Keine Ahnung wie lange ich so vor mich hin starrte. Vor meinen Augen sah ich Bilder,ja ganze Szenen aus meiner Kindheit spielten sich vor meinen Augen ab....
Langsam nur kehrte ich in die Gegenwart zurück.
"Verzeih Helena, ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt..."
In mir machte sich eine grosse Nervösität breit, ich konnte nicht mehr stillsitzen. Ich stand auf und ging unruhig vor Helena auf und ab.
"Gerade eben während wir über das Essen sprachen, sah ich plötzlich Bilder aus meiner Vergangenheit... Ich bin vielleicht gerade mal 5 Jahre alt, und wandere durch die Ställe unser Villa. Es ist kalt, draussen liegt Schnee aber stört das nicht..."
"Ich bin voller Trauer, meine Mutter ist gerade gestorben..."
"Man ruft nach mir, eine Frauenstimme, ich verstecke mich hinter einem Strohhaufen. Doch die Frau findet mich, sieht auf mich herab.."
Ich bleibe stehen, sehe Helena an, merke das ich ruhiger werde...
"Sie hat eine entfernte ähnlichkeit mit dir, vielleicht weniger vom äusseren, sie war schon damals älter als du jetzt, hatte eine andere Haarfarbe und ihrer Kleidung und Statur nach war sie keine Frau von hohem Stand. Aber es ist etwas gemeinsames in euren Blicken und eurer Art, ich kann es nicht beschreiben..."
"Diese Frau, das war Mara. Sie war meine Sklavin meines Vaters, ich höre noch genau ihre Worte:
"Quintus, sitz doch nicht hier in der Kälte, komm rein, essen..." Ich schüttel nur den Kopf, doch sie läst nicht locker.
Sie nimmt mich hoch und trägt mich in die Küche, dort brutzeln die Feuer und es duftet nach den verschiedensten Kräutern, Schinken und frischem Brot. Sie setzt mich auf einen Stuhl und stellt vor mich eine grosse Schale eines heissen, dampfenden Eintopfs. Ich will nichts essen, aber Mara setzt sich mir gegenüber, lächelt mich freundlich an:
"Mein armer Quintus, ich weis du bist traurig, aber du musst essen,..Das ist Maras Glückseintopf, iss ihn und es wird dir besser gehen."
Ich probiere erst einen Löffel und dann noch einen und noch einen bis die ganze Schale leer ist... Und irgendwie legte sich mit jeden Löffel meine Trauer etwas."