Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Auch Numerianuns verlangte nach einlass in das Praetorium... Einige Dinge waren zu besprechen.. Einige unerfreuliche Dinge...
    "Soldat, falls es der Legatus zulässt würde ich gerne eintreten."
    sagte Numerianuns grimmig..


    Titus
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    Titus zuckt nur mit den Schultern, als ihn der Iulier anspricht.


    "Geh ruhig rein,.. der Primus Pilus ist zwar auch da,... deine Cousin auch,... du wirst da nicht stören."


    Dann wendet er sich wieder dem anderen Zelt zu, in dem wieder ein Schrei ertönt. "Nicht so zimperlich, Junge, der kann noch was ab !" sind die Worten die Titus sagt, als er im Zelt verschwindet.

    Titus
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    Seit bald zwanzig Jahren kannte er seinen Tribun und auch wenn sie nur wenig miteinander sprachen, etwas von dem Leben seines Tribuns vor der Zeit bei den Legionen hatte er mitbekommen und die drei Namen, die sie flüsterte kannte er nur zu gut, auch wenn er diesen Lucius nicht kannte, Cato war ein netter kleiner Kerl und seinen Tribun folgte bis in den Tod.


    "Du musst es sein,... Ich bring dich zu ihm," sagte er zu ihr, hob sie hoch und legte sie einfach über seine linke Schulter. Für den Hünen war es keine wirkliche Anstrengung und auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht grob wirken mochte, Titus achtete darauf, das ihr nichts passierte.


    Mit Mania über der Schulter drehte er sich wieder zu Serapio um.


    "Decimus Serapio, also ! Der Tribun wird es dir danken !"


    Er könnte natürlich auch den Dank allein einstreichen, denn dieser Kerl hatte ihn einfach genervt und davon abgehalten noch einige Becher Wein zu probieren und dann zwei drei Lupae zu probieren. Aber so einen Kameraden zu bescheissen war nie seine Art gewesen, der Tribun würde erfahren, das Serapio es war, der auf Mania gestossen war.


    Titus hatte da seine eigene Art, darauf zu reagieren, wenn er genervt wurde. Seine Rechte schnellte unvermittelt vor, direkt auf das Kinn des Decimas. Ein paar Jahrhunderte später hätte man die Faust als Dampfhammer bezeichnet, in dieser Zeit hätte man den Hieb wohl eher mit einem Huftritt verglichen.


    "Nerv mich nie wieder !"


    Titus ging von dannen, ohne sich noch einmal umzudrehen.

    Tiberius Vitamalacus war stehen geblieben, hatte den Gruss des Primus Pilius knapp erwiedert und sich dann dessen Bericht angehört. Es war kein guter Tag für Rom gewesen, aber zumindest die Prima hatte der Tag verschont, vielleicht konnte man sogar sagen, das sie heute wieder bewiesen hatten, warum sie den Anspruch hatten, die besten zu sein. Doch bis er soweit denken konnte, würde sicher noch etwas Zeit vergehen.


    "Ich werde dem Imperator die Genesungswünsch ausrichten, Primus Pilus."


    Wäre dies ein Tag des Sieges gewesen, dann wäre die Wünsche wesentlich euphorischer Gewesen, dann wäre der verletzte Imperator ihrer aller Held gewesen. So blieb es bei der Wiederholung des Selbstverständlichen.


    "Richte den Männern aus, das ich mit ihren heute sehr zufrieden bin. Gibt es einige, die sich besonders hervorgetan haben ?"


    Auch wenn es kein Sieg war, vielleicht gerade deswegen, war es wichtig, das gute Leistungen belohnt wurden.

    Als sie ihm den Wasserkrug in die Hand drückte, verstummte er und verharrte so wie er zuvor gestanden hatte. Seine Hände hielten den Krug festumschlossen, allerdings nicht so fest, das er zerbrach. Langsam kehrte seine gewohnte Ruhe wieder ein und das war zum grössten Teil seiner Verlobten zu verdanken, deren Reaktion ihm heute einweiteres Mal bewiesen hatte, warum sie die richtige für ihn war.


    Und in diesem Moment blickte Titus in das Zelt, meldete den Primus Pilus an.


    "Er soll gleich rein kommen," erwiederte der Legatus, seinem alten Freund das Zeichen gebend, das er gerne noch einen Moment mit seiner Verlobten allein hätte, nicht lange, schliesslich ging die Pflicht immer vor, aber einen Moment wollte er noch. Und so wie Titus das Zelt verlassen hatte, stellte er den Krug wieder auf den Tisch, von dem Helena ihn genommen hatte.


    "Die Kundschafter haben uns sicher verraten, ich lasse sie gerade nebenan verhören," meinte er, während er auf sie zu ging. Wenn ihr das LIchtblitzen in den Hügeln nicht entgangen war, wie konnte es dann denen Entgehen, die eigentlich darauf achten sollten ? "Es war ein schwarzer Tag für die Legionen und wenn mich meine Ahnen heute beobachtet haben, dann haben sie sich sicher schnell abgewendet haben."


    Die Zeit war knapp, gleich würde der Primus Pilus in das Zelt treten, daher ging er noch einen Schritt vor, legte seine Arme um Helena und küsste sie sanft, aber denoch mit einer gewissen Leidenschaft. "Bitte bleib hier, meine Liebe," meinte er leise, fuhr ihr dabei über ihre Wange, löste sich dann von ihr. Er holte den Dolch aus dem Balken, steckte ihn ein und stand dann wieder hinter seinem Tisch, als der Primus Pilus das Zelt betrat.

    Die Haltung des Tiberiers bleibt militärisch starr, als die anderen beiden Legaten das Zelt betreten, er grüsst sie militärisch knapp und hört sich die Worte des Imperators an. "Patt !" stellt er knapp fest. Es ist nur en Wort, aber mehr ist eigentlich nicht nötig. Edessa haben sie gewonnen, den Hinterhlat verloren. Doch er zichtet auch darauf, auf Fehler der Vergangeheit herum zu reiten, stattdessen ist sein Blick in Zukunft gerichtet.


    "Wir können es aber noch in einen Sieg verwandeln, wenn wir den Parthern eine empfindliche Niederlage bereiten, an einem Ort, den wir bestimmen, zu einem Zeitpunkt, den wir bestimmen !"


    Viel zu wenig hatten sie bislang den eisernen Grundsatz befolgt, das der Sieger Ort und Zeit de Schlacht bestimmt.


    "Vor uns liegt Circesium, an dieser Stadt dürfen nicht einfach vorbei marschieren. Wenn sie sich nicht freiwillig ergibt, dann müssen wir sie nehmen, anstatt den Parthern blind hinterher zu jagen."

    Titus
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    Ziemlich genau in dem Moment, da der Primus Pilus das innere des Praetoriums erreicht hatte, ertönte aus dem Zelt zu seiner Linken ein Schmerzensschrei, der allerdings kurz darauf verstummte. Die beiden Sklaven, die der Primus Pilus angesprochen hatte, hatten immer noch kein Wort gesagt, als schliesslich Titus aus dem Zelt trat, aus dem der Schrei ertönt war. Kurz blickte er sich um, dann trat er auf den Primus Pilus zu.


    "Du willst zum Legatus ?" fragte er mehr rethorisch, denn im nächsten Moment ergänzte er : "Ich meld dich an. Warte hier !"


    Dann verschwand er im Zelt des Legatus.

    Titus
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    Titus hatte gerade den ersten Stand, an dem noch so etwas wie Wein verkauft wurde erreicht, als ihn Serapio erreichte. Und ehrlich gesagt hatte er nicht wirklich lust, sich mit ihm zu beschäftigen, jetzt, da er kurz davor war den Wein, den er Einkaufen würde, zunächst verzuköstigen. So war seine Antwort auf das erste Salve nicht mehr wirklich definierbar, am ehesten traf die Bezeichnung "Grunzen" darauf zu.


    Und als Serapio dann auch noch weitersprach, war er versucht, ihm seine riesige rechte Pranke ins Gesicht zu schlagen, wollte er doch enfach in Ruhe seine Aufgabe nachgehen und den Wein verköstigen. Doch zum einen hiesse dies, das er den Becher Wein, den der Händler ihm schon in die Hand gedrückt hatte, entweder erst abstellen müsste, oder dieser mit am Kinn von Serapio zerschellte,.. zum anderen kannte er seinen Tribun seit vielen Jahren und der Name Mania war ihm nicht unbekannt.


    Daher stürzte er den Becher in einem Zug und stellte ihn dann so kraftvoll auf den Tisch des Händlers, das er in unzählige Splitter zerfiel. "Lass 20 Amphoren in das Lager der Prima bringen, zum Tiberius ! Bezahlt wirst du da ! und wenn es schlechterer Wein ist als dieser, komm ich wieder !!"


    Dann drehte er sich um, ging wenige Schritte in die Richtung, in die Serapio gedeutet hatte, direkt auf Mania zu. Es mochte unwahrscheinlich sein, doch unmöglich war kaum etwas. Er kannte nur Mania aus wenigen knappen Erzählungen seines Tribuns, doch das Alter konnte stimmen, auch wenn seine Rechenkünste nicht besonders ausgeprägt waren. Bevor er die letzten Schritte auf sie zu ging, drehte er sich noch einmal zu Serapio. "Wie heisst du ?"


    Dann beugte er sich neben Mania nieder, schüttelte sie leicht.


    "Wie heisst dein Sohn ?"

    Der Bote aus dem Stab des Imperators erreichte den Legatus der Prima, als dieser dabei war, die Berichte eines Kundschafters entgegen zu nehmen. Hatte er vor der letzten Schlacht noch von Zeit zur Zeit die Berichte persönlich gehört, hatte er seitdem jeden Bericht sich persönlich angehört. Und er war äusserst misstrauisch geworden, jede Ungenauigkeit führte zu harten Nachfragen.


    "Warte hier !" befahl der Legat knapp zu dem Kundschafter, als er den Befehl des Imperators vernommen hatte. "Gib deinen Bericht in der zwischenzeit zu Protokoll."


    Er würde ihn dann später lesen und dann sich noch einmal Berichten lassen. Und wenn es dann Abweichungen gab,...


    Titus stand schon bereit, reichte seinem Legatus Gladius, Umhang und Helm und folgte ihm dann aus dem Praetorium der Prima, durch das Lager bishin zu den Stabszelten des Imperators. Es wurden kaum Worte gewechselt, das war auch nicht nötig, jeder Wachposten grüsste militärisch korrekt und Tiberius Vitamalacus erwiederte den Gruss. Dann stand er schliesslich im Zelt des Imperators.


    "Imperator !"

    Der Dolch in dem Balken war tief in das Holz eingedrungen, doch trotzdem vibrierte er immr noch, als Helena das Zelt betrat. Der Mann, den sie suchte, stand an seinem Tisch, die Hände umklammerten die Tischplatte und es sah fast so aus, als ob Tiberius Vitamalacus im nächsten Moment den ganzen Tisch umwerfen würde.


    Als er die Worte seiner Verlobten vernahm, löste sich der Griff der Hände um die Tischplatte und er drehte sich langsam um. In dem Gesicht des Mannes, der so selten etwas von dem Verriet, was in ihm vorging, spiegelte sich der Zorn wieder, der in ihm schwellte, nein, regelrecht loderte, seine Hände ballten sich zu fäusten. "Helena, es geht dir gut,... " entfuhr es ihm noch relativ ruhig, bevor sich sein ganzer Unmut entlud.


    "Nichts haben wir gelernt ! Rein gar nichts !"


    Er blieb an seinem Tisch stehen und auch wenn der Anblick seiner Verlobten ihn etwas beruhigte, wusste er doch selbst, zu was er in einem Moment fähig war. Damals, vor vielen Jahren, hatte er in einem solchen Moment der Wut Lucius zusammengeschlagen, nur weil Nova etwas zu nahe gekommen war. Und so viel er sich auch verändert hatte, spiegelte sich doch ein Charakterzug seines Vaters wieder.


    "Sie haben uns vorgeführt und wir haben uns vorführen lassen ! Ein Probatus, der sich so hätte reinlegen lassen, würde jeder Centurio einfach aus dem Lager werfen ! Aber wir,..."


    Kurz hielt er inne, atmete noch ein mal tief ein, bevor er weiter seinem Unmut Luft machte.


    "...wir lassen uns von einer Bande Ausländer in Sicherheit wiegen, lassen Legionen durch Feindesland marschieren, ohne wirklich nach links oder rechts zu blicken. Das ganze so, als ob wir durch Italia marschieren würden. Selbst wenn wir in Rom durch die Subura marschiert wären, hätten wir besser aufgepasst !"

    Mit den letzten Centurien der Prima die das Marschlager erreicht hatten, war auch ihr Legatus zurückgekehrt. Stumm hatte er sein Praetorium angesteuert, wie immer verriet nichts an seinem Äusseren was in seinem Inneren vor sich ging. Er hatte einem Sklaven die Zügel von Ajax in die Hand gedrückt und war im Innern verschwunden, direkt in jenes Zelt, das ihm als Officium diente.


    Er hatte noch nicht Platz genommen, da stand schon Titus im Zelt. Beide Männer wechselte wenige Worte, dann war Titus wieder in Richtung des Zeltes, in dem er die Kundschafter verhörte, verschwunden.


    Und so war Tiberius Vitamalacus wieder allein, jedenfalls wenn man von den beiden Schreibsklaven absah, die auf einem Tisch die bereits eingehenden Berichte ablegten und teilweise zusammenfassten. Ein lautes Scheppern liess sie kurz aufblicken, der Legatus hatte seinen Helm ungewöhnt heftig auf einen Stuhl geschleudert. Es mochte ungewohnt für ihn sein, doch die beiden Sklaven setzten ihre Arbeit fort.


    Bis jezt war es ihm gelungen seine Fassade der Ruhe aufrecht zuhalten, doch jetzt, kochte die Wut und der Zorn über den Ablauf des Tages in ihm hoch. Seine Hand umschloss den Griff seines Pugo und im nächsten Moment hatte er ihn schon gezogen und mit grosser Kraft geworfen, über die Köpfe der Sklaven hinweg, direkt in einen Holzbalken, in dem der Dolch stecken blieb.


    "Lasst mich allein," befahl er barsch. Mit schneeweissen Gesichtern eilten die beiden hinaus. Sie mochten einiges Gewohnt sein, aber Dolche, die aus heiterem Himmel knapp über sie hinweg flogen, waren ihnen doch etwas zufiel.

    Noch bevor die Prima selbst das Lager erreichte, traf ihr Tross ein und mit ihm eine handvoll Männer aus dem Gefolge ihres Legaten. Es waren durchweg Hünen, eher Germanen gleich, den Römern, auch wenn sie tatsächlich meist gallischen Abstammung waren. Und sie waren sich alleine, jeder von ihnen hatte mindestens einen, in einen Sack verschnürten Körper hinter sich über das Pferd gelegt.


    Langsam ritten sie in das Lager hinein, Titus vorne weg.


    Als sie das Praetorium der Prima erreicht hatten, hielten sie an, Titus stieg ab und packte die beiden in Säcke gehüllten Körper auf seinem Pferd je mit einer seiner Pranken, schleifte sie in eines der Zelte, das noch leer war und warf sie einfach zu Boden. Die anderen Männer taten es ihm gleich, so das bald ein Haufen aus sieben, in Säcken verschnürten Männern mitten im Zelt lag.


    "Das sind alle ?"


    "Jo, Titus !"


    "Zieht sie aus, bindet sie nackt an einem Pfahl, ihre Köpfe bleiben verhüllt ! Stapelt alles was ihr bei ihnen findet vor ihnen auf ! Und durchforstet auch ihren Besitz in ihren Unterkünften... !"


    Was genau sein Legatus über das Treiben der Kundschafter vermutete, wusste Titus nicht, aber es war ihm auch egal, er führte nur einen Auftrag aus.

    Der Legatus erwiderte den Gruss der beiden Stabsoffiziere mit einem leichten Nicken, sein Blick wandert von der Spitze der Hügelkette zum Fluss, auf dem sich der Schatten immer weiter dem Gegenüber liegenden Ufer näherte.


    "Meine Herren, die XII. hat einen Lagerplatz etwas weiter vorraus gefunden. Dorthin werden wir nachrücken, sobald wir dieses Schlachtfeld geräumt haben."


    Es galt nicht nur Pila einzusammeln, sondern auch noch verletzte Römer zu bergen.


    "Es werden keine Gefangene gemacht. Verletzte Parther werden getötet ! Sie haben nicht nur der X. schwere Verluste zu gefügt, sondern auch auch den Imperator Verletzt. Sie haben keine Gnade zu erwarten !"

    Genauso wie er während der Schlacht jeden Gedanken an Helen beseite geschoben hatte, genauso waren jetzt alle Gedanken an alles, das nicht sie und diesen Moment betraf, einfach weg. Es gab in diesem Moment nur sie für ihn, sie und das schier unstillbare verlangen das er nach ihr hatte. Die Welt hätte ausserhalb des Zeltes in Flammen aufgehen können, es wäre ihm in diesem Moment absolut gleichgültig gewesen. Seine Bewegungen wurden schneller und heftiger, vergessen sind die Anstrengungen des Tages, vergessen ist auch der leichte Schmerz an seiner rechten Seite. Mit einem sanften Ruck zieht er sie hoch zu sich, so das sie auf seinem Schoss zum sitzen kommt, ihre Beine und Arme ihn umschliessen und er ihren Busen auf seinem Oberkörper spürt, während er ihr leises Seufzen mit einem Kuss voller Leidenschaft erstickt. Seine Hände liegen auf ihren Hüften und seine Arme, die noch vor wenigen Stunden Schwert und Schild geführt haben, unterstützen die immer intensiver werdende Bwegung der beiden Körper, die eins geworden sind.


    Und nur wenige Augenblicke vor dem Moment, in dem ihr Liebesspiel gipfeln würde, dringen ihre geflüsterten Worte an sein Ohr und ganz wie von selbst verlässt seine Antwort seine Lippen.


    "Helena, ich liebe dich !"


    Und in jenem Augenblick, da er im Zustand beinaher höchster Ekstase seine eigenen Worte vernimmt, wird ihm das bewusst, das er sich seit langem nicht eingestanden hatte. Es ist nicht nur, das er sie zur Frau will, weil sie die perfekte Gefährtin für einen alten Soldaten wie ihn ist, nein, es ist mehr, es ist wirkliche Liebe, die er für sie empfindet. Wann aus Verstehen und Verehren wirkliche Liebe wurde, würde er sicher nie beantworten können, doch das ihn die Götter eine neue Liebe geschenkt hatten, das steht umumstösslich fest.


    Und einmal von seinen Lippen gekommen, wollen die Worte immer wieder hinaus. "Ich liebe dich,...." presst dem Moment herraus, da sich sein Verlangen in einem unglaublichen Gefühl des Glückes entlud. Zu dem rein körperlichen Gefühl kommt das bewusste Wissen, sie zu lieben, gibt diesem Moment noch etwas besonderes mehr.


    Die Bewegungen ihrer Körper kommt zum halten, sie verharren in ihrer Pose. Immer noch ist sein Atem schwer, als er sanft mit seiner rechten Hand über ihre Wange und durch ihr Haar streicht. Sanft zieht er ihren Kopf etwas dichter zu sich, nähert sich ihren Lippen mit den seinen. Er blickt ihre ihre Augen auf eine Art, die davon zeugt, wie glücklich er ihn diesem Moment ist. "Helena, ich liebe dich," flüstert er unmittelbar bevor sich seine Lippen auf ihre legen und sich seine Augen langsam schliessen.

    Titus
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    Titus, der hünenhafte Begleiter des Tiberius Vitamalacus, war an diesem Tag auch unterwegs in der Stadt, zusammen mit einigen Sklaven aus dem Reisehaushalt des Tiberiers.
    Mit einem gutgefüllten Beutel Sesterzen hatte Titus den Auftrag bekommen, die Vorräte des Tribuns auffüllen, die, wie die Vorräte der Legion überhaupt, auf dem Feldzug bisher stark abgenommen hatten.


    Er hatte eine lange Liste bei sich, mit allem was benötigt wurde und so verteilte er Aufgaben an die Sklaven um ihn herum. Da er die Namen der Sklaven nicht kannte, deutete er einfach auf den Sklaven, den er meinte.


    "Fleisch, frisch und getrocknet ! Das besorgst du !"


    "Getreide und Brot. Du !"


    "Und Du : Du wirst schauen das du Meerefrüchte auftreibst !"


    Er ging nicht davon aus, das hier auf dem Markt irgendwelche Meeresfrüchte zu finden wären, aber da die Liebste seines Tribuns diese so sehr mochte, hatte er den Auftrag bekommen, diese auch zu beschaffen.


    "Und ich mach mich auf die Suche nach Wein,... "


    Er hatte Tribun Terentius erspäht,... und es galt diesem zuvor zu kommen. Nicht das dieser Wein bekam und er,.. äh sein Tribun,... nicht

    Ajax schnaubte unruhig, zu lange hatte er sich nur im langsamen Schritt bewegen können. Der Tag neigte sich dem Ende zu, die Sonne war schon hinter der Hügelkette verschwunden, der Schatten dieser hatte den Fluss erreicht. Nicht mehr mehr lange, dann würde es Dunkel werden.


    Der Legatus der Prima sass aufrecht im Sattel, er ignorierte die gelegentlichen Pfeile, die in seiner Nähe niedergingen. Seine Gedanken waren in diesem Moment nur bei dem Geschehen der Schlacht, alles andere war ausgeblendet, weder die Gefahr in der er sich befand, noch die Gefahr in der sich Helena befand. Seit er sie das letzte Mal aus dem Augenwinkel gesehen hatte, hatte er sich jeden Gedanken an sie verboten.


    Seine Aufmerksamkeit galt allein den Parthern vor ihm, die sich langsam aber sicher zurückzogen.


    "Legio Prima ! Consistite!" befahl er knapp. Nachsetzen hätte keinen Sinn.


    "Tribun Terentius und Primus Pilus zu mir !"

    Wie ein Kamm war der geschlossene Schildwall der Prima durch die Reihen der X. gezogen. Kurz öffnete er sich, liess die Reihe Milites der X. hindurch, dann schloss sich der Wall wieder und dasselbe Spiel begann erneut. Geschlossene Reihen der X. waren es allerdings nur zu beginn, nur die einstmals vordersten, nun allerdings hintersten Cohorten hatten es geschafft, sich in einer relativ geordneten Schlachtformation zu formieren.


    Doch egal wie die Formation der anderen Cohorten war, der Schildwall der Prima hatte sich stetig voran getrieben, dem Feind entgegen. Traf er auf Römer, liess er sie durch, traf er auf Parther machte er sie nieder und marschierte über sie hinweg. Und als es immer weniger Römer und immer mehr Parther waren, flogen die Pilasalven den Parther entgegen.


    Die Parther mochten im Blutrausch sein, die Legion ging kühl und geordnet ihrem Handwerk nach. Die ersten Reihe brachte ihre Gladi zum Einsatz, die zweite Reihe deckte nicht nur die erste sonder brachte Pila als Speere zum Einsatz. Und aus den nächsten drei, vier Reihen ging ein schier endloser Pilahagel, gespeisst aus den Pila beständen der Kohorten hinter der ersten Kohorte auf die Parther nieder.


    Tiberius Vitamalacus beobachtete das Geschehen auf der Höhe der ersten Kohorte, die den Schildwall bildete und die durch die Cohorten hinter ihr nicht nur mit Pila versorgt wurde und mit Milites, die Lücken in der Formation schlossen, sondern auch beständig dem Feind entgegen gedrückt wurde.


    Und durch das Gelände und dem Schlachtgeschehen ihres grossen Vorteils, der Geschwindigkeit und der daraus resultierenden Wucht, beraubt, waren die parthischen Panzerreiter nicht mehr ganz so furchteinflössend.


    Regungslos nahm er die Meldungen von der Verwundung des Imperators entgegen und auch die Meldungen, wie weiter zu verfahren sei. Aber es war auch kein Grund für ihn, vom Feind zu lassen, ganz im gegenteil. Die Parther hatten der X. schwere Verluste zugefügt, wenn man denn noch von einer Legion sprechen konnte. Es galt die Parther dafür zahlen zu lassen, solange es das Tageslicht zuliess.

    Der einizige Stabsoffizier der etwas von dem Treffer auf den Imperator mitbekommt, ist der junge Tribun Gaius, alle anderen treten schon den Parthern entgegen, genauso wie die meisten Kohorten es tun.


    Einen Moment verharrt er unschlüssig, fragt sich, was er zu tun hat.


    Doch sein Blick nach oben auf den Hügel zeigt ihm, das da schon Kämpfe im Gange sind und der Befehl seines Legatus ist klar. Und schickt nur einen Melder nach vorn, schliesslich muss der Legatus bescheid wissen, doch der Rest der Legion hat ihren Auftrag zu erfüllen.


    Und so überlasst er die Unruhe der Garde des Imperators.


    Nur kurz stockt der Vormarsch der Prima, dann geht es weiter....

    Knapp erwiederte er das Nicken des Imperators, dann gab er seinem Gefolge ihm zu folgen, das aus einigen Männern seiner hünenhaften Leibgarde und einer Turma der Bataver bestand, welche der Praefectus der Bataver auf dem Wunsch des Tiberius Vitamalacus zurückgelassen hatte. Im Gallop lenkte er Ajax zum Ufer des Fluss, auf jenes Stück, das für die Miles Nicht mehr zum Marschieren geeignet war.


    Kaum war der Feuerwall unterkontroille gewesen, hatte sich nicht nur die Prima formiert und war langsam, aber zielstebig vorran marschiert. Nein, es gab auch eine Bewegung in die Gegenrichtung, die Miles der X. Legion gaben dem tödlichen Druck der Parther nach.


    Kurz verharrte Tiberius Vitamalacus an seiner Position, verfolgte wie die ersten Kohorten der Prima das einstige Hinderniss passierten, verfolgte auch, wie die hintersten Kohorten der Decima sich zurückzogen. Diese mochten des geschafft haben, zumindest fürs erste, doch für die vordersten Kohorten, die ja eigentlich mal die hintersten Kohorten gewesen waren, sah der Legatus schwarz. Und was die Offiziere der Decima anging, nur einen einzigen Helm eines Stabsoffiziers konnte er ausmachen, einer junger Tribun, der sich angestrengt bemühte etwas Ordnung in den Rückzug der X. zu bringen.


    Wieder preschte er mit Ajax los, seine Garde hinter ihn, die Schwierigkeiten hatten, auf dem schwierigen Weg zu halten, ein Weg direkt am Fluss, der teilweise sogar durch das Wasser führte. Nur einige Bataver waren noch etwas schneller, waren kurz vor dem Legatus, dessen Blick sich immer wieder auf die Legionen neben richtet. Zwei Legionen, noch in eineinander verflochten, doch sich langsam wieder von einander lösend.


    Als er die Höhe seiner ersten Kohorte erreicht hatte, die das Kampfgebiet erreicht hatte und in erste Gefechte verwickelt war, bremste er das Tempo. Die Decima musste sich gänzlich zurückziehen, nur dann konnte die Prima ihre Pila zum Einsatzbringen, oder aber er musste die Entscheidung fällen, alles, das sich vor der Pima befand unter Beschuss zu nehmen, seien es Römer oder Parther. Um den Rest zu retten, würde er sich nicht scheuen, diesen Schritt zu tun.


    "Legio X. !" donnerte seine Stimme über das Schlachten vor ihm. "Legio X. ! ZURÜCKZIEHEN !"


    Er machte sich keine grosse Ilusionen, das sein Stimme, so donnernd sie auch sein konnte, weit reichte, doch es sollte genügen, einige Cornicen zu erreichen.


    Der Blick des Tiberiers wanderte auf das Geschehen vor ihm. Wenn die Zahl der Parther vor der Prima zu gross würde, würde er den Befehl geben, die Pila der Prima zu werfen....

    Tiberius nickte dem dem Terentier knapp zu.


    "Tribun, du wirst zunächst mit der III. Cohorte direkt hinter der I. Kohorte vorrücken, nutze die ganze Breite des Terrains und sorge dafür, das die I. Kohorte immer genug Pila hat, wenn es zum Feindkontakt kommt."


    Kurz musterte er der Tribun.


    "Noch fragen ? Ansonsten : Ausführen !"


    Dann folgten die nächsten Befehle.


    "Die X. Cohors bleibt an dieser Position, die anderen Kohorten folgen der I. und der III. Kohorte, verstärkt den Druck gegen die Parther und erlaubt der X. Legion sich zurück zu ziehen und zu sammeln !"


    Sein Blick bleibt auf den verblieben drei ritterlichen Tribunen hängen.


    "Tribun Gaius bleibt zunächst bei der X. Cohorte, ihr anderen beiden schliesst euch den Kohorten hinter der der III. Kohorte an. Ich will eure Helme schon von weitem sehen !"


    Dann lenkt er seinen Hengst in Richtung des Imperators, macht diesem kurz und knapp meldung.


    "Imperator ! Die Prima marschiert dem Feind entgegen ! Mit deiner Erlaubnis werde ich den Angriff führen !"

    Tiberius Vitamalacus hatte die Arbeit seiner Legionäre nicht aus den Augen gelassen, er hielt Ajax so dicht am Geschehen wie nur möglich, ohne den schwer arbeitenden Miles im Weg zu stehen. Und immer wieder geht sein Blick über den Feuerwall hinweg und er bekommt eine Vorstellung bei der X. vor sich geht. "Und unsere Kundschafter waren also der Meinung, das wir hier quasi allein sind," meint er trocken zu Titus. "Du weisst was du zu tun hast ?" Der angesprochene Hüne nickt nur leicht und entfernt sich. Er würde dafür sorgen, das jemand für diesen Hinterhalt bezahlen würde und kein Kundschafter sich einfach so aus dem Staub machen würde.


    Dann nimmt er die Meldung des Optio entgegen, erwiedert den militärischen Gruss. "Sehr gut, Optio. Melde den Primus Pilus, das die erste Kohort Schlachtformation einnimmt, und vorrückt. I., II. und II. Centurie bilden die erste Schlachtreihe ! VI. und V Centurie dahinter ! Vorrücken, dem Feind entgegen, an der X. vorbei."


    Mehr als drei Centurien hätten auf der Strasse und an Uferböschung daneben kaum platz, selbst so wären die Centurien tief aufgestellt, gut 8 bis 10 Reihen tief. Und das war auch genau die Formation, die er gegen schwere Reiter bevorzugte. Dardurch, das die hintereren Centurien und Kohorten nachrückten und ihre Pila nach vorne geben würden, würde jeder Welle von Parthern eine neue Pila Salve entgegen geworfen.


    "Tribun Terentius ! Zu mir !"