Beiträge von Narrator Italiae

    Da dem Duumvir klar war, dass er nicht groß würde handeln können und er letztlich dazu auch keine Notwendigkeit hatte, ließ er es bleiben. "Dann könnte der Kaiserhof die Sachen ja auch einfach nacheinander einsammeln, wenn er mit der Masse auf einmal nicht klar kommt", konnte er sich eine schlaue Empfehlung nicht verkneifen, während man auf den Schreiber wartete, nach dem er hatte rufen lassen. Schließlich erschien dieser und der Duumvir erklärte ihm kurz seinen Auftrag. Dann wandte er sich wieder dem Abgesagten des Kaiserhofes zu. "Schickt die Dinge einfach wieder so schnell wie möglich zurück." Von den wirklich wichtigen Dingen hatte man schließlich in der Stadt auch mehr als eine Version, so dass kein wirklicher Notstand entstand.

    Der Duumvir hatte zweifellos nicht vorgehabt, den Abgesandten des kaiserhofes unbeaufsichtigt in den Schriften wühlen zu lassen, so dass er beim ersten Teil nur zustimmend nicken konnte. "Selbstverständlich. Mein Stadtschreiber wird dir behilflich sein können, die richtigen Dokumente rasch zu finden." Dafür war der Mann als Stadtschreiber schließlich mit zuständig. Der letzte Satz ließ den Duumvir aber wieder etwas ungläubig gucken. "Zwei Monate? In der Zeit kann man ja die Historia Naturalis abschreiben! Ostia ist weder eine Großstadt mit ellenlangen Einwohnerlisten noch haben wir eine geschichtliche Überlieferung, die bei Romulus und Remus beginnt!"

    Der Duumvir ließ sich von der offen zur Schau gestellten Arroganz und Überheblichkeit des Abgesandten des Kaiserhofs nicht im Geringsten aus der Ruhe und um seine gute Laune bringen. "Mein Hörvermögen ist ausgezeichnet und ob ich deine Vorstellung als ausreichend beurteile, solltest du besser mir überlassen" fuhr er der patzigen Antwort des jungen Mannes ungerührt über den Mund. "Die Geschichte der Stadt darfst du gerne in aller Ausführlichkeit kopieren. Die Schriften stehen zu deiner freien Verfügung. Die Einwohnerlisten der letzten Zählung ebenso. Diese sind schließlich öffentlich und sollten dem Kaiserhof ohnehin vorliegen, wenn man dort auf seine Akten acht zu geben weiß", beantwortete er dann den ersten Teil der Anfrage. "Einige andere Dinge haben wir leider nicht im Angebot", ging er dann nahtlos zum völlig unspezifischen zweiten Teil der Anfrage über. "Und solange ich nicht weiß, was die Administration mit den Sachen machen will, liegt es auch weit außerhalb der Kompetenzen eines kleinen dummen Duumvirs wie mir, zu beurteilen, was denn noch interessant sein könnte", gab er dann ganz den braven, aber völlig ahnungslosen Stadtvertreter, für den ihn sein Gegenüber zu halten schien.

    Der Duumvir, der den Abgesandten des Kaiserhofes empfing, war ein freundlicher Mann in den besten Jahren, der sich gerade zweifellos des Höhepunktes seiner Karriere erfreute. Dementsprechend gelaunt ging er auch zu Werke. "Salve, Iulius. Nimm' Platz. Was kann ich für dich tun?" hatte er zur Begrüßung gesagt und sich dann das Schreiben geben lassen, welches er schnell las. "Nanana, ich habe deinen Kompetenzen also Folge zu leisten?" kommentierte er gut gelaunt. "Da legt dein Procurator aber eine forsche Wortwahl an den Tag, wenn man bedenkt, welche Rechte so eine Stadt wie mein Ostia hat." Auch der weitere Text entlockte ihm ein Schmunzeln. "Ein Gesandter der römischen Administration also, soso", zitierte er und betrachtete Iulius Lucianus eine Weile, als wäre er ein Schaustück von besonderem Wert. "So ein Blabla", fasste er dann die Vollmacht mit seinen Worten zusammen und warf sie achtlos zur Seite, irgendwo auf die Tiefen des Schreibtisches, hinter dem er saß. "Nehmen wir einfach an, du hättest dich umfassend vorgestellt und einen überzeugenden Eindruck auf mich gemacht. Was für Abschriften brauchst du und wofür?"

    "Schon gut, schon gut", winkte der immer noch sehr blaß und müde wirkende Mann ab. "Schön, daß Du wieder da bist und offenbar gesund und kraftstrotzend. Dann laß doch mal sehen." Er nahm die Schriftrolle und las sie. Dabei schlich sich sogar ein Lächeln auf seine müden Züge. Soldatisch kurz und knapp. Andere hätten sich seitenweise über die Vorzüge ihres Verwandten ergangen. "Laß mich raten: Dein Onkel hat sich hochgedient?" Aber er nickte auch sogleich. "Gut, Du bist eingestellt. Zehn Sesterzen die Woche hatten wir gesagt. Kannst gleich anfangen."

    Iullus Vespasius Montanus
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    Und jetzt fing es auch noch an zu regnen! Was für ein verdammt beschissener Tag. Nicht genug dessen, dass er im Spiel einen Teil seiner Kornration für heute verloren hatte, nein, dann kam auch noch der Tribun daher und beförderte ihn in die verdammte Stadt. Und warum? Weil keine Ahnung! Darum!


    "Salve!", grüßte er mürrisch einen der wenigen Priester, die er hier entdecken konnte, "Legionarius Vespasius von der Prima. Man hat mich hergeschickt, um heraus zu finden was in der Stadt vor sich geht.. gibt es dazu etwas zu sagen?"


    Nein, redselig war er sicherlich nicht. Vor allem nicht heute.




    Sextus Cluentius Glabrio
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    "Ich... also... ich... eh...", stammelte der sichtlich immer tiefer in Nervosität abdriftende Cluentius, "...das war der Sklave! Ich werde ihn auspeitschen lassen dafür! Er hatte die Order, Bittsteller und anderes Volk abzuweisen, aber er hat das wohl falsch verstanden. Bitte, Tribun Duccius, es war ein Versehen, das nicht wieder vorkommt! Natürlich ist die Legion in meinem Hause ein gern gesehener und sehr respektierter Gast!"


    Herauswinden war eine sehr verlässliche Masche, von Glabrio bis in die Perfektion beherrscht. Die Beantwortung von derlei unangenehmen Fragen allerdings... das würde schwierig werden.


    "Angefangen hat es vor wenigen Tagen. Immer mehr Menschen wurden krank, und dann ist auf einmal mein Kollege, der Duumvir Lucius Tupidius Largo, gestorben. Von den Göttern geholt, so plötzlich! Und dann kamen auch immer weniger Menschen zur Arbeit... und irgendwann lag ein Toter auf den Straßen, und die Menschen sind in Panik ausgebrochen! Und seitdem liegt die Stadt quasi still. Kaum jemand geht mehr zur Arbeit. Was soll ich da noch in der Curia?"


    Glabrio konnte seine Angst kaum mehr verbergen. Warum auch? Noch waren es nur einige Tote... bald würden es viele sein! Und er wollte definitiv zu ihnen gehören!

    Sextus Cluentius Glabrio
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    Wenn solch ein Radau an der Porta gemacht wurde, blieb das im Haus nicht ungehört. So groß war die Casa nun auch nicht, dass man sich am anderen Ende verkriechen konnte ohne etwas davon mitzubekommen. Schon garnicht, wenn man sowieso die meiste Zeit damit verbrachte sich sorgenvoll hinter der Tür zu verschanzen und darauf zu hoffen, dass niemand kam.


    Aber es kam jemand. Und dann auch gleich noch so jemand! Glabrio hatte Lucilius vorgeschickt, damit der für Ruhe sorgte. Gleich zwei mal, und was hatte es genutzt? Aus einem kleinen Spiraculum unter dem Dach hatte der Duumvir der Stadt, der EINZIGE Duumvir der Stadt, sorgenvoll beobachtet wie die beiden Soldaten sich erst beharrlich weigerten sich abweisen zu lassen. Dann jedoch schienen sie Erfolg zu haben: erst begann es zu regnen, dann wandte sich der große von den beiden ab. Allerdings nicht, wie Glabrio es gehofft hatte, nein. Der Offizier kam mit einem Ochsengespann zurück. Ein Klumpen bildete sich in seiner Magengrube, ahnend, was da gleich geschehen würde. Das musste er verhindern! Schlimm genug, dass er aus reiner Feigheit die Curia seit zwei Tagen nicht betreten hatte, nein, er hatte auch noch zwei Soldaten der Legion abweisen lassen. Das konnte sein Ruf verkraften, irgendwie, die Leute hatten an schlimmeres zu denken. Eine eingerissene Tür allerdings.. nein, das ging nicht.


    Glabrio hatte es entsprechend eilig zur Tür hinunter zu hasten, Lucilius zur Seite zu stoßen und das große Tor so schnell wie möglich aufzureißen, um den Soldaten und dem verblüfften Fuhrmann entgegen zu treten.


    "Ich bin Sextus Cluentius Glabrio, Duumvir der Stadt Mantua und ich fordere...", so weit reichte dann noch das Selbstbewusstsein des Mannes, aber keinen Schritt weiter, "..ich... also... was geht hier vor? Was verlangt ihr von mir?"

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    ...


    Memmius Calavianus Eutychides
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    So zufällig wie es zufällig sein konnte, kam just in diesem der alte Grieche Eutychides vorbeigestapft und sah, dass der junge Mann anscheinend auf der Suche nach Arbeit war. Er hielt inne und rieb sich das bärtige Kinn, während er darüber nachdachte, was er ihm nun zu tun geben könnte.


    "Nun... da uns so langsam die unverarbeiteten Kräuter ausgehen, muss ich etwas anderes für dich zu tun finden, Junge. Aber... du siehst gesund aus... und jung...", und er grübelte eine ganze Zeit lang darüber. Dann schüttelte er den Kopf, und deutete dem Jungen ihm zu folgen. Der alte Mann stapfte durch die Räume in denen sich die Gerüche von x-verschiedenen Kräutern zu einem wahren Bombardement an Sinneseindrücken verdichtet hatte, verließ die Insula durch eine große Tür und stapfte durch den Regen direkt auf die gegenüberliegende Insula zu. Dort klopfte er an eine Tür, woraufhin ihm eine ältere Frau öffnete die sich ein Stück ihrer Pala vor den Mund hielt.


    "Hier, halt dir das vor den Mund.", erklärte er dem jungen Mann, und hielt ihm ein Stück braunen Stoff hin, "Der ist mit dem Öl des Rosmarinus getränkt, und soll die schlechten Dämpfe abhalten. Außerdem ist der Gestank dann etwas erträglicher. Atme durch den Mund! Den Mund!"
    Als sie schließlich eintraten, eröffnete sich den beiden Männern ein Bild des Elends. Wenige Menschen lagen auf einfachen Holzbetten, immer wieder war ein Husten zu hören, ein Stöhnen, ein Ächzen oder auch einfach nur ein leises Wimmern. Die Kranken waren Schatten ihrer selbst, blutunterlaufene Augen, viele kreidebleich, mit roten Flecken auf den Körperteilen die zu sehen waren. Es roch bestialisch nach Erbrochenem und Fäkalien.
    "Das sind all jene, die zuhause nicht mehr gepflegt werden können. Oder gepflegt werden sollen. Oder die kein zuhause haben.", meinte Eutychides mit feierlichem Ernst. Viele Betten waren noch, oder wieder, leer.


    "Du kannst ihre Schmerzen lindern, in dem du mit ihnen sprichst. Ravilla dort..", er deutete auf die alte Frau, die ihnen die Tür geöffnet hatte, "..wird dir schon sagen was du zu tun hast. Tupfe den Dunst von ihren Gliedern, versuche aber ihm selbst nicht zu nahe zu kommen. Ich komme zwischendurch immer wieder vorbei. Achja... dies hier sind übrigens die, die überleben können. Die, die es nicht tun, zeige ich dir später."


    Mit diesen Worten ließ er den neu gekürten Krankenpfleger mit seinen Patienten alleine..

    Memmius Calavianus Eutychides


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    Bedächtig nickte der Mann bei den Worten seines militärischen Fachkollegen: "Vollkommen richtig. Die Winde, Dämpfe, oder wie auch immer du sie nennen willst, die haben wir jedes Jahr. Und jedes Jahr holt sich Pluto seine Ernte.. aber dass es so schnell, und vor allem so viele sind. Nein, das hat andere Gründe." Eine junge Frau mit blassem Gesicht kam herbei, und flüsterte dem alten Mann etwas ins Ohr, woraufhin sich die Züge des alten Mannes verfinsterten, "Ach, der auch? Na großartig... eh.. wo war ich? Achja.. deshalb haben die Pontifices ja auch wohl nicht unrecht damit, wenn sie den Zorn der Götter in diesen Tagen sehen wollen. Was allerdings nichts daran ändert, dass man sich in sein Schicksal fügen muss. Wohl ist es eine Prüfung, und die zu bestehen ist man nicht nur imstande in dem man opfert."
    Er brummte dem wartenden Weib etwas entgegen, was stark nach "aus dem Haus holen und SOFORT verbrennen" klang.
    "Mach dir nichts vor.. ist die Legion bisher auch nur ein einziges Mal davongekommen, wenn die Leute in der Stadt krank wurden? Wahrscheinlich sind die Winde und Dämpfe schon lange mit den Händlern ins Lager gezogen, nur ist ihnen noch niemand zum Opfer gefallen. Bete zu den Göttern, dass sie euch vielleicht das Glück gewähren das auch so bleiben zu lassen. Aber nun, wenn du mich entschuldigst... die Pflicht ruft...", mit einem altersgerechten Ächzen richtete sich der alte Grieche auf, ging ein paar Schritte auf die nächste Tür zu, hielt inne und wandte sich dann doch noch mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen zu dem Medicus der Legion um, "Du willst wissen, was ihr tun könnt? Ja, opfert den Göttern. Aber darüber hinaus: trennt die Kranken von den Gesunden, damit die Winde nicht übergehen. Verbrennt all das, was von den Dämpfen befallen sein mag, und wascht euch! Und vor allem: sorgt dafür, dass die Gesunden nicht durchdrehen! Kräuter sind gut... wenn ihr etwas organisieren könnt: Ulmaria* in warmem Wasser auflösen lassen, den Sud trinken und den Satz am Hals einreiben, Fenicularius* auspressen, das Öl in regelmäßigen Abständen einnehmen lassen, mit dem Satz die Öffnungen des Körpers schützen, denn dort ziehen die Winde ein. Valerianus* beruhigt die Sterbenden und schützt die, die gerettet werden können. Achja, nicht zu vergessen: Myrtus*, Mentha* und Maiorana*, die drei großen M! Wenn du mich nun entschuldigen würdest, Miles.. ich wünsche euchh den Segen der Götter, auch wenn das jetzt wohl seltsam klingen mag. Vale bene, Miles."
    Mit diesen Worten nickte der Grieche dem Soldaten noch einmal zu, und verschwand dann wieder im Haus..


    Sim-Off:

    Mädesüß, Fenchel, Baldrian, Myrte, Pfefferminze und Majoran

    Wieder dauerte es eine Weile, bis sich etwas hinter der Tür regte, und wieder kam das dieses mal noch feindseliger dreinblickende Gesicht hinter Eisen zum Vorschein: "UND WENN DER KAISER HÖCHSTPERSÖNLICH HIER VOR DER TÜR STÄNDE!!!! DIE FAMILIA DER CLUENTII EMPFÄNGT NIEMANDEN!!! NIEMANDEN!!!"


    Mit Rumms ward das Segment wieder zugeschlagen, und die beiden Soldaten standen wieder alleine da...

    Memmius Calavianus Eutychides


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    "Sehr schön...", nickte Calavianus halbwegs zufrieden, als man ihm mitteilte, dass im Lager noch alles in Ordnung war. Doch als der Mann ihn auch noch fragte, was überhaupt los sei, kam der alte Mann nicht umhin den Unwissenden mitleidig anzulächeln, "Na, dass ihr nicht wisst was los ist kann ich euch nicht verdenken. Es ist seit zwei Tagen so, dass immer mehr Menschen krank werden. Erst waren es nur die Alten und die Kinder. Wie immer. Als dann noch die Erwachsenen und Starken krank wurden, kamen die Sorgen. Ich denke es liegt am Wind. Es ist immer der Wind, der den Tod in die Städte treibt... böse Winde, die sich vom Wasser ausbreiten, an den Brunnen und an den Fora vor allem. Jetzt bleiben die Leute zuhause, aus Angst, dass die Winde sich auch ihrer annehmen würde."


    Der alte Mann winkte einen Sklaven herbei, der dem Soldaten und ihm selbst einen Becher mit Kräutersud reichte: "Hier, trink das, das wird dich stärken. Medicus curat, natura sanat. Seit heute morgen kommen weniger mehr Händler in die Stadt, morgen werden es kaum noch welche sein. Man hat mir erzählt, dass man heute schon den einen oder anderen tot auf der Straße gefunden hat. Die Leute sind so dumm!"
    Mit unter einer krausen Stirn sorgenvoll ins Leere starrendem Blick nippte der alte Mann am Sud, bevor ihm dann doch noch etwas einzufallen schien: "Es ist wohl ein Fluch der Götter, anders können die Priester das auch nicht erklären. Pluto nimmt jedes Jahr um diese Zeit viele in der Stadt zu sich, aber eben nur einige, und nicht so viele auf einmal. Und vor allem nicht die Gesunden... ich kann nur denen helfen, die sowieso überleben würden, damit sie schneller wieder auf die Beine kommen. Wenn du mich fragst, sind die Leute zu fahrlässig. Diese Winde und bösen Dünste breiten sich nur dann aus, wenn man zu nachlässig mit sich und den seinen umgeht. Sie waschen sich zu wenig, essen verdorbene Sachen, trinken schlechtes Wasser, und sie verkehren mit alles und jedem. Aber wem sag ich das? Achja, dir sag ich das!"

    PHASE I


    Eine ganze Zeit lang tat sich überhaupt nichts hinter der Tür. Doch irgendwann ließen sich langsame Schritte vernehmen, und als sich in der fein gearbeiteten Tür sich ein Segment löste, kam hinter dicken Gitterstäben ein feindselig dreinschauendes Gesicht zum Vorschein, das die vor der Tür stehenden Soldaten eindringlich musterte. Eine ganze Zeit lang musterte, bevor ein schnarrandes "DIE FAMILIA CLUENTIA EMPFÄNGT NIEMANDEN!!!" hervorgeschrien wurde, und das Segment mit Wucht wieder zugeschlagen wurde.

    PHASE I
    Der Scriba zuckte ob des Ausbruch des Soldaten ein wenig zusammen, und schien noch kleiner zu werden als er es eh schon war. Letztlich verfluchte er sich in diesem Augenblick, überhaupt hergekommen zu sein.


    "Ich... aber.. ich.. woher..", stammelte der Mann erst vor sich her, bevor er die Gelegenheit sah, den Soldaten und damit sein Problem loszuwerden: "Der Duumvir Cluentius lebt in der dritten Straße ab dem Decumanus Maximus, quasi direkt am Forum."

    PHASE I
    Der letzte, von seiner Pflicht besessene, Scriba, der sich in der Curia nich aufhielt glotzte den Mann reichlich ahnungslos an, als der irgendeinen Legaten ankündigte.


    "Der Duumvir ist nicht da.", sprach er schon fast ängstlich, "Der alte ist vor wenigen Tagen gestorben, und der junge hat die Curia bis auf weiteres geschlossen. Es kommt sowieso niemand her, entweder sind sie krank oder tot. Sag das deinem Legaten... hier ist niemand. Niemand außer mir."


    Es lag kalter Schweiß auf der Stirn des Mannes, und man konnte nicht erkennen, ob er einfach nur nervös war, oder ob er sich einfach nicht wohl fühlte. Dann aber begann er mit einem ohrenbetäubenden Husten, dem ein leises Keuchen folgte.


    "Nein, es ist niemand hier."