Der unscheinbare Brief, wortlos und anonym abgegeben, begann eine abenteuerliche Reise durch die Hände zahlreicher Schreiber, Boten, Sekretäre und Beamten, die aus Gründen der Einfachheit auch einmal alle anonym bleiben.
Der erste Bearbeiter stellte fest, dass der Brief an die Sedes administrationis Italiae adressiert war, was viel zu allgemein war, um einen Bearbeiter zu bestimmen. Kurzerhand erklärte er sich selber für nicht zuständig und reichte den Brief an einen zweiten Bearbeiter weiter. Dieser machte sich die Mühe, das Anliegen genauer zu betrachten. Dabei stellte er fest, dass es um gesetzliche Bestimmungen zum Führen von Betrieben gehen sollte. Fachkundig stellte er fest, dass die administrationis Italiae für dererlei Angelegenheiten nicht zuständig sei und vertraute den Brief einem Boten an, der ihn an die zuständige Stelle weiterleiten sollte. Jener Beamte dort war kompetent in der Lage, die relevante Gesetzeslage ohne nachzuschlagen zu erfassen und eine Antwort vorzuformulieren, die als Begleitnotiz dem Brief beigelegt wurde, damit die Schreibstube das Antwortschreiben verfassen konnte. Der dazu bestimmte Schreiber stieß jedoch schon in der ersten Zeile auf das Problem der Adressierung, da eine kurze Umfrage unter den Kollegen im selben Büro ergab, dass diese alleine 33 Annaer kannten, so dass es völlig unmöglich war, eine Zustellung des Antwortbriefes zu erreichen. In einem verzweifelten Geistesblitz legte ein weiterer Schreiber sowohl den Brief als auch die Begleitnotiz in die Hände eines Boten, der jene zurück zu den Sedes administrationis Italiae bringen sollte, da man dort vielleicht noch den Urheber der Anfrage feststellen konnte.
Konnte man aber nicht.
Hier verliert sich die Spur der abenteuerlichen Reise...