Gaius Octavius Victor et Faustus Octavius Macer
Casa Octavia
Der Praefectus Urbi wünscht euch morgen in seinem Haus zu sprechen. Es geht um eine wichtige Angelegenheit.
Vale bene
Spurius Servilius Livineius
Scriba des Praefectus Urbi
Gaius Octavius Victor et Faustus Octavius Macer
Casa Octavia
Der Praefectus Urbi wünscht euch morgen in seinem Haus zu sprechen. Es geht um eine wichtige Angelegenheit.
Vale bene
Spurius Servilius Livineius
Scriba des Praefectus Urbi
Potitus stellte wenig später fest, dass der Bursche von vorhin wohl ein ungeschliffener Diamant war: Als er zurückkehrte, war er geschniegelt und poliert und wirkte, wie aus dem Ei gepellt! Und dazu war er fast ein wenig charmant! "Keine Angst! Meine Skythen sind absolut loyal und gehorchen wie Molosserhunde! Und genauso tödlich, wenn ich es will!" Nur, dass ein Molosserhund noch auf sein Opfer zuspringen musste, während die Skythen praktisch aus jeder Position heraus ihren Bogen spannten und dem Feind einen Pfeil in die Kehle schickten! Und weil er irgendwie ganz sympathisch war, fügte er gleich eine Frage seinerseits an. "Was hast du denn in Germania gemacht?"
Potitus sah Lucanus davonrauschen und kurz darauf wieder kommen. Er war sichtlich peinlich berührt über den Auftritt seines Bruders, aber den Praefectus belustigte dieser Zwischenfall eigentlich eher. Daher nickte er auch nur gönnerhaft, als Centho sich sogar dankbar erwies, dass er den Burschen nicht hatte aufschlitzen lassen.
Dann begann auch schon das Essen und Salinator griff nach einem Becher Wein, den er mit einem Zug zur Hälfte leerte. Offensichtlich wollte man ganz nebenbei einen weiteren Iulier unter seine Fittiche schummeln. Aber andererseits: Warum nicht? "Ich brauche immer gute Männer, das weißt du doch!" Er wischte sich die fettigen Lippen mit dem Handrücken ab, ehe er seinen inzwischen relativ kahlen Knochen in eine der Soßen tunkte und ihn wiederum ableckte. "Was hast du denn bisher so gemacht? Und was sind deine Spezialitäten?" fragte er dann endlich den jungen Lucanus.
Ad
Ab Epistulis
Wie mir zu Ohren gekommen ist, wurden die Befehle für die Truppenverlegungen noch immer nicht weitergeleitet! Sollte die Kanzlei weiterhin so trödeln, wird dies Konsequenzen haben!
[Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/SiegelCuPUPVS.png]
Potitus grinste den Iulier stolz an, als dieser voller Begeisterung das Schwert entgegennahm. Hatte er es wieder einmal geschafft und das richtige gefunden! "Och, ich glaube, auf dich wartet höheres!" bemerkte er zu der kleinen Andeutung. Vorerst wollte er allerdings nicht konkreter werden.
Das musste er auch gar nicht, denn plötzlich kam ein abgerissener Typ herein, der sofort von seinen beiden Skythen aufgehalten wurde. Da Centho ihn dann aber doch zu kennen schien, gab auch Salinator das Zeichen, ihn einzulassen. Wenn man genau hinsah, würde man aber bemerken, dass die beiden unter ihren Mänteln noch immer eine Hand am Schwertgriff hatten.
Allerdings entpuppte der Kerl sich dann doch als Verwandter. "Da warten ja richtige Überraschungen auf dich, Iulius! Ist der Bursche Soldat?" fragte der Praefectus daher, während er sich einen Hühnerflügel griff und herzhaft in ihn hineinbiss.
ZitatOriginal von Kaeso Annaeus Modestus
"Das freut mich zu hören. Gibt es noch etwas im Hinblick auf Germania was ich wissen müsste?"
fragte Modestus, denn vielleicht war es noch nötig, dass er irgendetwas in diesem Hinblick tat. Er war zwar schon dabei sein Examen Tertium zu absolvieren, aber man musste ja nie. Aber vielleicht gab es auch noch die eine oder andere Reform oder sonstige Angelgenheit die für Germania geplant war und die der Vescularier ihm mitteilen wollte.
"Ansonsten will ich deine Zeit auch garnicht weiter in Anspruch nehmen. Mir ist bewusst, dass du terminlich sehr eingespannt bist."
Potitus grinste. "Naja, es ist voller brandgefährlicher Barbaren, die römischen Magistraten gern den Kopf abhacken und es liegt ziemlich weit im Norden, du solltest dir also vielleicht einen Mantel mitnehmen. HAHAHAHA!!" Alles andere würde voraussichtlich die Kanzlei mitteilen. "Dann noch einen schönen Tag! Du hast sicherlich einen Grund zum Feiern!" Statthalter wurde man schließlich nicht alle Tage!
ZitatOriginal von Decimus Annaeus Varus
Die zweite Frage von Salinator hingegen ließ bei mir ein leichtes grinsen erkennen und ich beugte mich in Richtung Salinator.
"Ich weiß es nicht, sag du es mir."
Ein versucht ahnungsloser Gesichtsausdruck folgte sogleich.
Potitus zuckte mit den Schultern. "Was weiß ich?" Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, dem a libellis zu befehlen, in dieser Sache einfach nicht zu reagieren. "Hm, ich werde mich darum kümmern." Vielleicht würde sich das Problem ja auch von selbst lösen...
Es gab wirklich wichtigeres, um das sich Varus zu kümmern hatte! "Ich habe übrigens noch ein paar Aufgaben für dich: Ich will, dass Octavius Victor zum Curator Viarum gemacht wird, Octavius Macer zum Curator Aquarum und Annaeus Modestus zum Legatus Augusti pro Praetore in Germania. Organisiere eine nahtlose Amtsübergabe." Besonders letzteres würde wohl einen ziemlichen Rattenschwanz an Arbeit nach sich ziehen: Hungaricus anschreiben und abberufen, einen Auguren für die Inauguration besorgen, einen Termin für den Wachwechsel festlegen, Modestus Bescheid geben, und so weiter!
Potitus hatte nun noch die Ehre, Meletes den Ölzweig und den Geldbeutel zu überreichen. Als er dem Gladiatoren diesen überreichte, meinte er grinsend dazu "Gib nicht alles auf einmal aus!" Der Murmillo lächelte ebenfalls, wozu er auch allen Grund hatte (immerhin musste er nicht sterben!), dann verließ er die Loge wieder.
Der nächste Kampf stand nun an, aber bis das so weit war, versüßte Salinator sich das Warten mit ein paar Rosinen.
Potitus zog überrascht die Augenbrauen nach oben, als man berichtete, dass sein Wergegang unbekannt sei. Er war der Stellvertreter des Kaisers! War seine Herkunft da so geheim? Andererseits war sie leider auch nicht allzu glanzvoll... "Naja, Valerianus kam ja zu mir nach Illyricum vor ein paar Jahren. Da haben wir uns kennen gelernt und zusammen einiges durchgestanden, weißt du?" beantwortete er zuerst die zweite Frage. Dann kam er zur ersten. "Aber fangen wir von vorn an: Mein Vater war ein verdienter Eques aus Lucania. Und ich....naja, ich wurde halt Senator!" Was für eine blöde Frage: Warum wird man Senator? Weil Papi genug Kleingeld zusammengekratzt hatte natürlich!
Potitus hatte sich knapp davon abhalten lassen, während des endlosen Divi Augusti-Rituals ein paar kleine Rosinen einzuverleiben. Schließlich war das Brimborium aber doch beendet und eine neue Wanderung begann, diesmal auf das Capitol. Wie Salinator dabei bemerkte, war der alte Durus auch nicht mehr so gut zu Fuß. Vielleicht sollte man doch mal andenken, ihn in den Ruhestand zu schicken?
Nach diesem amüsanten Gedanken kam der ganze Zug aber schließlich doch an und die capitolinische Trias wurde zu guter Letzt auch noch mit Opfern bedacht. Diesmal konnte sich der Praefectus nicht davon abhalten lassen, zumindest während der Untersuchung der Haruspices eine Rosine zu naschen, die aber heruntergeschluckt war, bis die Litatio verkündet wurde.
Damit war endlich sein großer Auftritt gekommen: Salinator hüstelte und trat schließlich in die Mitte, von wo aus er die Senatoren in der ersten Reihe gut sehen konnte. Er hatte allerdings fast das Gefühl, als würden einige fehlen! Aber die Spione des Kaisers würden sicherlich festhalten, wer so frech war, die Geburtstagseinladung des Kaisers auszuschlagen!
Daher setzte er unberührt zu sprechen an: "Volk von Rom, Freunde des Kaisers!
Ich begrüße euch alle im Namen des Imperator Caesar Augustus zu dieser Feier. Er entbietet euch allen seine Grüße aus dem fernen Misenum, wo er immer erfolgreicher gegen seine Krankheit kämpft und hofft, schon bald zu euch zurückzukehren! Er wäre sicher gerührt, so viele von euch hier zu treffen, die ihr alle gekommen seid, um ihm Glück und den Segen der Götter zu wünschen! Deshalb soll sein Freudentag auch euer Freudentag sein: Valerianus schenkt seinen geliebten Römern deshalb heute Gladiatorenkämpfe und Brot und Wein, damit niemand von euch hungern muss an seinem Ehrentag!"
Jubel brandete auch und der Vescularier grinste in die Menge. Solche Auftritte liebte er!
"Bevor wir aber allzu ausgelassen ins Feiern kommen, möchte der Senat aber auch noch einmal seine Loyalität gegenüber Kaiser Valerianus ausdrücken, indem jeder Senator seinen Eid bekräftigt und erneuert! Ich bitte die Herren Senatoren daher vorzutreten!"
Ein leichtes Gerangel trat ein, während die anwesenden Senatoren sich nach vorn schoben. Das ganze würde jetzt wie bei der Erneuerung des Fahneneids der Legionen ablaufen: Salinator sprach den Eid vor, die Senatoren bestätigten mit einem "Ita est". So begann es schließlich:
"NOS, SENATORES POPULI ROMANI QUIRITUM, HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
NOBIS DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
SOLLEMNITER IURAMUS.
NOS, SENATORES POPULI ROMANI QUIRITUM, OFFICIO SENATORIS IMPERII ROMANI ACCIPIMUS,
DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS NOSTRAE VITAE
PUBLICAE TEMPORIBUS NOBIS CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
PUBLICA PRIVATAQUE VITA NOBIS PERSECUTURUM ESSE IURAMUS.
NOS, SENATORES POPULI ROMANI QUIRITUM, RELIGIONI ROMANAE NOBIS FAUTURUM ET EAM
DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM NOBIS
ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURAMUS.
NOS, SENATORES POPULI ROMANI QUIRITUM, OFFICIIS MUNERIS
SENATORIS NOBIS QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURAMUS.
NOS CIVIUM IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, NOS
MUNUS SENATORIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIMUS."
Aus der Herde der Senatoren kam eher ein Gemurmel als ein einmütiges "Ita est!", aber da alle vor den Augen ganz Roms standen, würden sie es schon nicht wagen, den Mund nicht aufzumachen!
Potitus lächelte huldvoll in die Runde und nestelte noch einmal an seiner Synthesis herum, während Centho die Anwesenden vorstellte. An die Sklavin konnte er sich allerdings erinnern: Sie war ziemlich...gut gewesen! Daher fragte er den jungen Iulier mit ironischem Unterton. "Na, Iulius? Hast du noch mehr solche heißen Miezen?"
Ehe er aber eine Antwort bekam, wandte er sich schon wieder zu Centho um und bedeutete einem der Skythen mit einem Fingerzeig, näher zu treten. Der Barbar zog unter seinem Mantel ein römisches Gladius mit goldenen Beschlägen hervor. "Ich habe mir gedacht, dass ich ein kleines Gastgeschenkchen mitbringe: Ein Gladius!" Er ergriff die Waffe und reichte sie dem Gastgeber. "Vorn ist Bellona drauf, hinten Priapus." erklärte er die Beschläge auf der Schwertscheide, die eindeutig die genannten Gottheiten darstellten. "Damit du immer erfolgreich im Krieg und bei deiner Nachkommenschaft bist!" Er zwinkerte dem Iulier zu.
Potitus trat, flankiert von zwei Skythen, die sich unaufällig an der Tür platzierten, mit einem strahlenden Lächeln ein. Dann blieb er stehen, musterte das farbenfroh geschmückte Triclinium (das natürlich ein gutes Stück kleiner war als sein eigenes Prunk-Triclinium) und strich sich die Synthesis über seinem fetten Bauch glatt.
"Iulius, wie schön, dass du zurück bist!" Mit ausgestreckten Armen kam Salinator auf Centho zu und umarmte ihn herzlich. Nachdem er sich wieder gelöst hatte, blickte er sich um und deutete auf Lucanus. "Ist das dein Bruder?"
Potitus lehnte sich zurück und seufzte genüsslich. Dann grinste er die Schreiberlingin breit an. "So wenig wie möglich, so viel wie nötig! Schieß einfach 'mal los!" Natürlich hatte er immer zu tun, aber genauso natürlich war es eben auch wichtig, gute Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, gerade in diesen Zeiten!
Er beugte sich vor und stützte seine verschränkten Arme auf den Tisch."Was willst du gern wissen?"
Potitus kam in einer prunkvollen, goldenen Sänfte zur Casa Iulia hinüber. Wie üblich wurde er von einer Schar skythischer Bogenschützen begleitet, außerdem natürlich von einer Handvoll Sklaven, die außerdem ein kleines Geschenk mit sich führten.
Als sie schließlich das Haus Centhos erreichten, trat einer der Skythen an die Porta und klopfte stürmisch an. Als man ihm öffnete, fixierte er den Ianitor feindselig und fuhr ihn in skythisch angefärbtem Latein an: "Derr errenwerrte Herrr und Prrefektuss Urrbi, Stellverrtreterr dess Kaisserrs Potitus Vescularrius Salinatorr ist hierr!"
Unterdessen hiefte Salinator seinen umfangreichen Körper aus seinem Verkehrsmittel, wobei ihm zwei Sklaven helfen mussten. Diese machten sich dann auch gleich daran, die purpurne Synthesis ihres Herren etwas zu ordnen.
Potitus machte eine wegwerfende Handbewegung. "Gib das ganze an den a libellis. Der soll das durchschauen." Was wollte Salinator auch mit einem Haufen Listen? Dafür gab es schließlich die Kanzlei!
Damit war glücklicherweise alles erledigt und der Praefectus verabschiedete sich. "Jaja, vale!"
Potitus stützte seinen Kopf auf seine Faust, während er Piso weiter zuhörte. Die anderen Magistrate schienen genauso zuverlässig wie langweilig gewesen zu sein. Aber eigentlich gab Salinator sowieso wenig auf die Einschätzung eines kleinen Patriziers. Es war eher eine Art Prüfung, wie aufrichtig der Flavier war. Und alles in allem konnte man wohl leider sagen, dass auch seine anderen Spitzel wenig anderes erzählten.
"Hm, schön..." kommentierte der Praefectus schließlich den Berichtabschluss. Damit war hoffentlich alles abgehakt. "Hast du sonst was?" fragte er daher noch anstandshalber.
Ad
H. Claudius Menecrates
Solltest du für eine konkrete Amtshandlung Bedarf an Milites der Cohortes Urbanae haben, erhältst du diese nach Prüfung deines Anliegen jeweils direkt zugeteilt. Unsere Kapazitäten ermöglichen es allerdings nicht, ständig Männer für dich abzustellen.
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Der Ianitor nickte knapp. Iulius Centho, Essenseinladung in zwei Tagen - alles klar! Das Geschenk war dann allerdings doch eine Überraschung: Was für ein hübsches Mädchen und was für ein knappes Kleidchen! Manchmal war er wirklich neidisch, dass der alte Fettsack so mit jungen Schönheiten überhäuft wurde und er sich die Mühe machen musste, mit anderen Sklavinnen anzubandeln!
"Bei mir? Das kann er gern. Aber ich richt's lieber auch meinem Herrn aus!"
antwortete er mit einem Zwinkern (nachdem seine Kinnlade wieder zurück gegangen war) und griff die Sklavin am Arm, um sie ins Haus zu holen.
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
ENTLASSE ICH
PUBLIUS ACILIUS ATTIANUS [NSC]
MIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM XII KAL DEC DCCCLX A.U.C. (20.11.2010/107 n.Chr.)
AUS SEINEM AMT ALS
PRAEFECTUS PRAETORIO
Ad
Praefecti Praetorio
Der Kaiser hat beschlossen, Publius Acilius Attianus mit sofortiger Wirkung zu entlassen. Die Kanzlei wird das Dekret in Kürze veröffentlichen. Bei euch sind Vorbereitungen für die Einsetzung eines neuen Praefectus Praetorio zu treffen.
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