Beiträge von Narrator Italiae

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Die Nervosität, der sich selbst der alte Flaminier nicht erwehren konnte als sie sich mit ihrem Heer Rom näherten, war längst gewichen seit sie erfuhren, dass Rom quasi kaum nennenswert verteidigt wurde. Das einzige was sie daran hinderte die Mauern sofort zu stürmen war die fortgeschrittene Stunde des Tages und die Order ihres Kaisers das Pomerium zu achten.
    Da allerdings auch ihre Späher von keinem anrückenden Heer berichteten, waren die Rebellen für eine Belagerung in einer bequemen Lage... entsprechend bequem richteten sie sich auch in ihren Lagern in den Siedlungen und Freiflächen vor der Stadtmauer ein. Immer mit einem Auge auf die Stadtmauer und einem gen Süden, falls doch der Marschbefehl käme.


    Flaminius Cilo hatte es sich zur Aufgabe gemacht quasi jeder seiner Legionen Aufmerksamkeit zu schenken, was vor allem daran lag dass er nurnoch einen echten Legaten zur Verfügung hatte. So bestand seine Tätigkeit vor allem darin um die Stadt herum zu tingeln und sich zeigen zu lassen wie gut sich die jeweilige Legion vor der Stadtmauer eingrub.
    Allerdings wollte er es sich auch nicht nehmen lassen schon am späten Nachmittag Kontakt zum Gegner aufzunehmen... und wo konnte er dies besser tun, als an dem Einlass zum Pomerium, der seinen Namen trug? Der Via Flaminia?


    An der Stelle, an dem der steilansteigende Capitolium die Mauer ersetzte, ließ der Flaminier sich blicken und zeigte sich selbstbewusst vor den Wachmannschaften: "ICH BIN GAIUS FLAMINIUS CILO, LEGAT DES WAHREN PRINCEPS APPIUS CORNELIUS PALMA! LEGT EURE WAFFEN NIEDER, TAPFERE RÖMER, DENN EUER BLUT MUSS NICHT VERGOSSEN WERDEN! NICHT UM EINES TYRANNEN WILLEN, DER DIE EHRE ROMS BEFLECKT HAT UND DIE STADT ALS GEISEL IN SEINEN KLAUEN HÄLT! WERFT IHN VON DER MAUER, DIESEN MÖRDER, UND WASCHT EUCH REIN VON SEINEN TATEN!"



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    Hatte das Heer der Rebellen am Abend zuvor noch keinen halben Tagesmarsch entfernt in Veii campiert, konnte man am folgenden Tag einige Stunden nach Sonnenaufgang von den Hügeln Roms bereits in der Ferne des Nordens den langen Wurm ausfindig machen, der sich steten Schrittes auf die ewige Stadt zubewegte. knapp eine halbe Stunde nördlich von Rom teilte sich das Heer.. während die erste und die zweite Legion links des Tiber weitermarschierten um bei Rom wieder über den Fluss zu setzen und das Marsfeld zu besetzen marschierten die XXI., die VI. und die VIII. Legion weiter auf der rechten Tiberseite gen Süden um östlich an Rom vorüber zu marschieren.


    Einige Stunden vor Sonnenuntergang hatten die Legionen der Rebellen folgende Punkte besetzt:
    - die I. Legion hielt den nördlichen Teil des Marsfelds besetzt und kontrollierte somit die Gegend nördlich des Capitolium und der Basicila Ulpia
    - die II. Legion hielt den südlichen Teil des Marsfelds, die Tiberinsel und die direkt an die Tiberbrücken anschließende Via Aurelia besetzt und kontrollierte somit die Übergänge um das Forum Boarium
    - die VIII. Legion besetzte die Castra Praetoria und kontrollierte somit die Porta Collina sowie die Porta Viminalis
    - die VI. Legion besetzte die Castra Equitum und kontrollierte somit die Porta Querquetulana, die Porta Caelimontana sowie den Horti Maecenatis
    - die XXI. Legion besetzte die Via Appia und die Via Ostiensis, und kontrollierte somit die Porta Capena, die Porta Naevia und die Porta Raudusculana
    Die den Rebellen verbliebene Reiterei wurde eingeteilt um die verbliebenen, geringeren Wege zu überwachen.


    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Mit ernstem Blick hatte der Feldherr der nördlichen Rebellen, Gaius Flaminius Cilo, die ihm verbliebenen Offiziere seines Heers zu sich gerufen, welche nicht allzu zahlreich waren: Vicetia hatte sie drei von fünf Legaten gekostet, selbst wenn die Hoffnung auf Genesung bestand. Demzufolge stand natürlich erst die Frage, ob man mit dem großen Heer konzentriert angreifen wollte, an vorderster Stelle... wurde aber ziemlich schnell verworfen als ein ihre eigenen Boten mit Bericht aus Misenum zurückkehrten. Die von einem Sklaven laut verlesene Nachricht sorgte einerseits für Freude (schließlich war ihr Kaiser noch am Leben und ließ von sich hören), andererseits für Sorge (war das immerhin nicht mehr allzu sicher, da er sich selbst einer Schlacht gegenübersah).
    Seine Order hingegen war unmissverständlich: Salinator festnageln. Das Pomerium achten. Verhandeln. Kurzum: Rom belagern.
    Mit zehntausend Mann eine Metropole wie Rom zu belagern war wenig aussichtsreich, aber nicht gänzlich unmöglich. Schnell war die Aufteilung des Heeres beschlossen, was gerade für die legatenlosen Legionen eine echte Herausforderung darstellen würde. Allerdings ging es 'nur' um eine Belagerung... die Belagerung einer Stadt, die Späherberichten zufolge so gut wie unbewaffnet war.
    Der Flaminier und die Offiziere fackelten deshalb nicht lange: neuralgische Punkte würden von den Heeren belagert, welche gleichzeitig in steter Bereitschaft zum Abmarsch gehalten würden... immerhin war nicht sicher, ob man nicht im Eilmarsch den eigenen Kaiser retten musste. Die Flächen zwischen den Legionen wurden ebensolchen und vor allem den ihnen verbliebenen Reitereisoldaten zur Überwachung zugeteilt. Man würde nicht vollständig verhindern können, dass Einzelpersonen und kleine Gruppen aus Rom entwichen... aber man konnte es so gut es ging erschweren. Und: man hielt seine Soldaten von der Stadtgrenze weg. Nicht ein Rebell sollte seinen Fuß auf die Stadtmauer setzen, ohne dass die Order von ganz oben kam.. der Flaminier machte dies durch mehrere Appelle vor allem an die jüngeren Offiziere im Heeresstab deutlich, genauso wie er deutlich machte, dass jedem bewaffneten Ausfall mit angebrachter bewaffneter Härte zu begegnen war.
    Bevor er seine Offiziere entließ um die Order weiterzutragen, hatte man schließlich folgende Aufstellung erarbeitet:




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    Nachdem die letzten Strohreste und Tonscherben aus dem Schankraum gefegt wurden stand ich im Türrahmen und blickte in meine Taberna. Ja, sagte ich mir zufrieden, so sollte eine Taberna aussehen - und wehe irgendwelche trunkenen Soldaten oder Gauner würde etwas an diesem Zustand ändern... sie würden schon sehen, wer hier der Herr im Hause war.


    Mit stolz geschwellter Brust drehte ich mich um, stemmte die Hände in die Hüften, blickte zur Sonne und wartete auf die ersten hungrigen und durstigen Seelen.

    Laevina kam gerade dazu, als ihr Bruder seinen Satz beendete. Auf jeden Fall hat ihr das Baden gut getan, wie auch die eingen Minuten der Erholung, die sie sich gönnte. Ada hat es geschafft, ihr Haar in kleine Zöpfe zu flechten und um die Stirn und nach hinten zu legen, so dass diese einfache natürliche Frisur trotzdem nicht all zu provinzial aber auch nicht all zu aufdringlich wirkte. Die Wangen der Laevina bekamen nun endlich ihre Pfirsichfarbe, so dass sie sich diesmal nicht all zu sehr hinter ihrem Bruder verstecken mußte.


    Salve


    begrüßte sie die Anwesenden in ihrer langsamen Manier, wobei Ihre Stimme mehr höfflich als freundlich wirkte, was wiederum zeigte, dass sie noch Zeit brauchte, sich wohl zu fühlen. Eine kurze Bewegung zu ihrer Lieblingslocke war verspielt genug, um zu zeigen, dass die junge Sergia entweder zu raffiniert war oder nicht aufgeklärt wurde.

    Meine berufliche Zukunft schien gerade ihren Anfang zu nehmen und auch mit meinen zweiten Standbein schien es gerade zu beginnen. Ich hatte mir allerlei Gedanken gemacht wie ich am besten die 500 Sesterzen einsetzen konnte, die jüngst in meinen Besitz übergegangen sind. Die Lösung war letztendlich so einfach wie nahe liegend: Ich saß wie so oft in letzter Zeit an einem Tisch in der Taberna und aß Brot und Oliven als ich daran dachte wie wohl ich mich hier doch fühlte...


    Nun, was soll ich am heutigen Tage sagen, der Schankwirt wollte mir dann doch sehr rasch seine Taberna "schenken" - da ich aber kein Unhold war, gab ich im ein paar Sesterzen hier und setzte in mit einem freundlichen lächeln darauf hin, besser seinen Fuß nicht mehr in die Taberna zu setzen und die Mädchen auch nicht mehr zu behelligen. Er nahm seine Füße in die Hände und ich das Pamphlet, dass ich an die Türpfosten nageln wollte.

    Über die schnelle Ernennung war ich überrascht oder vielmehr darüber, das anscheinend bereits eine Urkunde mit meiner Ernennung vorbereitet worden war. Meiner Ansicht nach ließ das auf einen frühen Entschluss der beiden zu meiner Person schließen. "Ich werde mich morgen zur genannten Stunde in der Eingangshalle der Curia einfinden.", schloss ich nüchtern, fügte aber sogleich ein "Und Danke..." mit einem Lächeln hinzu.


    Da alles gesagt zu sein schien wand ich mich zum Gehen. "Ihr werdet mit meiner Arbeit wachsen.", sagte ich kryptisch zu den beiden Aedilen. Sollten sie doch etwas haben, um darüber nachzudenken - ich wusste, was dahintersteckte. "Vale Hortensius, Vale Helvetius."

    Die Szenerie begann reichlich grotesk zu werden. Beide Aedile prusteten vor Lachen los. Nun gut, die Situation barg schon eine komische Seite - schon vom ersten Tag an, wenn mich recht daran zurückerinnerte - doch dies hier ging weit über alles hinaus. Aber dieses Gelächter fand ich ein wohlwollendes. Nein, ich dachte nicht einen Augenblick daran, dass über mich als Person gelacht wurde - zumal ich noch ganz ruhig über den Plan gebeugt war.


    Ich grinste breit bis sich beide wieder halbwegs gefangen hatten und zum Geschäftlichen übergingen. Dies hörte sich hervorragend für mich an: Festes Einkommen und vor allem keine reine Schreibtischtätigkeit. Ich hatte mir schon in der Eingangshalle ernsthaft darüber Gedanken gemacht wie ich meinen Bewegungsdrang ausleben könnte: Vom Akten von hier nach dort tragen sicherlich nicht. So kam mir diese Ankündigung gerade zupasse. Was sie über Engagement und dergleichen sagten musste wohl gesagt werden - verstand sich aber meiner Meinung nach schon von selbst.


    Wie es meine Art war umging ich meist einer Antwort durch Gesten oder Fragen, die mein Gegenüber jedoch nie im unklaren über meine Absichten ließen. So hielt ich es auch diesmal so: "Wann fange ich mit welcher Aufgabe an?", fragte ich schlicht - weiterhin mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und blickte beiden abwechselnd in die Augen. Denn eine Aufgabe hatten sie sicherlich schon bereits für mich vorgesehen und einen Plan ausgeheckt wo es für mich zuerst hingehen sollte - und ich vermutete es würde nicht das Aktenarchiv oder dergleichen sein.

    Sogleich sprudelte es ungewollt aus mir heraus: "Wenige, schmale Säulen. Kein Cella oder zumindest wäre dieser an allen Seiten geschlossen. Und ein Opferalter auf dem Vorplatz scheint mir auch entgangen zu sein. Weiterhin sind die Maße, die hier genannt werden im höchsten Fall für einen kleinen Tempel - aber dass sind nur die architektonischen Gegebenheiten, die mir aufgefallen sind. Vielleicht aber sollte man einfach nur die Überschrift des Bauplanes lesen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, es könnte sich hier eventuell um eine villa suburbana handeln. Ich jedoch denke, das sich der Zeichner einfach verschrieben hat, da man mir ja sagte, es würde sich um einen Tempel handel.", gab ich zu bedenken. Mein verschmitztes Grinsen sah man nur kurz aufblitzen.

    In der Tat hatte ich noch keinen Bauplan gesehen, wie mir beim Betrachten des mir vorgelegten Planes feststellen musst - aber blind war ich nicht und lesen konnte ich obendrein. "Nun...", ich zögerte. Blickte von einem Aedil zum anderen während ich noch über den Plan gebeugt war. "nun... ich denke... es tut mir leid. Diesen Plan kann ich anscheinend nicht lesen, denn alles was ich sehe ist eine... nun... Villa, wo es doch eigentlich ein Tempel sein sollte.", gab ich mit fragendem Blick zur Antwort.

    Dem mir unbekannten Aedilus nickte ich kurz zu, grüßte ihn meinerseits mit einem Salve und hörte den weiteren Ausführungen des Helvetiers zu. Interessant war auch, was andere Aedil seinem Collega erzählte - ganz so als wäre ich nicht im Raum. Mir sollte es recht sein, so erfuhr ich das ein oder andere. Vielleicht wollte Hortensius auch nur die Wichtigkeit seiner Frage bezüglich den Bauplänen und deren Bedeutung untermauern.


    Was auch bemerkenswert war, war die Tatsache, dass Ocella seinem Collega von mir in Bezug auf die Mitwirkung an seinem Spiel unterrichtet haben musste. Ich sollte also keine Spiele mit Hortensius spielen - nun gut, wollte ich nur ein wenig spielen, schließlich sollte Aedilis Vaticanus nicht gänzlich in Bezug darauf enttäuscht werden. "Nun, Aedilis Hortensius", begann ich "Du würdest sofort wissen, dass ich nicht die Wahrheit sage, wenn ich sagen würde, ich hätte schon auf einer Baustelle gearbeitet, denn ich gehe davon aus, dass Aedilis Helvetius dich bereits darüber unterrichtet hat, dass ich aus dem Meer gefischt wurde - so lautet die Antwort darauf schlicht: ich weiß es nicht.". Ein kleine Pause ließ ich meinem Gegenüber ehe ich fortfuhr: "Was allerdings deine zweite Frage anbelangt - legt mir doch einen Plan vor und wir sehen gemeinsam, ob ich es kann oder nicht. Wie wäre ein Plan von.... nun... sagen wir einem Tempel?".


    Mit dieser Frage wollte ich sehen, ob den Fragesteller etwas überrumpeln konnte. Langsam begann ich die Taberna in der ich nun regelmäßig verkehrte für die Flut an Informationen geradezu zu lieben. Sicher es war allerlei Geschwätz dabei - aber auch die ein oder andere interessante Information, wenn man dann in der Lage war diese zu erkennen und mit Anderem in Verbindung zu bringen. Und genau dieses Talent schien mir anheim gefallen zu sein. So wartete ich auf die Reaktion der beiden.

    Mit einem "Salve" betrat ich das Officium und war froh, das eine Entscheidung in der Luft lag - wie auch immer diese aussehen mochte, konnte ich mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht denken, jedoch unwissend weitere Tage durch die Gegend zu laufen, war auch nicht mein Ding. "Du hattest nach mir schicken lassen, Aedilus Helvetius?", leitete ich das Gespräch ein. Nun der der Helvetier an der Reihe mir zu sagen, was er von mir wollte - oder auch nicht wollte...

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Einen Tag, nachdem die letzten Truppenteile aus Vicetia zurück nach Verona marschiert waren, ließ Flaminius Cilo nach mehreren Stunden des Beratschlagens (eigentlich hatte das schon vor Tagen angefangen) das komplette Heer antreten. Die Männer, die noch oder wieder stehen konnten zählten gerade einmal dreizehntausend Mann. Mehr als zweitausend Mann des Heers waren überhaupt nicht nach Verona zurückgekehrt... oder in Form von Asche, von ihren Kameraden mitgeführt bis sie in heimatlicher Erde beigesetzt werden konnten. Fünftausend Verletzte, von denen sicherlich ebenfalls zweitausend nicht in den aktiven Dienst würden zurückkehren können... und etwa eintausend Männer, von denen jede Spur fehlte. Ihrer aktuellen Aufstellung nach würden sie ohne all jene, die sie ob ihrer Verletzungen oder anderer Zwecke in Norditalia lassen würden etwa zehntausend Mann mit nach Rom nehmen können. Also weniger als die Hälfte des Heers, das ihnen noch vor der Schlacht zur Verfügung stand... Cilo konnte es nicht leugnen: der Laberier hatte sie verdammt bluten lassen für diesen Sieg.


    Als das versammelte, dezimierte und doch siegreiche Rebellenheer vor ihm stand, brauchte der Flaminier nicht viel Schauspielkunst um ihnen zu zeigen, wie stolz er auf sie war. Seine kurze Rede ging nicht um den heißen Brei herum: er pries die Opferbereitschaft der Männer, ihre Stärke und ihre Willenskraft, die einen haushoch überlegenen Feind in die Knie gezwungen hatte. SIE hätten den Sieg von Vicetia erkämpft, und damit ihren Platz in den Büchern der Geschichte des Reichs errungen. SIE würden für ihre Taten niemals vergessen werden... und doch gab es jene, die sich besonders hervorgetan hatten. Und jene würden jetzt schließlich geehrt.


    Angefangen wurde mit der obligatorischen Phalera, die allen zuteil wurde die sich aktiv am Feldzug beteiligt hatten:



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    KAESO ANNAEUS MODESTUS
    ...
    HERIUS CLAUDIUS MENECRATES
    TITUS AURELIUS URSUS
    ...
    SEXTUS AURELIUS LUPUS
    TITUS DUCCIUS VALA
    ...
    LUCIUS HELVETIUS CORVINUS
    MARCUS IULIUS LICINUS
    ...
    DECIMUS ATIUS ROMANUS
    PAULLUS ATIUS SCARPUS
    TITUS DECIMUS CURSOR
    TITUS VIBIUS VESPA
    ...
    AULUS HADRIANUS FONTINALIS
    GAIUS TALLIUS PRISCUS
    LUCIUS DUCCIUS FEROX
    ...
    SERVIUS OBSIDIUS ANTIAS
    ...
    GAIUS ARTORIUS REGULUS
    MARCUS MARIUS MADARUS
    TITUS IUNIUS PRISCUS
    ...
    CAIUS QUINTILIUS THALATIO
    PUBLIUS MATINIUS AVIANUS


    MIT EINER
    PHALERA


    FÜR
    Die Teilnahme am Feldzug gegen die Anhänger des Potitus Vescularius Salinator


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (14.1.2013/110 n.Chr.)


    AUS.


    Gaius Flaminius Cilo


    LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIA INFERIOR




    Dann folgten einfache Armillae für all jene, die sich in ihren Einheiten zum ersten Mal besonders hervorgetan hatten:




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    ...
    AULUS HADRIANUS FONTINALIS
    ...
    DECIMUS ATIUS ROMANUS
    PAULLUS ATIUS SCARPUS
    TITUS DECIMUS CURSOR
    TITUS VIBIUS VESPA
    ...
    GAIUS ARTORIUS REGULUS
    MARCUS MARIUS MADARUS
    TITUS IUNIUS PRISCUS
    ...




    MIT
    ARMILLIAE IN BRONZE


    FÜR
    Zuverlässige Leistungen in der Schlacht von Vicetia


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (14.1.2013/110 n.Chr.)


    AUS.


    Gaius Flaminius Cilo
    LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIA INFERIOR




    Oder wertvollere Armillae für jene, die sich bereits zum wiederholten Male bewiesen hatten:




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    ...
    GAIUS TALLIUS PRISCUS
    ...


    MIT
    ARMILLIAE IN GOLD


    FÜR
    Vorbildliche Leistungen in der Schlacht von Vicetia


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (14.1.2013/110 n.Chr.)

    AUS.


    Gaius Flaminius Cilo
    LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIA INFERIOR




    Gefolgt von einfacheren Torques für besondere Taten, die ein Novum in der Vita eines Soldaten darstellten... und auf mehr hoffen ließen.




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    ...
    LUCIUS HELVETIUS CORVINUS
    MARCUS IULIUS LICINUS
    ...
    LUCIUS DUCCIUS FEROX
    ...



    MIT
    TORQUES IN BRONZE


    FÜR
    Zuverlässige und beispielhafte Leistungen während des Feldzugs gegen die Anhänger des Potitus Vescularius Salinator


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (14.1.2013/110 n.Chr.)

    AUS.


    Gaius Flaminius Cilo
    LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIA INFERIOR





    Gefolgt von den ersten Auszeichnungen für herausragende Leistungen während des Feldzugs... wie zum Beispiel der Ehrung der Späher, die besonders viele und wichtige Informationen über den Feind herangeschafft hatten:



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    ...
    SERVIUS OBSIDIUS ANTIAS
    ...


    MIT EINER
    CORONA EXPLORATORIA


    FÜR
    Zuverlässige und beispielhafte Leistungen als Kundschafter während des Feldzugs gegen die Anhänger des Potitus Vescularius Salinator

    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (14.1.2013/110 n.Chr.)


    AUS.


    Gaius Flaminius Cilo
    LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIA INFERIOR




    Und schließlich folgte die Ehrung derjenigen, die sich in der Schlacht hervorgetan und vorbildlich zum Sieg beigetragen hatten:




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    ...
    LUCIUS HELVETIUS CORVINUS
    MARCUS IULIUS LICINUS
    ...


    MIT EINER
    CORONA VALARIS


    FÜR
    Die Rückeroberung des Walls von den Anhängern des Potitus Vescularius Salinator während der Schlacht von Vicetia


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (14.1.2013/110 n.Chr.)


    AUS.


    Gaius Flaminius Cilo
    LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIA INFERIOR





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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Kaum war das gesamte Heer in das Lager bei Verona zurückgekehrt, versammelte sich alles, was sich auf den Beinen halten konnte, um ein Oper darzubringen. Provisorisch war die alte Opferstätte wieder hergerichtet worden, die als würdig genug empfunden worden war von der Heeresführung, und vor den versammelten Soldaten machte der Flaminier sich bereit, ein weiteres Opfer an Mars zu vollziehen – dieses Mal um ihm zu danken. Die Statuen des Gottes, die sie hergeschafft hatten – die große, alle anderen überragenden sowie die zahlreichen kleinen – waren bei diesem Opfer mit weniger Gebäck und ähnlichem umstellt... dafür umso mehr mit zahlreichen Gaben, die bei der Plünderung zutage gefördert worden waren: Wein, Münzen, Glücksbringer verschiedenster Art und verschiedensten Werts. Darum herum gesellten sich die Opferhelfer, die Stäbe der Legionen, und natürlich zahlreiche Musikanten, die auch nötig waren, um den Lärm zu übertönen, den eine so große Menge an Menschen zwangsläufig verursachte.


    Die rituelle Reinigung der am Opfer Beteiligten erfolgte mit noch größerer Sorgfalt und Genauigkeit als sonst üblich... im Grunde stank noch alles nach Tod, und obwohl der Opferherr selbst im Vergleich zu seinen Soldaten kaum direkt in Kontakt mit dem Tod gekommen war, so war es dennoch besser, kein Risiko einzugehen. Der Flaminier trat schließlich vor, als dieses erste in einer Reihe von Ritualen zu seiner Zufriedenheit erledigt war, und ohne dass es eines Winks bedurft hätte, wanderte Weihrauch in die Kohlebecken, wo er langsam zu glühen anfing und seinen Duft in dünnen, sich kräuselnden Schwaden nach oben schickte, um die Verbindung zur Götterwelt herzustellen und Mars auf sie aufmerksam zu machen. „Mars pater“, ertönte die Stimme des Flaminiers klar und kräftig, „Vater der Römer, Herr des Krieges, sieh uns hier versammelt zu deinen Ehren! Wir sind zusammen gekommen, um dir Dank zu bringen für den glorreichen Sieg, den wir mit deiner Hilfe erringen konnten!“ Nach und nach wurden die Voropfer dargebracht, während der Flaminier fortfuhr, Mars dankte für seine Unterstützung in der Schlacht, dafür, dass er ihnen beigestanden hatte und sie ihren Gegnern so hatten zeigen können, wo der Hammer hing... nicht ganz in diesen Worten, aber dem Sinn nach. Und das, obwohl sie gegen Brüder gekämpft hatten, wenn auch freilich eindeutig klar war, dass ihre Sache die richtige war – wie sich nicht zuletzt daran gezeigt hatte, dass sie gesiegt hatten. Weil Mars auf ihrer Seite gewesen war. Weil ihre Sache die richtige war.


    Nach dem Voropfer wandten sich Stab und Opferhelfer ab von der Statue, verließen den provisorischen Altarraum und traten nach draußen, wo erneut eine rituelle Reinigung folgte... um das Hauptopfer anzuschließen. Auch dieses Mal waren es wieder vier Tiere, die geopfert werden würden, man konnte beim Dank für die erfolgreiche Schlacht schließlich kaum weniger darbieten als bei der Bitte dafür... und dieses Mal hatten es die damit beauftragten Soldaten geschafft, sogar vier Stiere aufzutreiben, von rotem Fell, oder so rot wie möglich, prächtig herausgeputzt, alles um zu zeigen, wie dankbar man für den Sieg in einer Schlacht war, die so leicht auch anders hätte ausgehen können. „Mars pater!“ Die Stimme des Flaminiers drang weithin vor, suchte so viele zu erreichen wie möglich, und nebenbei höchst eindrucksvoll zu klingen, was dem Feldherrn allerdings nicht schwer fiel. Eine weitere Rede folgte, diese nun mit einigen Details aus der Schlacht, mit Schilderungen erfolgreicher Kämpfe, immer wieder darauf zurückzuführen, dass es Mars gewesen war, der geholfen hatte, der die siegreichen Legionen ein ums andere Mal mit neuem Kampfesmut erfüllt hatte, so dass sie in der Lage gewesen waren, gegen ihre Feinde zu bestehen und sie schließlich zu überwinden. „Dir, Mars pater, gebührt der Dank für unseren Sieg. In der Schlacht gegen unsere eigenen Brüder, geblendet und verwirrt durch den Tyrannen, hast du uns beigestanden! Von dir geführt waren unsere Schwerter stark, unsere Schilde sicher und unser Wille unbezwingbar!“ donnerte es über die Köpfe hinweg, während sich nun die Helfer daran machten, die Opfer zu vollziehen: die Tiere wurden geweiht, mit Mola Salsa bestrichen, und die Victimarii traten heran. Nach dem obligatorischen „Agone?“ folgte das ebenso obligatorische, aber dennoch von dem Flaminier geäußert weit eindrucksvoll klingendere „Age!“, und die Tiere wurden geopfert.



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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Um die in Verona während des längeren Aufenthalts im und um das Lager der Rebellen gewachsene Infrastruktur zu benutzen, entschied sich der Flaminier das Heer einfach wieder nach Verona zurückkehren zu lassen. Ob der Bedrohung durch geflohene Kaiserliche geschah dies allerdings weniger in einem steten Tröpfeln, als einem steten Bröckeln des siegreichen Rebellenheers zurück nach Verona. Die ersten Einheiten, vor allem ganze Konvois an transportablen Verletzten, verließen die Gegend bei Vicetia schon am Tag nach der Schlacht... und in den darauffolgenden machten sich immer wieder ganze kleine Heerscharen auf, je nachdem wie sie in Vicetia oder Verona gebraucht wurden. Die Ochsenkarren, die zum Transport der Verletzten gebraucht wurden, mussten gar pendeln, denn es gab tausende Verletzte, und ein verschwindend geringer Teil von ihnen konnte selber laufen. Soviel Verkehr wie auf der Straße von Vicetia nach Verona in diesen Tagen entstand, war dort wohl sonst binnen eines ganzen Jahres nicht zu sehen.


    Eine Woche nach der Schlacht brachen auch die letzten Einheiten in Vicetia das immer kleiner gewordene Lager ab, und machten sich mit den letzten Verletzten auf nach Verona. Natürlich nicht, ohne vorher die Toten der vergangenen Nacht würdevoll ins Elysium zu entlassen, denn immernoch fielen jede Nacht Männer beider Parteien der Schlacht zum Opfer.
    In Verona wartete auf die Rebellen im Gegensatz zum geschundenen Vicetia das blühende Leben: nicht wenige Menschen machten ihrer Freude über den Sieg der Rebellen Luft, in dem sie ihnen bei ihrer Rückkehr Tag für Tag zujubelten.
    Die Anstrengungen der Lagerzeit waren vergessen, mit der Beute aus der Schlacht lockte das siegreiche Heer (schon vor dem Ausgang der Schlacht) eine Vielzahl von Händlern und Schiebern an, die nur zu freudig die Beute in blanke Münze verwandeln wollten.


    Wären die Reihen der Rebellen nicht sichtbar lichter geworden (immerhin hatten mehr als zweitausend Mann ihr Leben gelassen), und wäre nicht immer wieder das Stöhnen, Ächzen und Schreien eines der über fünftausend Verletzten.. man hätte denken können, dass alles im großen Heerlager zu Verona wäre wie vor der Schlacht.



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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Der Flaminier hatte in seinem Leben schon so einiges gesehen, und so manche Schlacht geschlagen. Erst als junger Tribun, schließlich als Legat einer Legion im Bürgerkrieg gegen den Ursupator Saturninus.. und dann immer wieder als Legat einer Provinz die ewigen Streitereien mit germanischen Stämmen. Kurzum: bisher glaubte der Flaminier, wirklich alles gesehen zu haben. Dan kam Vicetia.
    Er hatte sich bereits darauf eingestellt, den Rückzug zu befehlen, ein paar Cohorten zu opfern und den Hügel in Brand zu setzen, damit der Feind ihnen nicht nachsetzen konnte.. weiter westlich hätten sie sich dann an einer drastisch engen Stelle zwischen Alpes und Hochland an einer Furt lange genug behaupten können um bei den Städten Norditalias um Hilfe zu bitten. Allerdings war der kritische Zeitpunkt nicht gekommen... sonst aber alles ganz anders als er auch nur zu hoffen gewagt hatte. Dass die germanischen Söldner den gegnerischen Feldherrn, den Laberier umbrachten bekam er wahrscheinlich als allerletztes mit. Immerhin gab es keine Nachrichtenverbindung durch den Gegner hindurch.. also musste sich die Neuigkeit erst durch das gegnerische Heer fressen, bis es irgendwann zu ihnen rüberkam. Und wie der Flaminier davon erfuhr!
    Erst als die XXIII. Legion zusammenbrach, ging er erst davon aus, dass der Duccius mit der VIII. Legion und der Reiterei im Süden das alleine zustande gebracht hatte... als er dann erfuhr, dass die Kaiserlichen wohl davon zerrüttet waren, dass die Germani ihren Feldherrn gemeuchelt hatten, konnte der Flaminier nicht an sich halten und hatte herzhaft, laut und vor allem vollkommen erleichtert gelacht. Das war GENAU das gewesen, was es gebraucht hatten. Und natürlich sorgte er dafür, dass umgehend ALLE Einheiten davon erfuhren... das würde die Moral der Männer sicherlich stützen, und die des Gegners zerstören. Allerdings musste er sich ebenso weiter von der Schlacht zurückziehen und mit seinem Stab eine Position beziehen, die am wenigsten Gefahr lief Teil des aktuellen Kampfes zu werden.. den annaeischen Feldherrn hatte es bereits erwischt, und er würde den Sieg seiner Männer nicht wegwerfen, indem er dasselbe unüberlegt mit seinem eigenen tat.
    Als dann auch die XXV. Legion von der II. geschlagen war, die Kaiserlichen im Norden sich zurückzogen und schließlich auch die I. Legion sich der XIV. entledigte, fielen ihm die ganzen Alpes vom Herzen. Dem Feind wurde nachgesetzt, im Norden Vorbereitungen getroffen, falls die drei übriggebliebenen Einheiten (die Reiter waren offensichtlich kollektiv geflohen) es sich doch noch anders überlegte,.. und auf einmal hatten sie wieder alle Hände voll zu tun. War das Feldherrndasein während der Schlacht geprägt vom Warten, ging es danach wieder rund: es musste entschieden werden was mit den Gefangenen angestellt wurde, wer sich wie bereit hielt falls es doch noch Probleme gab, die Logistik und und und... aber nichts konnte süßer sein, als die Kapitulation des visellischen Legaten von Obermösien anzunehmen.


    Erst am Abend, als der Cilo sich in sein Zelt begab und noch lange Zeit auf seiner Pritsche hockte, ging ihm langsam auf, was hier eigentlich geschehen war: sie hatten gewonnen. Und der Weg nach Rom stand offen.


    TDV

    Der Aedil schien sich nicht wirklich durch viel aus aus dem Konzept bringen zu lassen. Ich war neugierig, ob der Mann nur so tat oder sein Interesse lediglich vorgetäuscht war. Nichts desto trotz hatte er bis zum jetzigen Zeitpunkt einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen.


    "Vale, Aedilis Helvetius", verabschiedete ich mich vom Aedil. Als ich auf meinem Weg aus dem Arbeitszimmer am Scriba vorbeiging, nickte ich diesem wohlwollend zu, legte aber unmerklich meinen Zeigefinger auf meine Lippe, zum Zeichen, er solle besser das hier Gehörte nicht weitertragen. Kurz vor der Tür wandte ich mich nochmals dem Aedil zu: "Bis morgen also." und verließ mit diesen letzten Worten das Arbeitszimmer des Aedils.