Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

    Potitus nickte. "Verstehe! Bleib dran und melde dich am besten auch einmal bei Decimus Serapio! Du musst nicht allzu viel riskieren, aber halte dich Augen offen!" Es war ja nicht so, dass der Kaiser dem Decimer explizit misstraute! Nur schenkte er ihm eben nicht sein volles Vertrauen!

    Potitus stutzte. Hier am Kaiserhof? Das würde der Flavierin so passen! "Na, die Domitier haben doch ein hübsches Haus und ihr Flavier sowieso, oder nicht?" Er sah zu Scordiscus, der ein klein wenig enttäuscht aussah. "Wenn ich das jetzt mache, wird der Kaiserhof noch zur Heiratsagentur, weil dann alle meine Freunde und Bekannten hier feiern wollen!" Er nahm einen tiefen Schluck Wein.

    Potitus tat alles, um Nigrina zu beweisen, dass er ein echter Mann war. Dass sie ihn zwischendurch immer weiter beleidigte, spornte ihn nur umso mehr an. Dann aber kam er plötzlich und unvermittelt zu Schluss. Erschöpft ließ er sich auf das Bett sinken und sagte nur "Du kannst gehen!"

    Potitus überlegte einen Moment. "Ich dachte, bei einer Zweitehe kann man sich diesen ganzen Zeremonien-Quatsch sowieso sparen!" Der Kaiser selbst hatte nur einmal geheiratet, danach hatte er wechselnde Partner bevorzugt! Aber wenn er sich recht erinnerte, musste man diesen ganzen Unsinn kein zweites Mal über sich ergehen lassen! "Die Details kannst du ja mit den Domitiern klären. Ist ja eure Hochzeit!" Ihm war es schließlich egal, wo genau Scordiscus zum Mann wurde!

    Potitus freute sich an Nigrinas Gesichtsausdruck. Da würde diese eingebildete Kuh jetzt durchmüssen! Aber es schien ihr doch zu gefallen! "Varena kriegt eh wieder neue!" warf er ein und freute sich bereits darauf, dass sie nun doch mitspielte. "Ja, sowas kennst du gar nicht, was?" fragte er, als plötzlich die Beleidigung kam. Ja, sie war ein böses Mädchen, scheinbar wollte sie dringend einen Gegenbeweis!


    "Ich werd' dir zeigen, was ein richtiger Mann ist!" rief er aus, stützte sich auf seine Knie und packte sie, um sie mit einem Ruck umzudrehen. Dann lüpfte er seine Tunica und legte ohne weitere Rücksicht los.

    Potitus nickte. Es waren eben doch nicht alle gegen ihn! "Sehr gut! Die Idee ist gut! Sprich dich dabei mit dem Curator Rei Publicae ab!" Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Feind bis nach Italia vorrückte, würde Salinator ohne zögern die Stadtkohorten mobilisieren! "Übrigens habe ich beschlossen, dir interimistisch das Kommando über die gesamten Cohortes Urbanae anzuvertrauen, solange bis ich einen geeigneten Praefectus Urbi gefunden habe! Du solltest dich dafür mit deinen Centurionen absprechen, da du ja nicht so viel Ahnung von der Materie hast!" Immerhin war er nur ein senatorischer Tribun!

    Potitus überhörte den kritischen Kommentar. Der nächste war allerdings bedenkenswert, denn im Sommer waren Senatsferien und niemand bei Verstand hielt sich in Rom auf! Andererseits war Ausgangssperre für Senatoren, also war es für die Gäste sowieso kein Problem! "Naja, dann musst du dich eben beeilen mit den ganzen Zeremonien, damit du schnell aus deinem Brautkleid schlüpfen kannst! HAHAHAHAHA!!" Er grinste den zukünftigen Ehemann an, der vorsichtig zurücklächelte. "Aber wir brauchen nicht feilschen! Wir fragen einfach deinen Zukünftigen, damit du dich schonmal daran gewöhnst, wer zukünftig die Entscheidungen trifft! Also, Scordiscus, was meinst du?" fragte er dann. "Also mir ist es eigentlich egal... dein Vorschlag ist sicherlich der Beste, Imperator!" Zufrieden klatschte der Kaiser in die Hände. "Na also, dann ist es beschlossene Sache!"

    Potitus hatte damit nicht gerechnet! Er überlegte einen Moment, ob er heute doch gern zusehen würde, entschied sich aber dagegen. Diesen Fang wollte er doch lieber für sich allein!


    Dann war sie wieder an der Reihe. Er hatte mit allem möglichen gerechnet, vornehmlich mit etwas, das einen von beiden um ein paar Kleidungsstücke erleichterte. Immerhin hatte er ausdrücklich gesagt, was er nicht wollte! Und die kleine Streicheleinheit war ja schon ein guter Anfang, bis sie plötzlich mit einem schnippischen und völlig unpassenden Kommentar endete. Der Senat war ihm natürlich ein Dorn im Auge, aber aus dem Mund eines Patriziers war so etwas fast eine Anklage! Sie wollte ihn wohl provozieren, wie sie so dastand und ihren Wein trank! Sie stand auf seine Macht, das war nun völlig klar!


    Also ging er darauf ein! Mit wenigen Sätzen war er bei Nigrina und schlug ihr den Pokal aus der Hand, dass sich der Rest des Weines auf einem Vorhang an der Wand verteilte. "Du hattest bisher ja nur solche Labersäcke! Es wird Zeit, dass es dir mal ein richtiger Mann besorgt!" Damit packte er sie, riss sie von den Füßen und schleppte sie zum herrschaftlichen Bett. Mit einem Satz war sie unsanft abgelassen, mit einem weiteren war er wieder über ihr, um mit einem kräftigen Ruck die spärlichen Reste, die die allernötigsten Stellen verbargen, vom Leib zu reißen. "Wein trinken können wir später!"

    Potitus führte Nigrina davon. Es war kein weiter Weg in sein Schlafgemach, denn er hatte nach dem Essen häufig Lust auf etwas "Bettsport"! "Oder hättest du Varena gern auch dabei gehabt?" fragte er unterwegs. Die Vorstellung belustigte und erregte ihn zugleich.


    Dann waren sie angekommen. Eine Sklavin schloss die Tür hinter ihnen und sie waren allein. "Ich bin kein Freund langer Vorreden! Fangen wir gleich an!" meinte er und blickte Nigrina erwartungsvoll an. Normalerweise hatte er Frauen, die raffinierte Eröffnungen vorbereitet hatten!

    Potitus stutzte. Stimmt, es gab ja zwei davon! Der erste war organisatorisch schwierig, da er da bereits einen anderen Termin hatte. Der zweite lag allerdings parallel zum Hercules-Feiertag, den der Kaiser auch gern beging. Invictus war etwas, was er gut brauchen konnte! "Vielleicht machen wir's doch nicht parallel zu einem Feiertag. Als Kaiser sollte ich da ja immer teilnehmen! Nehmen wir vielleicht lieber den XIII. vor dem Kalenden des September, dann können alle ihren Rausch an den Consualia ausschlafen!" schlug er nun vor.

    Potitus stutzte. Er hatte erwartet, dass eine Patrizieriin doch ein bisschen mehr Ehrgefühl hatte! Aber ihm sollte es recht sein! Eine Frau wie sie fehlte ihm noch in der Sammlung! "Varena, du kannst noch ein bisschen mit den anderen feiern!" befahl er daher und erhob sich leicht schwankend. Dann bot er der Flavierin den Arm an, um sie hinauszuführen.

    Potitus aß weiter und widmete sich seinen anderen Gästen und seiner Gespielin. Erst als er sich großzügig am Nachtisch bedient hatte, traute sich Nigrina wieder, ein Wort zu sagen. Müde? Er? "Puh, auf das Bett hätte ich schon Lust! Aber allzu müde bin ich noch nicht! HAHAHAHAHA!!" scherzte er und grinste seine Gäste an. "Möchtest du mich wohl begleiten?" fügte er dann an.

    Potitus nickte. Endlich ließ sich die feine Flavierin auch einmal dazu herab, sich am Gespräch zu beteiligen! Warum sie so abwesend war, zeigte sich aber schnell, denn sofort kam sie wieder auf ihre Hochzeit zu sprechen. "Scordiscus, was meinst du? Als zukünftiger Ehemann solltest du da ein Wörtchen mitreden, nicht wahr?" Der Domitier schreckte auf, als habe man ihn bei irgendetwas ertappt. "Ehm, möglichst bald, denke ich. Oder?" Der Kaiser nickte. "Gute Idee! Nigrina braucht mal wieder einen Mann, das sehe ich ihr an." Er grinste triumphierend. "Allerdings gibt's sicherlich noch ein bisschen was vorzubereiten, immerhin gehört ihre Familie zu den ältesten, edelsten und mächtigsten Geschlechtern Roms, Kaiser sind ihre Ahnen, ihr Blut fließt in ihren Adern bla bla bla..." äffte er seinen Gast nach. "Hast du überhaupt Verwandte, die keine Verräter sind und zu deiner Hochzeit kommen möchten, Nigrina?"