Beiträge von Narrator Italiae

    Auch vor der Eingangspforte dieser Behausung blieb es nicht friedlich: erst waren es nur laute Rufe und Schreie, die sich dumpf durch das Holz hören ließen, dann liefen vereinzelt Menschen vor der Casa her, einige auf der Suche nach Möglichkeiten zum Randalieren oder Plündern, andere auf dem schnellsten Wege nach Hause... und wiederum einige in panischer Flucht ergriffen. "NIEDER MIT DEN SCHERGEN DES FETTEN!!!"
    Schließlich machten sich auch einzelne Ansammlungen von Menschen bemerkbar, die laut hörbar Verwünschungen und Schmähungen riefen, ob aus einem konkreten Anlass (wenn sie ein Opfer gefunden hatten, das sie durch die Straßen treiben konnten), einfach nur so (wenn sie noch auf der Suche nach einem solchen waren), oder weil sie offen Gelegenheiten zum Plündern suchten war dabei kaum ersichtlich. "HÄNGT SIE AUF! HÄNGT SIE AUF!!"
    Klar, dass das, was in den Straßen ging nicht mit den Aufruhren vergangener Zeiten zu vergleichen war, wo tagelang die Straßen kaum sicher zu betreten waren, aber dennoch war die Lage stellenweise von brisanter Natur.
    Wie zum Beispiel vor dieser Porta, wo ein Mob laut skandierend vorüberzog... voll von Augen, die nach allem möglichen Ausschau hielten: Schergen Salinators, generell unliebsamen Personen, oder einfach nur auf der Suche nach schnellem Reichtum.
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    Auch vor der Eingangspforte dieser Behausung blieb es nicht friedlich: erst waren es nur laute Rufe und Schreie, die sich dumpf durch das Holz hören ließen, dann liefen vereinzelt Menschen vor der Casa her, einige auf der Suche nach Möglichkeiten zum Randalieren oder Plündern, andere auf dem schnellsten Wege nach Hause... und wiederum einige in panischer Flucht ergriffen. "NIEDER MIT DEN SCHERGEN DES FETTEN!!!"
    Schließlich machten sich auch einzelne Ansammlungen von Menschen bemerkbar, die laut hörbar Verwünschungen und Schmähungen riefen, ob aus einem konkreten Anlass (wenn sie ein Opfer gefunden hatten, das sie durch die Straßen treiben konnten), einfach nur so (wenn sie noch auf der Suche nach einem solchen waren), oder weil sie offen Gelegenheiten zum Plündern suchten war dabei kaum ersichtlich. "HÄNGT SIE AUF! HÄNGT SIE AUF!!"
    Klar, dass das, was in den Straßen ging nicht mit den Aufruhren vergangener Zeiten zu vergleichen war, wo tagelang die Straßen kaum sicher zu betreten waren, aber dennoch war die Lage stellenweise von brisanter Natur.
    Wie zum Beispiel vor dieser Porta, wo ein Mob laut skandierend vorüberzog... voll von Augen, die nach allem möglichen Ausschau hielten: Schergen Salinators, generell unliebsamen Personen, oder einfach nur auf der Suche nach schnellem Reichtum.
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    Kurz nachdem die Tore geöffnet waren, die Urbaner ihre Waffen niedergelegt hatten, die Legionen des Nordens in die Stadt einmarschierten und damit viele zur Auffassung gelangen ließ, dass die Herrschaft des Vesculariers ein Ende hatte, brachen vielerorts die zuvor sorgsam aus Angst und Vorsicht errichteten Dämme. Schnell formten sich überall dort die ersten wütenden Mobs, wo sich die Soldaten der Legionen nicht aufhielten, und bei einer Millionenstadt wie Rom waren das nicht gerade wenige Orte. "HURE DES FETTEN!"
    Dabei rekrutierten sich die Randalierer nicht nur aus jenen, die unter dem Vescularier besonders zu leiden hatten (auch wenn diese ihrer Wut am ehesten freie Bahn ließen), auch jene die sich einfach die Gelegenheit zum Plündern nicht entgehen lassen wollten... und natürlich gab es da auch notorische Berufsrandalierer die sich ebenfalls daran beteiligten, Rom stellenweise unsicher zu machen. "DA SEHT IHR IHN, DEN SPEICHELLECKER DES UNGEHEUERS!"
    Die ersten, die darunter zu leiden hatten waren freilich zuvor offen zur Schau getretene Anhänger des Vesculariers, die es nicht geschafft hatten sich vor dem Eintreffen der nordischen Legionen abzusetzen oder sich irgendwo sicher zu verstecken. Zwar blieb die Anzahl der Lynchmorde überschaubar, aber es gab sie: die Leute wurden aus ihren Häusern gezerrt, von einer wild Beleidigungen und Verwünschungen skandierenden Meute durch die Straßen getrieben und schließlich aufgeknüpft, gesteinigt oder schlichtweg zu Tode getreten. "TÖTET IHN! TÖTET IHN! ZUM ORCUS MIT DIESEM HUNDESOHN!"
    Öfter kam jedoch vor, dass man sich ungehemmt am Eigentum jener vergriff, die man zum Dunstkreis des Vesculariers zählte. Da wurden Türen aufgebrochen, ganze Casae verwüstet und Leute auf offener Straße bis auf den Leib ausgezogen. Dabei war mancherorts vollkommen zweitrangig, ob die betreffende Person wirklich zur Riege des Noch-Kaisers-in-Rom gehörten: ein falscher Gesichtsausdruck am falschen Ort zur falschen Zeit war Grund genug jemanden einfach zum Anhänger des Vescularius zu erklären und ihn um seine Habe zu erleichtern. Oft genug ging es dabei nur um Animositäten, die vollkommen unabhängig von der Krise der Res Publica gegärt hatten, Schuldscheine wurden gesucht und vernichtet, oder einfach die passende Gelegenheit für kleinliche Rache zum Vergeltungsakt für die Untaten des fetten Kaisers aufgeblasen. "GESCHIEHT IHNEN RECHT, ELENDE LAKAIEN!!!"
    Kurzum: In den langen Stunden nach dem Fall der Stadtmauer brachen vollkommen unberührt von den Soldaten aus dem Norden viele römische Knochen, schließlich konnten die Einheiten des Cornelius nicht überall sein. Und die Hersteller von Keramikwaren konnten sich auf glorreiche Monate freuen.


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    Gaius Flaminius Cilo


    [wrapIMG=left]https://lh3.googleusercontent.…k/JR8hAsUIbaw/s100/34.jpg[/wrapIMG]Als der atische Decurio eintrat, und den Feldherrn mit falschem Namen grüßte erstarb plötzlich alle Aktivität im Kommandostand. Einige der anwesenden Offiziere und Adjudanten zogen zischend die Luft zwischen den Zähnen ob des Fauxpas des Mannes ein, andere schüttelten offen ungläubig den Kopf.


    Der Flaminier hingegen tat so, als hätte er das nicht gehört, und nickte dem Decurio einfach zu: "Decurio, ich habe dich herbringen lassen, da deine Einheit bei der Sicherung der Stadt noch am wenigsten gebraucht wird. Die Wege nach außen werden jetzt von uns gehalten, die Gegend um Rom patroullieren die anderen Auxiliares.. daher habe ich für dich und deine Männer eine andere Aufgabe: die Sicherung Ostias. Wir haben Meldung aus zweifelhafter Quelle, dass sich dort nur eine Centurie bewaffneter Kräfte aufhält, sonst nichts. Du wirst mit deinen Männern nach Ostia reiten, die Lage sondieren und dann nach eigenem Ermessen vorgehen... das Ziel ist die Sicherstellung des Hafens und des Versorgungsweges nach Rom. Solltest du dabei Gewalt anwenden müssen, sei es so. Aber riskiere nicht deine Einheit. Ich wiederhole: riskiere NICHT deine Einheit. So ihr auf größeren Widerstand stoßt, zieht euch hierher zurück und wir gehen die Sache größer an. Und erstatte Bericht über dein Vorgehen... regelmäßig. Verstanden?"



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    Gaius Flaminius Cilo


    https://lh3.googleusercontent.…k/JR8hAsUIbaw/s100/34.jpgWährend noch erörtert wurde, wie man nun in Sachen Vescularier das Thema endlich abschließen könnte, wurde im Stab des Flaminiers eine Sache angesprochen, die wohl auch keinen größeren Aufschub duldete: die Sicherung Ostias.
    Nach langem Hin- und Herüberlegen entschloss man sich schließlich für die 'schnelle' Lösung des Problems, welche den Einsatz einer der mitgekommenen Reitereinheiten beinhaltete.


    "Man hole mir diesen Decurio vorbei... Sempronius, sag mir, wie heißt der nochmal? Achja... diesen Atier von der Ala II Numidia..", befahl der Feldherr, und kümmerte sich während des Wartens um andere Dinge die seiner Aufmerksamkeit bedurften.




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    Einer der Männer ging zu dem Kürbisverkäufer und stieß ihn an, rüttelte ihn wenig später etwas stärker und schüttelte dann den Kopf. "Der ist hin", teilte er seinem Kollegen mit.


    "Dann schafft ihn hier weg und kriegt raus, ob ihn irgendjemand zurückhaben will."


    Dann wandte jener sich wieder dem anderen Gefangenen zu, der sogar geantwortet hatte, aber mitten im Satz abgebrochen hatte.


    "Aber? Raus damit, ich hab' nicht ewig Zeit!"

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    ...
    Er blickte kurz zu Persaeus wie dieser sich so anstellte bei seinem ersten offiziellen Auftrag an der Seite seines neuen Besitzers.


    Mein erster Anflug von Aufregung war recht schnell verflogen. Weshalb sollte ich aufgeregt sein? Nur weil dies mein erster offizieller Auftritt an der Seite meines Dominus ist? Keine Spur! Endlich kann ich beweisen, was in mir steckt.
    So folge ich meinem Dominus und dessen Cousin zur Casa der Decimer.
    Der Weg dorthin ware mit einigen Aufregungen verbunden gewesen. Glücklicherweise hatten die Herrn beschlossen, den Handgreiflichkeiten aus dem Weg zu gehen. Hätte ich meinen Herrn beschützen können? Diese Frage geht mir seit der Ankunft in der Casa unentwegt durch den Kopf. Nun ja, gegen ein paar schwache Männer hätte ich allemal etwas ausrichten können... aber ansonsten..?


    Während mein Dominus Platz nimmt, bleibe ich diskret hinter ihm stehen und vesuche, wieder meinen Kopf frei zu bekommen, um bereit zu sein, alle seine Anordnungen zu vernehmen.

    Es waren keineswegs Wochen gewesen und der Gestank war hier schon seit Jahren so. Aber die Palastwache hatte derzeit auch wichtigeres zu tun, als sich um Randalierer zu kümmern, so dass man das Aufwachen der beiden erst später bemerkte. Die Tür wurde geöffnet, mehrere Männer traten ein.


    "Namen? Was habt ihr angestellt?"


    Offenbar wussten sie nicht allzu genau, warum die Männer eingekerkert worden waren, sondern sollten sich jetzt nur um ihre Aburteilung kümmern.

    Die Melder der Etrusker hatten nur knapp genickt und die meisten von ihnen hatten sich auch sofort aufgemacht, die ihnen anvertrauten Befehle zu überbringen. Lediglich einer der Reiter konnte den Befehl nicht ausführen, so gern er wohl auch gewollt hätte. Seinem Pferd hatte der kurze Wortwechsel zwischen dem Kaiser und ihnen wohl genügt, um sich der eigenen Erschöpfung bewusst zu werden. Erst ging nur ein zittern durch den Körper, dann wurden die Vorderbeine erst etwas vorgestreckt, schließlich eingeknickt, und trotz aller “Oh nein, nicht hinlegen, steh wieder auf!“ legte sich das große Tier vor Erschöpfung einfach hin. Es gab noch ein paar zitternde, tiefe Schnaufer von sich und lag dann schließlich still.
    Der Bote also entschuldigte sich bei Palmas Offizieren und versuchte in leicht gebrochenem Latinum zu erklären, dass sie sehr weit und sehr schnell in den letzten tagen auf der Suche nach ihnen geritten waren und die Tiere einfach sehr erschöpft waren. Erschöpft genug, um sich zum Sterben auch hinzulegen, wie es aussah. Um nicht auf den Maulesel eines Trossknechtes zurückgreifen zu müssen, blieb der Mann dann schließlich einfach in Palmas Lager und versuchte, sich irgendwie halbwegs nützlich zu machen.


    Unterdessen preschten die anderen Melder davon, auch zur Reiterei auf dem Flügel. Diese hatte ihren Angriff wie geplant zuende geführt und wollte sich außerhalb der Reichweite von Bogenschützen für eine weitere Attacke sammeln, als die Boten ankamen. Ein paar Worte wechselten zwischen dem Vexilifer und Cornelius' Männern, dann führte er die Reiterei noch etwas weiter von den Truppen der Classis und den Cohortes weg. Als sie zum stehen kamen, nutzen auch hier einige Tiere die plötzliche Pause vom Angetrieben-Werden, um kurzerhand zu entscheiden, für ein Leben weit genug gelaufen zu sein. Die Reiter versuchten noch, die Tiere aus dem Pulk zu bewegen, aber letzendlich sammelte sich der Reitereiverband dann noch einmal mit den verbliebenen Tieren etwas weiter und ließ etwa 30 sterbende Tiere auf der Wiese liegend zurück. Für sie hieß es nun auf Signale von ihrem neuen Kaiser zu warten.

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    "Sehr gut.", konstatierte der Flaminer und nickte beifällig, bevor er den Blick der Via Flaminia entlang ins Herzen Roms richtete, "Du wirst dich in die Gastfreundschaft unserer Männer begeben, zu deinem eigenen Schutz. Sobald der Spuk hier vorüber ist, und der wahre Kaiser dort ist wo er hingehört, wird man über dich entscheiden... Vale bene, Iulius."
    Ein kurzer Wink, und vier Soldaten traten vor um das Pferd des Iuliers am Zaumzeug zu greifen und ihn durch das Tor zu führen, wo man ihn später den Männer der Prima übergeben würde. Während dies geschah, nahmen die Dinge in der Stadt langsam Fahrt auf.



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    Gaius Flaminius Cilo


    [wrapIMG=left]https://lh3.googleusercontent.…k/JR8hAsUIbaw/s100/34.jpg[/wrapIMG]Nachdem das erste Tor an der Via Flaminia gefallen war, fielen die anderen Tore einer Schnur von Dominosteinen gleich ebenfalls binnen zweier Stunden... bis sich die fünf Legionen nahezu komplett in das Stadtgebiet gedrückt hatten.
    Eins der ersten Ziele war selbstverständlich der kaiserliche Palast, der von Abordnungen aller fünf Legionen belagert wurde. Die umliegenden Häuser und Freiflächen waren ebenfalls bald von ihren Bewohnern gesäubert und besetzt. Noch griff man aber nicht zu, immerhin war die Lage in der Millionenstadt noch zu unübersichtlich.. und man hatte den Palatin quasi abgeriegelt, man würde ohnehin ein wenig Zeit haben bis sich der Staub gelegt hatte und man mit dem finalen Akt anfangen konnte.


    Direkt vor dem Palatin, im gigantischen Circus Maximus, hatte der Feldherr der Rebellen, Gaius Flaminius Cilo, seine neue Kommandozentrale aufgebaut, direkt mit Blick auf den Palast in welchem sich wohl der Usurpator versteckte... wenn er denn noch überhaupt da war. Andere Nachrichten hatte er jedenfalls noch nicht bekommen...



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    Da es dauerte, bis alle Reiter bis zum Kaiser vorgelassen wurden, und Larth der erste war, der bei ihm eintraf, nahm sich der junge Bursche das Recht heraus, dem Kaiser einfach zu antworten. Als er bei Palma ankam, schwang er ein Bein über den Pferdehals und rutschte an der Schulter des Tieres flink herunter, um sich in einer ehrerbietigen Geste leicht zu verbeugen. Erst danach begann er mit der Antwort.
    “Nun, wir hatten gehofft, du würdest unser Kommandeur sein“ fiel diese etwas flapsig aus, ehe er sie noch ein wenig präzisierte. “Die Zwölf Städte haben ihre Truppen zusammengestellt unter jeweils einem ihrer erfahrensten Magistrate. Auf dem Feldzug bestimmen sie gleichwertig mit den Haruspices, unter der Führung von Marcus Cilnius Lanatus. Allerdings beugen wir uns gern deinen Befehlen, deshalb sind wir auch hier, um zurückzumelden. Wir haben nun erst einmal die Reiterei vorausgeschickt, um dich zu entlasten. Die Fulgitatores folgen dichtauf und sind in spätestens einer halben Stunde auch hier. Die Fußtruppen kommen nach. Wenn du deine Position noch drei Stunden halten kannst, kannst du auf 7000 weitere Schwerter zählen.“

    Zitat


    Original von Marcus Iulius Proximus
    Er saß zusammen mit weiteren hochrangigen Offizieren sowie Cato zu Pferd und lies das Tor öffnen.


    Dann warteten sie.



    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpgAls die Tore geöffnet wurden, war man auf der anderen Seite erst einmal alles andere als vorbereitet... nein, man war sogar regelrecht überrumpelt davon. Die aufgehenden Torflügel sorgten vor allem erst einmal dafür, dass man sich hektisch Befehle zuschrie, immerhin konnte es sich um einen Ausfall der verzweifelten Belagerten handeln. Tat es aber offensichtlich nicht, denn den hinter ihren Verschanzungen wartenden Männern trat niemand entgegen. Das Tor blieb leer... aber offen.
    Die Meldung machte in brandeseile die Runde, und bald hatte sie sich auch zum Feldherrn des Unternehmens durchgearbeitet... der ebenso überrumpelt war, aber keineswegs verärgert darüber.
    "Nun denn... ihr wisst, was ihr zu tun habt.", brummte er den anderen ihn umgebenden Stabsoffizieren zu, welche sofort dafür sorgten, dass die Meldung jede einzelne Legion erreichte. Von den zwei Centurien seiner eigenen Leute, die ihn im Nervenzentrum umgaben, gab es hier nur die erste Legion an der Via Flaminia... also würde er auch eben die brauchen, so die anderen Tore nicht auch schon geöffnet waren.
    "Der Praefectus der Prima soll seine Leute in Schuss bringen, verlieren wir keine Zeit... rein da!", gab er noch weiter, bevor er nach draußen trat und sich sein Pferd bringen ließ... um zusammen mit seiner Leibwache den vorhermarschierenden Centurien zu folgen. Außerhalb Schussreichweite blieb er stehen, den Marsch der beiden Centurien in die Stadt hinein, die sie schon so lange hatte draußen herumstehen lassen, gebannt beobachtend. Die beiden Centurien formierten und schoben sich, um etwaige Fallen durch Wurfgeschosse und Steinwürfe zu begegnen, in Testudo-Formation durch das Tor.. den dort wartenden iulischen Tribun und dessen Begleitung erst einmal vollkommen links liegend lassend. Ein gebellter Befehl, und mehrere Männer stürmten aus der Formation in die Türen der Wehrgänge des Tores und hinauf, wo sie auf ein paar Urbaner trafen...
    __________

    Zitat


    Original von Gaius Iulius Sabinus
    ...und ich stand ganz allein wie versteinert auf den Zinnen und sah dem Übergabespektakel von oben zu! Was für eine Blamage für die Gens Iulia!!!(Persönliche Meinung.)



    "Mach keinen Scheiss, Junge.", zischte einer der Soldaten, die zuerst oben ankamen und das Tor sicherten, dem dort herumstehenden Mann zu, und machte sich sofort daran ihm die Waffen abzunehmen, und ihn in Richtung der Treppe zu bugsieren: "Los, runter hier..."
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    Als das Tor gesichert war gab man nach außen ein Signal, was den Flaminier langsam durch das Tor reiten ließ, bis er schließlich dem Tribunen der Urbaner Auge in Auge gegenüberstand: "Iulius, Verteidiger Roms... du hast die richtige Entscheidung getroffen. Darf ich davon ausgehen, dass deine Männer die Waffen niedergelegt haben und sich friedlich verhalten werden?"

    Das Pferd tänzelte noch nervöser, drehte sich im Kreis, so dass der Reiter beim Sprechen den Rumpf immer wieder drehen musste, da er sein Tier nicht so ruhig halten konnte. Vor Erschöpfung zitterten die Beine des Fuchses, offensichtlich war es sehr hart angetrieben worden in letzter Zeit und nun nicht in der Lage, so schnell wieder ruhig zu werden.
    Der Apoll darauf hingegen schien sich zu freuen, denn er lachte durch die goldene Maske, als er gefragt wurde, wer er denn sei und woher er käme. Lachend nahm er die Maske ab und zeigte damit sein Gesicht. Es war ein Jüngling, dem kaum der erste Bart spross.
    “Mein Name ist Larth Rumax, Sohn von Avile Rumax und der Oana, aus Veji. Und wir kommen aus den zwölf großen Städten der Tusci!“ lachte er die Reiter, die ihm entgegen gekommen waren, an. “Und wir suchen den von den Göttern vorherbestimmten Kaiser. Darf ich nun zu ihm und ihm unsere Hilfe anbieten, oder sollen wir wieder gehen?“ Ganz offensichtlich war der junge Bursche zu aufgekratzt, um das alles mit dem nötigen Ernst zu sehen. Aber das war wohl ein Vorrecht seiner Jugend und des Abstands zu jeder wirklichen Gefahr.

    Bis an eine halbe Meile heran hielten die Reiter Zentral auf die Mitte zwischen den beiden Armeen zu. Erst ab da schwenkten sie ein und wendeten sich gegen die westlichere Truppe von Classis und Cohortes Urbanae. Nur ein geradezu lächerlich kleiner Teil von vielleicht einem Dutzend Reitern spaltete sich ab und ritt zwar auch schnell, aber nicht so getrieben und deutlich weniger aggressiv in Richtung von Palmas Heer, teilte sich dabei noch weit auf, dass die Reiter relativ einzeln ritten und so keine Bedrohung für die Frontlinie darstellten.
    Der größere Rest hielt auf die Flanke der Vesculariusgetreuen zu. So schnell waren Befehle von hinteren Zentrum nicht bis zum äußersten Flügel vorgedrungen, so dass die ankommenden Reiter nicht merkten, dass dieser anfing, sich zurückzuziehen. Und selbst wenn bekam der reitende Verband kaum etwas mit, was weiter als ein paar hundert Schritt vor ihnen vorging. So auch keine Zeichen vom Zentrum dieser Armee. Erst sehr spät schwenkte der Verband der Reiter ein, um parallel zum Schildwall zu reiten und die eigenen Wurfspeere in die Menge zu schleudern. Nicht alle Pferde machten diese Bewegung mit. Ein paar der erschöpften Tiere liefen trotz der Bemühungen ihrer Reiter stur gerade aus weiter und brachten damit sich und den Männern darauf den recht sicheren Tod. Ein paar sprangen in einem Aufbäumen von letzter Kraft sogar über die vorderste Reihe der Legionäre hinweg, ignorierten die Pilae, die nach ihnen geschlagen wurden, und kamen erst krachend und strampelnd mitten in den gegnerischen Truppen zu Fall. Einige standen wild schlagend wieder auf, während ihre Reiter noch versuchten, noch wenigstens einen Feind mitzunehmen, ehe sie von den umherstehenden Männern niedergemacht wurden. In diesen Momenten waren die verletzten Tiere aber deutlich gefährlicher als ihre Reiter, denn sie begruben mit ihrer bloßen Masse manchmal auch mehrere Legionäre unter sich oder schlugen mit ihren Hufen schwere Wunden, wenn sie panisch doch wieder aufstanden. Auch die Pferde, die liegen blieben, waren ein Problem, brachten sie doch jede Schlachtordnung durcheinander und waren sie zu schwer, um sie zu bewegen. Da das feindliche Heer sich aber zurückzog, machte das wohl nur bedingt Probleme.
    Der Großteil der Reiter allerdings schleuderte seine Speere in die Menge und führte seine Pferde schleunigst weiter in dem Versuch, hinter die Linien zu gelangen.



    Die wenigen Reiter, die zu Palmas Heer unterwegs waren, machten grüßende Gesten. So auch ein Reiter in edler, goldfarbenen Rüstung. Seine Gesichtsmaske zeigte einen ewig lächelnden Apollo, er saß auf einem fuchsroten Hengst, dessen Flanken nassgeschwitzt waren und dessen Körper in der kühlen Luft regelrecht dampfte. “Ich suche den Kaiser Cornelius Palma! Wo ist Kaiser Cornelius?! Ich habe Botschaft für ihn!“ brüllte er, ebenso wie auch die anderen Reiter, die offenbar als Meldereiter ausgeschickt worden waren, während sein Pferd nervös vor der äußersten Reihe tänzelte

    Die Rectrix war also nicht zugegen. Der Araber musste sich wohl gedulden. Er verabschiedete sich und verließ das Büro der Schulvorsteherin. So konnte er die Zeit zumindest nutzen, sich eine vorzeitige Bleibe zu suchen und alle weiteren Dinge gleich zu klären.


    ***


    Adil ging wieder durch die Gänge der Schule. Es war einige minutae vor der hora sexta, also war der Araber pünktlich. Diesmal wusste er auch gleich, wo er hin musste. Wieder klopfte er - und trat sicherheitshalber dennoch einen Schritt zurück.

    Die Bewohner Misenums waren die ersten, die von ihrer Position von den hohen Gebäuden der Stadt aus und den Mauern sehen konnten, was von Norden da heranrollte. Es war kein Gewitter und kein Donnergrollen. Es war der Lärm und der Staub einer heranrollenden Armee.
    Die Reiterei preschte vorne weg. Ihre Rüstungen waren nicht gänzlich einheitlich, vieles schien aus familieneigenen Spenden zusammengestellt worden zu sein. Dennoch besaß sie eine Stärke, die eine gewöhnliche Ala sicher übertraf, vielleicht nicht ganz die einer miliaren. Viele der Reiter trugen Helme mit Masken, so dass stetig lächelnde, trübsinnige, teils weinende goldene und messingfarbene Gesichter dem Gegner ruhig entgegenstarrten, ohne Rückschlüsse auf den Mann dahinter geben zu können. Die Rüstungen waren eine bunte Mischung aus Loricae aller Arten, teilweise auch Lederrüstungen. Die Pferde waren schon erschöpft, einige der Tiere hatten bereits Schaum auf den Flanken, aber dennoch wurden sie von den Reitern erbarmungslos angetrieben. Sie hielten genau auf den Flügel der beiden Legionen zu, der bislang noch weniger Beachtung erhalten hatte, entgegengesetzt zur Reiterei des Corneliers. In wenigen Minuten würde sie wohl mit voller Stärke auf den Tross des Corneliers auftreffen und die berittenen Trossknechte niedermachen – oder auf die im Moment nicht von Bogenschützen gedeckte Flanke der Vesculariustreuen.


    Dahinter kamen im Laufschritt leicht gerüstete Hilfstruppen, bewaffnet vornehmlich mit Schleudern und ohne Schild. Ganz am Horizont zeichnete sich noch eine große Staubwolke ab, wo die schwer bewaffneten Fußtruppen langsamer als ihre Auxiliareinheiten fortbewegte und beständig heranrollte.

    Die skythischen Leibwächter des Imperators brachten zwei windelweich geprügelte Männer in das Gewahrsam der Praetorianer. Mit ihrem harten Akzent erklärten sie dem Wachhabenden, dass die beiden den Kaiser angegriffen hätte und man sie später befragen würde. Bis sie aber das Bewusstsein wiedergewannen, würde man sie hier separat schlummern lassen.

    Die Skythen schienen wenig beeindruckt von den Reaktionen des Helvetiers, denn sie schlugen noch ein paar Mal zu, ehe sie von ihrem Opfer abließen, das zweifellos das Bewusstsein verloren hatte. Dann hoben sie den armen Commodus auf und schleiften ihn gemeinsam mit dem Obstverkäufer davon.


    Er würde in einer Arrestzelle auf dem Palatin erwachen...