Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

    Potitus freute sich, dass die beiden Burschen verstanden hatten. Dann aber stutzte er: War Flavus ein bisschen schwer von Begriff? Wusste er nicht, wofür Klienten gut waren? Salinator hatte auch einen ganzen Haufen armer Schlucker als Klienten, die bei Bedarf jemanden in der Subura zusammenschlagen konnten oder ähnliches! Jeder Römer freute sich, wenn er viele Klienten hatte (und es sich leisten konnte)! "Ach, ich freue mich einfach, wenn ich jungen, aufstrebenden Burschen ein bisschen unter die Arme greifen kann." antwortete er aber unbeirrt gut gelaunt. "Aber ich nehme eure Bitte gern an!"

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    Dann meldete sich plötzlich Centho zu Wort. Und auch er schien gewissen Irrtümern zu unterliegen! Allerdings seufzte der Praefectus Urbi nur und antwortete ein wenig mitleidig "Weißt du, Iulius: Ich glaube, dass uns beiden klar ist, dass kein Augur Roms, noch irgendeiner anderen Stadt zwischen den Säulen des Hercules und Armenia es wagen würde, eine Entscheidung des Kaisers durch eine Obnuntatio zu widerlegen." Auch das folgende Lächeln war ein wenig mitleidig. "Aber ich dachte sowieso, wir sind Freunde! Und unter Freunden kann man sich auch einfach so Gefälligkeiten erweisen, oder nicht?" Ein wenig ärgerte es den Vescularier allerdings schon, dass Centho versuchte, ihn zu erpressen! Das war wirklich etwas erbärmlich!

    Potitus nickte kurz. Er würde mindestens genauso von Turbos neuem Job profitieren wie dieser! Und beide wiederum profitierten zweifellos von der Krankheit Valerianus'! "Naja, er vegetiert von sich hin! HAHAHAHA!!" Diesen Witz musste er natürlich durch ein eigenes Lachen kommentieren! "Aber Spaß beiseite: Ihm geht es nicht besonders, aber wir müssen uns keine Sorgen darüber machen, dass er bald das Zeitliche segnet. Er ist gewissermaßen...stabil!" Ob dieser Umstand Salinator gefiel oder nicht, ließ er vorerst offen. Man brauchte schließlich auch einem Freund nicht mehr aufbürden, als unbedingt nötig!

    Potitus freute sich schon seit Tagen auf diesen Anlass: Endlich würde er Kontrolle über die lästigen Prätorianer gewinnen, die sich seinem Zugriff ständig entzogen hatten! Und dementsprechend wirkte er geradezu ausgelassen, als er auf seiner Sänfte, wie immer umgeben von einer Schar Skythen, auf dem Marsfeld eintraf. Es war deutlich zu erkennen, dass er heute als Vertreter des obersten Feldherrn Roms agierte: Sein mächtiger Bauch war von einem goldenen, maßgeschneiderten Brustpanzer mit Feldherrnbinde bedeckt und um seine Schultern wehte der purpurne Feldherrenmantel, das Paludamentum. So ausstaffiert winkte er huldvoll dem Volk zu und begab sich dann auf die Kaisertribüne, wo er die Kommandoübergabe durchführen durfte.


    Fehlte nur noch Turbo! Und natürlich der Augur, der die Auspicia des Kaisers einholen durfte!

    Potitus grinste kurz, dass ihn die Nobilitas und vor allem Senatoren neideten. Schließlich waren erstere ein Teil von letzterem und nicht umgekehrt. Aber andererseits war es natürlich nicht sehr schmeichelhaft, so etwas zu hören. Zwar war es Salinator durchaus bewusst, dass diese Patriziertypen ihn am liebsten vierteilen und in den Tiber werfen würden (weshalb er ja auch eine Leibwache angeschafft hatte), aber genauere Informationen über seine Kritiker hatte er auch nicht. "Wer behauptet denn sowas?" fragte er daher mit erstaunter Miene.


    Dann aber gingen die Iulier wieder zum Bauchpinseln über, was der Vescularier auch sehr genoss. Mit der Gravität eines consularen Patriziers meinte er daher "Wisst ihr, man tut, was man kann!" Er beugte sich ein wenig vor und zwinkerte den Brüdern zu. "Aber wenn ich euch einen Tipp geben darf: Sucht euch einen einflussreichen Patron und seid loyal, dann bringt man es weit! Viele junge Männer sind begabt, gebildet, ehrgeizig und sonstwas! Aber echte Loyalität und Freundschaft sind selten in unseren Tagen!" Wer mit dem einflussreichen Patron gemeint war, war wohl klar. Und wohl genauso, dass die falschen Freunde durchaus auch tödlich sein konnten!

    Potitus holte tief Luft. "Naja, vor allem ein paar fette Patrizier!" eröffnete er seinem neuen Obergeheimdienstler. Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung. "Aber im Grunde würde ich über jeden Senator mehr wissen. Du weißt ja: Die Loyalität dieser Burschen gilt weniger dem Kaiser als ihren abstrusen Vorstellungen von irgendwelchen Idealen von Leuten, die glücklicherweise längst den Styx überquert haben...und natürlich ihrem Geldbeutel!" Nicht, dass auch Salinator gern seinen Geldbeutel berücksichtigte, aber natürlich hielt er sich nicht für korrupt! "Aber du kriegst dann eine Liste der wichtigsten Fälle. Du glaubst gar nicht, wie unverschämt diese Burschen im Senat sind!" Der Praefectus rollte demonstrativ mit den Augen.


    Ad
    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    Salve Valerianus,


    die Ämterwechsel der Magistrate sind anstandslos vonstatten gegangen. Außerdem wurde der Senat anlässlich deines Geburtstags wie üblich neu auf dich vereidigt. Vielleicht ist dieser Eid den Senatoren heilig genug, dass sie wieder etwas nachlassen, deine Wünsche und Befehle zu hintertreiben.


    Aber an einer anderen Front naht dafür der Sieg: Marius Turbo ist in Rom angekommen und wird schon bald zum Praefectus Praetorio ernannt! Er wird sich dann auch mit mir zusammen um eine Inspektion der Stadteinheiten kümmern. Eine weitere gute Nachricht kann ich dir auch überbringen: Prudentius Balbus ist nicht bestechlich und stellt nichts Unlauteres mit deinen Prätorianern an! Allerdings hat das auch eine Schattenseite: Er macht nämlich auch nichts sinnvolles, denn er kümmert sich praktisch gar nicht um sein Amt! Es kamen schon Leute zu mir, die fragten, ob er überhaupt wieder auftaucht! Auch auf meine Bitten um Gespräche hat er nicht geantwortet. Es gibt also nur eine Möglichkeit: Du musst auch ihn von seinem Dienst suspendieren!
    Ich denke, Turbo wird es vorerst auch allein schaffen, die Cohortes Praetoriae auf Vordermann zu bringen, und gemeinsam werden wir dann auch ganz Rom anpacken!


    Mache dir also keine Sorgen, ich führe dein Reich gut!


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/SiegelCuPUPVS.png]

    Potitus schob die Unterlippe vor. Eigentlich hatte er sich auf einen entspannten Abend mit viel Wein und gutem Essen gefreut! Jetzt artete es doch noch in Arbeit aus! Aber er hatte ja unvorsichtig gefragt, jetzt musste er eben die Konsequenzen tragen! Bemerkenswert war immerhin, dass Centho offensichtlich um die Kontakte zwischen Imperiosus und ihm wusste!


    Bevor er antwortete, schob er sich noch eine Leckerei in den Mund und spühlte sie mit Wein hinunter. "Hm, hm, hm, vielleicht werde ich der Sache einmal persönlich nachgehen! Immerhin untersteht mir ja auch der Praefectus Annonae!" Obwohl ein korrupter Flottenoffizier natürlich auch nie auszuschließen war! So gut wurden die ja auch wieder nicht bezahlt!


    "Aber ich sehe, ihr wart nicht untätig! Aber reden wir von etwas schönerem: Centho, du hast Kinder bekommen? Wie geht es ihnen? Sind sie gesund?" Kinder waren immerhin die Zukunft Roms! Wenn Salinator doch nur selbst ein Sohn vergönnt gewesen wäre!

    Potitus nickte nachdenklich. Ein so großes Amt für einen so jungen Mann! Vielleicht war es doch ein bisschen viel gewesen! Doch wie es der Zufall so wollte, wurde dieser junge Mann gerade eingelassen und ebenfalls ins Tablinium geführt. "Ah, da ist er ja! Da hättest du ja wirklich noch warten können." Er grinste ein wenig.


    Dann wurde er allerdings wieder ernst: Er hatte die beiden Octavii ja nicht einberufen, um Scherze mit ihnen zu treiben! "Salve Octavius Macer! Ich habe euch beide zu mir geholt, weil mir etwas Unangenehmes zu Ohren gekommen ist." Er legte ein Schreiben auf den Tisch:


    An den
    Imperator Caesar Augustus
    Kaiserliche Landvilla
    Misenum, Italia



    Mein Kaiser,


    ich hoffe meine Gebete zur Besserung deiner Gesundheit wurden von den Göttern mittlerweile erhört und du befindest dich bereits auf den Weg der Besserung.


    Als dein treuer Diener und Legat der Legio II in Germanien bestürzt es mich zu tiefst, dich mit meinen persönlichen Belangen zu stören und heute mit einer außergewöhnlichen Bitte an dich heranzutreten. Doch außergewöhnliche Umstände erfordern auch dementsprechende Handlungen. Ich hoffe daher du siehst es mir nach, deine Ruhe und Erholung in Misenum gestört und dir dieses Schreiben übermittelt zu haben.


    Wie du vielleicht erfahren hast, wurde ich, ein Senator Roms und langjähriger treuer Feldherr meines Kaisers der bereits für deinen geliebten Vater mehrfach auf dem Schlachtfeld gestanden hat, in Rom der zweifachen Rechtsbeugung angeklagt und verurteilt. Da es mein Dienst an der Grenze unseres Reiches aus mehr als verständlichen Gründen nicht zuließ, mich selbst dieser Sache anzunehmen und extra dafür nach Rom zu reisen, habe ich die Angelegenheit guten Gewissens den Anwälten überlassen. Doch wie ich nun von meinem Bruder, den ehemaligen Procurator a cognitionibus und Advocatus Decimus Mattiacus erfahren musste, hat dieser Prozess unerwartete Wendungen genommen, die nicht nur gegen geltendes Recht verstoßen, sondern auch die römische Rechtsprechung und Rechtsauffassung als Ganzes in Frage stellen könnten.


    Der zuständige Praetor Annaeus Modestus, an dem es in diesem Fall gelegen wäre, bereits vor Eröffnung des Prozesses gründlich zu prüfen, ob eine derartige Klage überhaupt Gültigkeit besitzt, hat hier meiner bescheidenen Ansicht nach vollkommen versagt. Er hat sowohl übersehen, dass die Anschuldigungen in dieser Angelegenheit lt. § 60 des Codex Iuridicialis bereits verjährt sind, als auch die Tatsache, dass ich als Legat des Kaiser ein Imperium innehabe, das mir bis zu Abberufung von meinem Posten gerichtliche Immunität zusichert. Noch dazu geht es bei diesen Anklagen, für die ich mittlerweile mit der Höchstsumme schuldig gesprochen wurde, um die Adoption meines eigenen Sohnes Serapio durch mich selbst und um die versehentliche Zulassung der Adoption eines Freigelassenen durch einen römischen Bürger, der dir treu als Centurio der Prätorianer gedient hatte. Wie du siehst mein Kaiser, handelt es sich in beiden Fällen um Nichtigkeiten und Missverständnisse, die hier künstlich hochgeschaukelt wurden, um einen treuen Diener Roms und deines Hauses in Misskredit zu bringen und den Ruf seiner Familie zu schädigen. Doch wie ich bereits geschildert habe, würde der eigentliche Tatbestand, wie auch immer man ihn beurteilen möge, nichts zur Sache tun, da diese Klage bereits vor Prozessbeginn durch den amtierenden Praetor überprüft und gemäß des Codex Iuridicialis wegen Verjährung abgelehnt gehört hätte.


    Als Legat einer am Limes stationierten Legion sind mir in diesem Falle leider die Hände gebunden selbst nach Italia zu reisen und bei dir vorzusprechen, doch ich bitte dich auf diesem Wege in dieser Angelegenheit zu intervenieren und die ausgesprochenen Urteile gemäß geltenden Recht für nichtig zu erklären. Mein Bruder und Advocatus Mattiacus, der sich in Rom aufhält, steht dir für weitere Fragen als einer der besten Rechtsgelehrten Roms selbstverständlich jederzeit zur Verfügung, sofern du zusätzlich über den Prozess unterrichtet werden möchtest.


    Ich hoffe auf dein Verständnis für meine Bitte und das ich sie dir nicht persönlich vorbringen konnte und harre deiner weisen Entscheidung entgegen.


    Dein treuer Legat



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




    "Der Kaiser hat Post von Livianus bekommen. Und der hat es sich leider zu Herzen genommen. Ich denke, ihr wisst, worauf er sich bezieht." Salinator setzte eine nachdenkliche Miene auf. "Das ist völliger Unsinn! Wenn der Decimer sich wenigstens schuldig fühlen würde, dass er in seinem Amt geschludert hat! Aber er versucht auch noch, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen! Und noch schlimmer: Wenn Livianus damit durchkommt, dann würde das ein sehr schlechtes Licht auf den Ankläger werfen, fürchte ich. Daher wollte ich euch davon in Kenntnis setzen." Er sah Macer ein wenig mitleidig an. Eine obsolete Klage war wohl nicht gerade die Wahlempfehlung, die dieser ambitionierte Bursche sich wünschte! Nach einer kleinen Kunstpause fuhr der Praefectus aber etwas fröhlicher fort. "Zum Glück hat der Kaiser mich aber beauftragt, einen unabhängigen Rechtsgutachter zu suchen, der die Sache prüft. Und da habe ich sofort an dich gedacht, Victor! Zum einen, weil du ein sehr integrer Mann bist, der Ahnung vom Gesetz hat - anders als dieser Livianus! Und andererseits, weil ich sicher bin, dass du das einzig gerechte Ergebnis herausbringen wirst: Eine Bestätigung des Urteils!" Dass eine solche Argumentation sich voraussichtlich auf sehr dünnem Eis bewegen würde, erwähnte er nicht. Ebensowenig, dass er kein anderes Urteil akzeptieren würde! Aber das verstand sich für einen guten Klienten, der soeben noch mit ertragreichen Ämtern ausgestattet worden war, von selbst! Dennoch sah der Vescularier die beiden unschuldig an. "Was meint ihr?"

    Allerdings wusste der Scriba zufällig (weil er die Beschwerde bearbeitet hatte), dass der Kaiser durchaus aktiv geworden war. Dies wiederum konnte aber das dumme Ding vor ihm nicht wissen und da er nicht davon ausging, dass diese ominöse Axilla Beweise für eine Beteiligung Salinators an der Enteignung ihres Mannes vorlegen konnte, zuckte er ungerührt mit den Schultern. "Das muss ich nicht. Das ist ganz offensichtlich eine Rechtsfrage und dafür ist die Kanzlei zuständig, wie schon gesagt." Er seufzte kurz, dann meinte er "Und jetzt würde ich gern weiterarbeiten! Vale!" Wie sehr er Leute hasste, die sich besonders wichtig nahmen! Und dann auch noch versuchten, den mächtigsten Mann Roms mit Verpetzen zu bedrohen!

    Potitus grinste. Er mochte es, anderen Männern seine Macht zu beweisen! "Klar hab ich das! Ich meine, ich hab dich ja geholt, weil ich einen guten Mann bei den Schwarzen brauche!" Auch er trank einen Schluck und beugte sich etwas vor. "Aber das habe ich dir ja schon erzählt! Ich habe auch gleich ein paar Aufgaben für dich, die dieser Prudentius nicht erledigt hatte...ein paar Senatoren bespitzeln eben!" Er zwinkerte seinem Klienten zu. "Übrigens werde ich diesen Prudentius demnächst auch chassen. Also arbeite dich am besten schnell ein!"

    "Davon ist mir nichts bekannt. Für rechtliche Anfragen richte ein Bittgesuch an die kaiserliche Kanzlei." erwiderte der Scriba ein wenig hochnäsig. Wenn sein Herr etwas nicht brauchte, dann waren es Frauen mit unangenehmen Fragen. Außerdem war er ja sooo beschäftigt! Und warum hatte die Wache sie überhaupt vorgelassen? "Tut mir leid, aber mein Herr hat für solche Einzelfragen wirklich keine Zeit."

    Zitat

    Original von Quintus Marius Turbo
    Turbo ein relativ durchschnittlicher Mann und (ehemals) Präfect der Classis in Pannonien war in Rom eingetroffen. Hier sollte er ein neues Amt übernehmen. Für ihn ein großer Schritt. Er selbst war nie ein Politiker gewesen, sondern ein recht ruhiger aber tüchtiger Soldat, welcher tat was man ihm auftrug.
    Um also die Konsequenzen des neuen Posten zu besprechen war er bei der Casa seines Patrons aufgetaucht.
    Er klopfte.


    Potitus empfing den Marier natürlich sofort. Und das selbstverständlich gebührend: Als er hörte, dass Turbo vor der Tür stand, ließ er rasch seinen besten Wein auffahren. Außerdem wurde ein Sklave losgeschickt, rasch ein paar Tänzerinnen zu organisieren. Und so konnte Salinator seinen baldigen Praefectus Praetorio gebührend empfangen: "Salve, Marius! Na, was sagst du? Ging doch schneller, als du dachtest, oder nicht?"

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Nachdem die beinahe schon beleidigend unförmliche Notiz in der casa octavia eingetroffen war, dass der Salinator Victor und seinen Neffen am nächsten Tag zu sehen wünschte, hatte sich der ältere Octavier nun heute aufgemacht, dieser freundlichen Einladung Folge zu leisten. Leider hatte Victor Macer nicht mehr getroffen, aber diesem eine Nachricht hinterlassen, wann er zur casa vescularia aufbrechen wollte.


    Mit wenig Begleitung stand nun Victor vor der Tür und ließ einen seiner unscheinbaren Sklaven anklopfen. Er hoffte nur, dass die "wichtige Angelegenheit" nicht darin bestand, dass das Ego des Praefectus Urbi dringend gebauchpinselt werden musste.


    Victor wurde direkt in das Tablinium geführt, wo sein Patron bereits auf ihn wartete.


    ~~~


    Potitus saß etwas missmutig in seinem Tablinium. Sein Scriba gab ihm gerade seinen aktuellen Tagesüberblick, aber so richtig interessant war er nicht. Da freute es ihn zu hören, dass sein Klient endlich hier war, wobei er ihn eigentlich schon früher erwartet hatte. "Octavius, da bist du ja endlich! Wo steckt Macer?"

    Potitus beruhigte sich schließlich wieder und stellte erfreut fest, dass sein Witz gut ankam. Und dann begann auch schon dieser Lucanus, den Salinator sofort wieder mit der hübschen Sklavin asoziierte, seine Lebensgeschichte auszubreiten. Allerdings war sie nichts besonderes...nur der Mut, den der Junge hatte, imponierte ihm ein wenig. "Und was habt ihr herausgefunden?"


    Auch die Bemerkung von Flavus entging ihm allerdings nicht. Und sie bot dem Vescularier die angenehme Möglichkeit zu erfahren, was das gemeine Volk denn so von ihm hielt! "Was für Erzählungen sind denn von mir so im Umlauf?" fragte er daher direkt.

    Potitus beobachtete den einen oder anderen Senatoren, als dieser den Eid bekräftigte. Manchen schien es nicht hunderprozentig zu schmecken! Aber das belustigte den Praefectus mehr, als dass es ihn beunruhigte! In Anbetracht des nahen Endes dieser ganzen Prozeduren war er sogar in ausgesprochen guter Laune!


    "Römer, nachdem die Senatoren für euch alle den Eid erneuert haben, können wir jetzt gemütlich werden! Euer lieber Kaiser schenkt euch das Opferfleisch! Ihr könnt es später an der Tempelküche abholen!" Das war so nicht ausgemacht gewesen, aber Salinator hatte kurzerhand beschlossen, dass die fetten Pontifices das Fleisch weniger dringend brauchten als die Plebs, auf die Valerianus sich stützen musste! "Ansonsten sehen wir uns heute Nachmittag zu den Spielen! Valete!"


    Damit hatte der Praefectus seinen Part an dieser Sache erledigt. Er grinste die Priesterschaften noch einmal schelmisch an, dann verschwand er in der Schar seiner Skythen, die ihn zu seiner Sänfte führten. Jetzt war es höchste Zeit für einen Becher Wein!

    Potitus grinste und hörte ein wenig zu. Natürlich hatte er schon tausende solcher unbedeutender Leute getroffen. Tabellarius Dispositus...wirklich ein einfacher Laufbursche! Aber eines musste man ihm lassen: Er hatte wirklich einen Humor ganz nach dem Geschmack Salinators! Zwischen zwei Schlucken Wein begann er daher laut zu lachen. "HAHAHAHAHA!! Aber naja, als Praefectus Urbi klappt das auch ganz gut: Rom ist ja auch nicht unwichtig! HAHAHAHAHA!!" Natürlich amüsierte den Praefectus auch sein eigener Witz prächtig!

    Potitus nutzte die Zeit für Notizen und das Überlegen über neue Fragen dazu, rasch ein Mostbrötchen hinunterzuschlingen. Allerdings schaffte er es nicht ganz, ehe er wieder antworten musste. Daher sprach er einfach mit vollem Mund weiter! "Naja, du weißt ja bestimmt, dass Valerianus gekommen ist, weil wir dort unten ein paar Probleme mit ein paar Aufständischen hatten. Genaugenommen waren es die Jazygen, die unsere Grenze einfach nicht akzeptieren wollten. Ich und Valerianus haben da aufgeräumt und...naja, das verstehst du wahrscheinlich wieder nicht, weil du das nie erlebt hast: Wenn man zusammen auf dem Schlachtfeld steht, das schweißt zusammen! Einmal-" Er schlang hinunter und hob bedeutungsvoll den Finger. "Einmal, bei Ripa Alta, da hatten sie Valerianus' Flavia ganz schön gepackt, irgendwie hatten die Kataphrakte es sogar bis zu seiner Leibwache geschafft! Da bin ich mit meiner Reiterei von der Claudia in die Bresche gesprungen, das hat ihm den Hals gerettet!" Beschrieb er dann mit leuchtenden Augen jene Schlacht. Tatsächlich war dies wohl einer der glücklichsten Zufälle seines Lebens gewesen! "Aber vieles hat sich natürlich auch entwickelt. Wie das eben so ist, wenn man lange zusammenarbeitet. Und ich denke, auf mich konnte er sich immer verlassen!"