Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Der Scriba wurde sogleich hektisch, als wir geballt in seinem Officium standen und nach dem Praefectus Urbi fragten.
    "Nein, wir haben keinen Termin. Wir kommen direkt von der Kaiserlichen Kanzlei und es sind ein paar Dinge abzusprechen. Es ist wichtig."
    Fügte ich noch an, um die Sache ein wenig voranzutreiben.


    Puh! Er hatte nichts verschwitzt! Erleichterung machte sich in dem Scriba breit. "Wie ihr sicher wißt, ist der Terminkalender des Praefectus dicht gefüllt. Ich frage ihn, ob er bereit ist, euch jetzt gleich zu empfangen. Ich empfehle euch aber, euch kurz zu fassen. Viel Zeit bis zum nächsten Termin ist nicht mehr." Der Scriba ging hinein. Laute Stimmen waren für kurze Zeit zu hören, aber nicht zu verstehen. Dann kam der Scriba wieder heraus, mit deutlich gerötetem Gesicht. "Bitte, tretet doch ein." Der Praefectus ließ sich eben nur sehr ungern beim Essen stören.



    "Nimm dort drüben Platz." Der Scriba deutete auf eine Bank. Nur wenige Sekunden später betrat ein Senator den Raum, der kurz stockte, als er Sedulus sah und erkannte. Er grüßte und ging nach der Aufforderung durch den Scriba gleich weiter zum Praefectus Urbi. Nach längerer Zeit kam er wieder heraus, durchaus zufrieden wirkend. Hatte er es wirklich so eilig oder wollte er nur nicht mit Sedulus sprechen? Eiligen Schrittes verließ er das Officium.


    Der Scriba war sogleich zum Praefectus hereingegangen. Als er wieder herauskam, bat er Sedulus hinein. "Der Praefect ist nun bereit, Dich zu empfangen."

    Potitus neigte abermals dem Kaiser gegenüber das Haupt. "Hab Dank, mein Kaiser, für Deine Zeit." Salinator sah die Audienz ebenfalls als beendet an. Er hatte alle Unterschriften, die er gebraucht hatte und alle nötigen Dinge besprochen. Es gab keinen Grund, dem Kaiser länger zur Last zu fallen. Die wenigen Fragen, die es noch zu klären gab, konnten sie draußen besprechen.

    "Ja, die liebe Arbeit. Du weißt ja wie das ist: Gerade willst Du gehen, da muß noch ganz schnell ein Schreiben verfaßt werden. Aber jetzt bin ich ja da." Er rutschte noch ein klein wenig näher an sie heran, so nahe, daß ihre Schenkel sich leicht berührten. Der Wein war schnell bestellt, Catienus konnte seine Aufmerksamkeit also ganz auf diese wunderbare Schönheit richten. "Ich hoffe, Du hast Zeit? Oder braucht Dein Herr Dich schnell wieder?" Es war besser zu wissen, wieviel Zeit er hatte, um zur Sache zu kommen.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Nun, es geht um ein Bauprojekt welches der Praefectus mitfinanziert. Ich wollte mit ihm darüber sprechen wie wir denn nun weiter vorgehen werden. Es ist eigenltich keine große Sache.


    Meinte Sedulus zum Schreiber.


    "Um ein Bauprojekt, das er mitfinanziert?" Der Scriba schaute skeptisch drein. "Wenn Du etwas Zeit hast, werde ich nachfragen, ob ich Dich zwischen zwei Termine quetschen darf. Es kann aber etwas dauern?" Er fragte lieber nach, denn gerade Senatoren hatten es immer schrecklich eilig.


    Potitus machte eine hoheitsvolle Geste. "Vale, Decimus." Salinator würde mitverfolgen, ob der junge Mann es wert gewesen war.


    Ad
    Administratio Imperatoris




    Decius Germanicus Corvus ist als Praefectus Alexandriae et Aegypti zu entlassen und durch Gaius Caecilius Crassus zu ersetzen.


    Appius Terentius Cyprianus ist als Praefectus Legionis - Legio XXII zu entlassen und durch Tiberius Octavius Dragonum zu ersetzen.


    Appius Terentius Cyprianus ist zum Praefectus Alae - Ala II Numidia zu ernennen.


    Alle Betroffenen sind unverzüglich schriftlich über die Entlassungen und Ernennungen zu informieren.




    Potitus Vescularius Salinator




    Potitus bemerkte sehr wohl die Blicke, die ihn kaum willkommen hießen. Eher das Gegenteil. Doch davon ließ er sich nicht abschrecken. Er nahm den Becher Wein entgegen und prostete den Senatoren zu. "Auf einen wunderbaren Abend. Germanicus, dieses Fest war eine sehr gute Idee. Wann haben wir sonst die Gelegenheit, so nett miteinander zu plaudern?"

    Es war ein wenig später geworden, als er es geplant hatte. Bevor er die Taberna betrat, fuhr Magius Catienus sich noch einmal durch seine Haare, er wollte ja einen guten Eindruck machen, um vielleicht ein wenig weiter zu kommen bei dem Mädchen. Dann betrat er den Gastraum. Ah, da war sie ja. Wie schön sie war! Sogar geschminkt hatte sie sich für ihn! Und diese herrlichen Haare, aus denen vorwitzige Strähnen heraushingen!


    Geschmeidig ließ er sich neben sie auf die Bank gleiten und lächelte sie an. Sein Blick rutschte dabei von ihrem hübschen Antlitz aus automatisch ein wenig tiefer. "Salve. Wie schön, daß Du schon da bist. Ich sehe, Du bist schon versorgt. Aber vielleicht magst Du noch einen Schluck Wein? Von dem besonders guten?" Als Scriba des Praefectus Urbi verdiente er schließlich gar nicht schlecht.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus wurde von einem Miles zum Officium besser gesagt zu einem welches vor dem des PU war geleitet.


    Salve! Ich bin Senator Germanicus Sedulus und möchte zum Praefectus Urbi wenn er denn nicht zu beschäftigt ist.


    Stellte er sich dem Schreiberling auch sogleich vor. Schließlich konnte man ja nicht davon ausgehen das man selbst als Senator bekannt wie ein bunter Hund war.



    Der Scriba blickte von seinen Unterlagen auf. "Salve, Senator Germanicus. Ohne Termin ist das nicht so einfach. Um was für eine Angelegenheit geht es denn? Vielleicht kann ich Dich zwischenschieben, wenn es nichts zu zeitaufwendiges ist."

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Nachdem der Wachhabende uns zum Officium des Scriba geführt, angeklopft und uns schließlich passieren ließ, trug ich dem Scriba auch gleich mein Anliegen vor.
    "Salve Scriba, der Procurator a Libellis und sein Kollege Antonius Hortalus ersuchen ein Gespräch beim Praefectus Urbi. Es geht um gewisse Ernennungen."
    Ich blickte zu Hortalus und nickte.


    Der Scriba schaute fast ein wenig gehetzt auf. Hatte er einen Termin übersehen? "Ihr hattet einen Termin? Heute? Jetzt?" Geradezu hektisch griff er nach der Wachstafel mit den heutigen Terminen, um sich zu vergewissern, daß er nichts übersehen hatte.

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    Original von Tiberius Decimus Crassus
    Livianus machte er für das Scheitern sicherlich nicht verantwortlich, weswegen Tiberius den Hinweis des Praefectus nicht weiter kommentierte.


    "Nun, ich werde meinem Patron wohl weiterhin als Scriba personalis dienen. In Anbetracht der Tatsache, dass Macer nun Praetor ist, kann ich sicher einiges bis zu einer möglichen Kandidatur meinerseits lernen."



    Potitus schaute Crassus eine ganze Weile nachdenklich an. Eine unangenehme Stille entstand, bis der Praefectus Urbi endlich antwortete. "Du sollst Deinen Ordo haben, Decimus Crassus. Und erinnere Dich beizeiten daran, wem Du ihn verdankst."

    Potitus hatte geduldig zugehört. Alles verlief wie geplant, er war sehr zufrieden. Jetzt trat er ein wenig vor und neigte Valerianus gegenüber leicht den Kopf. "Ja, das möchte ich, mein Kaiser." Dann wandte sich Salinator an Magnus und Subdolus. "Es ist keine leichte Aufgabe, doch wir sind voll des Vertrauens, daß ihr sie meistern werdet. Vor allem gilt es, gewisse Lieferengpässe zu beseitigen. Ihr solltet eure Posten unverzüglich antreten. Wenn Fragen oder Probleme auftreten, so wendet euch, je nach Art der Probleme, an die Kanzlei oder an mich." Damit sollte eigentlich alles besprochen sein, seiner Meinung nach.

    Potitus ließ sich die Falten der Toga richten, nachdem er der bequemen Sänfte entstiegen war. Als die Sklaven dafür zu lange brauchten, winkte er sie ungeduldig fort. Die Toga würde ohnehin wieder zerknittern, wenn er sich zum Essen niederließ. Das Atrium war schon gut gefüllt, als er eintrat. Ein paar Senatoren waren zu sehen. Dazu, was viel wichtiger war, jede Menge schöner, meist junger Frauen. Fehlte nur noch ein gutes Angebot an Wein und ein erlesenes, reichhaltiges Mahl für einen gelungenen Abend.


    "Salvete." Dieser Gruß galt den Senatoren Germanicus und Vinicius, dessen weiblicher Begleitung und nicht zuletzt der wunderschönen Gastgeberin Germanica Calvena.

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    Original von Titus Decimus Verus
    "Man kann es so sehen," sagte er ehrlich. "Jedoch dient es auch der Stadt, wenn Männer ein Gebäude in so einem Stadtteil errichten. Es geht ja nicht nur um mich, sondern um viele Menschen. Ich wäre sogar bereit darauf, meinen Namen als Bauherr wegzulassen. Nur dein Name und der Name des Senators Germanicus Sedulus werden ihren Platz darauf finden."


    Potitus nahm sich Zeit, über die Angelegenheit nachzudenken. Schüttelte aber schließlich den Kopf. "Nein, Decimus, das überzeugt mich nicht. Ein allzu wenig prestigebringendes Projekt scheint mir das zu sein. Wenn es wenigstens dringend benötigt würde. Aber so? Nein."

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Scharf blickte der Claudier diesem Mann in die Augen, als er beinahe die Sandale des Patriziers erwischte. Am liebsten hätte er ihn sofort mit einem kleinen Dolch niedergestreckt, aber das schien nicht gerade förderlich zu sein, da er ja hier als Quasi-Bittsteller erschien. Nur quasi, denn ein Bittsteller war Claudius Brutus nie, er verlangte viel lieber nach etwas, als zu bitten. Bitten war auch ungewöhnlich und kam nur bei den Eltern vor und das auch bis zu einem gewissen Alter.


    So brauchte er erst einmal ein paar Minuten nach dem Anklopfen, um den Soldaten mit seinem Blick den Tod hinterher zu wünschen, bevor er hinein trat. Und falls jemand ihn fragte, warum er so lange brauchte, gab es unzählige Ausreden. Zum Einen, weil es sich schickte zu warten, bevor man hinein ging, um seinem Gegenüber die Zeit zu geben etwaige Beweise schlechter Natur aus dem Wege zu räumen. Zum Anderen sei womöglich die Türklinke dreckig gewesen und ein Claudius Brutus packt so etwas nicht ohne saubere Tücher an - oder schlicht die Wahrheit, dass man noch dem Soldaten vor der Tür zeigen musste, wer der Herr und wer der Hund war. Natürlich nicht auf die üblich männliche Art, denn ein Phallusvergleich wäre auf Beamtenkorridoren doch etwas übertrieben gewesen.


    "Salve, Lucius Claudius Brutus mein Namen. Ich bin der Sohn von Senator Claudius Menecrates und der Enkel des Claudius Macrinius Restitutor. Ich brauche eine Unterredung mit deinem Dienstherrn, dem Praefectus Urbi. Noch heute.", trug er dann vor, befahl vielmehr.


    So ganz funktionierte das mit dem Hund und dem Herrn nicht, denn der Soldat schien völlig unbeeindruckt von den Blicken, so tödlich sie auch sein mochten. Der Scriba hingegen bekam große Augen. Ein Claudier wagte sich hierher? Noch dazu mit solch großspurigem Auftregen? "Salve, Claudius. Heute wird das gewiß nichts mehr werden." Immerhin mußte er den Praefectus vorwarnen, wenn er den Mann so hereinließ, war Kopfabreißen das mindeste, was dem Scriba bevorstand. "Um was für eine Angelegenheit handelt es sich denn?"

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    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Ich würde für eine Stelle bei den Tresiviri capitales kandidieren, da mich insbesondere das Strafrecht anspricht", entgegnete Tiberius kurz und knapp.


    "Hätte ich es rechtzeitig geschafft den Ordo zu verdienen, hätte ich die enge Bindung an den Prätor als weiteren Grund angeführt. Eine Zusammenarbeit mit meinem Patron, Purgitius Macer, der kandidiert hat, wäre sicherlich hilfreich gewesen."


    Potitus zeigte keine Regung, als er hörte, welches Amt Crassus bevorzugt hätte. "Es wäre klüger gewesen, Deinen Patron um Unterstützung zu bitten, als einen Mann, der zuviel auf einmal verlangt, ohne etwas zu bieten. Doch gräme Dich nicht, die nächste Wahl kommt bestimmt. Wie wirst Du dieses Jahr des Wartens verbringen, sollte ich Dich in den Ordo erheben lassen?"

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Noch immer ein wenig in Rage ob der Primitiven am Hauptportal, schritt der Claudier in patrizischer Manier bedacht die Gänge entlang, den Idioten folgend. Was gäbe er bloß für ein gutes Schwert, um den beiden die Zungen abzuschneiden.
    Gerade in solchen Momenten verteufelte er seine Abstammung. Ulpier musste man sein, der Vater Kaiser, dann konnte man sich sicherlich so etwas erlauben. Doch solch einen ehrvollen Namen, wie er ihn trug, sollte man nicht vergrämen, dachte sich der junge Claudier und erreichte mit den Soldaten das besagte Officium.


    "Ihr könnt gehen.", wies er sie herrisch an. So machte er es häufiger, egal ob Sklaven, Plebejer (fast das Gleiche) oder seine Schwester. Er war Dienstherr und das schon immer, etwas anderes kannte er nicht. Gerade jetzt fiel ihm auf, dass er doch recht militärisch erzogen worden ward. Kurze, prägnante Befehle - darauf musste man sich verstehen, wenn man unter Bediensteten aufwuchs. Allenfalls verstanden sie es ja nicht oder sputeten sich keineswegs.


    Das Klopfen übernahm er nun jedoch selbst und hoffte darauf, dass der Scriba hier ein wenig mehr Geschick mit so einem hohen Gast beweisen würde.


    Der Soldat, der den Claudier geführt hatte, spuckte auf den Boden, haarscharf neben die mit einem Halbmond verzierte Sandale des Patriziers. Er postierte sich neben der Tür, denn auf keinen Fall würde er den eingebildeten Schnösel allein durch die Castra streunen lassen, wenn er wieder draußen war.


    Der Scriba ahnte noch nichts Böses, als er nach dem Klopfen aufschaute, um zu sehen, wer da eintrat. Beziehungsweise nicht eintrat. "Ja, was denn? Herein!" Das mußte jemand sein, der sehr unerfahren war, denn niemand sonst wartete vor dem Officium eines Scribas auf ein Herein. Nach dem Klopfen trat jeder sogleich ein.

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    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Ich kann zwar keinerlei Abstammung vorweisen, die meinen Wunsch legitimiert, allerdings besitze ich den Ehrgeiz, der ohne Frage nötig ist um diesen Weg einzuschlagen. Gerade das unterscheidet mich vielleicht von verwöhnten Senatorensöhnen und Patriziern, die diese Laufbahn aufgrund der Normalität nicht zu schätzen wissen, was widerum ihr Arbeitsverhalten lähmt. Für mich ist der Cursus Honorum nichts normales, sondern der ehrenvollste Weg Rom zu dienen", erklärte der Decimus möglichst überzeugend.


    Potitus betrachtete die nächste Olive sehr eingehend, bevor er sie genüßlich verspeiste. Einfach hervorragend. "So, der ehrenvollste Weg, Rom zu dienen. Damit magst Du Recht haben. Als was würdest Du kandidieren, solltest Du in den Ordo Senatorius erhoben werden?" Immerhin gab es verschiedene Aufgaben für das Vigintivirat. Welche ein Kandidat bevorzugte, sagte viel über ihn aus.