Beiträge von Narrator Italiae

    Die Schnelligkeit, mit der es nun auf eine Einigung zuging, erfreute Andriskos sehr und entschädigte ihn für das nahezu unsittlich niedrige Angebot, das er zuerst hatte hören müssen. Zuerst tat er allerdings noch so, als würde er die Hand und das Zwinkern gar nicht sehen und brummte nachdenklich vor sich hin. Dann jedoch ergriff er die Hand und besiegelte somit das Geschäft. "Einverstanden. 1400 Sesterze und ihr sagt mir noch, wohin ich den Kerl schicken soll."


    Sim-Off:

    Geld bitte an Staatskasse II

    "Du musst mir nicht danken, es war doch ehrensache. Ich bin doch ein verantwortungsbewusster Bürger dieser Stadt."
    Als Messius auch noch gelobt wurde, wuchs er glatt um einen halben Kopf in die Höhe. Der Mann fühlte sich gebauchpinselt.
    "Und ich danke dir nochmals, dass du so schnell reagiert hast, Senator. So kann ich wenigstens wieder ruhig schlafen wo ich doch nun weiß, dass sich darum gekümmert wird und das Gebäude nicht länger verwahrlosen muss. Es ist doch sehr schade darum."
    Somit verabschiedete sich der Mann vom Germanicer und ging mit seinem Sklaven zurück in sein Haus.

    Noch immer hielt sich der Makedonier vom Lachen den Bauch und beruhigte sich nur langsam wieder. "Wirklich, ein vorzüglicher Scherz", kicherte er, bevor er sich räusperte und zur Ernsthaftigkeit zwang. "Also gut, 1200. Das sind natürlich schon wesentlich realistischere Dimensionen. Wenn ich die Preise für andere Fahrer vergleichbarer Stärke in der letzten Zeit berückichtige und bedenke, dass Demyados schonmal in Rom gefahren ist und dann abziehe, dass er schon etwas älter ist als die ganz frischen Jungspunde, dann sage ich mal, ihr legt noch 300 drauf und wir sind uns schnell einig."

    "Der letzte Besucher ist mir vor 4 Wochen aufgefallen. Danach keiner mehr. Ich bin davon ausgegangen, dass es der Verwaltung aufgefallen war und bald ein neuer Verwalter eingesetzt würde. Nachdem lange nichts geschah, bin ich dann tätig geworden."
    Messius sah sich noch einmal um und bekam schon große Augen als er die Äußerung des Germanicers hörte.
    "Banden haben ich hier nicht bemerkt. Ich hoffe doch, dass sich keine hier niedergelassen haben. Das wäre ja schrecklich."
    Eine Bande in der Nachbarschaft das wäre ja was. Keine gute Vorstellung. Schnell ging es in den nächsten Raum. Dascaldarium bot wie auch der Rest keinen guten Anblick. Es roch furchtbar. Ein Wunder war es nicht. Warmes Wasser, das lange nicht gereinigt wurde, stank irgendwann und der Moment war gekommen. Auch hier würde man viel Farbe benötigen. Allerdings waren Risse im Mauerwerk nicht auszumachen.

    Messius wollte eigentlich noch etwas auf das arme Gebäude entgegnen, aber ließ es dann lieber. Es war ja auch egal, dass er ein wenig falsch verstanden wurde.
    Nachdem man das sudatarium verlassen hatte, kam man ins caldarium. Die vielen Becken waren verwahrlost. Der Raum war in ähnlichem Zustand wie der vorhergehende. Die beiden Räume lagen auch mehr in der Mitte des Hauses und waren Wind und Wetter bei weitem nicht so stark ausgesetzt wie der hintere Raum.
    "Wirklich gut sieht es hier aber auch nicht aus."
    Pastors Kopf lag im Nacken und er sah sich um. Die Farben waren verblasst und mit wirklich viel Farbe und viel putzen würde es sicher bald wieder gehen.

    Regelmäßig schaute der Curator Aquarum im Büro der Aquarii vorbei, um die vielen kleinen und großen Angelegenheiten des täglichen Betriebs zu klären, die so anfielen. Diesmal suchte er vor allem Iulius Vestinus, der ihn über die Wasserqualität der Aqua Anio Vetus informiert hatte. "Salve. Der Sache mit der Aqua Anio Vetus sollten wir nachgehen. Erstmal ohne Bautrupp, nur zur Inspektion. Nimm' Felix mit und schaut mal, ob ihr eine Ursache finden könnt."

    "Das hört sich sehr umfangreich an. Das arme Gebäude,"
    meinte Messius. Als nächstes kam man ins Sudatorium. Hier sah es erstaunlicherweise besser aus. Der Raum war im allgemeinen nur dreckig. Die Bausubstanz sah auf dem ersten Blick recht gut aus. Ob es auf dem Zweiten so blieb? Offensichtlich waren zumindestens keine Risse oder Absenkungen zu entdecken. Hier könnten Farbe und Putzmittel wohl einiges tun.
    Das war aber nur der Eindruck den Pastor hatte. Der Fachmann würde sicher seine eigene Meinung dazu haben und Pastor war neugierig sie zuhören.

    "Das macht ihr in der Abteilung unter euch aus", beantwortete der Curator Aquarum die Anfrage, die ihm etwas arg steif und förmlich vorkam. "Laronius Merula leitet diese Baumaßnahme, er wird dich schon dort einteilen, wo du gebraucht wirst." Er deutete auf den Mann, der am Kopf des Tisches saß.


    Dann begann die Baubesprechung und die anstehenden Arbeiten an der Wasserleitung wurden besprochen. Einer der Nebenverteiler sollte erneuert und umgebaut werden, um eine weitere Wasserentnahmestelle bedienen zu können. Die Männer brachten die nötigen Schritte in die passende Reihenfolge, diskutierten über die nötigen Handwerker und die Ausschreibungen für die Beschaffung des Baumaterials und nicht zuletzt über die erwartete Bauzeit.

    "Das ist gut. Dann komm' mal mit." Es ging nach Norden, die Via Lata entlang. "Aktuell stehen Maßnahmen an der Aqua Virgo an", erklärte der Curator das Ziel. "Eines der kürzeren Aquädukte. 18 Haupt- und Nebenverteiler, versorgt die Regionen VII, IX und einen Teil von Transtiberim", zählte er auf dem Weg die wichtigsten Fakten auf, bis sie das Baubüro erreichten.

    Ein schmuckloses Büro in einem Gebäude gleich hinter Porticus Vipsania war das Ziel des Curator Aquarum und seines neuen Mitarbeiters. Der Raum diente den Wasserbauern als Baubüro, in dem sie Maßnahmen an der ganz in der Nähe verlaufenden Aqua Virgo besprachen.


    Der Curator grüßte in die Runde, als er eintrat und stellte als erstes den anwesenden Männern den neuen Kollegen vor.

    "Ich glaube der letzte Verwalter hieß Diomiulus Taxiles. Ich habe ihn nur geraume Zeit nicht mehr gesehen."


    Kurz dachte Pastor nach und folgte den Männern dann in das Innere. Da sie von den Turnplätzen aus das Gebäude betraten, durchwanderten sie die verschiedenen Räume und Becken in umgekehrter Reihenfolge. So waren sie nun im frigidarium angekommen.


    Das Bild hier unterschied sich nur wenig von dem draußen. Es gab Risse im Putz, das Becken sah alles andere als ansprechend aus und die Wandbilder waren nicht mehr gut zu erkennen.

    "Freut mich dich kennen zu lernen Hadrianus Iustus."
    Brummte Pietas. Ihm war`s eigentlich gleich wer da vor ihm stand. Wahrscheinlich würde er ihn eh nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    "Wie du ja selbst siehst, obliegt mir die Leitung der Schule. Und wenn ich ehrlich bin, einen weiteren Stellvertreter der mir meine Zeit stiehlt und noch dazu Geld kostet benötige ich leider nicht. Und ich gehe nicht davon aus, dass du vor hast Gladiator zu werden. Wobei du von deiner Statur her, bestimmt ein brauchbarer Nachwuchs abgeben würdest. Wenn man dich noch ein klein wenig aufpeppeln würde... "
    Pietas musterte den Hadriani und grinste dabei.

    Im Inneren des Officiums hörte man ein Klopfen. Der Procurator wies seinen Scriba dem er gerade etwas ditkiert hatte an, die Türe zu öffnen und nachzusehen wer denn da etwas wollte und ihn bei der Arbeit störte.
    Der Scriba schlurfte als zu Türe hin, öffnete diese und sah den Besucher mehr als nur gelangweilt an. Allerdings, wenn dieser eine Weile mit dem Chef beschäftigt war, dann konnte sich der Scriba für ne Weile rar machen. So ließ er sich von Iustus die Angelegenheit in welcher er hier war erklären und überbrachte sie seinem Chef. Dieser verzog nur sein Gesicht, ließ aber den Hadrianus nicht vor der Türe warten oder ihn gar abwimmeln sondern ließ ihn eintreten. Der Scriba freute sich wie eine diebische Elster und verschwand für eine Weile...
    "Salve, mein Name ist Paullus Balventius Pietas und ich bin der Procurator der hiesigen Einrichtung. Was also kann ich für dich tun?"

    "Nun ja,"
    der Messier räusperte sich vernehmlich.
    "Auf halbem Wege hierher hat eine kleinere Therme eröffnet und lange Zeit fehlten ihr die Kunden. Man ging lieber bis hier oben um in der großen Therme sein Bad zu nehmen. Nachdem der neue Verwalter sich hier kaum noch kümmerte wanderte der Kunderstrom. Man ging lieber in die neuere, saubere und nicht so brüchig aussehende Therme. Jetzt steht man lange an und wartet auf sein Bad. Ich bin mir sicher, dass viele der alten Stammkunden und auch neue hierher zurückkommen, wenn sich herumspricht, dass sie wieder so gut wie früher ist."
    Dann stockte Pastor allerdings doch der Atem. Man wollte tatsächlich ins Innere gehen.
    "Meinst du, dass es wirklich so gut ist da rein zu gehen?"
    Er wollte ja nicht, dass ihm am Ende die Decke auf den Kopf fiel.
    "Wenn du sgast, dass es ungefährlich ist dann natürlich gern, aber ich weiß nicht. Ich finde es nicht so vertrauenserweckend."

    [Blockierte Grafik: http://www.romanempire.net/romepage/images/PolCht/curia_in.jpg]


    Sitzung des Ordo Decurionum an den KAL IUN DCCCLX A.U.C.


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    Appius Minicius Paetus


    Die Duumvirn waren pünktlich erschienen und erwarteten das Eintreffen der anderen Decuriones. Diese trudelten auch grüppchenweise ein und ließen sich auf ihren angestammten Plätzen nieder. Dabei bildeten sich wie immer drei Lager. Als erstes die Alten, die irgendwann in ihrem Leben reich und mächtig geworden waren und sich um die Stadt sehr verdient gemacht hatten. Sie hielten an der alten Ordnung fest und gaben viel darauf, die Zustände so zu erhalten wie sie 'schon immer' gewesen waren.
    Als zweite Gruppe gab es einige Kaufleute mittleren Alters, die ebenfalls an ordentlich viel Geld gekommen waren und sich in den Ordo eingekauft hatten. Ihnen ging es hauptsächlich um gute Geschäftsbedingungen. Und zuletzt gab es da noch eine Reihe jüngerer Männer, allesamt Frischlinge in der Politik und meist nur durch ein frühes, reichhaltiges Erbe in den Ordo Decurionum gekommen.





    "Guten Morgen!", grüßte der Curator Aquarum aufgeräumt, als er auf seinen neuen Mitarbeiter traf. "Wie angekündigt teile ich dich der Abteilung für Aquädukte zu. Wir gehen gleich mal raus zu einer der Kontrollstuben im Stadtgebiet, da steht nämlich gleich ohnehin eine Besprechung auf dem Plan. Dann kann ich dich dort mit deinen neuen Kollegen bekannt machen. Oder hast du vorher noch Fragen oder Anliegen, die wir unter vier Augen klären müssen?"