Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Der Optio war aufgestanden als der Praetorianer eingetreten war und hatte diesem noch militärisch gegrüsst, doch noch bevor er dem Praetorianer erklären konnte, das der Legatus gerade nicht in seinem Officium weilte, öffnete sich eine weitere Tür zum Cornicularius und Tiberius Vitamalacus trat mit Titus und taranis im Gefolge mit schnellen Schritten ein, den Helm bereits unter dem Arm, sein Umhang wehend hinter sich.


    Schnell erfasste er die Situation, vielleicht hatte er auch noch die letzten Worte mit bekommen.


    "Du hast hast ein Schreiben für mich ?"

    Einen Moment verharrte der Legat in Schweigen nach dem der Tribun den Raum verlassen hatte, fast schien es so, als ob er die Frage, die ihm eben noch auf der Zunge gelegen hatte schon wieder vergessen hatte. Doch dann setzte er zu sprechen an :


    "Ich vermute, du kennst den Centurio aus seiner Zeit vor der Legion ?"

    Tiberius Vitamalacus hatte seinen Blick nicht vom Imperator genommen, seine dunkeln Augen waren so kühl und emotionslos wie immer, keine Regung zeigte sich auf seinem Gesicht. Ohne zu Purgitius Macer zu blicken entgegnete er dem Imperator :


    "Der Tribun hat lange der Prima gedient. Er wäre so in der Tat ein Kandidat für ein Kommando."

    Es war ein Bote, der etwas später die beiden folgenden Briefe für den Legatus hinterlegte:


    ULTIMA RATIO


    Tiberianer, in dem Interessenkonflikt der Sklavin Crista teile ich mit, das von meiner Seite aus auf die Sklavin crista verzichtet wird ! Diese subjektive, rationale Entscheidung beruht auf freie Überlegungen der Menschlichkeit und Ethik. Crista ist eine freie Person und kann somit wenn sie möchte den Besitzer wechseln. Auf eine Vergütung für das Leben und die Freiheit der Sklavin wird ebenfalls verzichtet. Gleichwohl stehen die Tiberianer in meiner Schuld.


    gezeichnet


    Marcus Tiberius Antoninus



    Ad:
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Villa Tiberia
    Roma / Italia


    Sei gegrüßt ehrenwerter Senator Tiberius,


    mein Name ist Tiberius Duccius Lando, und ich führe das Handelskonsortium Freya Mercurioque mit Stammsitz in Mogontiacum in Germania Superior.
    Wir führen schon seit längerem geschäftliche Beziehungen, auch wenn diese eher über den freien Markt zustande gekommen sind, und ich bin von der Qualität deiner Waren so angetan, dass ich unsere bisher losen geschäftlichen Kontakte in ein festes Vertragswerk einbinden möchte, das uns beiden zugute kommt.


    Lass mich ins Detail gehen: unsere Manufakturen benötigen gewisse Mengen Edelholz, südliches Blumenkraut und Landwein, die allesamt von deinen Angestellten auf Märkte im ganzen Reich gestreut werden.


    Ich biete dir für ein gewisses Entgegenkommen im Preis eine regelmäßige Abnahme deiner Ware auf unserem Markt wie auch eine absolute Zuverlässigkeit bei der Zahlung.
    Ich bin mir sicher dass wir übereinkommen werden.


    Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen in Erwartung deiner Antwort.


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    _________________________________________________________
    Tiberius Duccius Lando - Casa Duccia - Moguntiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque


    Wenn andere sprachen wie Wasser das aus grösser Höhe, dann schwieg Tiberius Vitamalacus meist. Und so war es es auch jetzt, er verfolgte den Wortwechsel seiner Cousine mit seiner Schwester schweigend. Aber anders als sonst waren die Blicke, die er seiner Cousine zu warf nicht nicht so emotionslos wie für ihn üblich. Es waren vielmehr Blicke von Zuneigung und Mitgefühl.


    "Es spricht nichts dagegen, wenn ihr morgen euch Mantua anseht. Ein paar Sklaven können euch begleiten...."


    Und vielleicht würde er auch unauffällig ein paar Milites zur Be(Über)wachung abstellen.


    Sim-Off:

    Wenn die beiden Damen sich auf den Weg machen, darf also gerne jemand sie in QTVs Auftrag überwachen :)

    Es dauerte nicht lange, dann hatte er den Brief gelesen. Decimus Lupus war ein Name, der ihm natürlich geläufig war, dennoch traf ihn dessen Tod nicht wirklich. Es mochte schade um den jungen Mann sein und ein Unglück für seine Eltern, doch für ihn zählte nur, das der Nachlass reibungslos abgewickelt wurde. Und so schien es ja auch zu sein.


    Der zweite Teil der Nachricht war rein politischer Natur und wenn er nicht sowieso zu den Wahlen nach Rom reisen würde, dann hätte er sicher noch einen Brief an Durus geschrieben.


    Doch so gab es nur etwas, das an diesem Abend noch zu tun war, nein, besser zwei Dinge. Er öffnete die Tür des Tabliniums, griff sich den nächst Besten Sklaven.


    "Bring mir frisches Fleisch aus der Küche ! Und Cato soll kommen !"


    Dann verschwand er wieder im Tablinium.

    Tiberius Vitamalacus hatte die Diskussion eine ganze Weile schweigend mit dem ewig gleichen, emotionslosen Gesichtsausdruck verfolgt. Als er angesprochen wurde, blickte zum Imperator und erwiederte knapp mit fester Stimme:


    "Einen guten Tribun kann die Prima sicherlich gebrauchen."


    Auch im Stab hatte der Krieg seine Spuren hinterlassen, auch wenn kein Stabsoffizier gefallen war. Doch es waren innerliche Spuren und äusserliche Verletztungen, welche schon so manchen Tribun dazu gebracht hatte, seinen Abschied zunehmen. Etwas frisches Blut auch im Stab würde der Prima nur gut tun.

    Der Brief von Durus hatte auf dem Tisch gelegen, einer der Sklaven hatte diesen irgendwann im Laufe des Nachmittages dort hingelegt. Und so hatte er dort sicher einige Stunden gelegen, denn der Legatus hatte an diesem Tag die meiste Zeit in der Principia und in den diversen Gebäuden des Castellums verbracht.


    Erst als die Sonne schon einige Zeit hinter dem Horizont versunken war, hatte er das Praetorium betreten, war mit festen Schritten direkt ins Tablinium gegangen. Im Gehen hatte er seinen Helm einem Sklaven gereicht, eher zugeworfen und hatte dann, als er sah das die Karaffewein gefüllt war, die Tür des Tabliniums hinter sich geschlossen.


    Er spürte die Rüstung die er trug nicht, das tat er schon lange nicht mehr, sein Paludamentum wanderte eher achtlos auf den Stühl vor dem Tisch. Und wie so oft, war Taranis, der Luchs durch das Fenster zum Peristilium hereingesprungen und direkt auf den Legatus zugeeilt.


    "Taranis," sagte er mit einem leichten Lächeln, "Ich vermutet, du hattest einen geruhsamen Tag und bist bereit für eine nächtliche Jagd ?"


    Wie zur Bestätigung gab Taranis laut, während sich der Legatus ein Glas Wein einschenkte und zu seinem Tisch ging. Dort erst fiel sein Blick auf den Brief. Ohne sich zu setzen, trank er einen Schluck, stellte sein Glas ab und öfnete erst dann den Brief und begann zu lesen.....

    "Die Prima wird diese, IHRE, Aufgabe erfüllen."


    Tiberius Vitamalacus erhob sich von seinem Stuhl. Das der Architectus von seiner Reise nach Mantua so geschafft zu sein schien, das gab ihm erneut etwas zu denken, welche geringen Strapazen die Civilsten anscheinend nur
    zu ertragen bereit waren.


    "Erhole dich, Redivivus, und suche mich jederzeit auf ! Auch wenn du anderweitig Quartier bezogen hast. Die Wache wird informiert, das du das Lager betreten kannst !"


    "Das ist Legionarius Valerius Tacitus, Tribun," beantwortete der Legatus die Frage des Artorias. "Und ich habe nicht ihn explizit eingeladen, sondern Centurio Lucinius gebeten, zwei Männer seiner Centurie mit zubringen."


    Tiberius Vitamalacus drehte sich kurz um, sein Blick suchte nach seiner Verlobten, die noch nicht erschienen war. Doch er sah sie nicht, so nahm er sich eine weitere Dattel, just in dem Moment, da Mania neben ihm erschien. Er nickte nur, als sie geendet hatte, seine Gedanken über das Nichterscheinen seiner Verlobten verriet er nicht, so wie er kaum einen seiner Gedanken nach aussen dringen liess.


    "Meine Herren ! Wenn ich dann zu Tisch bitten darf !"


    Auf seine Worte öffnete sich die Tür zum Triclinium, weitere Sklaven standen bereit die Gäste zu ihren Liegen zu geleiten. Der Platz des Ehrengastes neben dem Hausherren war an diesem Abend Avitus vorbehalten. Der Platz, welcher der Iulierin zugedacht war, würde leer bleiben, vielleicht würde sie ja später noch erscheinen.

    Mal nüchtern gesehen :


    Varus war bis zu seinem Ende etwa 2 Jahre LAPP von Germanien und zog in dieser Zeit mit seinen Legionen (Die er immernoch zurück geben soll (AVÖS)) durch das Land.


    Grundthese : Eine Legion lagert nie ohne Lager !


    Das macht mehr als 700 Lager, schneidet man die Wintermonate heraus, sind es immer noch 300-400 Lager,...


    Geht man man weiter davon aus, das Varus auch mal länger an einer Stelle blieb, reduziert sich die Zahl weiter, aber wenn man die Grundthese und die Grösse des Gebiets zugrund gelegt, sollte mich eine Zahl von 100 (Marsch)Lagern nicht verwundern und der Fund eines solchen nicht in besodere Ekstasse versetzen....

    Erst in diesem Moment, da Crista das Zimmer verliess und er und Cato allein unter sich waren, verlor Tiberius Vitamalacus seine Unnahbarkeit und er verfiel wieder in die vertraut ihrerer Jugendjahre. Mit einem Schritt war er bei Cato, seine Hände fassten ihn an der Schulter, sicherlich fest und bestimmt, aber dennoch gänzlich nicht Brutal.


    "Cato, sie ist es. Ich sah sie fallen wie du, sie war und ist immer wie eine Mutter für mich gewesen. Und als ich sie in Edessa wiedersah, da konnte ich es auch nicht glauben. Aber sie ist es wirklich ...."!

    "Dann betrifft seine Meldung wohl die Strasse von Mantua nach Ravena, bzw. von Ravena nach Rom ," erwiederte Tiberius Vitamalacus den Ausfühtungen des Architectus. "Alles Strecken, für welche die Prima zu sorgen hat," ergänzte er mit Blick auf die Worte seines Tribuns.


    Kurz blickte er auf den Bericht vor sich.


    "Insbesondere die Strasse nach Ravenna scheint mir von Bedeutung zu sein, allerdings haben auch die Strassen in Richtung Cremona, Verona und Aquilea vorrang."


    Als Soldat dachte er daran, wie er am schnellsten seine Truppen zu möglichen Unruheherden führen konnte. Da da schienen ihm die Verbindungen nach Aussen wichtiger als jene ins Herz des Imperiums.


    "Es findet ein Manöver statt, in dessen Rahmen sicher noch genauere Informationen geliefert werden. Tribun Terentius, ich beauftrage dich mit der Organisation der Baumassnahmen, in Absprache mit dem Architectus. Nimm dir dazu die erforderlichen Kohorten zu Hilfe. Regelmässige Beichte an mich."


    Wieder Blicke er zum Architectus.


    "Es steht dir offen, im Lager der Prima Quartier zu beziehen. Ich lasse dir ein Zimmer im Praetorium herrichten."

    Knapp erwiederte er den Gruss des Tribuns, mit dem was eher die Andeutung eines militärischen Grusses war.


    "In der Tat, Tribun. Setz dich, wir waren gerade dabei die nötigen Schritte
    im Strassenbau der Region zu besprechen."


    Er deutete einen weiteren Stuhl und widmete sich dann wieder dem Architectus.

    Mochten es andere anders sehen, um in den Ritterstand erhoben zu werden, gehörte mehr dazu, als nur der Sohn von irgendjemand zu sein. Denn dann könnte der Ritterstand auch einfach nur vererbt werden und eine Berufung durch den Imperator wäre überflüssig. Auf die Worte des Imperators blickte er diesen an, sein Blick so kühl und emotionslos wie immer, seine folgenden Worte trocken und nüchtern wie sonst.


    "Imperator, Iulianus befahl uns, dir so treu zu dienen wie ihm. ER hätte dies nicht getan, wenn du nur sein Sohn gewesen wärst."


    Es schien ihm, das Iulianus mehr vertrauen in seinen WAhlsohn gehabt hatte, als dieser in sich selbst. Vielleicht eine Folge von dessen langer Krankheit. Mit einem Blick in die Runde meinte er nüchtern.


    "Kein Einwand."


    Zumindest schienen sie den heutigen Ansprüchen zu genügen.

    Es war der Redeschwall, wie er von einem Civilisten nicht anders zu erwarten war, der hier über den Tiberier hereinbrach und er verschaffte dem Sklaven aussreichend Zeit, zwei Glässer mit leicht gewässerten Wein herzubringen und auch den Stuhl vor dem Tisch heran zu rücken. Tiberius deutete nur knapp auf den Stuhl vor dem Tisch um auf die letzte Bitte des Archtictus zu antworten.


    Danach verharrte er einen Moment in Schweigen, blickte dabei auf die Schriftrolle vor sich auf den Tisch. Kurz danach blickte er auf.


    "Ich danke dir für deine Worte und sei versichert, der Zustand der Strassen ist mir nicht verborgen geblieben, sie haben in der Tat in der Abwesenheit der Prima gelitten." Er hob kurz die Schriftrolle hoch. "Wir setzen bei unseren Arbeiten militärische Präferenzen in der Reihenfolge der Arbeiten. Deine Teilnahme an den Arbeiten kann dazu führen, das die Interessen der Civilbevölkerung nicht vergessen werden."


    Knapp drehte er sich einem Scriba um.


    "Tribun Terentius soll kommen."


    Dann wandte er sich wieder dem Redivider zu.


    "Welche Informationen über das Netz liegen dir vor ?"

    Einen Moment stockte Tiberius Vitamalacus, konnte er sich doch nicht erinnern, das er einen solchen erhalten hatte. Weder war einer auf den Tisch der Principia gelandet, noch hatte er etwas auf seinem Tisch im Tablinium gesehen. Gerade wollte er schon alle Hebel in bewegung setzen, den verschwundenen Brief zu suchen, da berichtet Albina vom Ableben ihres Vaters. Was er auch gerade sagen wollte, blieb verborgen, stattdessen legte er tröstend den Arm um seine Cousine und sagte leise:


    "Es tut mir alles leid, das Ableben deines Vaters und das ich deinen Brief nicht erhalten habe."


    Später würde er den verblieb der Briefe auf den Grund gehen und später würde er auch den ganzen Stapel auch finden. Und wie es sich herausstellen würde war der einzige, dem er die Schuld dafür zuweisen könnte er selbst, hatte er doch die Briefe auf dem Tisch im Tablinium mit Scriftrollen die Legio betreffend überdeckt.


    Doch das war in diesem Moment eigentlich unwichtig.


    "Ich nehme an, dein Vater wurde den Riten gemäss bestattet ?"