Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Tiberius Vitamalacus hatte die ersten Meldungen der Kohorten entgegen genommen, verschaffte sich so einen Eindruck, welche Auswirkung der Angriff auf das Lager bislang gehabt hatte. Es war einer der dienstältesten Centurionen gewesen, einer der wirklich alten Haudegen, dessen Meldung in seiner Nähe zumindest ein leises Lachen ausgelöst hatte. Sein einziger Kommentar war gewesen: "Und dafür wurde ich geweckt ?"


    Als die Gefangenen gebracht wurden, war er wieder an der Porta Praetoria. Vielmehr Gefangene würden sie sicher nicht machen, eine Tatsache, welche die Parther zum Teil auch selbst zu schreiben hatten. Da nämlich die Vorräte aufgrund der verbrannten Erde der Legion über weite Strecken transportiert werden mussten, wäre jeder Gefangene eine unnötige Belastung.


    "Centurio, sorg dafür, das die Gefangenen uns nicht gleich weg sterben. Vielleicht können sie uns später noch was erzählen."


    Lange, davon ging Tiberius Vitamalacus aus, würden die fünf Gefangenen nicht überleben. Aber zumindest könnte man probieren, noch einige Informationen aus ihnen heraus zu pressen, bevor sie ihr Schicksal am Kreuz fanden.


    Die Signale der Parther veranlassten ihn, seinen Blick wieder hinaus in die Dunkelheit zu lenken. Der Feind zog sich zurück, jedes Nachsetzen besonders zu dieser Tages-, besser Nachtzeit würde die Kohorten in unnötige Gefahr bringen.


    "Cornicen : Signal an die Kohorten zum Rückzug !"


    Und schon ertönten die Cornicen, riefen die Kohorten zurück ins Castellum.
    Die Parther mochten mit ihren Reitern die Legionen weiter in die Dunkelheit locken wollen, aber in diese Falle würden sie nicht gehen.

    Die Strasse führt so dicht am Euphrat entlang, das man jetzt, da der Lärm der Stadt langsam verebbte das liese Plätschern des Flusse hören konnte, das sich mit dem Geräusch der Schritte vermischte. "Es ist bei weitem nicht so, das ich jeden Miles mit Namen kenne, aber ich bemühe möglichst vielen Gesichtern Namen zuzuordnen. Schon als Kind hat mich mein Grossvater darauf gedrillt, mein Namensgedächnis zu trainieren. Beim ersten Zusammentreffen frage ich einfach mein Gegenüber, wie er heisst. Das besondere Gefühl der Achtung entsteht eben dann, wenn ich den Namen ein Zweitesmal verwende. Und das tue ich eben, wann ich die Gelegenheit dazu habe."


    Es war eine der Lektionen des alten Legatus, die Tiberius Vitamalacus besonders zu schätzen gelernt hatte, auch wenn er als Kind oftmals den Sinn nicht hatte einsehen wollen oder gar können. "Und bei einer Legion genügt es auch, nur jeden dritten mit Namen zu kennen. Selbst wenn man einen Befehl gibt," ergänzte er mit einem Schmunzeln, "reicht es oftmals, wenn man den Befehl mit dem Namen von einen anwesenden Miles versieht, auch wenn man ihn nicht ganz genau zuordnen kann. Der Angesprochene wird sicher reagieren."


    Irgendwie konnte er im ersten Momment ihrem Vorschlag zuzustimmen, vielleicht hatte er zu lang unter den einfachen Soldaten gelebt, hatte zu oft gehört, mit welchen Worten sie gerne einer Frau gedachten. Und das war ein Gedanke, der ihm nicht gefiel. Aber anderseits wusste sie selbst, wie derbe oftmals Soldaten sein konnten, passte sie nicht gerade deshalb so gut zu ihm, weil sie wusste, wie das Leben in einem Castellum war ? So hatte er einen Moment zwar geschwiegen, aber dann meinte er: "Du hast recht, es könnte ein gute Idee sein."


    Als sie seine hand etwas fester drückte, blieb er stehen und drehte sich zu ihr, legte seine Hand dabei sachte auf ihre Hüfte, stellte so ein Nähe her, die nur hier angemessen war, wo sie, abgesehen von ihren beiden Schatten, unter sich waren. "Es wird kein Spaziergang, meine Liebe," meinte er ernst, wahrend er in ihre Augen blickte, "du hast recht, es ist ein raues und fremdartiges Land, aber es reafiert feindselig auf jene, die in es Eindringen wollen." Er war entschlossen, sie hier in Zeugma zurück zulassen, denn hier war sie in Sicherheit. Doch ihr Blick zeugte nicht nur von ihrer Entschlossenheit, er hatte auch etwas, das es seiner eigenen Stimme der Vernunft schwerer machte, zu Wort zu kommen.


    Und um diesem Blick auszuweichen, trat er die Fluchtnach vorn an, zog sachte ihren Kopf etwas dichter zu sich, küsste sie auf die Stirn und blickte dann über der Euphrat, dort hin, wo die Legion schon am nächsten Tag hinmarschieren würde. "Die Parther werden es uns nicht leicht machen, sie werden jede hinterhaltige Taktik anwenden, um uns den Vormarsch zu erschweren. Hier in Zeugma wüsste ich dich in Sicherheit."

    Saldus hätte die Augen verdreht bei der Frage von Ikarus, ob sie nicht in einem Gasthaus einkehren sollten, statt ihrem eigentlichen Auftrag nach zu kommen. Doch Saldus war viel zu phantasielos, um überhaupt zu begreifen, was Ikarus mit diesem Ansinnen meinte.


    "In dieser Gaststätte werden wir sicher kein angemessenes Quartier für die Verlobte des Dominus finden," meinte er nur trocken. "Und sicher auch keine Vorräte, welche Angemessen sind."

    Der Tribun war mittlerweile wieder auf sein Pferd gestiegen und hatte Ajax, während der Decurio sprach, neben das Pferd des Legatus gelenkt. Ein kurzer Blick auf die Liste des Decurios mit den verübersehenen Zisternen genügte ihm, um seine Schlussfolgerungen zu treffen.


    "Das Volumen ist für unser Heer nicht mal eine Tagesration. Das wurde nicht übersehen, es wird für Plänkler und Marodeure übriggelassen worden sein."


    Wer schnelle Reiterangriffe führen wollte, der konnte vielleicht noch Wasser für seine Reiter mit sich führen aber kaum genug für seine Pferde. Und da Parther vielleicht ihre Bauern opferten, aber kaum die Pferde ihrer Krieger, war dies ein logisches Vorgehen.


    "Wir sollten in Erfahrung bringen, wie weit dieser Korridor der Verwüstung ist. Decurio, du und deine Turma habt bislang das direkte Vorfeld erkundet ?"


    Der erste Satz war noch an den Legatus gerichtet, während er sich bei der Frage wieder an den jungen Eques wandte, der darauf knapp nickte.

    Langsam verschlossen die Flammen der Brandpfeile, die nur Vorfeld des Lagers gelandet waren, auch die deutlich helleren Flammen im Hintergrund, dort wo einige Zelte gebrannt hatten, wurden nach und nach weniger. Und auch der der Pfeilbeschuss ebbte langsam ab, so wie ein Schauer an einem warmen Sommerabend.


    Tiberius Vitamalacus verfolgte das Geschehen vor sich, wie die drei Kohorten sich den Parthern stellten, die den Rückzug deckten. Nicht das er viel sehen konnte in der Dunkelheit, doch die Kommados der Offiziere drangen ebenso an seine Ohren, wie der Schalchtenlärm und all die kleinen Informationen setzten sich in seinem Kopf zu einem groben Bild zusammen, von dem was da vorne in Dunkelheit vor sich ging.


    Auch wenn er gerne nach vorne gestürmt wäre und selbst einige Parther über den Styx geschickt hätte, war offensichtlich, das dafür kein Grund bestand und stattdessen lenkte er Ajax wieder zurück in das Intervallum, blickte über die Kohorten, die hier immer noch unter ihren Scuti in Bereitschaft standen.


    "Meldungen zu mir ! "


    Dann wandte er sich an einen Miles in seiner Nähe.


    "Miles Celer ! Meldung an den Kommandostab: Angriff klingt ab, Parther ziehen sich zurück, drei Kohorten der Prima im Gefecht mit Parthern, die den Rückzug decken. Ansonsten kleinere Scharmützel der Bataver mit den Parthern."


    Auch wenn manchmal den Eindruck hatte, die Namen aller Miles kannte Tiberius Vitamalacus nicht. Zwar kannte er sehr viele, denn das es gut war, einen Mann mit seinem Mann anzusprechen, das hatte ihm sein Grossvater eingeprägt, dennoch konnte er nicht allen Gesichtern Namen zu ordnen.
    Doch es genügte oft, wenn man wusste, das einer aus einer Gruppe von zwei oder drei einen bestimmten Namen hatte. Ein Befehl in die Richtung der kleinen Gruppe und der richtige Mann würde den Auftrag entgegen nehmen mit dem Gefühl, das ein hoher Offizier seinen Namen kannte.

    Es brauchte einige Augenblicke, bis Vitellius wieder ganz bei Sinnen war und aufstand. Erst später würde er die Schmerzen spüren, die die Prellungen und ganz besonders die beiden Rippenbrüche verursachten.
    Jetzt in der Dunkelheit waren seine Sinne ganz auf das Umfeld konzentriert und als er entdeckte, das sein Wurfspeer sein Ziel verfehlt hatte und einfach im Boden steckte, wurde er ärgerlich. Und dieser Ärger richtet sich gegen das Hinderniss, das seinen Sturz verursacht hatte.


    Ein Parther....


    Regungslos lag er da, ein Wurfspeer ragte aus ihm heraus und einen Moment dachte sich Vitellius, das der Mann tot war. Und sein Ärger wuchs noch weiter.


    "Wegen einer beschissenen Partherleiche hab ich mir fast den Hals gebrochen " fluchte er leise vor sich hin, als er plötzlich entdeckte, das sich der Pather doch noch regte.


    "Du verf**** Kerl," fluchte er lautstark, fiel dabei teilweise in die Sprache seines Vaters, stürzte sich sich auf den am Boden liegenden Mann und deckte ihn mit Tritten und Schlägen ein.


    Es war ein kurzer, aber umsoheftiger Ausbruch von Gewalt, in dem sich die ganze Todesnähe entlud, in der sich Vitellius bis jetzt befunden hatten. Er hörte nicht die leisen Worte des Parthers, selbst wenn, dann hätte er die worte nicht verstanden, hätte garnicht unterscheiden können, ob der Parther um Gnade flehte oder noch im Todeskampf seinen Feind verhöhnte.


    Das Leben war längs ganz aus dem Parther gewichen, da liess der Rausch des Batavers nach. Verächtlich spuckte er noch einmal auf den toten Feind, murmelte noch "Keine Gefangenen !", ging dann zu seinem Pferd, stieg auf und macht sich daran wieder zu seiner Turma auszuschliessen.


    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Saufeius Simplex überlässt es seinem Kollegen, jeden einzelnen Probati zu korrigieren, lässt ihn das Individualtraining durchführen. Er selbst geht langsam um das Übungsfeld der Probati herum, zieht kaum merklich ein Bein nach. Die alte Wunde schmerzt wieder und die Laune des Optios ist ganz und garnicht gut.


    Er gibt den Probati, bei denen Priscus gerade nicht ist, lautstark Anweisungen, wie sie angreifen sollen.


    "Grundstellung - Ausfallschritt "
    "Ictus latus!"
    --- Hieb/Stoss rechte Seite!
    "Durch das Scutum gedeckt zurückziehen."


    "Grundstellung - Ausfallschritt "
    "Ictus scaevus!"
    --- Hieb/Stoss linke Seite!
    "Durch das Scutum gedeckt zurückziehen."


    "Grundstellung - Ausfallschritt "
    "Ictus Supra!"
    --- Hieb/Stoss oben!
    "Durch das Scutum gedeckt zurückziehen."


    "Grundstellung - Ausfallschritt "
    "Ictus recte!"
    ---Hieb/Stoss gerade!
    "Durch das Scutum gedeckt zurückziehen."


    Es war am Tag nach dem nächtlichen Angriff der Parther, als wieder mal ein Meldereiter Post aus Zeugma brachte. Und dann auch jede Menge davon. Der Tisch in der Schreibstube, die natürlich keine Stube sondern nur ein Zelt im Zentrum des Lagers.


    Immer noch leicht Müde von der gestörten Nachtruhe, machte sich der Scriba daran, die Post zu sichten, zu zensieren und dann zu verteilen.


    An Lucius Artorius Avitus
    Primus Pilus, Erste Cohors, Erste Centuria
    Legio Prima
    Syria/ Parthia


    Mein lieber Neffe,


    ihr müsst mittlerweile wie ein gefährlicher Speer tief in das Land der Parther eingedrungen sein und ich weiß nicht, ob Dich dieser Brief jemals erreichen wird. Hier in der Ferne und weit weg von eurer Front erfährt man leider sehr wenig über das, wie es euch ergeht und was Dir und all den anderen Männern widerfährt. Keine Silbe wurde in der Acta geschrieben. Das Ausbleiben von schlechten Nachrichten vermag wenigstens etwas zu beruhigen.


    Dennoch muss ich nur hoffen, ob es Dir und Tiberius gut geht. Ich bin mir sicher, Du wirst mir nicht mitteilen dürfen, wo die Legion sich befindet, was im Krieg gegen die Parther geschieht, sind das doch alles Informationen, die wohl in Feindeshand fallen könnte. Dennoch wäre ich froh, sollte ich von Dir von Deinem Wohlergehen erfahren.


    Meine Reise nach Ägypten war von einem guten Stern und den Schutze Neptuns begleitet. Ich bin mittlerweile auch einige Wochen in Alexandria und genieße die schöne Stadt. Leider nicht die Arbeit mit dem Museion, aber ich bin zuversichtlich in dieser Hinsicht noch erfolgreich sein zu können. Es ist eine großartige Institution, ein Hort des Wissens, was noch seinesgleichen sucht. Tausende und Abertausende Schriften von genialen Geistern vieler hundert Jahre finden sich auf engsten Raum und selbst wenn ich von morgens bis abends lesen würde, in meinem ganzen bescheidenen Leben könnte ich nur ein Bruchstück davon in mir aufnehmen. Doch ich habe mir vorgenommen, mich redlich zu bemühen.


    Mein lieber Lucius, ich bete dafür, dass die Götter Dich gut beschützen. Wenn es etwas gibt, was ich Dir schicken kann oder für Dich zu tun vermag, dann teile es mir doch bitte mit.


    In Gedanken an Dich und all der tapferen Männer im Osten
    Medeia


    Post Scriptum: Momentan wohne ich noch im Gasthaus zum goldenen Ibis an der Agora.


    An Tiberius Artorius Imperiosus
    Miles der Ersten Cohors, Erste Centuria
    Legio Prima
    Syria/ Parthia


    Mein lieber Tiberius,


    ich bin mir sicher, dass die Götter auf einen Mann, der ihnen lange treu und fleißig gedient hat mit besonderer Aufmerksamkeit ihre Gunst schenken. Vielleicht sollte ich mir deswegen auch viel weniger Sorgen machen, aber die Stille, die kaum Neuigkeiten aus Syria zu uns dringen läßt, vermögen diese nicht zu besänftigen. Ich hoffe, Du passt gut auf Deinen Cousin Lucius auf. Lucius' Pflichtbewußtsein, wie es mir manchmal scheint, kann ihn wahrscheinlich zu ähnlichen waghalsigen Taten verleiten, die mein Mann aus purer Freude am Risiko auf sich nehmen würde. Aber bei Dir, Tiberius, weiß ich auch die Tapferkeit mit der Besonnenheit gepaart und ich hoffe, Du passt gut auf Dich und auch auf die beiden anderen Männer in jenem Kriege auf, die mir so sehr am Herzen liegen.


    Aber wahrscheinlich kämpfst Du auch mit den alltäglichen Pflichten eines Soldaten. Wie diejnigen des Erbauen von Marschlagern, wie ihr mir in der kleinen Taberna in Mantua berichtet habt. Und auch mit dem täglichen Marsch, den vielen Gefahren, die euch stets belauern. Ich bete jeden Tag für euch, dass die Götter euer Schwert führen und euch vor jeglichen heimtückischen Angriffen der Parther warnen.


    Mein Schiff ist schon lange sicher in Ägypten angekommen und ich beginne mich in dieser großartigen Stadt einzuleben. Kluge Geister, aber auch starrsinnige alte Griechen haben sich hier versammelt, besonders im großen Museion. Und so vergeht kein Tag, der mich langweilen könnte. Nur die Sorge um Dich, Lucius und Camillus ist der einzige Schatten in dieser Zeit.


    Tiberius, ich wünsche Dir den Segen und den Schutz der Götter herbei und ich werde für Dich beten.


    Deine Tante
    Medeia




    An Marcus Decimus Livianus
    Legatus der Legio Prima
    Legio Prima
    Syria/Parthia



    Salve Patron,


    stets deuten die Auguren den Flug der Vögel günstig für das Vorhaben in dem feindseligen Parthia, auch die Priester entdecken nur gute Zeichen in den Innereien der Opfer und meine größte Beruhigung ist, dass einer der fähigsten Feldherren des Imperium die Legion, in der mein Mann dienen darf, anführt. Natürlich vermag das allerdings eine törichte und besorgte Frau, wie ich es nun mal bin, doch nicht zur Gänze zu beruhigen, aber wenigstens die nagenden Sorgen zu besänftigen. Ungeachtet bete ich jeden Tag für den Sieg durch die Legionen des Kaisers, durch Deine Legion und all dieser tapferer Männer, die sich in die Fremde und das Land der heimtückischen Parther begeben haben, um das Imperium und unsere Grenzen mutig zu verteidigen.


    Meine Wege haben mich mittlerweile nach Ägypten geführt. Im Auftrag der Schola werde ich das große Museion genauer inspizieren. Sonderlich einfach ist die Aufgabe nicht, denn es gibt keine schlimmeren Sturköpfe als alte Griechen, die sich bevormundet fühlen. Da ist jede Rede auf der Rostra von Rom ein Spaziergang dagegen. Aber dennoch bietet Alexandria viele aufregende Facetten und ganz besonders die schönste und vielseitigste Bibliothek der Welt. Doch auch wenn ich im fernen Ägypten bin und meine morgendliche Aufwartung genauso unmöglich sein wird wie zwischen Rom und Mantua, möchte ich Dir versichern, dass ich stets bereit bin, Dir in organisatorischen oder anderen Belangen behilflich zu sein. Nur ein Brief genügt dafür.


    Werter Patron, ich bin mir sicher, dass meine Verwandten unter Deinem Kommando in guter Hand sich begeben haben und dass Du die Truppen zu einem großen Sieg führen wirst. Doch ich werde trotzdem dafür beten, dass die Unsterblichen und die Segensspender stets an Deiner Seite sein mögen und für einen großen Sieg sorgen.


    In tiefer Ergebenheit
    Artoria Medeia




    An Camillus Matinius Plautius
    Praefectus Castrorum Legio Prima
    Legio Prima
    Syria/ Parthia



    Mein liebster Camillus,


    Wochen sind ins Land gezogen, die Sonne geht täglich unter und wieder auf als ob die Welt sich der Normalität hingeben darf, als ob nicht im fernen Osten die Schwerter gekreuzt werden und viele tapfere Männer um einen schweren Sieg kämpfen müssen, damit Rom sicher und weiterhin mächtig die Welt regieren kann. Und jeder Tag lastet schwerer auf meiner Seele, denn ich vermisse Dich sehr und sehne mich nach Dir. Wenn ich des morgens an dem Meer von Ägypten entlang gehe und auf die Morgenröte schaue, frage ich mich, wie es Dir wohl ergehen mag in dem Moment. Ob Du gezwungen vom Krieg den Dir verhassten Morgen ertragen musst? Und auch zu jeder anderen Minute denke ich an Dich und kann auch die Sorgen, die auf meinem Gemüt drücken, nicht verbannen. Selbst wenn ich weiß, dass die Götter auf Deiner Seite und der Deiner Männer sein werden, so ist die Gefahr stets da und die Unsterblichen doch manchesmal launenhaft. Doch jeden Tag bete ich an dem kleinen Schrein des Gasthauses, wo ich untergekommen bin um Dein Wohl und den Schutz der Götter für Dich.


    Womöglich zu Deiner Beruhigung kann ich Dir jedoch sagen, dass ich gut in Ägypten angekommen und wohlauf bin. Die Reise war nicht unangenehm, sogar recht erholsam. Wenn ich auch nie wieder eine Schiffsreise unternehmen möchte, egal wie friedlich das Meer sich zeigt. Scheinbar leide ich nun doch unter der Seekrankheit. Doch ich möchte Dich nicht mit derartigen belanglosen Dingen langweilen. Ich habe in einem Gasthaus namens 'Im goldenen Ibis' an der Agora von Alexandria im Augenblick eine annehmliche und komfortable Unterkunft gefunden. Doch ich hoffe bald hier in Alexandria ein schönes Anwesen zu erwerben. Die Stadt ist großartig, mein Liebster. Ein schlagendes pulsierendes Herzen in dieser so fremdartigen Provinz voll der Wunder und Gegensätzlichkeiten. Wie sehr ich mich darauf freue, sie mit Dir gemeinsam erkunden zu können. Und wie sehr ich mich danach sehne, endlich wieder mit Dir vereint zu sein.


    Leider sind die Griechen an dem Museion, insbesondere der oberste Bibliothekar, nicht von einer angenehmen Art und Weise, die meine Arbeit hier einfacher machen. Sie scheinen genauso verbohrt und eigensinnig wie die Männer meiner Heimat zu sein. Doch es wäre gelacht, wenn ich nicht auch mit diesen alten Knochen noch fertig werden würde.


    Die Nachrichten aus dem Osten und dem Reich der Parther treffen nur spärlich ein, tröpfelnd und sehr mager. Selbst die Acta weiß wenig im Moment zu berichten, scheinbar ist der Fluss an Neuigkeiten sehr mager selbst zu der großen Informationsquelle des Imperiums. Gewiss wirst Du Dir denken können, dass gerade dies meine Sorgen nicht zu mindern weiß. Wie geht es Dir, mein Geliebter? Steht es gut um Dein Wohl und Deine Gesundheit? Bitte schreibe mir doch bald, um mich von den quälenden Zweifeln zu befreien, die mich von jedem Sonnenaufgang bis Untergang in meinen Gedanken begleiten und selbst in meine Träume verfolgen.


    Ich bete für Dich und bitte die Götter inständig darum, Dir ihre Gunst und Schutz zu gewähren.


    In Liebe
    Medeia


    Post Sriptum: Liebster, ich habe Dir anbei die neuesten Actaausgaben mitgeschickt, nebst einiger Schriften, die ich hier in Alexandria für Dich erworben habe. Ich hoffe, dass sie Dir die Abenden in der Fremde etwas erhellen mögen.



    Ad
    Tribunus Laticlavius
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio I Traiana Pia Fidelis Constans
    Parthia



    Manius Quinto s.p.d.


    Ich schreibe aus Rom an dich, wo viele Dinge geschehen sind, seitdem du nach Syria aufgebrochen bist. Deine Verwandten sind - wie du sicher bereits erfahren hast - sicher hier angekommen, ebenso befindet sich die Familia Tiberiae Romae ausnahmslos im besten Zustand. Wir haben sogar neue Mitglieder bekommen. Caius Tiberius Valens, der Sohn des Germanus, ist vor kurzem hier angekommen, ebenso Tiberia Camilla, eine Verwandte aus Arretium. Ich werde dafür Sorge tragen, dass beide gut in die Familia integriert werden.


    Aus dem Senat gibt es zur Zeit wenig zu berichten. Lucius Flavius Furianus hat den gewesenen Proconsul von Hispania abgelöst, stattdessen geht das Gerücht von einer Klage gegen eben jenen Matinius Agrippa - offensichtlich hat er seine Statthalterschaft unrühmlich beendet. Ebenso wurde Octavius Detritus wurde zum Senator und sogleich zum Curator Rei Publicae, der den alten Comes ersetzen soll. Von der Lex Octavia et Aelia de administratione regionum Italicarum wirst du ja sicher bereits gehört haben. Aurelius Corvinus, der jüngst von seinem Militärtribunat zurückgekehrt ist, hat übrigens das Vigintivirat angetreten. Ansonsten haben [andere Namen und Ämter des CH] ihr Amt angetreten.


    Ebenso wirst du von der Ermordung des ehemaligen Consuls Prudentius Commodus erfahren haben. Auch über diesen Fall gibt es keine Neuigkeiten. Ansonsten ist Rom eher ruhig.


    Ich selbst spiele mit dem Gedanken, im kommenden Jahr als Praetor zu kandidieren. Ich bitte dich hierfür um Unterstützung - soweit ihr bis zur nächsten Wahl zurück seid.


    Übrigens hat der Praefectus Urbi eine Geldstrafe wegen deines Sägewerks in Hispania verhängt. Ich habe mich auf Anfrage Catos hin bereit erklärt, Einspruch dagegen zu erheben und dies bereits in die Wege geleitet. Du musst dir keine Sorgen machen.


    Aber nun zu deinem Feldzug. Wie ich hörte, seid ihr bereits tief in das Feindesland eingedrungen seid und wie sich die feige Feindestaktik auf eure Versorgung auswirkt. Zuletzt interessiert mich natürlich auch euer weiteres Vorgehen, soweit du dich dazu äußern darfst, sowie das Befinden des Kaisers.



    Vale und möge Mars, aber auch Fortuna bei dir und unseren tapferen Truppen sein
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    Im schnellen Gallop ritten die batavischen Turmae am Hang entlang, der mittlerweile wie fast wie Ausgestorben da lag. Dort, wo eben noch die Parther ihre Pfeile in Richtung des Lagers verschossen hatten, lagen scheinbar nur noch tote Schützen herum.


    Vitellius hatte eine Position am äussersten Rand eingenommen, ein gutes Stück den Hang hinauf, denn ihn dürstete nach dem Blut der Parther. Er hatte noch einen Wurfspeer und diesen wollte er unbedingt noch in einen Parther versenken, denn wenn sie am Morgen ihre Speere wieder einsammeln würden, dann wollte er vor seinen Decurio treten können und stolz berichten, das er mit jedem Speer einen Parther getötete hatte. Damit würde er sich hoffentlich als Duplicarius qualifizieren.


    Und er schien sogar glück zu haben, entdeckte er doch noch einen Parther, der von der Hügelkuppe einen letzten Schuss abfeuern wollte. Vitellius war sich bewusst, das es jetzt eine Sache von Augenblicken war, eine Frage ob er den Parther erwischte, bevor diesen ihn erwischte.


    Vitellius holte aus und schickte den Speer auf den Weg, genau in dem Moment, in dem auch der Pfeil des Parthers den Bogen verliess.


    Doch genau in diesem Moment stolperte das Pferd des Batavers über ein Hindernis, das unvermittelt in der Dunkelheit aufgetaucht war. Es ging zwar nicht zu Boden, aber Vitellius Speer verriss, verfehlte sein Ziel und Vitellius selbst flog im hohen Bogen aus dem Sattel.


    Unvermittelt fand sich der Bataver auf dem Rücken liegend im Sand des Zweistromlandes wieder. Kurz war ihm schwarz Augen, schmerz zog sich durch seinen ganzen Körper....


    Saldus
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    Saldus ging dieser Ikarus ganz schön auf die Nerven, ihm war die Art, wie sich dieser aufführte ziemlich unverständlich. Besonders mit diesem Gequengel kam er nicht zu recht, denn schliesslich war es offensichtlich, wie weit es zur STadt war, war das Stadttor doch deutlich sichtbar vor ihnen.
    "Es sind noch 100 Schritte," antwortete er wie immer absolut humorlos und setzte seinen Weg ungerührt fort.


    Bald darauf fanden sie sich auf der Hauptstrasse der Stadt wieder, jene Strasse, die direkt auf die Agora kurz vor der Brücke über den Euphrat führte. Hätte Saldus die Gedanken von Ikarus lesen können, wäre ihm der andere Sklave noch befremdlicher vorgekommen, denn Saldus dachte nur an den Auftrag und welche Folgen dieser auf die Kasse hatte, welche er zu führen hatte.



    SKLAVE - QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS

    Diesmal brachte der Meldreiter einen weiteren Brief direkt aus einem Marschlager der Legion.


    An
    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Rom


    Durus,


    ich hoffe, alles ist bestens.


    Ich möchte meinen Bruder Tiberius Andronicus als Mitglied der Arvales Fratres vorschlagen.


    Stelle ihn den Fratres vor, sobald es der Dienst erlaubt, wird er selbst vor sie treten.


    Q. Tib. Vitamalacus



    Sim-Off:

    Eilbrief bezahlt

    Titus, der neben Xamander etwas hinter der Iulierin und seinem Tribun hergelaufen war, fiel genau das auf, was ihm immer auffiel, wenn sein Tribun in ihrer Nähe war. Auf dem Gesicht des sonst so kühlen und emotionslosen Offiziers zeigte sich eine unübliche Gelassenheit, immer wieder war ein Lächeln oder gar leise Lachen zu vernehmen. Ihn verwunderte das nicht, hatte er doch fast von Beging an mitbekommen, was sich da zwischen den Beiden entwickelte, auch wenn sein Tribun sicher nicht mit Titus einschätzung übereinstimmen würde.


    Wieder hatte Tiberius Vitamalacus einem Miles zugenickt in Kombination mit einem "Optio Sebelius !", denn immer wieder mal nannte er einen Namen, gab den Miles das Gefühl, das er jeden von ihnen kannte, auch wenn das bei rund 5000 Miles unmöglich zutreffen konnt. "Vielleicht sollten wir dann doch einfach nur durch die Stadt marschieren," erwiederte er leise lachend ihre scherzende Worte, "doch ich denke, es würde vielen befremdlich erscheinen, wenn der Tribun Laticlavius in Begleitung seiner wunderschönen Verlobten beginnt in Zeugma Wache zu laufen, wie ein einfacher Miles. Im Castellum wirkt es auf manchen schon befremdlich, wenn ich mich allein auf dem Vallum blicken lasse."


    Er lachte leicht, sein linke Hand legte sich dabei kurz auf ihrer Linken, die leicht auf seinem rechten Arm ruhte, den er ihr gereicht hatte. Und als Xamander sich auf den Weg machte auf der Agora das kleine Mahl zu beschaffen, lenkte er ihre und seine Schritte nordwärts, direkt auf jene Strasse, die dicht am Euphrat entlang nach Norden führte.


    "Es soll hier tatsächlich seltener regnen als in Italia, habe ich mir sagen lassem," meinte er lächelnd, als sie das Tor passierten und rechts von ihnen der Euphrat erschien, in dem sich das Mondlicht spiegelte. "Aber sollte es doch passieren, so führt die Strasse eine knappe Meile weiter durch einen Tunnel, der in einen Felsvorsprung gehauen werden musste, weil er der Strasse im Weg stand."

    Zitat

    Original von Narrator


    Nebem Vitellius, dem Bataver, gingen immer wieder Pfeile herunter, und schon bald steckte auch einer in seinem Schild, aber wirklich schwere Schäden schienen die Salven nicht zu hinterlassen, jedenfalls soweit Vitellius es beurteilen konnte. Er achtete auch nicht auf Geräusche neben oder hinter sich, solange es kein Kommando war.


    Seine Sinne waren nach vorne gerichtet, direkt auf die Reihen der Parther, die sich zurückzogen, sobald die, im schnellen Gallop und leichtem Zickzack Kurs herannahende, Turma eine gewisse Nähe erreicht hatte. Die Parther mochten sich rasch bewegen, aber sie mussten die Hänge hinauf und so boten sich für Vitelius gute Ziele.


    Wie die ganze Turma drehte er Südwärts, am Hang entlang, den die Parther hinauf eilten, schleuderte seine Wurfspeere den Feind entgegen. Wie Hoch der Blutzoll unter den Parthern genau war, vermochte er nicht einzuschätzen, doch er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie mindestens einer seiner Speere sich in den Rücken eines Parthers gebohrt hatte.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    ...."Meinst du nicht es wäre besser den Präfecten zurückzurufen und die Reiterei die Arbeit erledigen zu lassen Tribun? "....


    Ajax tänzelte leicht im Schein der langsam wieder weniger werdenden Flammen, währen sein Reiter seine erhöhte Position ausnutzte, das Gesehen vor dem Lager zu verfolgen, beobachtete wie sich die Kohorten der Prima und auch die Bataver in Bewegung setzten.


    Knapp erwiederte er den Gruss des Terentiers, während sein Blick wieder über das Vorfeld wanderte.


    Tiberius Vitamalacus glaubte nicht, das die Parther sich wirklich dem Kampf stellen würden, ausser sie könnten die Kohorten in einen Hinterhalt locken. Aber Plautius war ein erfahrener Soldat, der sich nicht in einen Hinterhalt locken lassen würde. Selbst wenn er der Einschätzung des Terentiers eigentlich zustimmte, die jetzige Situation war eighentlich die Aufgabe der Hilfstruppen. Aber den Angriff zurückzuholen wäre ein falsches Zeichen...


    "Die Parther sollen ruhig sehen, das wir uns nicht vor ihnen fürchten, selbst wenn sie denm Kampf in der Nacht suchen. Sorge du dafür, das die Feuer gelöscht werden, bevor noch irgendwelche Vorräte in Flammen aufgehen."


    Auch wenn es nicht die attraktivste Aufgabe war, so war doch die wichtigste Aufgabe, in Anbetracht der Lage auf den Feldern zwischen hier und Edessa. Knapp nickte er dem Terentier zu, lenkte dann Ajax wieder in richtung Porta Praetoria, Titus und der Scriba des Tribuns folgten ihm. Tiberius Vitamalacus spürte, das Ajax gerne weiter galoppiert wäre, aber noch mehr Truppen hinaus in die Dunkelheit zu schicken, war zumindest noch nicht nötig.


    Dennoch konnte es nicht schaden, wenn die Verstärkung bereit stand.


    "Befehl an die Centurionen der Cohors II, III und IV : Darauf einstellen, als Verstärkung zu fungieren..."

    Er ging nicht davon aus, das es nötig wäre, aber vermutete, das so manch einer der Miles der Kohorten sich wünschte, endlich den Feind gegen über zu stehen. Auch er mochte es nicht, gerade nur auf die Beobachterrolle beschränkt zu sein.


    So liess er Ajax leicht auf der Stelle tanzen, dicht hinter dem Titulum, jenem kurzen Wall, welcher der Lücke im Wall vorgelagert war, an der Wall eine nach innen gerichtete bogenförmige Verlängerung hatte und so im Feldlager die Porta Praetoria darstellte.

    Der Meldereiter wischt sich den Staub aus der Rüstung, als er die Mansio betritt und die Briefe übergab, darunter diesen, von einem Scriba teilweiise geschwärzten :


    Ad
    Secundus Flavius Felix
    villa Flavia
    Roma, Italia



    Sei mir gegrüßt, mein Bruder,


    ich hoffe doch mal stark, daß Du Dich nicht zur Zeit auf Deiner Insel im Meer herumtreibst, sondern noch in Rom bist. Sicherlich wirst Du Dich wundern von mir einen Brief zu erhalten. Zum einen bin ich nicht sonderlich schreiblustig und andererseits haben wir uns eigentlich noch nie Briefe geschrieben. Wie auch, ich wußte zwar schon länger von Dir, aber meinen Bruder, also Dich, habe ich leider nie sonderlich gut kennen lernen können. Trotzdem möchte ich Dir meine brüderlichen Grüße aus dem fernen Parthia zusenden. Noch marschieren wir täglich, noch ist nichts Großes passiert. Aber wahrscheinlich erfährst Du als Senator und als ein Berater des Kaisers sehr schnell von den Neuigkeiten von der Front.


    Es sind jedoch noch mehrere Dinge, warum ich Dir schreibe. Zum einen: Mein Sohn ist zur Zeit in Alexandria. Aber er wird sicherlich bald wieder nach Rom zurück kommen. Ich hoffe, er fällt Dir in der villa nicht zur Last. Ich wäre Dir jedoch dankbar, solltest Du die Sklaven anweisen, meinen Sohn genau im Auge zu behalten. Zudem ist eine strenge Hand ihm gegenüber nicht unangebracht. Aber da Du der Herr der villa bist, halte ich es natürlich für natürlich, Dich darum zu bitten und nicht nur unseren Vetter Gracchus.


    Nun komme ich jedoch gleich schon zum zweiten Anliegen. Gracchus! Mir ist zu Ohren gekommen, daß er immer noch nicht zum Senator erhoben wurde. Weißt Du genaueres davon? Immerhin ist Dein Vetter auch Dein Klient. Und ich kann schlecht dem Kaiser einen Brief schreiben, der ihn bittet, Gracchus in den Senatorenstand zu erheben. Eventuell wäre es Dir möglich, dieses zu tun? Gracchus ist wahrlich ein fleißiger, strebsamer und brillanter Flavier. Und wenn der Senat Senatoren braucht, dann solche Männer wie Gracchus. Zudem ist ein weiterer Flavier wirklich nicht von Schaden, wenn wir ihn auf unserer Seite im Senat wißen.


    Ansonsten noch den Segen der Götter für Dich, mein Bruder, und ich hoffe für Dich, daß Dich nicht zu sehr das langweilige Senatorenpack um Dich herum anödet. Übrigens habe ich wohl einen Senatorenfreund von Dir getroffen. Aelius Quartus. Er schien erfreut zu sein, Deinen Namen zu hören. Aber mehr hat er mir auch nicht erzählt.


    Vale bene
    Dein Bruder
    [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/9927/marcusunterschriftlq7.jpg]




    Sim-Off:

    Eilbrief vom Absender überwiesen an den CP

    Und natürlich wurde auch das Siegel dieses Briefes gebrochen, der Inhalt überprüft, dort wo es nötig war geschwärzt, dann wieder geschlossen und mit dem Siegel der Legion versehen.


    Danach wurde der Brief bei nächster Gelegenheit einem Melder nach Zeugma mitgegeben.


    Optio Sextus Saufeius Simplex
    --------------------------------


    Während die Probati ihre Liegstütze machten, ging Simplex auf und ab.


    "Das Gladius ist eine Stichwaffe, in der Tat," bestätigte er die Worte des Probati, zieht dabei sein Gladius."Ihr stecht zu, das Gladius kann auch durch die Rüstung des Feindes dringen."


    Während er sprach, demonstrierte er, wie ein Gladius geführt wird, mit schnorkellosen Stichen in die Luft.


    "Und merkt euch immer : Ihr seit Legionäre keine Gladiatoren. Niemand schaut euch beim Kämpfen in der Schlacht zu. Tötet schnell und effektiv und achtet darauf das euer Gladius nicht stecken bleibt."


    Hier im Feindesland, im Vorfeld des Lagers, gab es keine Pfähle, auf die die Probati einschlagen konnten, daher hatte Simplex einige Pila in den Boden gerammt.


    "Ihr begebt euch jeder an einen dieser Pila, nehmt ein Übungsgladius auf und beginnt auf den Pila einzuschlagen, als wenn es ein Gegner ist."


    Ein neues Geräusch mischte sich in die Kulisse von lauten Befehlen, Klängen von Cornichen, Scheppern von Rüstungen und zwar hektischen, aber konzentrierten Löscharbeiten. Erst langsam, dann immer schneller und kräftiger war das Getrappel von tausenden Hufen zu hören. Die 24 Turmae einer batavischen Ala miliaria hatten sich in Bewegung gesetzt, teilten sich auf als sie die Via Principalis erreichten, so das 12 Turmae das Lager durch die Porta Principalis Dextra, die anderen es durch die Porta Principalis Sinistra verliessen.


    Im schnellen Galopp näherten sie sich den Stellungen, in denen sie die Bogenschützen vermuteten. Selbst wenn der Imperator es nicht befohlen hätte, verfolgen würden sie den Feind nicht, ihr Ziel war es, die Bogenschützen zuvertreiben. Sie würden in einem Bogen reiten, so das sich beide Teile der Ala in der Höhe der Porta Praetoria wieder treffen würden.
    (Damit meine ich jenes Tor, das hier bislang immer als Südtor bezeichnet wird)


    Vitellius war einer der Eques, der in der vordersten Reihe ritt. Hätte sein Vater vor Jahren nicht aufs falsche Pferd, besser Imperator gesetzt, dann hätte Vitellius das Bürgerrecht und würde in der Legiondienst tun. Trotzdem hatte Vitellius Vater seinen Sohn nach eben diesem falschen Imperator benannt.


    Mit der linken Hand hielt er Schild, Zügel und den Kampfespeer umklammert, in der Rechten hatte wog er schon den ersten Wurfspeer, er brannte darauf, ihn in den ersten Parther zu vertiefen. Im leichten Zick-Zack, um ein schwereres Ziel zu bieten, näherten sie sich den feindlichen Bogenschützen.

    Mochten um ihn herum Pfeile niedergehen, Tiberius Vitamalacus blieb davon unberührt, er blieb aufrecht im Sattel sitzen. Selbst als kurz hintereinander drei Pfeile dicht bei ihm einschlugen, blieb er aufrecht im Sattel sitzen und auch Ajax blieb ruhig stehen. Später würde ein Sklave vielleicht das Loch im Umhang des Tribuns flicken müssen, vielleicht hatte der Tribun ja auch das Schwirren des Pfeils gehört, aber dieser zeigte keine Rührung.


    Stattdessen hörte er sich seelenruhig die Meldung des Centurios an und wies dann den Centurio an, das seine Miles sich zunächst hinter ihren Scuti Deckung nehmen sollten. Gegen Miles hinter einem dichten Schildwall würde ein noch so heftiger Pfeilhagel nichts ausrichten können.


    Mittlerweile waren auch die üblichen Begleiter des Tribuns bei diesem, ungeachtet der Tatsache, das der Tiberier ein potentielles Ziel für den Feind bot. Aber der Feind mochte in kurzer Zeit verschwunden sein, der Zorn des Tribuns wäre es sicher nicht.


    "Meldung an den Kommandosstab : Es muss ein Entlassungsangriff der berittenen Hilfstruppen erfolgen ! Und die Legionsreiterei soll sich bei mir melden !"


    Und dann, der Melder war gerade davon, da wandte sich der Tribun an Titus. "Mach dich auf den Weg zum Praefectus der Bataver. Er soll auch mal auf eigene Iniative Handeln."


    Und während Titus davon stürmte, preschte Tiberius Vitamalacus weiter das lange Intervallum des riesigen Lagers von 3 Legionen und Hilfstruppen entlang hin zum nächsten Centurio, der Meldung machen sollte.


    Taranis, der Luchs, folgte dem Tribun allerdings nicht...