Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Der angesprochene Scriba erhob sich, grüsste militärisch.


    "Tribun, ich werde sehen, ob er zu sprechen ist, Tribun !" sagte er noch während er grüsste, schritt dann zur Tür, öffnete diese, trat ein und schloss sie wieder hinter sich.


    Einige Augenblicke vergingen, dann kam der Scriba wieder heraus.


    "Der Legatus lässt bitten..."

    Tiberius Vitamalacus hatte das Geschehen aufmerksam verfolgt, auch als der Tribun die zwei jungen Probati zu sich rief. Die beiden mussten anscheinend irgendwelche Bemerkungen gemacht haben haben, die Worte selbst waren nicht zum Legatus vorgedrungen und er bezweifelte, das Centurio und Tribun wirklich etwas davon verstanden haben konnten. Innerlich schüttelte er den Kopf, denn es wäre an dem Centurio gewesen, die Männer zur Ordnung zu rufen, schliesslich war es die aufgabe des Tribuns, auf die Fragen des Centurios zu antworten und nicht die Ordnung auf dem Campus aufrecht zuerhalten.


    Nur die Tatsache, das es sich bei den Annaeer um einen Stansoffizier handelte, verhinderte das Flut Worte gleich einem Gewitter über dem Tribun nieder ging. So war es nur ein kalter Blick, der den Tribun traf und ein kaltes : "Du lässt den nötigen Ernst missen, Tribun !" erwiedernd, setzte sich der Legatus in Bewegung, steuerte mit schnellen, langen Schritten auf den Centurio zu, nur knapp ein Zeichen gebend, das sowohl der Tribun, wie auch Titus ihm folgen sollten.


    Als er den Artorier erreichte hatte, blickte er erst den Centurio an, dann wandte er sich abrupt an den Tribun.


    "Tribun ! Was habe ich dir bezüglich deiner Ausbildung gesagt ?"


    Ad.:
    PROCURATOR A LIBELLIS PALATII
    M. AELIUS CALLIDUS

    Kanzlei
    Palatium Augusti
    Roma


    Procurator !


    Ein Jeder Mann der Prima ist würdig, in der Garde unseres Imperatirs zu dienen. Ein Jeder von Ihnen ist dem Imperium treu ergeben und bereit sein Leben für das Imperium und seinen Imperator zu geben. Ein Jeder von Ihnen hat das in der Vergangenheit bewiesen !


    Doch es gibt einige Männer, welche sich besonders für den Dienst in der Garde hervorgetan haben :


    ....einige Namen....
    Faustus Decimus Serapio
    ....einige Namen....


    Desweiteren möchte ich Praefectus Lucius Artorius Avitus für ein Tribunat bei der Garde empfehlen.


    Er erfüllt nicht nur die formalen Bedingungen für ein Tribunat, er ist ein darüber hinaus auch ein tapferer Soldat, herrausragender Offizier und fähiger Organisator. Mehrfach wurde er für seine Veridienste ausgezeichnet, mehrfach bewiess er seinen Mut und seinen Einsatzwillen ! Er verteidigte in der Schlacht von Edessa den Adler der Prima gegen überlegene Kräfte, er führte die erste Kohorte durch die Flammenhölle am Charobas, er führte die erste Kohorte der Prima durch das Tor von Circesium !


    Gez.


    Quintus Tiberius Vitamalacus


    Legatus Legionis
    -
    LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS


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    ANTE DIEM XVIII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C.


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    Tiberius Vitamalacus sass hinter seinem Tisch, vor ihm lag jene Papyrusrolle, welche der Decimer erstellt hatte und die seit einigen Tagen im Castellum kursierte. Und über diese Schriftrolle war er vertieft, als der Decimer eintrat. Nur knapp blickte er auf, befahl knapp ein "Steh bequem, Optio !" , um sich dann wieder der Lektüre der Schriftrolle zu zuwenden.


    Eine ganze Weile verging, bis der Legatus die Schriftrolle wieder auf den Tisch legte und dann zu dem Optio blickte, mit seinem kühlen, durchdringendem Blick. "Dieses Schreiben hast du verfasst, Optio ?" fragte er knapp, ohne wirklich eine Antwort auf die Frage zu erwarten.


    "Nicht gerade wenige scheinen deine Meinung zu teilen, Optio !"


    Er fuhr mit dem Finger die lange Liste von Unterzeichnern herunter, es hatte so viele Unterschrieben, das lkaum noch Platz auf dem Papyrus war. Und wenn es genug Platz gäbe, dann hätte sicher die gnaze Legion unterschrieben. Der Finger des Legatus blieb auf einem kleinen, freien Fleck stehen. "Und auch ich teile deine Meinung !" Mit schnellen Zügen zeichnete auf der Schriftrolle.


    An die Redaktion der Acta Diurna
    Rom


    Mit grosser Empörung haben wir, allesamt Soldaten der Legio Prima Traiana Pia Fidelis, in der letzten Acta in dem als "Frühlingsmärchen" titulierten Artikel die abfälligen Worte über unsere Leistungen, und die unserer Waffenbrüder der anderen Legionen an der Front in Parthia gelesen. Da wird erbittert über den herzlichen Willkommensgruss, den die Zeitung Imago anläßlich unserer Heimkehr auf die Titelseite gesetzt hat, hergezogen, da werden der Sieg von Edessa, die Erstürmung Circesiums, die Verteidigung Armeniens und unserer Grenzen im Osten gerade mal so lapidar als wohl kaum triumphal herabgewürdigt. Die Rückkehr der Legio Prima aus dem Krieg, die Ankunft in Italia, war der Acta hingegen wohlgemerkt keinerlei Notiz wert.
    Mag diese tendenziöse Schreibe auch dem Zweck dienen, ein konkurrierendes Blatt mit aller Häme zu treffen, so ist solch eine Polemik der kaiserlichen Zeitung doch in keinster Weise würdig!
    Jener Schreiber, der wohl kaum in seinem Leben ein Schlachtfeld von weitem gesehen hat, jener Mann, der in seiner Stube im sicheren Rom solcherlei Schmähungen verfasste, sollte sich besser auf den Patriotismus besinnen, der Rom gross gemacht hat. Er sollte nur einmal der Soldaten gedenken, die auf den Schlachtfeldern des Ostens ihr Leben gaben, um den Feind in die Schranken zu weisen. Sie sind für die Sicherheit unseres Römischen Imperiums gestorben, und für unseren geliebten Imperator - möge er seinen Platz unter den Göttern finden - aber auch für einen jeden Bürger des Reiches. Mit Fug und Recht sind sie als Helden zu bezeichnen, und jener Schreiber möge es sich zweimal überlegen, bevor er das Andenken unserer gefallenen Kameraden auf solch plumpe Weise verächtlich zu machen sucht!



    Die Soldaten der Legio Prima Traiana Pia Fidelis:
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    F. Decimus Serapio, Optio

    Q. Marius Musca, Miles
    Sp. Luscius Silio, Miles
    X X X (S. Velius Rupus, Miles)
    L. Antius Dasius, Miles
    Ser. Seius Nasica, Miles


    K. Caecilius Macro


    Marcus Iulius Sparsus
    Optio, I Kohorte II Centurie


    Livius, librarius praefecti castrorum


    M. Iul. Lic., optio ad spem ordinis


    Caius Valerius Tacitus


    Gaius Tiberius Andronicus
    Duplicarius, I Turma


    Lucius Ovidius Agrippa
    Decurio, I Turma


    Optio Tallius Priscus, Coh IX, Cen IV


    A. Bavius Cat., Leg. I.


    Tiberius Artorius Imperiosus
    Centurio, IX Kohorte IV Centurie


    Miles Gnaeus Aburius Marcellus
    I Kohorte I Centurie


    Q. Tiberius Vit., Leg. I.


    "Sorge dafür, das dieser Brief sicher in Rom ankommt, Optio ! Wir haben die Parther bekämpft, da werden wir uns nicht vor der Acta fürchten !"

    "Du hast es dir verdient, Praefectus," erwiderte er auf die Antwort des Artoriers. "Und die Garde hat einen fähigen Tribun verdient, auch wenn es bedeutet das die Prima einen fähigen Praefectus verliert !"


    Ja, er liess den Artorier nur ungerne gehen, doch dieser hatte sich diesen Schritt wahrlich verdient. Und einen fähigen und integeren Mann bei der Garde zu wissen, würde auch ihn beruhigen, sollte man seiner Empfehlung wirklich folgen.


    "Tu mir nur zwei Gefallen," fügte er an, "pass mir gut auf den Imperator auf und vergiss nicht, das du ein Mann der Legionen bist."

    Titus
    --------------------------------


    Es dauerte nicht lange, dann gelangte die Kunde von dem kursierendem Papyrus auch den Legatus. Und es dauerte nicht viel länger, das dem bekannt geworden war, wer verantwortlich für den Brief war, und auch nicht wo dieser Brief gerade zu finden war.


    Und nur ganz kurze Zeit verliess Titus das Praetorium....


    Der Hüne trat einfach auf den Miles zu, der den Brief in der Hand hielt, griff sich diesen und steuerte dann auf die Unterkunft des Decimus Serapio zu. Ohne an zu klopfen trat er ein, hielt direkt auf ihn zu.


    "Der Legatus will dich sehen !" sagte er harsch, hob den Brief in die Höhe und fügte an : "Sofort !"


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Es gab zwei Dinge, die man besser nicht vor einer schwer bewaffneten Wache tat, wie es Cat und sein Kamerad waren, die mit starren Mienen vor dem Eingang zur Praetoria standen und deren Pila gekreuzt den Eingang versperrten.


    Das eine war, ihr einfach zu widersprechen und ihre Anweisungen zu ignorieren. Das andere, und das war wesentlich schlimmer, war, dies auch noch mit einem kecken Grinsen zu tun.


    Cats Hand schnellte vor, griff den Brief aus der Hand des Sklaven und lies diesen unter seiner Rüstung verschwinden. Unterdessen schlug sein Kamerad dem Sklaven den Holzschaft des Pilums in die Kniekehle, so das dieser unweigerlich auf die Knie fallen musste. Cats Pilumschaft schlug währenddessen auf die Schulter des Sklaven, auf das er entgültig in den Staub vor der dem Praetorium fallen musste, die Spitze des Pilum deutete auf die anderen Sklaven.


    "Bringt was hier zu liefern habt zum Seiteneingang !" befahl er streng. Dannach blickte er zu seinem Kammeraden.


    "Er will rein,.. dann bringen wir ihn rein,... durchsuchen ihn,... und informieren dann den Legatus !"



    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Cat las die Acta nicht, er hatte sie noch nie gelesen. Zum einen interessierte ihn kaum etwas, das ausserhalb des Castellums, bzw. seines kleinen Umfeldes passierte, die Grosskopferter machten eh was sie wollten, zum anderen hatte es einen praktischen Grund : Er konnte kaum seinen Namen schreiben, geschweige denn einen Artikel der Acta lesen.


    Allerdings hatte er auch erfahren, was in diesem Acta Artikel geschrieben stand und auch ihn ärgerte es, zumindest das, was er davon gehört hatte. Und so passierte es, das er unter den Brief, welchen er sich vorlesen liess, seine Kürzel setzte.


    An die Redaktion der Acta Diurna
    Rom


    Mit grosser Empörung haben wir, allesamt Soldaten der Legio Prima Traiana Pia Fidelis, in der letzten Acta in dem als "Frühlingsmärchen" titulierten Artikel die abfälligen Worte über unsere Leistungen, und die unserer Waffenbrüder der anderen Legionen an der Front in Parthia gelesen. Da wird erbittert über den herzlichen Willkommensgruss, den die Zeitung Imago anläßlich unserer Heimkehr auf die Titelseite gesetzt hat, hergezogen, da werden der Sieg von Edessa, die Erstürmung Circesiums, die Verteidigung Armeniens und unserer Grenzen im Osten gerade mal so lapidar als wohl kaum triumphal herabgewürdigt. Die Rückkehr der Legio Prima aus dem Krieg, die Ankunft in Italia, war der Acta hingegen wohlgemerkt keinerlei Notiz wert.
    Mag diese tendenziöse Schreibe auch dem Zweck dienen, ein konkurrierendes Blatt mit aller Häme zu treffen, so ist solch eine Polemik der kaiserlichen Zeitung doch in keinster Weise würdig!
    Jener Schreiber, der wohl kaum in seinem Leben ein Schlachtfeld von weitem gesehen hat, jener Mann, der in seiner Stube im sicheren Rom solcherlei Schmähungen verfasste, sollte sich besser auf den Patriotismus besinnen, der Rom gross gemacht hat. Er sollte nur einmal der Soldaten gedenken, die auf den Schlachtfeldern des Ostens ihr Leben gaben, um den Feind in die Schranken zu weisen. Sie sind für die Sicherheit unseres Römischen Imperiums gestorben, und für unseren geliebten Imperator - möge er seinen Platz unter den Göttern finden - aber auch für einen jeden Bürger des Reiches. Mit Fug und Recht sind sie als Helden zu bezeichnen, und jener Schreiber möge es sich zweimal überlegen, bevor er das Andenken unserer gefallenen Kameraden auf solch plumpe Weise verächtlich zu machen sucht!



    Die Soldaten der Legio Prima Traiana Pia Fidelis:



    F. Decimus Serapio, Optio
    Q. Marius Musca, Miles
    Sp. Luscius Silio, Miles
    X X X (S. Velius Rupus, Miles)
    L. Antius Dasius, Miles
    Ser. Seius Nasica, Miles


    K. Caecilius Macro


    Marcus Iulius Sparsus
    Optio, I Kohorte II Centurie


    Livius, librarius praefecti castrorum



    M. Iul. Lic., optio ad spem ordinis



    Caius Valerius Tacitus


    Gaius Tiberius Andronicus
    Duplicarius, I Turma


    Lucius Ovidius Agrippa
    Decurio, I Turma


    Optio Tallius Priscus, Coh IX, Cen IV


    A. Bavius Cat., Leg. I.






    Ruhig hörte sich der Legatus die Ausführungen des Praefectus an, genau so ruhig wie der bisherigen Sitzung gefolgt war. Ihm gefiel der Gedanke nicht, das die Legion ihren Bestand an Pferden bei einem Mann aufstockte, der in seinen Augen einen zweifelhaften Ruf hatte. Aber vielleicht war er auch zu lange aus Rom fortgewesen und Avarus hatte sich geläutert.


    "Senator Avarus und ich haben uns seiner Zeit beide im Senat gegen die Änderungen der Lex Mercati ausgesprochen, doch während meine Bedenken sich auf die Übertragung einer Überwachungspflicht vom Censor auf den Aedil bezogen, schien mir die Sorge des Senators allein auf den Erhalt seiner eigenen wirtschaftlichen Betätigungen abzuzielen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist oder war er im Besitz eines Architekten und schien auch sonst standesunwürdigen Betätigungen nicht abgeneigt."


    Er blickte in die Runde, liess sich ein Becher Wein reichen und trank einen Schluck, bevor er fortfuhr.


    "Mit einem solchen Mann Geschäfte zu machen, beabsichtige ich eigentlich nicht. Allerdings, waren wir lange in der Ferne, haben so manches nicht mitbekommen, daher sollten wir uns sein Angebot einmal genauer ansehen. Zuvor aber," und mit diesen Worten wandte er sich an Modestus, "wirst du, Tribun, erkundigungen über den Senator einholen. Ein Geschäft mit ihm kommt nur in betracht, wenn seine wirtschaftlichen Betätigungen nicht nur im vollen Einklang mit dem Gesetz, sondern auch mit den Traditionen sind."

    Tiberius Vitamalacus war kein Freund vieler unnötiger Worte, daher nickte er auf die erste Aussage des Praefectus nur knapp. Ihm selbst missfiel die Anfrage, denn auf die Aussage, welche Milites würdig wären, in der Garde des Imperators zu dienen, gab es eigentlich nur eine : Alle, denn schliesslich war die Prima eine erfahrene Legion, deren Soldaten stets treu zum Imperator standen.


    Aber, natürlich wusste er, das die Anfrage einfach auf seine besten Milites abzielte und gerade die wollte er nicht gehen lassen. Erst die Parther, die die Reihen seiner Legion lichteten, dann die Garde....


    "Ich werde dich für ein Tribunat bei der Garde empfehlen !"

    Es dauert nicht lange und die schweren Schritte des Legatus und seines Gefolges waren auf dem Pflaster des Innenhofes zu vernehmen. Tiberius Vitamalacus betrat die Halle der Pribncipia in Begleitung eines Scribas und des Primus Pillus, gefolgt von zwei Männern seiner persönlichen Garde.


    Er grüsste die Umstehenden militärisch knapp, schritt langsam durch ihre Reihen bis er das Kopfende der Halle erreicht hatte. Dort drehte er sich um, so das er die versammelten Offiziere überblickte. Einen Moment verharrte er, bis das übliche Gemurmel, welches eine solche Menschen Menge stets begleitete, verstummt war.


    "Meine Herren," ertönte seine kräftige Stimme, "noch nicht nicht vor langer Zeit stand die Prima vor dem Feind, noch vor nicht langer Zeit gelang es einer kleinen Gruppe von Milites, die Tore einer feindlichen Stadt im Handstreich zu nehmen. Und wegem einer dieser Helden von Circesium habe ich euch heute rufen lassen."


    Der Blick des Legatus, dieser kühle, duurchdringed musternde Blick, fiel direkt auf Iulius Licinus.


    "Optio Marcus Iulius Licinus ! Progredde !"

    Immer noch stand der Legatus am Fenster mit dem Rücken zur Tür. Und auch als der Praefectus eintrat, drehte er sich nicht sofort um. Der Brief aus Rom hatte ihm viele Gedanken bereitet. Erinnerungen an den vergangenen Feldzug, Erinnerungen an die vergangene Zeit, in der aus dem Primus Pilus der Praefectus seiner Legion geworden war. Avitus war ein fähiger Offiizier, ein Offizier, den man ungerne verlor.


    "Prefectus," begrüsste er den Artorier, während er sich langsam umdrehte.


    "Ich habe Post aus Rom erhalten," fuhr er fort, deutete dabei knapp auf den Brief, der offen auf seinem Tisch lag, mit einer Geste, die den Praefectus dazu einlud, eben diesen Brief zu lesen.



    M. AELIUS CALLIDUS PROCURATOR A LIBELLIS PALATII
    LEGATO LEGIONIS SENATORI Q. TIBERIO VITAMALACO


    Im Namen des Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus erbitte ich von dir, Tiberius Vitamalacus, die Namen deiner Männer, die du für würdig erachtest, den Ptraetorianern unter Ulpius Aelianus Valerianus in Zukunft zu dienen.


    --PROCURATOR A LIBELLIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Innerlich fluchte Publius sicherlich, hatte er doch den Praefectus heute schon mimdestens zweimal gegrüsst. Aber natütlich hatte der Praefectus das schon vergessen,.... die hohen Offiziere vergassen das immer nur zu gerne.


    Aber Publius wusste auch, das es nichts brachte, sich zu ärgern. Daher trat er ein, grüsste militärisch und zwar äusserst korrekt und machte seine Meldung.


    "Praefetus ! Der Legatus will dich sehen ! Praefectus !"

    Der Campus der Legion war gross, sehr gross, seine Fläche glich der des ganzen Castellums. Doch es gab einen Platz, ein Podest am Rande des Campus, das schoin von weitem zu sehen war. Eigentlich war es immer leer, nur bei grossen Appellen stand ein hoher Offizier darauf.


    Heute aber, schon zu dieser frühen Stunde, stand dort Tiberius Vitamalacus, sein Blick hinaus auf den Platz gerichtet. An vielen Stellen trainierten Soldaten und jede Stelle hatte der Legatus im Auge. Doch sein Hauptaugenmerk lag auf dem Zusammentreffen zwischen Centurio und Tribun.


    Er hatte dem Centurio einen Befehl erteilt, genau wie er dem Tribun einen Befehl erteilt hatte. Und genau diese Befehle wollte er hier erfüllt sehen.

    Ein Scriba klopfte kurz, öffnete dann die Tür und reichte Tiberius Vitamalacus einen Brief. Dieser nahm ihn und las ihn in Ruhe durch.


    Als er geendet hatte, legte er den Brief wieder auf den Tisch und stand auf, ging zu dem Fenster in seinem Officium. Eine Weile verharrte er so, sein Blick auf das Geschehen im Castellum gerichtet.


    "Publius !" rief er mit donnerder Stimme, ohne sich um zu drehen. Unmittelbar darauf öffnete sich die Tür und ein Scriba blickte herein.


    "Legatus !" meldete er such mit leiser Stimme.


    "Der Praefectus soll kommen !" befahl er knapp, den Blick immer noch aus dem Fenster gerichtet.


    Der Scriba verschwand und lies den Legatus allein zurück.

    Die Principia


    Der eindrucksvolle zweigeschossige Bau liegt an der Kreuzung von Via Principiales und Via Praetoria, der torartige Zugang zur Vorhalle blickt direkt auf die Porta Praetoria. Diese über beide Stockwerke gehende Halle ist grossgenug, um eine Doppelcenturie zum Apell antreten zu lassen.


    Von ihr betritt man einen gepflasterten Innenhof, der von einem Porticus umgeben ist. Neben einem Altar aus Marmor, auf dem an den zahlreichen Festtagen der Legion den Göttern geopfert wird,befindet sich im hinteren Teil ein Nympheum.


    In den beiden längsflügeln befinden sich über beide Stockwerke vertrteilt, die Officien der Legionsverwaltung.In den meisten von ihnen Arbeiten zahlreiche zur Verwaltung abgestellte Milites, unterstützt von zahlreichen Sklaven. Hier werden die Dienstakten eines jeden Milites geführt, hier werden die Materialbestände des Castellums verwaltet. Hier befindet sich auch das Rekrutierungsbüro, zu dem Freiwillige für die Legion von der Porta Praetoria geführt werden.


    Im hinteren Querflügel der Principia befinden sich zum einen die Officien des Legatus Legionis und seiner Stabsoffiziere, wie auch das grosse Stabszimmer, die Legionskasse und das Sacellem, das Fahnenheiligtum.




    Gelegen in einem Halbrundbau im Hintern Querflügel der Principia ist die Principia das religiöse Zentrum der Legion und der Ort an dem die Feldzeichen der Legion in Platz haben, solange sich die Legion im Castellum befindet.


    Im Zentrum des Raumes, welchen man durch einen Bronzenes, stets bewachtes Gatter betritt, befindet sich eine Statue des Imperator Augustus Iulianus, an der Wand dahinter steht der Adler der Legion, links und rechts davon reihen sich die Signifie und Vexiaallatio der einzelnen Kohorten.


    Vor der Statue des Imperators und dem Adler leistet jeder Rekrut seinen Eid.



    Ein grosser Tisch und ein Karte des gesamten Imperium, gemalt an die Wand zwischen den beiden Eingangstüren sind die herrausragenden Merkmale dieses grossen Raums im Oberen Stockwerk der Principia.
    Hier finden die Besprechungen des Stabes statt.



    Eine kleine Stube mit direktem Zugang vom Porticus des Innenhofes und einem Durchgang zu den Archiven der Legion.
    Hierhin werden jene römischen Bürger hingeführt, welche sich an der Porta Praetoria zum Dienst in der Legion melden.