Sportnachrichten
Der Wagenlenker Aridolis (Factio Purpurea) beendet im Alter von 30 Jahren nach 2 Rennen seine aktive Karriere.
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Der Wagenlenker Aridolis (Factio Purpurea) beendet im Alter von 30 Jahren nach 2 Rennen seine aktive Karriere.
Auch diese Tafel nahm der Consul entgegen und studierte die ersten Zeilen, bevor er wieder aufblickte.
"Ja, der Artikel über die Steuerdebatte. Den habe ich gelesen."
Mehr sagte er erstmal nicht, denn er wusste noch nicht, in welche Richtung es gehen sollte. Die Debatte hatte er noch präsent und der Artikel hatte korrekte Überlegungen widergegeben, soweit er sich erinnerte. Noch konnte er also keinen Gesprächsbedarf erkennen.
Nicht nur Hamiris folgte nach der Aufforderung dem Mann von der Veneta, sondern auch seine beiden Begleiter kamen mit. Schließlich wollte sie wissen, wo ihr Star nun täglich anzutreffen sein würde. Außerdem hatten sie im Moment ohnehin nichts besseres zu tun und um das Geld mussten sie sich untereinander ja auch noch kümmern.
Den Mann wunderte es nicht, dass natürlich angeblich alles einwandfrei sein sollte. Kaum jemand behauptete hier etwas anderes. Erst die ersten Wochen bei den Vigiles würden zeigen, was wirklich dran war. Aber noch war es nicht so weit. Erstmal wurde Maß genommen mit der Messlatte. "Groß genug ist er" stellte der Mann fest und nannte seinem schreibenden Kollegen das gemessene Maß. Dann stellte er die Messlatte wieder zur Seite und holte ein Gerät aus dem Regal, das im Wesentlichen aus einer großen runden Scheibe mit einigen Löchern bestand. "Komm' mal mit" wieß er den Besucher an und führte ihn nach draußen. "Schau' mal da zur Sonne" lautete die nächste Anweisung, bevor er dann das Gerät in den Weg der Sonnenstrahlen hielt und die Scheibe so drehte, dass sie ein flackerndes Licht in den Augen des Besuchers ergab.
Hamiris ergriff die angebotenen Hand und drückte sie erst zögend, dann aber kräftig. "Abgemacht. Wo sind eure Ställe?" Seine Begleiter beglückwünschten sich erst gegenseitig zu dem erfolgreichen Abschluss, dann gratulierten sie Hamiris und schließlich wollten sie auch den Männern von der Factio Veneta herzlich die Hände schütteln.
Das Geld bitte an Staatskasse II
Die Antworten schienen dem Mann schlüssig zu erscheinen, denn er nickte. Auf diesem oder ähnlichem Weg hatten wohl schon viele den Weg zu den Vigiles gefunden oder zumindest versucht, genommen zu werden. "Gut, reicht für die formalen Voraussetzungen", stellte er fest und erhob sich von seinem Platz, um näher zu dem möglichen Rekruten hin zu gehen. Auf dem Weg griff er zu einer Messlatte, die an der Wand lehnte. "Wie steht's mit der Gesundheit? Sehvermögen? Hörvermögen? Anfälle? Hautausschlag?"
Erneut unterhielten sich die Männer kurz in ihrer Mittersprache und schienen dem erneuten Angebot nicht abgeneigt zu sein. "Machen wir eine runde Summe draus und einigen uns auf 2300?" machte Hamiris dann einen Gegenvorschlag und bemühte sich, herzlich zu lächeln. Es schien ihm durchaus recht zu sein, wenn die Verhandlungen damit nach dem schleppenden und umständlichen Start nun ein rasches Ende nehmen würden.
Zum ersten Mal in diesem Gespräch waren nun auch Hamiris und seine Begleiter beeindruckt, denn die gebotene Summe war ganz beträchtlich. Es war eine gute Entscheidung gewesen, aus der Provinz nach Rom zu kommen, auch wenn die Reise nicht ganz einfach gewesen war. Jetzt galt es, den vielversprechenden Einstieg noch zu einem guten Abschluss zu führen. "Du bist ein maßvoller Mann und scheinst mit Geld umgehen zu können! Du bietest genug, um uns nicht zu verärgern und wenig genug, um selber ein gutes Geschäft zu machen. Aber schau', wir sind weit gereist um dieses Treffen hier überhaupt möglich zu machen. Wir haben keine Kosten gescheut, diese Reise anzutreten und wir mussten uns vor der Abreise Geld leihen, um diese bezahlen zu können." Der Begleiter von Hamiris machte ein ernstes Gesicht bei diesen Worten, bevor dann Hamiris selber weiter sprach. "2500 und mein Vetter kann noch heute zurück reisen, um die Schulden zu bezahlen und ich kann mich mit gutem Gewissen voll auf das nächste Rennen konzentrieren."
Der Duumvir stellte fest, dass es nicht voreilig war, dem Senator freundlich zu begegen, denn er kündigte ein nicht ganz kleines Geschenk an. Die Stiftung eines Tempels war eine großartige Sache, egal wie groß oder klein der Tempel selber ausfallen sollte.
"Senator, ich bin begeistert von dieser Idee! Es ist mir eine große Ehre, dass du damit zu uns kommst und ich denke, es ist ebenso eine große Ehre für die ganze Stadt! Es freut mich, dass du dich auf diese Weise den Göttern hier auf dem Boden Ostias erkenntlich zeigen möchtest. Selbstverständlich werden wir ein vortrefflich geeignetes Grundstück dafür finden. Gar keine Frage, das werden wir. Hast du schon eine Gegend im Auge, in der du den Tempel gerne errichten würdest? An einer der großen Straßen? Oder lieber abgelegen, in der wohltuenden und heilenden Ruhe?"
Die Fragerei war aber noch lange nicht zu Ende und die Liste der möglichen Fragen, die bei einer Rekrutierung gestellt werden konnten, war lang. "Als was hast du bisher gearbeitet? Bist du schonmal straffällig geworden?" Auch die Vigiles nahmen schließlich keine Halsabschneider oder Schauspieler. Oder zumindest mussten sie vorher fragen.
"Nein, vorerst nicht. Ich denke, ich werde das so im Senat vortragen können. Sollte es dann Fragen geben, komme ich auf dich zurück. Und mit dem Ergebnis natürlich auch, wenn wir etwas beschließen."
Damit gab er die Tafeln an seinen Angestellten weiter.
Der eine Mann kritzelte lustlos, aber fleissig die Antworten auf eine Tafel, während der andere weiter Fragen stellte. "Aegyptus ist groß. Woher genau? Seit wann bist du in Rom? Hast du hier eine Wohnung? Wenn ja, wo?"
Die beiden Männer, die im Rekrutierungsbüro Dienst schoben, schienen von dieser zweifellos wenig überraschenden Feststellung tatsächlich nicht allzu begeistert zu sein. "Du schreibst!", wies der eine geistesgegenwärtig seinen Kollegen an und schien damit immerhin einen bürointernen Punktsieg verbuchen zu können, wenn man die Mimik seines Gegenübers entsprechend deutete. Dann wandte er sich wieder an den Besucher. "Schön. Name? Status? Alter? Herkunft?"
Wir haben noch unsere Auxiliare in Germania im Angebot.
Der Consul hörte zu und blickte gleichzeitig wieder auf die Wachstafeln, um das Gesagte auch in Form der passenden Texte vor Augen zu haben. Er nickte langsam und hätte sich sicher am Kinn gekratzt, wenn er nicht in jeder Hand eine Wachstafel gehalten hätte.
"Ahja, ich verstehe. Das wird sicher eine DIskussion geben im Senat. Nicht, dass eine solche Änderung nicht sinnvoll wäre, versteh' mich da nicht falsch. Aber der Senat wird das sicher im Detail diskutieren wollen. Die beiden von dir genannten Alternativen sind dazu sicher ein wichtiger Baustein. Ich werde versuchen, das entsprechend in die Sitzung einzubringen. Basiert dieser Änderungsvorschlag auf einer schon früher diskutierten Anforderung oder ist das etwas Neues?"
"Gut, dann werde ich deine Entscheidung bezüglich der Betriebe dem Senat inklusive dieser Begründung mitteilen."
Damit griff der Consul zu den weiteren Tafeln, die ihm gereicht wurden und überflog auch diese kurz, während er weiter zuhörte. Diesmal waren Gesetzestexte auf den Tafeln, die ihn schon wesentlich mehr interessierten als Zahlen. Gelegentlich ging sein Blick zwischen den beiden Tafeln hin und her und als Decima Seiana aufhörte zu sprechen, dauerte es einen Augenblick, bis der Consul den Blick von den Tafeln nahm und sie wieder anblickte.
"Äh, ja, der Finanzbericht. Ja, das müssen wir schauen, ob das eine dauernde Anforderung werden soll. Noch ist darüber nicht gesprochen worden. Die anderen Änderungen, die du vorschlägst, sind weitgehend kosmetischer Art, oder sehe ich das falsch?"
Es dauerte, bis der Mann hereingerufen wurde. Drinnen schien man über Besuch nicht gerade erfreut zu sein. "Salve. Was gibt's? Du willst dich melden?"
Wie du vielleicht schon bemerkt hast, gibt es bei den Vigiles im Moment keine aktiven IDs. Nicht gerade die idealen Voraussetzungen, um hier anfangen zu wollen.
Nicht nur über den potenziellen neuen Fahrer schienen nicht alle in der Veneta sich informiert zu haben, sondern auch ihre Verhandlungstaktik entsprach nicht dem, was Hamiris und seine Begleiter erwartet hatten. Abweisend schüttelte er daher den Kopf. "Macht ein Angebot. Ihr habt gerufen. Ich bin gekommen. Jetzt seid ihr wieder dran."
Erleichtert stellte der Consul fest, dass die Angelegenheit offenbar eine recht einfache war, so dass es nichts ausmachte, dass er in Unkenntnis des Themas sich nicht hatte vorbereiten können. Gerade in den ersten Tagen des Amtes wollte er es nämlich vermeiden, unsicher und zögernd zu erscheinen. Hier konnte er aber ganz beherzt zugreifen, die Wachstafel entgegen nehmen, einen kurzen Blick darauf werfen und sie dann seinerseits an einen Angestellten weitergeben. Zahlen interessierten ihn nicht besonders.
"Vielen Dank. Ich werde ihn dem Senat zur Kenntnis geben. Steht dein Entschluss, die Betriebe zu schließen schon fest, oder erwartest du hierfür eine Bestätigung oder einen Kommentar des Senates? Sonst würde ich diese deine Entscheidung auch einfach dem Senat mitteilen."
Das fröhliche Grinsen kam dem Ianitor verdächtig vor, aber es fielen genug Stichworte um sicher zu sein, dass es sich wohl doch um harmlosen und vor allem erwarteten Besuch handelte. Also machte er wieder das, was er in solchen Fällen tun sollte, nämlich den Weg freigeben und die Besucher herein bitten. "Bitte einzutreten." Hinter ihnen schloss er die Tür dann wieder sorgfältig, wennauch nicht ganz geräuschlos, während sich schon ein weiterer Hausangestellter des Consuls auf die Besucher stürzte und ihnen den weiteren Weg wieß. Nur wenige Augenblicke später begrüßte dann tatsächlich der Consul seinen Gast.
"Willkommen, Decima Seiana. Man sagte mir leider nicht, in welcher Angelegenheit du mich sprechen möchtest. Was kann ich für dich tun?"
So gründlich - oder eben auch nicht - hatte man sich in der Factio Veneta also informiert, dass dieser Vicarius Principis Factionis Venetae anscheinend überhaupt nicht Bescheid wusste. Aber Hamiris wunderte inzwischen kaum mehr etwas. "Aus einem Dorf in der Autariatea", antwortete er. Allerdings musste er wohl annehmen, dass diese Männer seine Heimat nicht wirklich kannten und daher nicht viel mit dieser Angabe anfingen. "Nahe der Fernstraße von Narona nach Sirmium", fügte er daher hinzu. Einer seiner Begleiter wollte sich mit solchen Details offenbar weniger befassen und lieber die Leistungen seines Helden anpreisen. "Er ist Rennen gefahren in Narona und Salonae. Sogar der Statthalter hat ihn fahren sehen! Natürlich hat er gewonnen! Deshalb sind wir ja nach Rom gekommen, um auch hier zu gewinnen! Er ist der Beste!"