Potitus hatte zwar eine stattliche Anzahl Untergebene mitgebracht, aber selbstverständlich erwartete er nicht, dass die Aurelier auch noch alle seine Klienten und Sklaven bewirteten...zumindest nicht im Triclinium! Als er dieses dann betrat, folgten ihm stattdessen nur eine blutjunge Schönheit mit schwarzem Haar und sinnlichen, blauen Augen, die eine seidene, lange Tunica trug, deren Durchsichtigkeit keineswegs als züchtig zu bezeichnen war, sowie zwei junge Männer, die sich neugierig umsahen. Mit leichtem Abstand folgten schließlich zwei skythische Leibwächter, die sich an der Tür des Tricliniums postierten und finster in den Raum starrten. Würde man sich informieren, würden die Hausherren dagegen erfahren, dass die Liktoren sich in ihre warmen, roten Mäntel gehüllt hatten und vor der Porta Wache standen und zugleich anzeigten, welch hoher Gast hier war, während der Großteil der Klienten sich wieder getrollt hatte und nur eine Handvoll Sklaven darauf wartete, mit den Sklaven des Hauses bewirtet zu werden.
Salinator selbst hatte sich dagegen alle Mühe gegeben, den Prunk seines ganzen Gefolges schlicht selbst zu repräsentieren! Er trug eine vollständig mit Goldfäden durchwirkte Synthesis über einer purpurnen Tunica, die ebenfalls von goldenem Schmuck (darunter eine Halskette mit einem Rubin) begrenzt war. "Aurelius, deine Einladung war wirklich eine Überraschung!" begrüßte er den Gastgeber und ging dann auf dessen Gattin zu, um sie auf die Wange zu küssen. "Und diese Blume hier muss deine geliebte Gattin sein!" Nachdem er sich wieder von ihr gelöst hatte, griff er seine Begleitung an der Hüfte und schob sie etwas vor. "Ich habe mir erlaubt, ein paar Freunde mitzubringen, wie du sagtest. Das hier ist Thalia, meine Konkubine." Er deutete auf die beiden jungen Männer, die etwas verschämt im Hintergrund geblieben waren. "Und das hier sind Publius Ventidius Achelos, Quaestor Urbanus, und Cestius Gallus Minor, zwei Freunde und Klienten von mir. Ich hoffe, das ist in Ordnung?" Er sah fragend zu Lupus, dann aber sofort zu Nigrina, die er begutachtete, als sei sie ein Pferd, das er kaufen wollte.