selbständig ihre Armeen aufgerüstet, hatten selbständig Truppen ausgehoben und Heere aufgestellt. Und bereits damals hatten sie alle Wehrfähigen eingezogen und auf die Sache Cornelius Palmas eingechworen. Alles, was kämpfen konnte, alle Edlen, die sich Rüstungen leisten konnten und Pferde, alles, was bereits einmal gedient hatte – alle diese Männer waren schon weg. Was blieb, war ein kläglicher Rest aus Knechten, Sklaven, Helfer, Tagelöhnern, die ihre Familien nicht verlassen konnten oder wollten. Und diese schlossen sich nicht nur nicht den Truppen ihrer Heimatstädte an, sondern ebenso wenig den Truppen der Rebellen. Denn so lange war die alte Einberufung nun auch nicht her, und dieselben Hinderungsgründe wie damals trafen auch heute zu.
    Und so mancher, der vielleicht interessiert zugehört hatte, wurde sehr schnell von seinem Weib oder Dienstherren an den Ohren wieder weggezerrt, um die Arbeit, die verrichtet werden musste, auszuführen und sich nicht auf solche Abenteuer einzulassen. Wenn die Rekruteure in einer Stadt noch ein Dutzend Männer fanden, die für den Dienst in den Legionen überhaupt noch tauglich waren und immer noch Willens, sich den Legionen anzuschließen, konnten sie schon hoch zufrieden sein.


    Kurzum: Aus Etruria konnte sich die Armee aus dem Norden nicht aufrüsten. Die vormals ausgehobenen Truppen waren nämlich auch schon seit längerem nicht mehr zugegen, sondern dem Ruf aus Tarquinia gefolgt, und von dort aus gesammelt weitermarschiert.

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg "Die Gastfreundschaft des Vesculariers ist weit gerühmt.. ", rief der Flaminier zurück, der nicht lange über das Angebot des Iuliers nachdenken musste, "Du magst mir versprechen was du willst, Iulius, aber dass dein Princeps sich an deine Versprechungen hält wage ich zu bezweifeln. Seine Truppen haben eine komplette Stadt geplündert, ihre Bewohner ermordet und ihrer Habe beraubt. Ich weiß, wohin das führt.. aber unser Angebot steht, Iulius, denke darüber nach. Du weißt, wo du uns findest..."
    Nachdem der Feldherr der Rebellen dies die Mauer hochgerufen hatte wandte er sein Pferd ab und begab sich zurück zu seinen Legionen.





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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich jemand oben auf der Mauer zeigte.. offensichtlich musste man erst jemanden herbeischaffen, der befugt war ihm gegenüber den Mund zu öffnen. So war es dann auch wohl niemand anderes als der iulische Tribun der Urbaner. Der flaminische Legat wunderte sich nur kurz, warum der Mann nicht mit seiner Truppe gen Süden aufgebrochen war anstelle hier nur über eine Handvoll zu gebieten. Aber so wie er sich nannte, hatte der Vescularier ihn tatsächlich zum Verteidiger Roms ernannt.. ein weiteres Zeichen für die verzweifelte Lage, in welcher der Ursupator sich befand. Ein leises Lächeln stahl sich auf die Lippen des alten Mannes während der Iulier sprach.
    "Auch dir meine Grüße, Marcus Proximus von den Iuliern, Verteidiger Roms.", legte er soviel Respekt in seine Stimme wie ihm möglich war, immerhin wollte er den Mann nicht durch flüchtige Geringschätzung verprellen, "Auch auf dieser Seite der Mauer stehen Verteidiger Roms... sie verteidigen Rom gegen die Tyrannei des Ursupators Vescularius. BEWEISE willst du? Geh zum Palatin, wo sich der Mörder des Valerianus versteckt, und fordere ihn auf das Testament desselben vorzuzeigen. So er es nicht selbst mit seiner Hand entweiht hat, wird niemand anderes als APPIUS CORNELIUS PALMA dort als Nachfolger des Valerianus genannt. Und falls du noch mehr als das brauchst: wer, wenn nicht ein Mörder würde seinem Opfer die Apotheose verweigern? Denke darüber nach, Marcus Proximus, und denke auch darüber nach, dass der wahre Kaiser auch dir gegenüber Milde zeigen wird, wenn du dich entscheidest das richtige zu tun und die Tore der Stadt zu öffnen! Liefere den Ursupator aus, Iulius!"
    Auch wenn der Flaminier wenig Hoffnung hatte, dass der Iulier seinen Worten Taten folgen lassen würde musste dies gesagt werden. Der Mann gehörte bekannterweise zu den größeren Nutznießern des vescularischen Regimes.. aber vielleicht war es doch nicht so weit her mit seiner Loyalität zu einem dem Untergang geweihten.




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