Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Mit einem Nicken nahm ich Salinator´s Bemerkung zu dem Fabier entgegen. Die nächste Sache war da schon etwas komplizierter. Ich blickte kurz zu Hortalus als Salinator laut loslachte. "Dann habe ich mich tatsächlich geirrt."
    Damit war auch dies Angelegenheit für mich vom Tisch und es wäre müssig gewesen darüber weiter zu debattieren.


    "Eine letzte Sache habe ich noch Praefectus." Ich wandte mich abermals zu Hortalus und ließ mir eine weitere Tabula reichen. "Titus Aurelius Ursus hat sein Tribunat erfolgreich absolviert und müsste zum Senator ernannt werden. Soll ich alles dafür veranlassen?"



    Potitus nahm einen gefüllten Pilz, betrachtete ihn einen Moment lang und verspeiste ihn dann. "Noch ein Patrizier, noch mehr Wünsche? Dieser Aurelier, war der nicht Quästor, als Aelius Quarto Consul war?" Begeistert sah Salinator nicht gerade aus. "War nicht vor einiger Zeit gesagt worden, er hat nicht genug Landbesitz?"


    Potitus trank ebenfalls einen Schluck Wein. "Ich persönlich wäre für eine Therme. Sie ist bei allen Bevölkerungsschichten gleichermaßen beliebt. Germanicus, wie bist Du eigentlich auf die Idee gekommen, mich an dem Projekt zu beteiligen?"



    Potitus nickte bedächtig. "Das klingt auf jeden Fall sehr viel besser. Germanicus, bist Du je dort gewesen? Ich meine in der Gegend, wo Du bauen willst? Hast Du Dich erkundigt, was dort gebraucht wird? Was sinnvoll wäre? Mach Dir diese Mühe. Und dann komm wieder. Etwas, das sinnvoll ist, prachtvoll aussieht - und Prestige bringt. Daran beteilige ich mich gerne."

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Innerlich schmunzelte ich, bei den Gedanken von Salinator, die er laut vortrug. "Aus meinem Bericht geht hervor, das der Fabier 61 Jahre alt ist aber für sein Alter recht rüstig sein soll."
    Ich kannte weder den Fabier noch seinen Gesamtzustand. Alles was ich vortrug, stammte aus dem Bericht, der mir zugekommen war.


    Die Sache mit dem Flavier war da schon etwas komplexer. "Nein Praefectus, durchaus nicht. Der Flavier ist kein Ritter doch war ich der Annahme, das ein Patrizier solch ein Amt auch ohne Ritterwürde ausüben kann oder irre ich da?"
    Was Salinator gegen einen Flavier hatte, darüber machte ich mir im Moment keine Gedanken. Einen guten Beamten würde ich verlieren, sollte er befördert werden.



    Potitus winkte ab. "Einundsechzig und rüstig. Das kann sich von einem Tag auf den anderen ändern. Ich denke darüber nach."


    Bei dem anderen Thema lachte er laut heraus. "HAHAHAHAHA! Da irrst Du sogar ganz gewaltig! Zum Glück! Nein, diese Beförderung ist nicht möglich. Wenn Du ihn belohnt sehen willst, dann zeichne ihn doch irgendwie aus."

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Immerhin etwas hatte er erreicht. Mit völligem Selbstverständnis setzte sich der Claudier und verschränkte das eine Bein über das andere.
    "Ist ja gut! Ich bin nicht dein canus!", raunte er zurück, als der Scriba ihn abermals erwarnte sitzen zu bleiben.
    Was sollte er denn sonst tun? Wegrennen? Nein, er würde hier sitzen, bis es für ihn einen Termin gab.


    'Wahrhaftig nicht, der wäre weitaus besser erzogen.' Den Gedanken auszusprechen verkniff sich der Scriba, er wollte schließlich keinen Krieg beginnen. Doch der Gedanke war angesichts seiner Miene nicht allzu schwer zu erraten.


    Die Zeit rann dahin. Der Besucher hatte offensichtlich ein sehr umfangreiches Anliegen. Ein Sklave mit einem Tablett erschien, erlesene Speisen waren darauf angerichtet. Er betrat das Officium und blieb ebenfalls darin. Gelächter war zu hören. Noch mehr Zeit verrann. Wasser- und Weinkrug wurden nochmal nachgefüllt, der Sklave hatte ordentlich zu tun. Wieder Gelächter von drinnen. Noch mehr Zeit, die für Wartende vor der Tür dahinkroch wie eine Schnecke, die es nicht eilig hatte.


    Endlich, endlich ging dieser Besucher, der ausgesprochen zufrieden aussah. Und gesättigt. Er rülpste ausgiebig, nachdem er dem Scriba nochmal grüßend zugenickt hatte. Der erhob sich und ging in das Officium. Nach einigen Minuten und mit ein paar Wachstafeln belanden kam er wieder heraus. "Du kannst jetzt hineingehen."

    Ein Zimmer... War ihrer Stimme nicht eindeutig atemlose Freude zu entnehmen? Der Rest des Satzes ging leider in einer Katastrophe unter. Für den armen Scriba in einer ausgesprochen schmerzhaften Katastrophe. "AAAAAAAHHHH!" Er brüllte auf, sprang auf, schubste dabei Alaina grob beiseite, griff sich den Wasserkrug, goß dessen Inhalt schwungvoll über die übel verbrühten Kronjuwelen. Der Inhalt des Weinkruges nahm kurz darauf den gleichen Weg, dabei fluchte der Scriba auf eine Art und Weise, daß selbst dem übelsten Burschen in dieser Taverne die Ohren heiß wurden.


    Voller Wut schoß er nun auf die Kellnerin zu. Ein schallende Ohrfeige folgte, wobei er den Wirt völlig ignorierte. "Du idiotisches Ding! Das war doch Absicht! Wir hatten keine Suppe bestellt und saßen nicht in Deinem Weg! Na warte!" Er holte abermals aus, das Gesicht verzerrt vor Schmerz und Wut.

    "Unwissenheit?" Der Scriba lachte rau. Wenn dieses Mädchen unwissend war, dann war er es wohl ebenso. Diese kleine Katze, sie wollte ihn hinhalten! "Du magst es gern ein wenig härter, ja? Du süßes Geschöpf!" Er faßte ihre Hände und entwickelte erstaunliche Stärke und Geschicklichkeit. Seine Lippen fanden ihren Hals und liebkosten ihn feucht und heiß. "Es gibt hier auch Zimmer. Ich habe eines für uns reservieren lassen. Du wirst sehen, solch Vergnügen wie heute durftest Du noch nie erleben."

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Einschüchtern ließ er sich hier schon einmal gar nicht. Nicht von einem gewöhnlichen Schreiberling. Den langsam stärker werdenden Drang hier einigen Leuten den Hals umzudrehen unterdrückend, seufzte der Claudier hörbar aus.
    "Es eilt, Scriba. Und es bedarf sicherlich nicht mehr als einem kurzen Wortwechsel, was ich begehre. Eine Viertel hora dürfte es dauern, mehr auch nicht.", sagte er entrüstet und würde hier auch stehen bleiben, bis man ihm einen Termin gab.



    Was dieser sturköpfige Esel ihn schon für eine Zeit kostete. Der Scriba rollte mit den Augen. "Setz Dich da hin und warte. Ich kann Dir nicht garantieren, daß er Dich heute noch sprechen will. Warte einfach. Vielleicht hast Du Glück." Die Tür öffnete sich, ein älterer Mann in eleganter Kleidung kam heraus. Der Scriba ging hinein. Es dauerte. Die Stimmen aus dem Raum wurden lauter, doch zu verstehen war nichts. Der Scriba kam wieder heraus. "Du sollst warten." Das war die einzige Auskunft, die der Claudier zu diesem Zeitpunkt bekam. Ein weiterer Besucher erschien und er durfte das Officium des Preafectus Urbi betreten. Offenbar hatte er einen Termin.


    Potitus lehnte sich zurück. Sein Blick war mehr als zweifelnd. "Senator Germanicus, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber dieses Bauprojekt ist doch Mumpitz. Kein Mensch braucht diese Basilika, sie wird vergessen sein, bevor sie ganz fertig gestellt wurde. Nein, daran habe ich kein Interesse."


    Potitus' Stirn legte sich in immer tiefere Runzeln. "25 Jahre bei der Ala. Dann bei der XXII. hochgedient. Wie alt ist der Kerl denn jetzt? Der muß ja steinalt sein!" Da lohnte sich kaum die Mühe. Der fiel vermutlich tot um, wenn ihn die Nachricht über die Erhebung in den Ritterstand erreichte.


    "Flavius Piso? Der ist doch gar kein Ritter? Oder habe ich etwas verpaßt? Der Procurator a Memoria ist ein Ritterposten." Schlimm genug, daß ein Flavier überhaupt in der Kanzlei tätig war.



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    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    Dann wurde er dem Praefectus Urbi vorgestellt. "Auch Dich kennenzulernen, ist mir eine Freude, Praefectus Urbi Vescularius." Obwohl er gehört hatte, daß der Vescularier auf Patrizier nicht sonderlich gut zu sprechen war.


    ...



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    Original von Caecilia Laeva
    "Auch ich bin sehr erfreut dich kennen zu lernen Praefectus Urbi," antwortete Laeva.
    Der Blick, mit dem der Praefectus sie musterte bedurfte keiner weiteren Erklärung. Er musterte sie und ihre Cousine nicht, er zog sie gierig aus. Aber solche Blicke waren Laeva durchaus bekannt und sie schmeichelten ihr mehr als dass sie sie beschämten.



    Potitus lächelte sichtlich erfreut. "Deine reizende Nichte Calvena. Natürlich. Bei ihr werde ich mich auch noch bedanken, ich bin sicher, ich werde sie zu finden wissen." Für den Patrizier hatte er kaum einen Blick übrig. Ein hoheitsvolles leichtes Nicken, das mußte für diesen Aurelier reichen. Die schöne Laeva war schon von größerem Interesse, zumal sie nicht wie viele dieser dummen jungen Dinger seinem Blick auswich. "Willst Du mich nicht ein wenig begleiten, Caecilia Laeva? Sicher weißt Du, wo Calvena zu finden ist."

    Der Scriba seufzte abgrundtief und legte locker seinen Arm um ihre Hüfte. "Ohja, das ist es. Aber so gehört es sich eben: Unser Leben ist unser Dienst. Das geht Dir sicher ähnlich." Er trank einen Schluck von dem inzwischen servierten Wein, denn seine Kehle war merkwürdig trocken geworden.


    "Wie schön! Auch ich habe den Rest des Tages frei, wir können ihn also gemeinsam genießen. Ich bin sicher, uns wird nicht langweilig werden." Seine zweite Hand streichelte ihre Wange. Um dann am Hals entlang hinunterzugleiten und schließlich auf einer ihrer Brüste liegenzubleiben. "Aufregend? Nein. Interessant, ja. Aber aufregend bist vielmehr Du."

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Nun war es der Claudier, der hämisch zu lachen begann.
    "Du und mich festnehmen?! Mit welcher Rechtsgrundlage machst du das denn, Scriba?", spie er lachend in die Richtung des Mannes aus, der wirklich unruhig zu werden schien, da er ganz offen mit Amtsanmaßung drohte.
    Der Claudier wusste, welche Rechte er hatte und welche nicht. Und das Recht, jemanden aufgrund einer Informationsverweigerung festnehmen zu lassen, das gab es nicht. Dennoch wäre dies ein Nullsummenspiel, wenn der Claudier nun unverrichteter Dinge ging, also lenkte er ein.
    "Ich will einen Termin beim Praefectus Urbi in seiner Funktion als Stellvertreter des Kaisers, der ja, wie du sicherlich weißt, nicht hier in Rom weilt."
    Dass es so schwierig sein würde an ein Tribunat zu kommen hätte er wirklich nicht gedacht. Man musste hier aufräumen, ganz schnell. Und so war dieser auch einer jener Momente, in denen der Claudier vor Frust aufseufzen wollte einige hundert Jahre zu spät geboren zu sein. Wäre er in den glanzvollen Zeiten der Republik hier erschienen, hätte er als Patrizier den Scriba erstechen können und man hätte nicht viel dazu gesagt. Aber nun spielten sich diese Schreibtischhengste auf als wären sie höchstselbst Götter im Officium.


    Der Claudier irrte sich gewaltig. Hier in der Castra Praetoria war er schneller eingebuchtet, als er Patrizier sagen konnte. "Ja, ich und Dich festnehmen lassen." Der Tonfall des Scribas war ruhig, nur sein Grinsen nicht ganz so sicher. "Da Du nicht sagen möchtest, worum es sich dreht, muß ich davon ausgehen, daß es nicht schnell gehen wird und nicht genügt, Dich zwischen zwei Termine zu quetschen. Der nächste Volltermin ist nächste Woche frei. Am Dienstag zur sechsten Stunde."


    Potitus nahm die Schreiben eines nach dem anderen zur Hand, um sie zu lesen. Seine Miene verfinsterte sich dabei immer mehr. "Ich werde darüber nachdenken. Was ist mit diesem Fabius? Der Name sagt mir nichts. Was könnt ihr mir über ihn sagen?" Salinator ging davon aus, daß seine Besucher sich auf eine derartige Frage vorbereitet hatten.


    Potitus behielt seine Augenbraue noch eine Weile oben und spielte das Spiegelbild für Sedulus. "Ach, diese Basilikageschichte. Ja, Decimus Verus war hier. Nein, daraus ist nichts geworden, ich habe Decimus Verus abgesagt. Das Projekt ist mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen und zu wenig prestigeträchtig für eine Beteiligung." Mit einem Fingerschnippen befahl Salinator einem Sklaven, zwei Becher zu füllen. Er rechnete nun mit einer längeren Diskussion, dafür mußte die Kehle befeuchtet werden.



    Der Scriba lachte noch immer, obwohl sich tief in seinem Inneren doch ein etwas unruhiges Gefühl einstellte, als der Claudier sich zum Gehen wandte? "Du hast die Wahl: Entweder Du sagst mir, was Du wirklich willst und bekommst einen Termin. Oder aber ich lasse Dich festnehmen und den Praetorianern übergeben, weil Du Informationen über ein Attentat besitzt und sie nicht herausrücken willst." Er war immer noch sicher, daß dieses Attentat nur vorgeschoben war, damit er schneller zum Praefectus vorgelassen wurde. Guter Versuch übrigens. Aber was, wenn diese Geschichte nicht nur vorgeschoben war? Dann mußte er handeln.


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    Original von Caecilia Laeva
    Als Senator Sedulus Cara und sie bei zwei weiteren Senatoren vorstellte, versuchte Laeva soviel Würde und Eleganz auszustrahlen, wie es ihr nur möglich war. "Es ist mir eine Freude euch kennenzulernen." begrüßte sie die beiden Senatoren ebenfalls.


    Potitus stimmte in Trinkspruch von Senator Germanicus Avarus ein und trank einen großen Schluck aus seinem Becher. Der Wein war gut. Sehr gut sogar. Nur etwas kräftiger gemischt könnte er sein.


    "Salvete. Senator Germanicus Sedulus, auch Dir möchte ich für die Einladung zu diesem Fest danken. Es läßt sich gut an. Wie es scheint, wird Rom noch lange etwas zu reden haben nach diesem Abend." Er legte sein Augenmerk auf die Damen in der Begleitung des Senators. "Erfreut, euch kennenzulernen, Caecilia Laeva und Caecilia Cara. So viel Glanz und Schöheit zusammen, die reinste Augenweide!" Er genierte sich kein bißchen, die durch die Festtagskleidung so herrlich betonten Figuren der beiden Frauen mit seinen Blicken abzutasten.

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Der Claudier war nicht stupide und erkannte sofort, dass die Mühlen dieser Institution für ihn, und insbesondere für ihn, langsamer mahlten. So visierte er den Scriba mit konzentrierten Augen an und ging selbstbewusst auf diesen zu. Die Hände an den Tisch gestützt, beugte er sich über den Scriba und sprach recht leise, jedoch sehr bestimmend.
    "Meinst du, Scriba?", er schnaubte ein wenig und wurde dann wieder seiner Laune gewahr. "Ich weiß um ein geplantes Attentat auf den Praefectus Urbi. Und ich werde ihn jetzt sofort sprechen, denn sein Leben hängt davon ab!"


    Der Scriba wäre fast vor Lachen herausgeplatzt. "Ein Attentat, ja? Dann solltest Du mir jetzt sofort alle Einzelheiten nenne, damit ich alles Nötige in die Wege leiten kann, um sein Leben zu retten."



    Potitus schaute von dem Bericht eines seiner Ermittler auf. "Salve, Senator Germanicus. Nimm doch Platz." Seine Augenbraue zuckte nach oben, sonst war keine Regung zu erkennen. "Mir war nicht bekannt, daß ein Bauprojekt uns verbindet. Oder warst Du auch an der Errichtung des Tempels in Ostia beteiligt?"

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Ich nickte bei den Ausführungen über die knapp bemessene Zeit des Praefectus Urbi und trat schließlich mit Antonius Hortalus in das Officium des Praefectus ein.


    "Salve Praefectus. Es gibt ein paar Schreiben, die du dir ansehen solltest und es geht um eine Ernennung zum Eques. Dies bedarf kurz dein Für oder Wider."

    Kam ich gleich auf den Punkt. Mein Kollege hielt sich dezent im Hintergrund.


    Potitus hatte ein knuspriggebratenes, halb gegessenes Hühnerbein in der Hand, als die beiden Procuratoren eintraten. Er machte eine ungeduldige Geste in Richtung der Sitzgelegenheiten und kaute erst in aller Ruhe zuende. Dann griff er nach einem Tuch, um sich den leicht fettigen Mund abzuwischen und einen Schluck Wein nachzutrinken. "Salvete. Um was für Schreiben geht es? Und wer will jetzt schon wieder Eques werden?" Schreiben! Er winkte den Sklaven heran, der anwesend war, um ihn beim Essen zu bedienen. Er eilte sogleich mit einer Wasserschüssel herbei, damit er sich die fettigen Hände waschen konnte. "Bring noch zwei Becher."