Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Cat war erleichtert, wirklich erleichtert das Mania erschien und an der Porta das Kommando übernahm. Mania mochte eine Sklavin sein, doch was sie sagte hatte gewicht und Cat zweifelte nicht daran, das ihre Entscheidung die Richtige war.


    So machten sie den Weg frei


    "Du kannst passieren," sagte er, gab den Halbmond zurück.


    Sobald sie ins Atrium Vverschwunden wären, würde er den Legatus informieren.


    Paconius Philogenes öffnete die Tür und fand den Legatus an seinem Tisch vor, wo dieser sich neben zahlosen Berichten der Legion, sich auch Berichten aus der Region und dem Rest des Imperiums widmete. Mochte vieles auch langweilig sein, so mancher Bericht veranlasste den Legatus dazu, etwas genauer hinzuschauen.


    So auch der Bericht aus dem Norden der Provinz, aus dem Grenzgebiet zum Raetischen. Dort war der Besitzer eines Gutes angeblich von einem seinen Sklaven getötet worden sein und darauf hin, nach gutem alten Recht der gesamte Hausstand an Sklaven ans Kreuz geschlagen worden sein. Allerdings verriet der Bericht nichts über die Zahl...


    Als der Optio eintrat, sah Tiberius Vitamalacus kurz auf, hörte sich dessen Anliegen, bzw. das des Besuchers im Vorzimmer an und meinte dann:


    "Soll rein kommen !"


    Während der Optio den Raum verliess, ruhte der Blick des Legatus weiter auf dem Bericht. Waren wirklich alle Sklaven hingerichtet worden ? Oder war vielleicht einigen die Flucht gelungen ? Schon in Rom gelang vielen Sklaven in solchen Situationen die Flucht, wie sollte es denn da am Fuss der Alpen aussehen ? Nunja, das war zum Glück das Problem des Praefectus Viatorum und nicht seines....


    Ad.:
    Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
    Palatium Augusti
    Roma


    Erhabener Imperator !


    Mit diesem Schreiben ersuche ich um die Bestätigung der Beförderung des unter meinem Kommando in der Legio I Traiana Pia Fidelis dienenden :

    Centurio
    Tiberius Artorius Imperiosus
    zum
    Primus Pilus.


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legatus Legionis
    -
    LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS


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    NON SEP DCCCLVIII A.U.C.


    Tiberius Vitamalacus hatte durchaus Verständnis für den Wunsch des Terentiers und eine Reise über das Mare Nostrum war nichts, für das er den neuen Praefectus Legionis beneidet.


    "Nun, dann bleibt mir nur übrig dir eine gute Reise zu wünschen und den Segen der Götter."


    Er trank noch einen kleinen Schluck, stellte dann das Glas auf seinem Tisch ab.


    "Dein Officium ist soweit geordnet, das dein Nachfolger alles vorfindet, was er braucht ?"


    Konkret dachte er dabei an die Zusammenarbeit mit dem Architectus bezüglich des Strassenbaus.

    Tiberius Vitamalacus ging langsam auf den Tisch an der Wand, auf dem sich Wasser und Wein befanden. Er nahm eine Karaffe, in der ein guter Falerner befand, schenkte zwei Glässer ein und reichte eines davon dem Tarentier.


    "Auf dein neues Kommando, Praefectus !"


    Er hob sein Glas, tauchte dann kurz einen Finger in das Glass und opferte so ein paar Tropfen den Göttern, dann erst trank er einen Schluck daraus.


    "Ich vermute, du willst schnellst möglichst dein Kommando antreten ?"


    Ihm selbst wäre es zumindest so gegangen.

    Der Scriba erhob sich, als der Tribun den Raum betrat und grüsste diesen militärisch korrekt.


    "Der Legatus erwartet dich bereits, Tribun ," sagte er und öffnete die Tür frei und liess den Tribun eintreten.


    Tiberius Vitamalacus stand am Fenster und blickte hinaus in das Castellum. Beim Eintreten des Terentier drehte er sich um und grüsste diessen knapp militärisch.


    "Tribun," sagte er, bevor er fortfuhr : "Oder soll ich lieber Praefectus sagen ?"


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Innerlich stöhnte Cat auf, dies waren die unangenehmsten Aufgaben in in der Wache des Legatus. Wäre es jemand, der behauptete ein Sklave des Legatus zu sein, oder irgendein Klient, dann wäre es ja noch einfach, wusste die Wache doch, das der Legatus nichts dagegen hatte, einen unbekannten, männlichen Besucher etwas unsanft zu behandeln. Doch hier war eine junge Frau, die vorgab die Nichte des Legatus zu sein,....


    ...und da war Cat überfragt.


    Selbst wenn der Legatus im Praetorium gewesen wäre, hätte er er ihn dann einfach rufen können ? Cat war in einer Lage, in der er nur alles falsch machen konnte.


    "Der Legatus ist nicht,... " begann er, nahm den Halbmond vorsichtig in die Hand und starrte ratlos auf ihn.


    Doch dann hörte er eine Stimme hinter sich...


    Interessiert hörte Tiberius Vitamalacus den Worten des Architectus zu, auch wenn seine Miene nichts davon verriet, sondern er im Gegenteil so wirkte als, ob es ihn langweilte.


    "In der Tat,..." meinte er trocken, "...dann will ich dich nicht weiter aufhalten."


    Kurz drehte er sich zu dem Scriba neben sich um, wechselte weniger Worte den Blicke mit ihm, dann wandte er sich wieder dem Architectus zu.


    "Man wird dich zur Unterkunft des Centurio führen...."


    Damit war der Redivivaer entlassen.

    Tiberius Vitamalacus nahm das Schreiben des Praetorianers entgegen, überflog es schnell. Innerlich gingen seine Gedanken in die Richtung : ´Fällt es den Herrschaften auch schon...`, doch äusserlich blieb er kühl und regungslos. Als er geendet hatte, rollte er das Schreiben wieder zusammen, bevor es seinem Scriba reichte, damit dieser es zu den Akten legen konnte.


    "Richte dem Praefectus aus : `Alles wird bereit sein`," nannte er dem Eques seine Antwort auf die Botschaft. "Stärke dich und lass dir ein frisches Pferd geben, bevor du zurück reitest."


    Knapp grüsste er militärisch, bevor er wieder, gefolgt von Titus und Taranis, aus dem Cornicularius verschwand, diesmal in Richtung Carcer.

    Endlich schien die Sitzung beendet, Tiberius Vitamalacus war schon fast dabei sich zu erheben, nachdem der Imperator sie scheinbar schon entlassen hatte, da wurde dem Imperator eine Tafel gereicht und dieser sprach ein weiteres Thema an. Und wenn er das Schweigen, das sich im Anschluss breit machte, deutete, dann drang sich ihm der Vergleich mit einem Schlachtfeld auf, auf dem sich die Parteien belauerten und jeder darauf wartete, das der Gegner seine Denkung lockerte, das der Gegner seinen ersten Zug offenbarte und seine Strategie verriet. Ein Schlachtfeld, auf dem keiner den ersten Zug tun wollte, auf dem keiner zuerst seine Stategie verriet.


    Doch Tiberius Vitamalacus war kein Politiker, er war Soldat. Und so schätzte er die Offensive, auch wenn sie Risiken bot.


    "Nicht einen," sagte er mit fester Stimme, "sondern 20.000 ! 20.000 Männer, welche ihn zurück ins Imperium brachten, 20.000 Männer der vier Legionen und ihrer Hilfstruppen, welche vor Dura Europos standen und welche vor Sura seinen Scheiterhaufen entzündeten.


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Die beiden Pila, die wie immer, wenn sich ein Besucher dem Praetorium näherte, von den beiden Wachen verschränkt worden waren und sich nur öffneten, wenn die Wache den Besuch passieren liess, blieben verschränkt.


    "Der Legatus ist dein Onkel, Domina Redi - vi - va ? " erwiederte Cat fragend und ungläubig, den Nomengentile betont langsam aussprechend. Den Eindruck einer Dame von Stand schien sie ja zu machen, aber trug sie einen Namen, den Cat eher mit einem Viehtreiber aus der Provinz verband, denn mit der Familie des Legatus.


    Tiberius Vitamalacus erhob sich.


    "Dann bleibt sie. Du wirst das mit Iuvenalis klären, biete Iuvenalis ruhig an, das ich sie kaufe. Du und sie werdet Arvinia begleiten, sie reist nach Rom."


    Kurz blickte er zu Taranis, der aber noch dabei war, das Fleisch zu verschlingen. Der Luchs würde ihn also nicht begleiten, wenn er das Tablinium verliess.


    "Ich überlass es dir, die Sklavin zu unterrichten," sagte er im Gehen.


    In der Tür drehte er sich noch mal um.


    "Die Hälfte ihres Kaufpreises bekomme ich von dir," sagte er knapp, bevor er verschwand.

    Taranis blickte kurz zu Cato, wenn er kein Luchs, sondern ein Mensch gewesen wäre, dann hätte sich auf seinem Gesicht sicher so etwas wie ein Grinsen gezeigt. Doch er war nur ein Luchs und ein hungriger Luchs noch dazu....
    Und so schlug er seine Zähne nicht in Cato, sondern in das Fleisch auf dem Teller vor ihm.


    Tiberius Vitamalacus schrieb noch einen Moment, dann legte er seinen Griffel weg und blickte auf.


    "Iuvenalis wird es wohl sein," sagte er knapp.


    "Ist sie wichtig für unseren Haushalt ?" fügte er die entscheidende Frage noch an.

    Taranis hatte das Fleisch gerochen, noch bevor die Tür geöffnet worden war. Und er hatte die Unsicherheit des Überbringers bemerkt. Zielstrebig und furchtlos näherte er sich Cato, setzte sich direkt vor diesen und sah ihn an, während er sich ungeduldig über die Lippen leckte, dabei seine Reisszähne deutlich zeigte.


    Tiberius Vitamalacus hatte sich mittlerweile an seinen Tisch gesetzt, war dabei selbst einen Brief aufzusetzen.


    "In der Tat, das wollte ich," sagte er ohne aufzublicken. "Der Dominus deiner kleinen Freund ist verstorben."